Sonntag, 15. Dezember 2013

Mistwetter!


Vorbemerkung: Nachfolgend verwende ich fast ausschließlich Bilder von Stefan weil meine (Webalbum) mäßig gut geworden sind. Stefan hat zwei Webalben angelegt: Eins zu unserer Fahrt zu fünft und eins ab dem Zusammentreffen mit der "Heiße Herzen Fahrt".
Vom Vaihinger Kanuklub gibt es inzwischen auch ein Webalbum mit jeder Menge Bilder.

Die fünfzehnte "Heiße Herzen Fahrt" fand am gestrigen Samstag statt. Einige Wochen vorher hatte ich im Canadierforum zur Teilnahme aufgerufen und eine Rundmail an die Wanderpaddler bei den Paddelfreunden geschickt. Bei beiden Ankündigungen hatte ich hervorgehoben, dass ich bei "Mistwetter" nicht teilnähme. Mistwetter ist nicht etwa Frost oder Schnee sondern das sind Temperaturen knapp über dem Nullpunkt und Dauerregen. Genau diese Bedingungen hatten wir gestern auf der Enz.

Dabei sah das Wetter in Tübingen noch so gut aus. Der Vortag war blendend schön (wenn auch kalt) gewesen, die Nacht hatte beißenden Frost gebracht und am Morgen war der Himmel lediglich leicht bewölkt und alles war gefroren. Ich hatte schon am Vortag beschlossen keinen Trockenanzug anzuziehen und als Matthias und ich gegen Neun Uhr vom Bootshaus aus losfuhren hatte ich es nicht mal für nötig befunden eine Regenjacke mit zu nehmen. 


Während der Fahrt nach Mühlacker begann es leicht zu nieseln und als wir ankamen hatte sich Dauerregen durchgesetzt. Als Biki, Stefan und Thorsten eintrafen gab es dennoch kein Zurück. Wir setzten die Boote ein und paddelten los. Vor dem Nieselregen schützte mich Bikis Regenjacke und auf meine Beine legte ich eine raschelnde Mülltüte. 


Das erste Wehr erreichten wir bald, zogen unsere Boote über die Wiese und setzten unten wieder ein. Matthias treidelte die Wehrkante hinunter und kam so zu einer etwas wilderen Abfahrt, die von Stefan fotografisch festgehalten wurde. Dann ging es weiter bis zum nächsten Wehr, hinter dem die Mühlhausener Schleife liegt, auf der - nach Bekunden Ortskundiger - bei diesem Pegel gerade mal fünf Zentimeter Wasser fließen. (Man benötigt für sie offenbar einen Pegel von 120 cm in Vaihingen - heute hatten wir einen knappen Meter).


Wir setzten also linksseitig aus und schoben die Boote hinauf zur Grillhütte auf dem Bromberg. Matthias trug sein Boot tapfer. 


Auf dem Bromberg machten wir es uns vor der Hütte gemütlich (soweit das geht im Nieselregen), feuerten die Hoboöfen an und kochten Kaffee und grillten. Meine dicke Fleecehose dampfte - ich kniete ja inzwischen auf einer nassen Kniematte und allmählich breitete sich Wärme aus. Wir reparierten Bikis Bootswagen provisorisch (ein Splint war verloren gegangen) und machten uns wieder auf den Weg.


Beim Kraftwerk am unteren Ende der Schleife setzten wir die Boote wieder ein und paddelten weiter bis zum Wehr in Roßwag. Dort trafen wir dann auf die wilde Horde die an der "Heiße Herzen Fahrt" teilnahm. Das was wir unternahmen war die "Große Herzen Fahrt", die schon seit einigen Jahren nicht mehr offiziell ausgeschrieben wird. Wir unternehmen sie jetzt schon zum dritten Mal (2010, 2012).


Wir reihten uns also in die Reihen der verkleideten Paddler und geschmückten Boote ein und paddelten im Pulk - geschützt von der Vaihinger Feuerwehr - bis zum nächsten Wehr. Trotz angestrengter Bemühungen zu trödeln gelang es Matthias und mir nicht im Pulk zu bleiben.

Wir trafen als erste am Wehr ein und fanden kräftige Feuerwehrmänner vor, die uns beiden beim Umtragen halfen. Vom unteren Wehrbereich sahen wir dann zu, wie weitere Boote umtragen wurden und einige Verwegene wenig Bootsschonend die steinige Wehrkante hinunter rutschten.


In Vaihingen ging es dann einmal um die Enzinsel (das wäre ein würdiger Standort für einen Kanuklub - das dort stehende abbruchreife Backsteingebäude gibt förmlich die Ausmaße eines Bootshauses vor). Danach wurden die Boote an der engen Ausstiegsstelle aus dem Wasser gehoben (erneut unterstützt von Feuerwehrmännern) und neben dem Festzelt im Gras abgelegt. Wir nahmen heiße Getränke zu uns und machten uns dann in Thorstens Auto auf nach Mühlacker um die Autos von dort zu holen (Stefan und Thorsten hatten sich am Morgen an der Aussatzstelle getroffen und das Auto dort zurück gelassen). 


Bereits im Dunkeln kamen wir wieder in Vaihingen an, verluden die Boote, verabschiedeten uns und fuhren unserer Wege.

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