Dienstag, 15. Juli 2008

325. Mad River Escape

Ich habe ja nun bisher in meine umfänglichen Flotte von Booten ausschließlich Gebrauchtboote aufgenommen. Jetzt habe ich mir erstmalig ein neues Boot gekauft. Gleichzeitig ist das "neue" Boot mindestens 10 Jahre alt. Das ist erklärungsbedürftig.
Bevor PakBoats seine Falt-Canadier und -Kajaks unter eigenem Namen vermarktete wurde die Canadier-Linie als "Escape"-Serie zwischen 1996 und 1998 von Mad River vertrieben. Es muss in der Zeit gewesen sein, in der irgendein süddeutscher Importeur einige von diesem Booten angeschafft hat. Aus irgendeinem Grund gelang es ihm nicht sie zu verkaufen und als er unlängst schließlich pleite ging befand sich mein neues altes Boot in der Konkursmasse. Deshalb habe ich jetzt ein 10 Jahre altes neues Boot.
Diese Art von Booten werden von allerlei berufenen (Cliff Jacobson, Alan Kesselheim, Rolf Kraiker, Laurie Gullion... - zu viele um alle dafür zu bezahlen) und weniger prominenten Expeditionspaddlern hoch gepriesen (was der Hersteller natürlich in vergnüglich zu lesenden Reiseberichten detailliert dokumentiert). Keiner allerdings geht näher auf dieses kleine Soloboot ein, das mir da zugelaufen ist. Erstaunlicher- weise gibt es das Modell auch in einer Tandemausführung. Die kann - trotz des hohen Freibords, das Røskva und ich gestern genießen durften -, nur für kleine Menschen oder Kinder gedacht sein.

Gestern ist es mir gelungen noch eine kleine Übungsfahrt ohne den Hund zu machen. Das Boot lässt sich tatsächlich prima ins Kehrwasser manövrieren - leichter als beim Independence, schwerer als mit dem Outrage - also im Zwischenfeld meiner drei Mad River Boote. Geradeaus gleitet das Boot erfreulich gut. Das klingt mal wieder nach dem Idealboot schlechthin, beschreibt aber in beiden Disziplinen einfach erfreulich befriedigende Eigenschaften. Unbefriedigend ist, dass man beim Knien - der Sitz ist jetzt aufs Knien hin eingestellt (das geht erstaunlich einfach) - mit den Schienbeinen auf einem Querholm aufliegt. Da sind blaue Flecke vorprogrammiert. Ich habe gleich im Baumarkt einen passenden Rohrisolierschlauch beschafft und zurechtgeschnitten aber ob das die endgültige Lösung ist weiß ich noch nicht recht.

Demontiert und zusammengepackt ist das Boot ähnlich schnell (oder auch langsam) wie zusammengefügt. Das Hauptproblem bei beiden Vorgängen sind die Alustangen in den Süllrändern, die nur unter Schwierigkeiten aus den engen Kanälen herauszubekommen sind. Ähnlich knifflig ist es sie dann wieder hinein zu bekommen - die Kanäle sind schon mit Silikon gleitfähiger gemacht aber das führt nun noch dazu, dass man bei der Prozedur auch noch rabenschwarze Finger bekommt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen