Wir hatten diese Fahrt schon so lange geplant, dass uns das miserable Wetter heute nicht davon abhalten konnte sie auch durchzuführen. Um 9:30 Uhr haben Stefan und ich uns in Horb getroffen, sein Boot auf mein Auto geladen und sind nach Sulz gefahren, wo wir Björn trafen, der sein Boot dort bereits aufgebaut hatte. Dann sind wir losgepaddelt. Die Strecke von Sulz nach Fischingen ist wenig spektakulär aber auch nicht völlig uninteressant. Widerwärtig war lediglich der fortdauernde Regen. Ich hatte mich - gewohnt an unüblich warmes und trockenes Novemberwetter - zu dünn angezogen, die geliehene Regenhose war undicht und meine Neoprenstiefel bereits bei 7°C zu dünn. Mir war kalt. Wohl auch deshalb bin ich ein wenig hektisch voraus gefahren.
In Fischingen mussten wir das Wehr übertragen und fuhren dann - um zu den netten Schwallabschnitten des Neckars, die auf dieser Strecke liegen, zu kommen - zunächst am dortigen Bootsverleih vorbei. Diesmal kam es zu keiner unerfreulichen Konfrontation mit den Bootsverleihern weil die ihr Geschäft für diese Saison dicht gemacht haben. Bei den letzten vier Mal (1, 2, 3 + 4), die ich dieses Jahr dort vorbei gefahren bin sind wir mindestens zwei Mal mit diesen Leuten, die offenbar meinen, dass ihnen der Flussabschnitt gehört, aneinander geraten.
Gleich nach Fischingen kommen diese netten kleinen Schwälle, bei denen ich mit dem kleinen flachen Boot immer sehr genau aufpassen muss, dass ich so an den großen Wellen vorbei fahre, dass ich kein Wasser übernehme. Es regnete ja schon genug Wasser ins Boot.
An einer Stelle (kurz vor der Holzbrücke) übten wir ein Weilchen Seilfähre in der Stromzunge. Danach kam nach einiger Zeit die "schwalligste" Strecke am Ende einer lang gezogenen Rechtskurve, die wir locker bewältigten und dann paddelten wir an Dettingen vorbei zu den beiden "lebensgefährlichen Abfällen", die wir ebenfalls am Leben bleibend überwanden (hier konnte ich jedoch nicht vermeiden mal ein/zwei Liter Flusswasser zu tanken weil mein Bug dort deutlich tiefer eintauchte als Stefans. Ich musste kurz ans Ufer zum Ausleeren).
Weiter gings nach Horb, wo uns eine längere Umtragung erwartete. Wir setzten unterhalb des Wehrs, an dem gegenwärtig gebaut wird, wieder ein und machten unter der Eisenbahnbrücke eine kleine Rast. Nass wie ich war wurde mir dabei schnell kalt. Also sprang ich zügig wieder ins Boot und stakte ein wenig bergauf. Innerhalb kurzer Zeit stieg der Wasserspiegel ganz ansehnlich - offenbar wirkte sich jetzt erst der andauernde Regen auf den Pegel aus. Wir hatten nur noch wenig hundert Meter zu paddeln, die wir aber genossen weil an dieser Stelle des Neckars so viele Buhnen in den Fluss ragen, dass immer knackige Kehrwasser entstehen.
Dann zogen wir die Boote aus dem Wasser und ketteten sie an der Berufsakademie an damit sie nicht abhanden kamen während wir die Autos aus Sulz holten. Zurück in Horb wurden die Boote verstaut und wir stiefelten in die historische Innenstadt um einen Kaffee zu trinken (nebst Kuchen: Schwarzwälder Kirschtorte ist in Horb anzuraten). Dann verabschiedeten wir uns und fuhren im unablässigen Regen zurück nach Hause.
Meine Bilder sind überwiegend missraten und finden sich in dieser Diaschau. Bessere Bilder hat Stefan gemacht.
Die gleiche Strecke sind wir im Sommer vor drei Jahren schon zweimal im größeren Rudel gepaddelt: Hier der erste Bericht dazu und hier der zweite Bericht.