Sonntag, 27. September 2015

Lauchert - endlich mal wieder


Wir waren schon länger nicht mehr auf der Lauchert. Genau genommen seit drei Jahren nicht mehr. (ich habe jetzt mal alle Lauchert-Berichte mit einem "Label" zusammen gefasst - diesen auch). Jetzt war es mal wieder Zeit für einen Besuch an diesem Wiesen- und Waldfluss.

Eigentlich hatten wir für dieses Wochenende eine Übernachtungsfahrt geplant aber alle Beteiligten waren ganz zufrieden damit, dass wir uns nur auf einen Tag beschränken weil doch alle ziemlich viel zu tun haben und die Wochenenden kurz sind.

Uns war bewusst, dass die Lauchert voller Baumhindernisse ist - das war sie stets, auch weil "Ökologen" Bäume in den Fluss gefällt haben, was zur Folge hat, dass Paddler die Uferböschung ruinieren um daran vorbei zu kommen. Immerhin bleiben Leihbootfahrer diesem Fluss so fern.


Wir starteten unsere Fahrt, die ich vorsichtigerweise in der Ankündigung "Umtragungsmarathon auf der Lauter" genannt hatte, in Vehringendorf, wo wir kurz nach 11:00 Uhr ankamen. Die Autos wurden nach Bingen gebracht und gegen 12:00 waren wir letztlich auf dem Wasser.


Zunächst fließt der Fluss recht lebhaft aus Vehringendorf hinaus. Dann beruhigt er sich und dann kommen die ersten natülichen Baumhindernisse. Die sind erheblich fairer als die gezielt in den Fluss hinein gefällten Bäume. Aber die kamen erst sehr viel später.

Irgendwo am Flussrand machten wir - bei strahlendem Sonnenschein aber nicht unbeträchtlichem Wind - eine längere Pause auf einer sonnigen Wiese. Wir hatten allerhand "Trappergedöhns" dabei. Auf dem Bild links schleppt Charly Matthias' Campinggestühl.

Tee und Kaffee wurden zubereitet, Marshmallows wurden gegrillt, Butterbrote und mitgebrachtes Gemüse verspeist und eifrig geplaudert. Die Wiese war warm und trocken und wir mussten nicht einmal die mitgebrachte Picknickdecke ausbreiten. Sie wird "geschont".


Nach geraumer Zeit bemannten und befrauten wir erneut die Boote und machten uns auf den Weg Richtung "Ökologisches Projekt - durchfahrt auf eigene Gefahr" (so steht das ernstlich auf dem Schild am Flussrand - auf wessen Gefahr paddelt man wohl bis dahin?).


Zunächst ging es zügig weiter auf dem klares Wasser führenden Fluss, der sich vor allem durch Wiesen windet, ab und zu aber auch mal kleine Waldstückchen durchquert. Viele Wasserpflanzen bedecken den Flussgrund, man sieht aber auch mal Sand und gelegentlich große Steine.

Dann kamen die in den Fluss gefällten Bäume, die mühsam überwunden wurden. Den ersten haben Ruth und ich noch umtragen und dabei allerhand Uferböschung beschädigt. Die anderen zogen ihre Boote über die Bäume oder wanden sich drunter durch. Das tagen wir dann auch.


Es ist immer wieder eine kippelige Angelegenheit über diese Bäume zu balancieren und sind sie feucht kann das auch mal mit einen Ausrutscher ins Wasser enden. Man sollte tunlichst nicht oberhalb des Baums in den Fluss fallen weil einen sonst die Strömung unter den baum drückt. Wer weiß was für Äste dort lauern.


Nach diversen Baumhindernissen erreichten wir das Bittelschießer Täle, in dem eine gewaltige Grotte im Fels zu sehen ist. Wir stiegen diesmal nicht aus sondern paddelten weiter zum alten Mühlkanal.


Michel, der als einziger im Kajak unterwegs war, fuhr den kleinen Schwall hinunter, über den ein Teil des Flusses vor dem Mühlkanal abfließt. Wir anderen besichtigten den Flussverlauf von Land aus, entschieden, dass der Kanal fahrbar war und machten uns an die flotte Abfahrt.

Ich fuhr unseren großen Tandemcanadier zunächst solo hinunter und stellte dabei fest, dass das Ende des Mühlkanals gar nicht so seit war, wie es vom anderen Ufer aus noch erschienen war. Ich lud unten also mit Sabines Hilfe unser Gepäck aus und Ruth und ich trugen das Boot wieder hinauf.

Zusammen fuhren wir dann noch ein zweites Mal den Kanal hinunter, der eine ziemlich scharfe Rechtskurve beschreibt, allerhand Gefälle hat und dementsprechend schnell fließt. Wir kriegten die Kurve einigermaßen gut und hatten jede Mange Spaß bei dieser Abfahrt.


Unten am Kanalende lauerten die anderen und kommentierten die Abfahrten und machten Bilder (wenn ich noch welche kriege stelle ich in gesonderten Beiträgen noch welche ein).


Schließlich erreichten wir kurz nach Fünf die Aussatzstelle. Wir waren doch länger unterwegs gewesen als ich gedacht hatte. Die Überwindung der vielen Baumhindernisse war doch zeitaufwändiger gewesen als geplant. Das Wetter war aber immer noch bestens und die Laune auch.

Wir verluden die Boote, verabschiedeten uns und machten uns auf den Heimweg.
Wir haben uns fest vorgenommen die Lauchert trotz aller Hindernisse doch wieder häufiger zu paddeln. Insbesondere im Sommer bietet sie sich für Fahrten mit Badepausen an.

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