Sonntag, 1. Dezember 2013

Indianer- und Piratenspiele

Angeregt durch Rolfs Überlegungen am Mittwoch Kocher und Kanne mit zu nehmen (wofür am Mittwoch jedoch zu wenig Zeit war) habe ich heute mein scharfes Messer, den Hobo-Kocher und ein Feuerzeug mitgenommen als ich - vor den nachmittäglichen Verpflichtungen - am Morgen noch eine Runde neckaraufwärts gepaddelt und gestakt bin.

Ich habe den großen Prospector gewählt und hatte etwas Mühe mich und das Schiff gegen die doch beträchtliche Strömung bis zum Wehr hinauf zu befördern. Dort habe ich am Ufer einen gestrandeten Piraten angetroffen. Er wirkte etwas einsam, zerschunden und unterkühlt. Also habe ich flugs meine mit gebrachten Utensilien ausgepackt und Totholz aus dem umliegenden Gebüsch "gepflückt". Das Holz, das am Boden liegt, ist viel zu nass zum Anfeuern.

Ich wünschte ich könnte jetzt schreiben "Bald flackerte ein warmes Feuer an dem der Pirat und ich uns wärmten. Wir tauschten abenteuerliche Geschichten aus..."

In Wirklichkeit tat ich mich etwas schwer das Feuer mit dem doch nicht eben trockenen Holz an zu bekommen. Ich schnitzte "Tannenbäume", die mit dem kurzfaserigen Holz (Pappel?) nicht recht gelangen und schließlich spaltete ich die Astabschnitte in Streichholzgröße, so dass das Feuer dann doch irgendwann befriedigend flackerte. Der Pirat war sicher zufrieden mit der Wärme obwohl er etwas einsilbig blieb. Ich schwieg auch und genoss den ruhigen Vormittag.

Anschließend paddelte ich zurück zum Bootshaus, verstaute Boot und Ausrüstung und machte mich auf den Heimweg.


Am Bootshaus ließ ich die Dreibeine mit dem Querholz stehen, auf denen ich das Boot immer ablege bevor es ins Bootsregal kommt. Ich will damit verhindern, dass noch häufiger mit Autos auf den Rasen gefahren wird, der jetzt schon wieder deutliche Reifenspuren aufweist.

Nachtrag am Abend: Ich konnte den armen narbengesichtigen Piraten ja nicht alleine zurücklassen und nahm ihn einfach mit nach Hause. Dort hat er umgehend das Kanu auf meinem Schreibtisch geentert.

Jetzt leistet er dem Paddelkönig, der es seit Jahren in "Alleinherrschaft" paddelt, Gesellschaft. Wie gut, dass meine Kinder längst aus dem Playmobil-Alter hinaus gewachsen sind.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen