Dienstag, 29. April 2008

268. Nix vergessen?

Und wieder steht das Auto voll gepackt am Straßenrand. Morgen fahre ich damit noch einmal ins Büro und dann am Nachmittag gehts auf ins 'Bayrische'. Gestern nach der Arbeit habe ich schon hektisch das Boot aus dem Bootshaus geholt und den ganzen Zeltkrempel zusammengekramt, zwischenrein noch Proviant erworben und wenn ich nicht vergesse, die Kühlschranksachen morgen einzupacken und mitzunehmen, sollte ich alles Notwendige für vier Tage Wildwasser- kurs dabei haben. Ich bin da immer etwas unsicher und grübele vermutlich bis spät in die Nacht, was ich wohl vergessen haben könnte. Das eine oder andere fällt mir dann in der Nacht tatsächlich noch ein und wenn ich mir keinen Zettel für Aufschriebe neben das Kopfkissen lege kann ich vor lauter Sorge das wieder zu vergessen nicht schlafen. Ja, mit dem Alter kommen die Neurosen...

Samstag, 26. April 2008

267. Spark-Arrester

In Erwartung des am Donnerstag beginnenden Wildwasserkurses habe ich heute schon allerhand Gerümpel zusammengekramt weil ich in den kommenden Tagen wenig Zeit zum Packen haben werde (Außerdem besteht die halbe Expedition ja aus der Vorbereitung).
Unter anderem habe ich den Funkenfänger (Spark-Arrester) vom Rauchrohr des Zeltofens umgebaut. Mit Hilfe von einiger Lagen 'Hasenstallgitter' (feiners Metallgitter gabs nicht im Baumarkt), die ich um einen vorbereiteten runden Holzklotz zurecht geschnitten habe, wurde das Ofenrohr-Dächlein nun etwas aufgepeppt, so dass (hoffentlich) eventuelle Funken verwirbeln, gegen das kältere Metall stoßen und abkühlen und ausglühen bevor sie auf die Nylon-Zeltplane meines Tinde-Zelts fallen. Vor einigen Wochen hatte ich ja ein völlig zugerauchtes Zelt weil die kleinen Öffnungen des Spark-Arresters nach zwei Stunden Ofenbetrieb zugerust waren.

Freitag, 25. April 2008

266. Basic River Canoeing

Ich war mal wieder auf Reisen und hatte Zeit zum Lesen. Fast zu viel Zeit denn eigentlich wollte ich noch rechtzeitig zum Freitagabendtraining nach Tübingen kommen, um an Rainers zweitem WW-Canadier-Kurs teilnehmen zu können. Hab ich nicht geschafft. Dafür konnte ich ein weiteres Buch gründlich studieren:

"Basic River Canoeing" von Robert E. McNair ist ein schmales kleines Büchlein, das auf das gute alte American Red Cross "Canoeing" aufbaut, das ich an anderer Stelle erst ansatzweise gewürdigt habe. McNairs Buch kann allerdings auch schon mit Fug und Recht als 'gut und alt' charakterisiert werden. "Alt" weil es aus dem Jahr 1968 stammt (mein Exemplar ist die dritte Auflage aus dem Jahr 1973) und "gut" weil es weit über die bereits beeindruckend ausführlichen Inhalte des Red Cross-Buchs hinausgeht. Dabei konzentriert es sich auf das Tandem-Paddeln in schnell bewegtem Wasser. Es wird die Kanuausrüstung der beginnenden 70er-Jahre beschrieben (Royalex, Keflar und all den neumodischen Kram gab es dazumal noch nicht). Weiter gehts mit Paddeltechniken für wildes Wasser, Gewässermorphologie und Rettungstechniken bis hin zur Eskimorolle im geschlossenen Slalom-Canadier. Dabei sind stets erfrischend improvisiert erscheinende selbst gezeichnete Illustrationen angefügt. Abschließend wir ein Instructor-Kurs skizziert, nach dessen Lektüre man geradezu Lust bekommt einer kleinen Gruppe einigermaßen geübter Flachwasser-Paddler das Tande-Paddeln auf schneller fließendem Wasser beizubringen.
McNair schreibt auf höchst anschaliche und zeitweilig richtig witzige Weise. Gäbe es einen Markt für solche Bücher sollte man "Basic River Canoeing" eigentlich übersetzen. Das wäre ein lohnendes und überschaubares Projekt - machte aber vermutlich nur Sinn, wenn das RedCross-Buch schon übersetzt wäre.
Übrigens wurde das Buch vom ACA herausgegeben. Das ist nicht etwa der ACA (American Canoe Association) sondern die American Camping Association, die es heute noch gibt.

Montag, 21. April 2008

265. Neues Paddel

Gestern Abend war ich noch einmal eine kleine Neckarrunde drehen und habe dabei - im Flachwasserboot - das neue Wildwasserpaddel ausprobiert. Ist natürlich ein wenig widersinnig aber ich war ebenfalls scharf drauf zu sehen wie viele Stocherkähne schon im Wasser sind (wenige) und hatte nicht genug Zeit mich in die volle Wildwasserkluft zu werfen (und will gar nicht damit anfangen, in Jeans und T-Shirt zu wildwassern - auch wenn unser Neckar alles andere als wild ist).
Nun, wie dem auch sei. Ich hatte ja anfangs Sorge, dass das kleine Paddelblatt und die geringe Länge sich irgendwie ungünstig auswirken könnten aber letztendlich bedingt das kurze Blatt, dass der Schaft die optimale Länge für mich hat und die Breite des Paddelblatts sorgt für satten Vortrieb. Trotz der Breite lässt es sich beim Übergreifen recht gut unter Wasser wieder nach Vorne führen.
Jetzt bin ich doch neugierig darauf es einmal im WW-Boot ausprobieren zu können. Aber mein Terminplan ist so voll, dass vor dem WW-Kurs wenig Chancen auf Paddeln bestehen. Ein Jammer.

Sonntag, 20. April 2008

264. Doch noch eins

Mein vermeintlich einzigartiger Wilderness18 von Souris River Canoes stellt sich nun als gar nicht so einzigartig und - was noch viel entsetzlicher ist - als Prospector heraus.

Neulich habe ich auf den Webseiten von RedRock Canoes entdeckt, dass es mindestens ein weiteres Souris River Kanu in Deutschland geben muss - auf der Seite, auf der es um den Dachtransport von Canadiern geht - ist ein Bremer Auto mit einem weiteren dieser vortrefflichen Boote abgebildet. Mitteilsam wie ich nun mal bin habe ich den RedRock-Leuten ein Bild meines Wilderness18 auf dem Autodach geschickt woraufhin mich Joe belehrte, dass es sich bei meinem Boot um einen 18er Prospector handelt, der schon lange nicht mehr gebaut wird. Und dass mir, der ich bevorzugt über diesen klobigen NovaCraft Prospector herziehe. Joe konnte mir versichern, dass beide Prospectoren in keiner Weise vergleichbar sind und dass mein Modell auch zu seinen bevorzugten Booten gehört. Das versöhnt mich ja ein wenig mit dieser erschrecheknden Erkenntnis. Ich habe ihm nicht verraten, dass ich das Boot übersetzt "barf bag" genannt habe.

Samstag, 19. April 2008

263. Regentreffen


Als ich vor zwei Jahren erstmals auf dem jährlichen GOC-Treffen war schien die Sonne und wir wurden am Nachmittag von einem erfrischenden Gewitterguss überrascht. Heute hätten wir allenfalls von dem einen oder anderen Sonnenstrahl überrascht werden können. Aber der zeigte sich nicht.

Insofern bin ich ganz versöhnt mit dem Umstand, dass ich diesmal nicht genug Zeit hatte zwischen all den Baumwoll-Tipis mein Nylonzelt aufzuschlagen.









Rolf und Anton, mit denen ich da war waren von den Zelten - viel mehr aber noch von den Zeltöfen - fasziniert. Besonders der kleine Anton war gar nicht mehr aus dem Zelt von Schorsch Gotzler und Michael Weiß herauszukriegen, in dem es aber auch beständig kuschelig warm war. Deren Campfire Stove bullerte verlässlich vor sich hin und Rolf und Anton machen sich ernstlich Gedanken über die Anschaffung eines Ofens.

Mir gelang es von Steffen G...(weiß ich jetzt nicht mehr) ein handwerklich tadellos ziemlich genau auf meine Optimallänge verlängertes Karbon-Wildwasserpaddel von Schlegel zu ergattern, so dass ich jetzt endlich komplett ausgerüstet zum Wildwasserkurs Anfang Mai fahren kann. Ob es mir vorher noch gelingt die Yakima-Footbraces, die mir Karl Michael Koch verkauft hat, in den Outrage einzubauen, weiß ich nicht recht. Aber jetzt habe ich auch das hinkriegen.

Materiell hat sich das verregnete GOC-Treffen insofern schon mal gelohnt. Zwischenmenschlich ebenfalls - habe allerlei Leute wieder gesehen und den einen oder anderen Diskussionspartner aus dem Canadier-Forum (HeinzA, Klaus) mal leibhaftig getroffen.

Wolfgang Hölbling, der neuerdings Swift-Canadier aus Kanada importiert, war auch mit seinem Boots-Sortiment da und es gelang mir, in einer Phase nachlassenden Regens mal mit dem Swift Raven (und dem neuen Paddel) eine kleine Runde zu drehen. Ein beeindruckendes hochvolumiges Solo-Tourenboot mit Wildwasserpotential, das ich bei der kurzen vorsichtigen Runde natürlich nicht einmal ansatzweise ertasten konnte.
Wenn ich je auf ein einziges Boot für alle Zwecke angewiesen wäre, wäre dieses meine erste Wahl. Es ist hinreichen schlank und lang um gut Strecke zu machen, es hat so viel Volumen, dass man gut Gepäck und Verpflegung für ein/zwei Wochen mitnehmen kann und leicht aufgekantet dreht es befriedigend leicht (mutiger aufgekantet vermutlich noch viel leichter aber ich wollte da heute kein Risiko eingehen).

Nachtrag: Fred hat mich gebeten seine Bilder vom Treffen in einem Webalbum zu veröffentlichen.

Freitag, 18. April 2008

262. Bootsrutsche

Durch meine ersten Wehrbefahrungen auf den Geschmack gekommen und weil ich Robin das bei der Bootshausaktion im März versprochen habe, habe ich zwei Baubretter, die ich noch hinter dem Haus gelagert hatte, geopfert und eine Bootsrutsche konstruiert. Bin ja mal sehr gespannt, wie lange sie hält und ob sie überhaupt Anklang findet und ob ich sie nicht in Kürze irgendwo Neckarabwärts im Wasser dümpelnd finden werde.
Die Idee ist, dass am oberen Ende auf ein/zwei Paletten das Boot (bevorzugt ein geschlossenes) bestiegen wird, die Spritzdecke dicht gemacht wird und dass es dann mit Schwung ins Wasser geht. Die Kajaker werden das eher nutzen als die Canadier-Paddler. Aber wer weiß. Heute abend geht ja der WW-Kurs los, den Rainer Klubintern für Canadierfahrer anbietet. Es haben erstaunlich viele Interesse gezeigt. Dann kommen all die in den letzten Monaten angeschafften und renovierten Boote mal zum Einsatz. Im Bootshaus sind jetzt (fast) alle Lücken mit WW-Canadiern aufgefüllt - ein Hype, an dem ich nicht völlig unbeteiligt bin.

Nachtrag: Beim WW-Training mit Rainer habe ich letztendlich den Phantom gewählt (weil ich den Outrage ritterlich an Brigitte abtrat...). Dabei wurde mit wieder klar, was dieses Miniboot für eine Herausforderung beinhaltet. Rainer hat uns allerhand gezeigt und jeden auf den einen oder anderen Dauerfehler aufmerksam gemacht. Ich zum Beispiel paddele zu steif - ich habe weder hinreichen Körperrotation noch neige ich mich beim Catch weit genug vor um meine Torsomuskeln einsetzen zu können. Beim Übergreifen muss ich stärker darauf achten, den Griffarm einigermaßen gestreckt zu halten. Ich hoffe mal, dass ich nächsten Freitag rechtzeitig aus Luxemburg zurückkomme damit ich den zweiten Teil des kleinen WW-Kurses mitbekommen. Mein Zug kommt 18:07 Uhr an (wenn er pünktlich ist. Das Training geht um 18:00 Uhr los. Vom Bahnhof zum Bootshaus sind es 10 Minuten...

Donnerstag, 17. April 2008

261. UniSport

Gestern konnte ich mit Riki im Uni-Hallenbad ein wenig trainieren – ihre Tauchgruppe hatte theoretische Prüfung und konnte deshalb an dem Abend das Bad nicht nutzen. Wir hatten also das deutlich größere Bad für uns allein. Sie übte Rollen im neuen Kajak und ich habe (weil ich das Rollen im Canadier vorläufig aufgegeben habe) mich ganz auf das Thema „Bootsbeherrschung“ konzentriert nachdem ich gegen Ende des letzten Hallenbadtrainings noch mal dusselig gekentert war.


Diesmal kam ich gut zurecht – ich habe Tom Fosters Carving-Übungen nachgeturnt. Der kleine Phantom hat eine wirklich enge „eingebaute“ Kurve, so dass man mit dem aufgekanteten Boot locker im Schwimmbecken rumkommt. Mein Problem ist fortwährend das Aufkanten auf der „Gegenseite“. Da ich links paddele muss ich bei Rechtskurven „übergreifen“ und traue mich dann nicht so recht steil aufzukanten weil ich mich dann im Fall eines Überkantens und der darauf unweigerlich nachfolgenden Kenterung nicht mehr mit einer flachen Paddelstütze abfangen kann. Diesbezüglich muss ich mich noch ein wenig einweisen lassen und üben.

Freitagabend besteht wieder Gelegenheit dazu – da will Rainer, der gerade seinen zweiten WW-Kurs hinter sich hat, mit einigen aus dem Verein einen WW-Canadier Einführungskurs in vier Einheiten durchführen. Im Bootshaus habe ich schon einige Bojen dafür vorbereitet und zurechtgelegt. Nun hoffe ich, dass der Neckar bis morgen Abend einen etwas verträglicheren Wasserstand entwickelt. Gegenwärtig rauscht jede Menge Wasser Talabwärts. Im Zweifelsfall müssen wir jemanden anheuern, der mit uns die Boote einige 100 Meter auf dem Bootswagen bergauf rollt und anschließend den großen Bootswagen wieder zum Bootshaus zurück mitnimmt

Mittwoch, 16. April 2008

260. Starzelbilder

Hier also nun Bilder der Starzel-Tour vom Sonntag.










Ja, die Bootsleine muss da weg vom Bug - mit der musste ich auf der Tour gelegentlich rumfummeln - muss mir eine bessere (zugängliche) Befestigung einfallen lassen...

Sonntag, 13. April 2008

259. Starzel again

Heute sind Micha, Jojo, Jannik (8) und ich erneut zur Starzel gefahren. Ich habe mein beautiful blue Banana-Boat (ja, auch dieses Boot kriegt seine Alliteration) mitgenommen und bin prächtig damit zurechtgekommen. Die anderen drei waren in Kajaks unterwegs - Micha eigentlich nur deswegen weil er dicht an Jannik bleiben wollte, was 20 Meter vor der Aussatzstelle auch nötig war denn da kam es zu einer Kenterung beim Surfen.
Aber von Anfang an: Wir setzten bei einem Pegel von 50cm (also nur minimal mehr als beim letzten Mal) in Rangendingen ein und mäanderten gemächlich bergab. Beim ersten Wehr war ich noch etwas zauderlich, umtrug und sicherte die Kajaker mit Wurfsack und (für die Nachwelt mit Michas) Kamera. Von den nachfolgenden drei Wehren polterte ich zwei mit runter während diese heldenhaft verwegenen Kajakpaddler alle drei hinunterfuhren. Wie im Dezember bot der Bach zahllose Kehrwässer, kleine Surfstellen und - anders als im Dezember - den einen oder anderen querliegenden Baum. Zwei davon entschärften Micha und Jojo mithilfe einer Minisäge, einen mussten wir übetragen. Irgendwo auf halber Strecke an einer Waldwiese machten wir ein Schokoloadenpäuschen bevor es dann über zahlreiche kleine Schwälle und das eine oder andere Wehr zurück zum Parkplatz ging. Naja, kurz davor kenterte Jannik. Aber er konnte recht flott wieder geborgen werden und trug keinen bleibenden Schaden davon.
Bleibende Schäden hat mein prachtvolles Boot nun: erste eigene Kratzer. Die bleiben wohl nicht aus, fallen aber nur deshalb so sehr auf, weil das zehn Jahre alte Boot doch noch wie neu aussieht... Na, das werden nicht die letzten Kratzer gewesen sein.
Zwar wird die Starzel nur als WW-I-II eingestuft, aber der Umstand, dass ich sie so problemlos mit dem neuen Boot abfahren konnte und dabei massig Kehrwässer erwischte und Unterspülungen aus dem Weg gehen konnte gibt mir doch allerhand Sicherheit. Dies vor allem in Hinblick auf den Canadierkurs in drei Wochen, vor dem ich wenig Gelegenheit zum Üben haben werde.
Insgeheim wünschte ich mir, ich könnte den Bach gleich morgen nochmal mit dem Dagger Phantom fahren um zu sehen, ob ich mit dem wesentlich empfindlicheren Boot auch so gut zurechtkomme, wie mit dem Outrage. Aber da sind Zweifel berechtigt. Aller Voraussicht nach hätte ich an der einen oder anderen Stelle damit ein Bad genommen. Trotzdem, eine reizvolle Vorstellung.

Bilder werden nachgereicht - im WW-Boot kann ich mit meinem umständlichen alten Knipsi nicht herumhantieren, so dass ich auf die Aufnahmen von Micha angewiesen bin. Der mailt sie noch heute abend... (- ähm, vielleicht doch morgenabend?)

Samstag, 12. April 2008

258. Folgekosten

Eben habe ich mir spontan beim örtlichen Kanuhändler einen Neoprenanzug gekauft. Ich hatte mir zwar schon für den WW-Kurs Anfang Mai den einzigen Neopren-Longjohn des Vereins ausgesucht, der mit passt, wollte ihn auch vorher nochmal in die Waschmaschine stecken damit er nicht so gräuslig stinkt, wie er das oft mal zu tun pflegt. Ich musste aber immer noch damit rechnen, dass er just in dem Moment, in dem ich ihn dann von der Kleiderstange im Bootshaus nehmen will von irgendjemand anders entführt worden ist. Naja, sicherer ist es einen eigenen zu haben und die Vereinspolitik ist ja auch den Anfängern Material zu stellen, auf längere Sicht aber die fortgeschritteneren Mitglieder zum Kauf eigener Ausrüstung anzuhalten. Voilá, hier also der nächste Schritt.
Jetzt habe ich einen ästhetisch fragwürdigen schwarz/orangen Kurzarmanzug - der unterscheidet sich vom Longjohn dadurch, dass er einen ziemlich dichten Halsabschluss hat - bei Kenterungen läuft weniger Wasser rein aber bei Hitze staut sich die Wärme auch schneller. Ich hoffe mal, dass das keine Fehlentscheidung war. Mein Kalkül war, dass ich bei richtig warmem Wetter ohnehin den Shorty anziehe, bei Mistwetter und Kälte dann aber mit dem gut abschließenden Anzug und einer lockeren Regenjacke zurecht komme. Das erspart mir vielleicht den Erwerb einer kostspieligen Paddeljacke.
Wenn sich die Entscheidung für diesen dicht schließenden Kragen je als völlig falsch erweisen sollte kann ich ja immer noch zur Schere greifen und den Kragen schrittweise lockern. So einen Anzug muss man eben auch an sich anpassen.

Nachtrag: Wuchtwasserpaddeln
Am Nachmittag hatte ich Gelegenheit mich samt Boot nach Bühl bringen zu lassen - den Neckar aufwärts zu befahren ist bei der gegenwärtigen Strömung allenfalls mit einem Rennkajak zu bewerkstelligen. Ich nahm den Outrage, staffierte mich mit meinem neuen Neoanzug aus und stopfte die übrigen Klamotten in einen wasserdichten Sack, den ich hinter dem Sitzblock verstaute. In Rekordzeit sog mich der bis zum Rand gefüllte Neckar zurück zum Bootshaus obwohl ich alle drei Wehre unterwegs mühsam umtrug. Dabei wären die letzen beiden fahrbar gewesen - vor allem das letzte. Aber ich bin ja ein
Schisser und fahre sowas nicht, wenn nicht jemand mit Wurfsack sichert oder zumindest dahinter im Boot auf dem Wasser dümpelt. Ich hatte genug mit der heftigen Strömung zu tun und konnte mich allmählich so etwas mehr an das ebenfalls doch recht kippelige Boot gewöhnen. Für mehr als einige Kehrwassermanöver war die Strömung zu heftig. Wenn das Wasser wieder mal ruhiger ist will ich brav das Tom Foster-Video nachturnen, das Frank (fez) mir vor geraumer Zeit zukommen ließ.

Mittwoch, 9. April 2008

257. PVC stinkt

Nach wenig erfolgreichen Versuchen, eine günstige variable Lösung zu ermitteln (Yakima Footrests kosten in den USA, so wie ich sie haben möchte 37,-$ während ich sie hierzulande offenbar nur in der Form neu für 71,-EUR bekommen kann, die für mich einen etwas erhöhten kontruktiven Aufwand erforderlich macht. Das ist beim aktuellen Dollarkurs eine Differenz von über 45,-EUR) habe ich mich entschieden, die herausgelösten PVC-Laschen erstmal wieder einzukleben. Ich habe sie so positioniert, dass ich ergänzend bzw. letztendlich ersetzend doch noch die verstellbaren Footrests an den Sitzblock dran bekomme. Gerade zeichnet sich in einem von mir angezettelten Thread im Canadier-Forum ab, dass ich doch noch welche bekommen kann. Wäre ja prima!
In mehreren Trockenübungesläufen haben ich die optimale Position der PVC-Laschen ermittelt und schön symmetrisch mittels Klebeband auf die Rumpfinnenseite übertragen. Parallel dazu habe ich - ebenfalls mit Klebeband - auf die Unterseite der PVC-Dinger die Wölbung des Rumpfs einge- zeichnet und sie anschließend auf dem Bandschleifer entsprechend rund geschliffen. Dann habe ich mit einem Schleif-Aufsatz vor dem Akkuschrauber die Klebefläche im Rumpf angeraut.
Schließlich kam der Kleber auf alle Klebeflächen, wo er zunächst ein wenig antrocknen durfte. Dann wurden die Teile aufgepresst und zügig die Klebestreifen entfernt weil das dort, wo darauf Kleber ist, möglicherweise nicht mehr geht, wenn er abgebunden ist.

Jetzt habe ich diese etwas kleinen Fußstützen also zunächst wieder drin im Boot und argwöhne, dass ich sie, wenn ich sie das nächste Mal heraushaben will, nicht mehr so leicht entfernen kann. Sie liegen etwas untypisch weit auseinander, folgen damit aber dem von den profilierten Kniepolstern vorgegebenen Winkel. In Krisensituationen kann ich mit den Füßen nach beiden Seiten von ihnen abrutschen um aus den Schenkelgurten zu kommen.

Dienstag, 8. April 2008

256. Paddel weg

Gestern musste ich wahrnehmen, dass offenbar irgendjemand mein (gar nicht so altes und definitiv zweitliebstes) Paddel brauchen konnte. Jetzt habe ich mal eine etwas hilflose Anzeige auf der Pinnwand unserer Vereinshomepage patziert - die ließt bloß niemand. Werde noch einen Zettel beim Bootshaus aufhängen und meinen Paddelschrank (in den nur die kurzen Paddel passen) mit einem Vorhängeschloss sichern. Dammich!

Nachtrag: Jetzt isses wieder da - geht doch!

Montag, 7. April 2008

255. Provisorien

Wie ich gestern vom Paddeln heimkam und ob des widrigen Wetters nicht wieder ins Freie wollte/konnte habe ich mich im Keller mal mit einem weiteren Provisorium für die Fussrasten im Outrage befasst. Später am Nachmittag habe ich mich dann wieder zum Bootshaus aufgemacht um meine Konstruktion zu testen. Der Test fiel vernichtend aus.


Die Holzteile, die ich mir da mit Edelstahlschrauben zusammengebastelt hatte wurden mit Riemen an den PVC-Laschen befestigt und lagen dann nicht plan auf, wackelten herum und als ich der Sache auf den Grund ging kam heraus, dass das teils daran lag, dass die vermeintlich bombenfest eingeklebten PVC-Laschen locker waren. Mit einer beherzten Zugbewegung bekam ich sie fast rückstandsfrei aus dem Boot.
Zölzer hat auf seinen PVC-Kleber gleich vorsichtigerweise draufgeschrieben, dass dieser "einige Jahre" lang hält. Offenbar härtet das Zeug irgendwann aus. Und dann war es wohl auch noch so, dass diese Leute, die das Boot dereinst ausgefittet haben, offenbar keine der Klebeflächen angeraut hatten. Die Klebereste an den PVC-Laschen ließen sich anschließend ebenfalls mit wenig Mühe abpuhlen.
Nun werde ich an den kommenden Abenden das Boot, das jetzt im Wohnzimmer liegt, an den fürs Kleben vorgesehenen Stellen mit der Drahtbürste traktieren und auch die PVC-Laschen an der Unterseite so anrauen und profilieren, das sie lückenlos auf die Klebestelle passen. Anschließend werden sie - wie vorgestern die D-Ringe im Phantom fest eingeklebt.
Was mich noch ausbremsen könnte wäre ein guter Alternativvorschlag - ich habe gestern schon Anfragen an diverse Kanuhändler bezüglich der Verfügbarkeit derartiger PVC-Laschen gerichtet. Gleichzeitig habe ich mir schon zurechtgelegt, wie ich mir sowas mit Baumarkt- materialien selber fertigen kann. Standard sind inzwischen offenbar verstellbare Yakima-Rasten, auf die mich Florian von Bushpaddler aufmerksam gemacht hat. Die werde ich mir vermutlich nicht leisten können - ganz abgesehen davon, dass sie schwierig zu befestigen sind.
Im bedeutend kleineren Phantom sind die PVC-Laschen bedeutend größer. Das legt nahe, für den Outrage ebenfalls größere anzufertigen.
Mal sehen.
Da gibt es doch plötzlich allerhand Optionen...

Sonntag, 6. April 2008

254. Aprilwetter

Als ich beim Bootshaus ankam kam die Sonne raus - ich hatte eine ganze Zeit gezaudert weil das Wetter so mittelprächtig bis ätzend war. Nach meiner Bootstour fing es dann auch an zu regnen, dann kam die Sonne wieder raus und eben hat es gehagelt. Aprilwetter eben.
Aber die Neugier trieb mich aufs Wasser: tatsächlich sind die ersten Stocherkähne bereits am Anleger vertäut und auch der Bootsverleih hat schon zwei Ruderboote und ein Tretboot an seinem Kai liegen. Ich finde das gut, wenn wieder etwas Leben auf den Fluss kommt - vermutlich gehöre ich eben nicht zu der Kategorie der Canadier-Fahrer, die ihr Glück ausschließlich in der menschenleeren Natur finden. Ich erkenne einen gewissen Unterhaltungswert in dem Trouble um mich herum.
Der Neckar hat fortwährend massig Strömung, so dass meine Abfahrt in Rekordzeit erfolgte während die Rückfahrt erheblich mühsamer war. Training eben.

Samstag, 5. April 2008

253. Flickarbeiten

Offenbar wurde die PVC-Matte, auf der der D-Ring befestigt ist, ursprünglich mit so etwas wie Patex festgeklebt. Ich habe nun den Zölzer PVC-Kleber genommen nachdem ich den ganzen alten Patex von der PVC-Matte weggepuhlt und vom seitlich gelegten Bootsrumpf mittels Drahtbürste (an der Bohrmaschine) so entfernt habe, dass dabei die künftige Klebefläche hinreichend rau wurde.
Anschließend habe ich den Kleber mit Eisstäbchen aufgespachtelt, etwas anhärten lassen und dann beide Flächen fest aufeinandergepresst. Schließlich habe ich unseren Badezimmerföhn eingesetzt um die Verbindung richtig warm zu bekommen. Dabei musste ich feststellen, dass die Hitzeeinwirkung zwar den frischen Kleber gut abbinden lässt, den alten Kleber des benachbarten D-Rings jedoch offenbar angelöst hat. Vermutlich werde ich den als nächstes erneuern müssen - dabei schau ich mir dann die andere Seite auch nochmal genau an. Da sind ja die gleichen beiden Kleber, die es vermutlich ebenfalls zu erneuern gilt...

252. Im Hallenbad

Am Abend waren wir wieder mal im Hallenbad und ich habe das gelbe Kanu mitgenommen. Als endlich mal einigermaßen Platz in dem kleinen Becken war habe ich mich ein wenig ausgetobt und etwas mehr "Sicherheit" im Umgang mit dem winzigen Böötchen getankt. Anschließend hat Stefan, der mit dem Kajak hoch virtuos rollt, Rollversuche angestellt - ihm ist das recht gut gelungen (auch wenn am Ende das Paddel stets verdächtig nah am Beckenboden war...). Dann haben Lutz und Roland Paddelversuche gemacht und sind beide nach kürzester Zeit gekentert und anschließend bin ich dann noch bei einem weiteren Versuch gekentert - aus war's wieder mit der vermeintlichen Sicherheit. Das Boot schlägt so rasend schnell um, dass ich mir kaum vorstellen kann damit allein auf dem Neckar Übungsrunden zu drehen.

Auch sonst war diese Aktion etwas verlustreich - ein D-Ring hat sich abgelöst und der Griff des viel zu langen Kunststoffpaddels, das ich zur Schonung der Schwimmbeckenkacheln dabei hatte, ist jetzt ab. Beides halb so schlimm. Wenn das mit dem D-Ring auf dem Bach passiert ist das ungleich lästiger - so kann ich ihn in Ruhe dieses Wochenende neu ankleben. Das Paddel war ohnehin zu lang und beim Wiederbefestigen des Griffs kann ich es um einige Zentimter kürzen.