Sonntag, 24. Juni 2018

Svartälven


Eher durch Zufall als durch sorgfältige Planung bin ich auf den Svartälven gestoßen. Ich überquerte einen im Navigationsgerät länglich erscheinenden Fluss/See und dachte mir, es wäre nett den mal aufwärts und gegen den Wind zu paddeln um einen erträglichen Rückweg zu haben. Also lud ich das Boot ab, packte etwas Proviant ein und machte mich auf den Weg. Erst bei der ersten Umtragestelle nahm ich wahr, dass hier eine ausgebaute Kanuinfrasturktur bestand.

An der nächsten Umtragestelle (ich hatte den Abschnitt erwischt, der besonders viele Umtragestellen aufgrund höherem Gefälle, Dämmen und Stromerzeugung aufwies) fand sich auch ein netter Lagerplatz mit Plumpsklo und Feuerstelle.


Auf dem nächsten See begegneten mir erste Paddler, die offenbar am Morgen oben an der offiziellen Einsatzstelle gestartet waren. Sie wirkten schon ziemlich erschöpft und wurden vom nun stärker werdenden Wind mal ans eine, mal ans andere Ufer geweht.

Meine Fahrt gegen den Wind war zwar beschwerlich, aber nachdem ich gewendet hatte konnte ich die Schwierigkeiten mit dem böigen Rückenwind nachvollziehen. Wellen bauten sich auf und die eine oder andere langgezogene konnte ich für wenige Sekunden surfen.


Noch bevor ich wendete kletterte ich auf eine felsige Insel mitten im See, auf der ich eine kleine Mittagspause machen wollte. Das Vorhaben musste ich aber zügig aufgeben. Die Insel wimmelte nur so von großen Ameisen, die bald auf mir und dem Boot herumkrabbelten und auch mal herzhaft zubissen. Ich schüttelte die meisten ab und ergriff die Flucht.

Nach insgesamt dreieinhalb Stunden war ich wieder am Auto und bereitete mir eine warme Mahlzeit zu. Dann machte ich mich noch einmal Richtung Norden auf den Weg um den Beginn des Kanotleden Svartälven zu finden.


Von dort aus begab ich mich schließlich auf die Reise in den Süden. Nun bin ich in Bengtfors angekommen, wo wir vor ungefähr 17/18 Jahren mal auf Dalsland Camping & Kanotcentral eine Nacht mit den Kindern in einer Hütte übernachtet haben. Hier verbringe ich jetzt ausnahmsweise wieder eine Nacht auf einem Campingplatz um wieder unter eine Dusche zu kommen (man verlottert doch ein wenig bei so einer Solo-Rundreise).

Morgen werde ich ein wenig hier paddeln und Abends geht es dann an die Westküste, wo ich vor bald 30 Jahren mal ein halbe Jahr gelebt habe. Das ist wirklich schon so lange her. Mein diesjähriger Urlaub ist eine "Sentimental Journey" in die Vergangenheit.

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