Samstag, 30. Juni 2018

Zotzensee, Mössensee und Ruppiner See

Eine meine ersten Erwerbungen im Bereich von "Kanuliteratur" war eine Kanukarte der Mecklenburger Seenplatte aus dem Jübermann-Verlag. Lange habe ich über dieser Karte gebrütet und mir überlegt, welche Routen ich wohl paddeln würde. Es ist nie etwas draus geworden. Die Seenplatte ist einfach viel zu weit weg von Süddeutschland.


Auf meinem Weg nach Berlin musste ich an ihr vorbei und ich hatte Zeit. Also bin ich abgebogen und habe mir den winzigen Abschnitt, der mir aus irgendeinem Grund immer am spannendsten erschien, angesehen. Ich habe das Auto im Mirow neben dem Stützpunkt der Wasserschutzpolizei "sicher" geparkt und das Boot ins Wasser gesetzt. Dann bin ich den Kanal zum Zotzensee gepaddelt und habe die hübschen Boots- und Ferienhäuser direkt an der Wasserkante bewundert.


Meine Fahrt führte mich südwärts durch den Zotzensee bis in den Mössensee, an dem ich eine kurze Pause einlegte, die dadurch abgekürzt wurde, dass sie ausgerechnet am FKK-Campingplatz stattfand. Als ich das wahrnahm, machte ich mich schnell wieder aus dem Staub. Ich bin dem Nacktbaden ja nicht abgeneigt, aber die organisierte Nacktheit erscheint mir doch irgendwie befremdlich.


Am Campingplatz Peetsch machte ich schließlich - schon auf dem Rückweg - Halt, benutzte widerrechtlich die Toilettenanlage, wollte zur Entschädigung ein Eis kaufen, bekam aber keins weil der Kiosk geschlossen war.


Dann paddelte ich wieder über den Zotzensee, bog in den Kanal ein und legte an einem unorganisierten und sicherlich illegalen Lagerplatz an. Ich wartete bis der Bootsverkehr nachließ (es waren inzwischen allerhand Motor- Ruder- und Paddelboote unterwegs), riss mir - durch die Gepflogenheiten am Mössensee inspiriert - die Kleider vom Leib und sprang ins Wasser. Ich überquerte den Kanal, der durch unter Wasser liegenden Bohlenreihen eingefasst ist, einmal und schwamm dann zurück zum Boot.


Erfrischt und wieder züchtig bekleidet ging es zurück in den Mirower See, dessen südlichen Teil ich mir noch ansah, und dann nahm ich das Boot wieder aus dem Wasser und fuhr weiter Richtung Berlin.

Da ich immer noch Zeit hatte sah ich mir noch den See in Neuruppin an, kam aber nicht weit weil der Wind zu stark war. Die Wellen waren zu bewältigen aber das Boot wurde derart vom Wind gebeutelt, dass das Paddeln keinen Spaß machte.

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