Freitag, 28. März 2008

249. Praxisbedingungen

Gestern mittag haben Ole und ich das Zelt auf dem Paddelklubgelände vor dem Stocherkahnlager aufgestellt und am Abend habe ich mich von zuhause aufgemacht, um Zelt und Zeltofen unter Praxisbedingungen zu testen.

Als der Ofen an war wurde es zügig angenehm warm im Zelt, so dass ich eines gemütliches Vesper einnahm und nach Einbruch der Dunkelheit ebenso gemütlich im Schlafsack meinen Lesesabend (Kanukatastrophen in Up the Creek wieder mal) einleutete. Allmählich füllte sich dann doch das Zelt mit Rauch und mir wurde lange nicht klar woran das wohl lag. Bis ich - mithilfe eines langen Stabes - den "Spark Arrester" vom Rauchrohr nahm - er hatte sich völlig mit Ruß zugesetzt (vermutlich eine Strafe dafür, dass ich vom Vereinsholz einige noch nicht völlig durchgetrocknete Astabschnitte verfeuert hatte - die sind nur für Vereinsgrill- veranstaltungen reserviert...).

Das Problem war gelöst, ich heizte noch einmal kräftig ein und legte mich schlafen. Beim Aufbau des Zeltes war der Himmel noch bedeckt und ich hatte mit Regen gerechnet. Stattdessen klarte es in der Nacht auf und wurde richtig frostig. Darauf ist mein alter Schlafsack offenbar nicht eingerichtet und auch das Fleece-Inlet, das ich zusätzlich beschafft habe (von der Schweizer Armee in wehrkraftzersetzendem lila) bewahrte mich nicht davor zerknirscht die aus dem Bootshaus geholten und zurechgelegten Decken über mich zu breiten, die mir dann allerdings wohlige Wärme spendeten während meine Atemluft am Zeltstoff gefror.

Morgens als die Vögel loszwitscherten feuerte ich also wieder ein und musste wahrnehmen, dass die Luft im Zelt wohl warm wird - aber lediglich oberhalb des Zeltofens. Unten wo ich auf meiner doppelten Isomatte lag, blieb es eisig. Der untere Zeltrand behielt seinen Reifrand (der auf dem Bild kaum zu erkennen ist) während der obere Teil des Zeltes zügig abtrocknete.

Was lernen wir daraus?
  • Der "Spark Arrester" wird umgebaut - das Rauchrohr ist ohnehin so lang, dass nicht mit Funkenflug zu rechnen ist, wenn kein Stroh bei offener Ofenklappe verheizt wird.
  • Künftig werden stets ein/zwei Fleecedecken mitgenommen - sie sind auch gut zum Draufsitzen und einigermaßen pflegeleicht.
  • Zusätzlich zu den Isomatten muss über kurz oder lang ein einfaches aber solides Feldbett her damit ich in geheizten Höhen lagere. Bodenkälte war diesmal kein Problem, kann es aber im richtigen Winter, wenn der Untergrund gefroren ist, werden.
Die selbst konstruierte Rauchrohr- isolierung hat sich bewährt - dem Zeltstoff kam das heiße Rohr nicht zu nahe und die Lücke zwischen Rohr und Holzlatten dient als Rauchabzug für den doch immer wieder an den Steckstellen des Rohrs entweichenden Restrauch.
Ich sollte jedoch den Spark Arrester so umbauen, dass ich das kleine Dächlein wieder auf das Rohr setzen kann - sonst regnets mir ja in den Ofen hinein...

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