Montag, 25. April 2011
Ostermontagrunde
Am frühen Nachmittag habe ich mich zu einer Neckarinselrunde aufgemacht. Oberhalb der Neckarinsel habe ich zur Stakstange gegriffen, die mir dann prompt einmal zwischen zwei Steinen stecken blieb. Anders als die Stocherkahnfahrer habe ich für so einen Situation erfreulicherweise ein Paddel dabei. Ich bin ja keiner von diesen Canadierpaddlern die unablässig die unberührte Natur und Einsamkeit suchen aber das Treiben auf dem Neckar war mir dann doch zu viel. Ich habe mich durch Stocherkähne, Tret- und Ruderboote gegen recht heftigen Wind zum unteren Wehr durchgeschlagen. Zurück half der Wind. Am Bootshaus saß ich dann noch ein Weilchen herum und genoss Sonne und Ruhe.
Morgen fahren wir nach Hüningen an den Wildwasserkanal. Danach für drei Tage an die Reuss und von dort aus geht es übers Wochenende zu einem Sicherheitskurs nach Landeck am Inn. Bis dahin herrscht hier erst einmal Funkstille.
Samstag, 23. April 2011
Windbound
Für den Nachmittag hatten Rolf und ich uns zu einer Neckarbefahrung verabredet. Wir steuerten unsere Boote über spiegelglattes Blütenstaubmattes Wasser Neckaraufwärts, benutzten an den sich dafür anbietenden Stellen die Polingstangen und übertrugen alle drei Wehre oberhalb des Bootshauses.
Dann kamen wir an den Neckarabschnitt bei Hirschau, auf dem der Fluss eher seenartig ist. Lediglich der Blütenstaub machte kenntlich, dass es auch dort ein wenig Strömung gibt. An einer netten Stelle, die sich auch für eine Hängemattenübernachtung anböte (wir merken uns die Stelle gut) bereiteten wir einen Tee zu und machten ein kleines Päuschen.
Danach paddelten wir noch aufwärts bis zum Kiebinger Wehr. Dort wendeten wir und paddelten bei dunkler werdendem Himmel wieder abwärts. Der Himmel wurde noch dunkler, ein erst leichter, dann um so deutlich spürbarer Wind kam auf, bald pfiffen richtige Windböen übers Wasser und es begann zu regnen. Wir retteten uns auf Höhe von Kilchberg unter einige Bäume (von denen jedoch immer auch mal wieder morsche Zweige fielen) - die Boote hatten wir vorsorglich an Land gezogen und irgendwann blies der Wind so heftig, dass wir es ratsam fanden sie anzubinden.
Eine ganze Weile verbrachten wir so bis wir den in unsere Boote gewehten Unrat ausräumten und uns wieder aufs Wasser trauen konnten, auf dem jetzt zahlreiche kleine Zweige schwammen, die der Wind aus den Bäumen gerissen hatte. Die Sonne kam wieder hervor und dort, wo vorher noch kabbelige Wellen geschwappt waren trafen wir jetzt erneut eine spiegelglatte Wasserfläche an.
Die drei Wehre wurden wieder übertragen (wobei mein selbst gebasteltes Tragejoch endlich mal wieder zum Einsatz kam, dass ich viel häufiger verwenden sollte) und schließlich kamen wir nach knapp viereinhalb Stunden wieder beim Bootshaus an, wo die Boote ein gründliche Reinigung verpasst bekamen.
Freitag, 22. April 2011
Traditionspflege
Wie schon so oft sind wir heute abend mal wieder zur Eisdiele in die Stadt gepaddelt. Wir waren zu viert im Boot: Ruth, Røskva, Ole und ich. Der große Prospector ist damit immer noch nicht voll ausgelastet (auch wenn Ole, der noch nicht 14 ist, seit dieser Woche in unserer Familie der "Größte" ist - er hat mich um 3mm überholt). Wir haben wie gewohnt am Stocherkahnanleger am Hölderlinturm angelegt und ich habe drei Eisbecher geholt.
Dann gings gemütlich zurück zum Bootshaus, wo an diesem Feiertag so etwas wie ein Training stattgefunden hat. Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet obwohl ich am Mittag noch mit Klemens geredet hatte. Da habe ich nicht geschaltet. Sonst wäre ich selbstverständlich auf erschienen.
Am Bootshaus habe ich noch meine ganzen Klamotten zusammen geramscht. Ich will die Neoprensachen durchsehen und das eine oder andere aussortieren. In der kommenden Woche wollen wir nun - statt wie ursprünglich geplant an den Schwarzen Regen und an die dann zwischenzeitlich anvisierte Isar - an die Reuss fahren (wie vor zwei Jahren). Die lässt sich auch bei Niedrigwasser paddeln. und auf dem Weg dahin kann man ja - wie wir das schon einmal gemacht haben - über Hüningen fahren und ein wenig im Wildwasserkanal üben.
Feiertagslaune
Anstatt - wie Rolf schon süffisant nachgefragt hat - zur Kirche zu gehen, bin ich am späten Vormittag paddeln gegangen. Rolfs Nachfrage bezog sich darauf, dass ich in der vergangenen Woche als religiöser Eiferer betitelt worden bin. Als solcher hätte ich - um dem verwendeten Attribut gerecht zu werden - an diesem sonnigen Karfreitag in einer schattigen Kirche einer Hinrichtung vor gut 2000 Jahren gedenken sollen. Stattdessen tummelte ich mich zwischen allerlei anderen heidnisch bemannten Wasserfahrzeugen auf dem innerstädtischen Neckar.
Beim Stocherkahnanleger an der Gartenstraße liegt jetzt ein übel zugerichtetes und brutal abgekürztes Sperrholzboot. Das ist ein trauriger Anblick. Viel erheiternder dagegen ist der Blick auf das Tübinger Schloss, das zwischen all dem frischen Grün hervor leuchtet. Abschließend bin ich noch hinauf zum Kraftwerkskanal gepaddelt und habe auf dem glatt strömenden Wasser zahlreiche Kehrwassermanöver absolviert.
Beim Stocherkahnanleger an der Gartenstraße liegt jetzt ein übel zugerichtetes und brutal abgekürztes Sperrholzboot. Das ist ein trauriger Anblick. Viel erheiternder dagegen ist der Blick auf das Tübinger Schloss, das zwischen all dem frischen Grün hervor leuchtet. Abschließend bin ich noch hinauf zum Kraftwerkskanal gepaddelt und habe auf dem glatt strömenden Wasser zahlreiche Kehrwassermanöver absolviert.
Sonntag, 17. April 2011
Esslinger Kanäle
Endlich haben wir es mal auf die Esslinger Kanäle geschafft. Esslingen ist ja nun nicht entsetzlich weit entfernt aber da wir die Kanäle nicht kennen hat sich keiner alleine getraut. Zu Fünft in drei Booten haben wir es heute - auch angeregt von einem netten Bericht von Thomas (der vor 14 Tagen auf der Nagold Fahrt dabei war) im CanadierForum - gewagt.
Wir haben die Boote am Landratsamt eingesetzt und sind gemütlich und gemächlich durch die Stadt zum ersten Wehr gefahren, dass René todesmutig hinunter gesaust ist. Da mussten wir natürlich hinterher. Roland und Uli sind noch einigermaßen trocken unten angekommen.
Ich durfte - weil Rolf das Boot gewählt hatte - vorne sitzen und bekam so einen recht nassen Schwall bei der Ankunft im Unterwasser auf die Oberschenkel. Aber das trocknete bald weg. Richtig kuschelig warm war es nicht aber immer wieder kam die Sonne heraus und die Fahrt durch die Stadt bietet doch vielerlei überraschende Perspektiven und Eindrücke.
Als wir an den Stadtpark kamen und Gelegenheit gehabt hätten einen Kaffee zu uns zu nehmen verbarg sich die Sonne gerade hinter Wolken. Wir paddelten - nach Besichtigung des leeren Hauptkanals weiter, bogen in jeden Seitenkanal ein, der tief genug war, bewunderten die Wasserräder und rätselten über die Herkunft vielerlei Artefakte im flachen recht klaren Wasser.
Zwischenzeitlich war links ein gruselliger Abzweig zu erkennen, durch den das Wasser bei höherem Pegel durch einen langen Tunnel rauscht. In diesen Abzweig sollte man wohl besser nicht geraten.
Am zweiten Wehr konnten wir leider nicht die dafür vorgesehene Bootsklappe benutzen weil sie weit über dem aktuellen Pegelniveau lag. Wir zogen die Boote über die gummierte Bootsrutsche hinunter. Der Abschnitt darunter war sehr seicht und schlammig, ließ sich aber gerade noch bewältigen.
Schließlich mündete der Kanal wieder in den Neckar, den wir mit dem flotten Tandemboot eilig hinauf paddelten um an der Schleuse den angekündigten Bootswagen zu holen. Dieser fand sich aber bedauerlicherweise nicht an, so dass wir erst einmal ausgiebig Pause machten und schließlich beschlossen wieder zurück zum Esslinger Kanuklub zu fahren, dort auszusetzen und die Autos dahin zu holen.
Das ist aber leichter gesagt als getan. Zu Fuß kamen wir in 5 Minuten zum Auto, mit dem Auto zum Kanuklub waren es letztendlich mehr als 20 Minuten weil wir uns zwischenzeitlich gründlich verfuhren. Esslingen ist - abgesehen von den Kanälen ein einziges Verkehrswirrwarr.
Am Kanuklub gab noch Kaffee und Kuchen, dann ging es wieder heim.
Bilder (und ein weiteres Filmchen) gibt es in einem Webalbum (Diaschau). Einen GPS-Track habe ich ebenfalls angelegt.
Die Kaffee-Pausen waren bei dieser Fahrt etwas spärlicher gesäät als ich mir das ausgemalt hatte. Aber die Esslinger Kanäle sind einen Nachmittagsausflug wert. Vielleicht nächstes Mal mit mehr Wasser oder mit der Polingstange.
Samstag, 16. April 2011
Traditional Poling
Eigentlich wollte ich heute ja wieder zum Golfplatz (wie vor 14 Tagen) um auf dem Neckarabschnitt dort mit der Polingstange aufwärts zu fahren aber es sind nun doch allerhand Wochenendaufgaben zusammen gekommen die ich heute noch erledigen wollte (damit ich morgen Zeit für die Esslingen-Fahrt habe), so dass es nur zu einem kurzen Paddelgang kommen konnte.
Letzte Woche hatte ich mich noch in einem Forumsbeitrag bekannt, dass ich meine - vergangenes Jahr angefertigte - Holzstakstange so selten benutze. Deshalb wählte ich heute den großen Prospector, trug ihn zunächst zum Anleger, der von drei Stocherkähnen gleichzeitig blockiert war, und holte dann die Stange und das Paddel. Die Stocherkahnfahrer waren gerade im Aufbruch und ich beließ es bei sanftem Tadel, der nachgiebig belächelt wurde und dann machte ich mich auf zum oberen Wehr.
Die Holzstakstange ist schwer, der große Prospector ein wenig träg aber der Rückenwind unterstützte mich und bald konnte ich das Wehr übertragen und mich zum darüber liegenden zweiten Wehr aufmachen. Dort übte ich ein wenig in dem netten kleinen Schwall, in dem wir beim Poling-Treffen so viel Spaß hatten. Mit dem Paddel ist er nicht zu überwinden. Mit der Polingstange sehr wohl. Dann ging es wieder abwärts. Der Wind machte mir jetzt in dem großen leeren Boot zu schaffen. Immer wieder wurde es förmlich herum gewirbelt. Zuletzt musste ich kurz vor dem Anleger noch eine Pirouette drehen weil ich kurz unaufmerksam war.
Der Rückweg mit der Strömung aber gegen den Wind war also erheblich mühsamer als der Hinweg.
Letzte Woche hatte ich mich noch in einem Forumsbeitrag bekannt, dass ich meine - vergangenes Jahr angefertigte - Holzstakstange so selten benutze. Deshalb wählte ich heute den großen Prospector, trug ihn zunächst zum Anleger, der von drei Stocherkähnen gleichzeitig blockiert war, und holte dann die Stange und das Paddel. Die Stocherkahnfahrer waren gerade im Aufbruch und ich beließ es bei sanftem Tadel, der nachgiebig belächelt wurde und dann machte ich mich auf zum oberen Wehr.
Die Holzstakstange ist schwer, der große Prospector ein wenig träg aber der Rückenwind unterstützte mich und bald konnte ich das Wehr übertragen und mich zum darüber liegenden zweiten Wehr aufmachen. Dort übte ich ein wenig in dem netten kleinen Schwall, in dem wir beim Poling-Treffen so viel Spaß hatten. Mit dem Paddel ist er nicht zu überwinden. Mit der Polingstange sehr wohl. Dann ging es wieder abwärts. Der Wind machte mir jetzt in dem großen leeren Boot zu schaffen. Immer wieder wurde es förmlich herum gewirbelt. Zuletzt musste ich kurz vor dem Anleger noch eine Pirouette drehen weil ich kurz unaufmerksam war.
Der Rückweg mit der Strömung aber gegen den Wind war also erheblich mühsamer als der Hinweg.
Übungsfreitag
Wie üblich wurde heute wieder ein wenig trainiert. Das Wetter war nicht gerade blendend und das Wasser ziemlich eisig (was mir bei einem missglückten Bootseinstieg mit anschließendem Bad bewußt wurde - ich hatte aber vorsorglich Neoprenklamotten angezogen). Rolf übte weiter in seinem kleinen Slipper Poling - das gelingt ihm inzwischen erstaunlich gut. Klemens und ich waren in den "wilden" Booten auf dem zahmen Neckar unterwegs.
Anschließend wurden auf dem Bootshausgelände noch gegrillt und Sonntagspläne ausgeheckt. Aller Voraussicht nach werden wir die Esslinger Kanäle abpaddeln.
Ebenfalls Pläne geschmiedet haben wir für die Woche nach Ostern. Der Schwarze Regen, an den wir ursprünglich wollten hat zu wenig Wasser. Jetzt wird es wohl die Isar werden. Da war ich vor vier Jahren zuletzt mit dem GOC (Tag 1 und Tag 2).
Anschließend wurden auf dem Bootshausgelände noch gegrillt und Sonntagspläne ausgeheckt. Aller Voraussicht nach werden wir die Esslinger Kanäle abpaddeln.
Ebenfalls Pläne geschmiedet haben wir für die Woche nach Ostern. Der Schwarze Regen, an den wir ursprünglich wollten hat zu wenig Wasser. Jetzt wird es wohl die Isar werden. Da war ich vor vier Jahren zuletzt mit dem GOC (Tag 1 und Tag 2).
Montag, 11. April 2011
Passfahrt
Für Sonntag war eine Großausfahrt zum Erwerb des fortwährend umstrittenen Paddel Pass angekündigt und ich hatte mich als Co-Trainer zur Unterstützung der beiden Initiatoren aufgedrängt. Wir trafen uns also um Halbzehn, beluden den Anhänger und die Autos und machten uns zunächst ein wenig über die Hintergründe des Paddel Pass, Ausrüstungsfragen und Bootstransporttechniken kundig. Überhaupt wurde diese Fahrt von diversen kleinen Lehrpausen unterbrochen. Christian und Roland gelang es ganz gut die unterschiedlichen Vorkenntnisse aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu bündeln und die erforderlichen Inhalte dieser Schulung so zu vermitteln, dass jeder ein wenig beitragen konnte.
Wir brachen schließlich kurz vor Halbelf nach Horb auf und trafen dort auf eine Gruppe Heidelberger Paddler, die uns keines Blickes würdigten - ein Phänomen, das mir zuletzt auf dem Golfplatz begegnet ist. In Paddlerkreisen habe ich das so noch nie erlebt. Gewöhnlich interessieren sich Paddler ja für einander, drängen ihre Hilfe auf und sind kommunikativ. Die Heidelberger Kinder waren etwas kontaktfreudiger und berichteten, dass sie schon drei Tage da seien und den Neckar abpaddelten. Dafür haben sie sich das richtige Wochenende ausgesucht.
Wir hatten gewisse logistische Schwierigkeiten mit dem Rückholauto, die durch den Einsatz von Handys und Klemens Fahrbereitschaft gelöst werden konnten. Unsere Boote beförderten wir an der Einsatzstelle ganz nach oben weil dort die Buhnen des renaturieren Neckars vielfältige Übungsmöglichkeiten bieten. Wir teilten uns in zwei Gruppen auf (Doppel- und Stechpaddler) und fuhren in der ersten Stunde alle Kehrwasser an und übten Seilfähren vor- und rückwärts.
Dann ging es Neckarabwärts auf diesem immer wieder von kleinen Schwällen unterbrochenen relativ ruhigen Abschnitt des Flusses. Dort, wo sich mal eine Welle bildete hielt man sich länger auf, aber der niedrige Wasserstand bot wenig Spielpotential. Von ganz anderen Bedingungen zeugten die Überreste der Winterhochwasser, die allenthalben am Ufer und vor Flusshindernissen zu sehen waren: Allerlei Treibgut hatte sich an vielen Stellen angesammelt.
Wir hatten auf der Fahrt vier Wehre zu überwinden von denen das eine oder andere befahrbar ist. Aufgrund des niedrigen Wassers beschränkten wir uns darauf lediglich das erste Wehr hinunter zu rutschen. Ich durfte es immerhin zweimal befahren weil mit Claudia den Ottowa überließ (mir eine Freude machend und sich die Umtragung des Bootes ersparend). Das Boot tauchte tief ein und ich nahm allerhand Wasser über, dass ich anschließend wieder ausschöpfte. Klemens hat die Bilder davon angefertigt.
Unterhalb dieses Wehrs eilten Rolf und ich vor damit wir am nächsten schon mal Kaffee aufsetzen konnten. Ein einladendes Kehrwasser rechts wollten wir doch nicht auslassen und Rolf steuerte seinen Raven souverän hinein. Ich wollte meinen Fantasy oberhalb in einem sehr schmalen Bereich "einparken" und geriet mit dem Bug zwischen zwei Felsen. Der Bug verklemmte sich, Wasser strömte ins Heck und ich sprang aus dem Boot ins knietiefe Wasser. Immer mehr Wasser drückte aufs Heck und der Bug verformte sich vor meinen Augen. Jeden Augenblick mussten die Eschensüllrender bersten. Deshalb bot ich alle Kraft auf das inzwischen fast vollgelaufene Boot noch einmal gegen die Strömung aus dem Wasser zu heben und aus der Verklemmung zu befreien. Das gelang auch. Ohne Luftsäcke im Boot wäre ein erheblich größerer Schaden eingetreten als lediglich die neue Narbe im Royalex, die mich künftig an dieses Mißgeschick erinnern wird.
Am zweiten Wehr - ungefähr auf halber Strecke - machten wir eine Pause, kochten Kaffee und legten eine Wurfsackwurfübung ein. Christian setzte sich einen Helm auf und bot sich als Ziel an und bekam gleich zuerst meinen Karabiner ans Kinn, der in der dafür vorgesehenen Neopren-Tasche des Prijon-Wurfsacks steckte. Die taugt also nix. Der Karabiner muß vor dem Wurf definitiv abgemacht werden.
Am Wehr in Eyach hatte sich so viel Treibgut vor der Insel zwischen Wehr und Fischtreppe angesammelt, dass man dort gar nicht anlanden konnte. Wir mussten deshalb die Boote über die Wehrkrone schieben und eins nach dem anderen darunter ins Wasser befördern. Die Paddlerinnen und Paddler eierten ähnlich behutsam über die rutschige schiefe Ebene ans Wasser.
Weniger beschwerlich war die Überwindung des letzten Wehrs bei Börstingen (auch wenn es hier dann doch zu einem beklagenswerten Ausrutscher kam, dessen Resultat ein nasser Hosenboden war). Unterhalb dieses Wehrs mussten wir lange im seichten Wasser treideln.
Schließlich kamen wir an das Naturwehr beim Golfplatz unter der Weitenburg. Wir setzten unsere Helme auf um vor tieffliegenden Golfbällen geschützt zu sein und sausten die turbulente Abfahrt hinunter, die ich vergangenen Sonntag noch tapfer bergauf gestakt bin.
Nach diversen weiteren Flusskehren kamen wir schließlich erst gegen Halbsieben in Bieringen an. Wir zogen uns um, die Autos wurden geholt, die Boote und Ausrüstung verladen, die verbeulten Leihboote des örtlichen Verleihers (sowie seine bemittleidenswerten Kunden) bedauert und es ging heim nach Tübingen wo alle ihre Pässe ausgehändigt bekamen.
Es war eine schöne, lange, strapaziöse und befriedigende Ausfahrt im Kreis der Paddelfreunde. Ich habe mir einen veritablen Sonnenbrand eingefangen weil ich wieder versäumt habe mich einzucremen und bin heute - am Tag danach - immer noch gerädert. Aber das war es schließlich wert.
Meine Bilder von gestern (in Form einer Diaschau) gibt es hier.
Wir brachen schließlich kurz vor Halbelf nach Horb auf und trafen dort auf eine Gruppe Heidelberger Paddler, die uns keines Blickes würdigten - ein Phänomen, das mir zuletzt auf dem Golfplatz begegnet ist. In Paddlerkreisen habe ich das so noch nie erlebt. Gewöhnlich interessieren sich Paddler ja für einander, drängen ihre Hilfe auf und sind kommunikativ. Die Heidelberger Kinder waren etwas kontaktfreudiger und berichteten, dass sie schon drei Tage da seien und den Neckar abpaddelten. Dafür haben sie sich das richtige Wochenende ausgesucht.
Wir hatten gewisse logistische Schwierigkeiten mit dem Rückholauto, die durch den Einsatz von Handys und Klemens Fahrbereitschaft gelöst werden konnten. Unsere Boote beförderten wir an der Einsatzstelle ganz nach oben weil dort die Buhnen des renaturieren Neckars vielfältige Übungsmöglichkeiten bieten. Wir teilten uns in zwei Gruppen auf (Doppel- und Stechpaddler) und fuhren in der ersten Stunde alle Kehrwasser an und übten Seilfähren vor- und rückwärts.
Dann ging es Neckarabwärts auf diesem immer wieder von kleinen Schwällen unterbrochenen relativ ruhigen Abschnitt des Flusses. Dort, wo sich mal eine Welle bildete hielt man sich länger auf, aber der niedrige Wasserstand bot wenig Spielpotential. Von ganz anderen Bedingungen zeugten die Überreste der Winterhochwasser, die allenthalben am Ufer und vor Flusshindernissen zu sehen waren: Allerlei Treibgut hatte sich an vielen Stellen angesammelt.
Wir hatten auf der Fahrt vier Wehre zu überwinden von denen das eine oder andere befahrbar ist. Aufgrund des niedrigen Wassers beschränkten wir uns darauf lediglich das erste Wehr hinunter zu rutschen. Ich durfte es immerhin zweimal befahren weil mit Claudia den Ottowa überließ (mir eine Freude machend und sich die Umtragung des Bootes ersparend). Das Boot tauchte tief ein und ich nahm allerhand Wasser über, dass ich anschließend wieder ausschöpfte. Klemens hat die Bilder davon angefertigt.
Unterhalb dieses Wehrs eilten Rolf und ich vor damit wir am nächsten schon mal Kaffee aufsetzen konnten. Ein einladendes Kehrwasser rechts wollten wir doch nicht auslassen und Rolf steuerte seinen Raven souverän hinein. Ich wollte meinen Fantasy oberhalb in einem sehr schmalen Bereich "einparken" und geriet mit dem Bug zwischen zwei Felsen. Der Bug verklemmte sich, Wasser strömte ins Heck und ich sprang aus dem Boot ins knietiefe Wasser. Immer mehr Wasser drückte aufs Heck und der Bug verformte sich vor meinen Augen. Jeden Augenblick mussten die Eschensüllrender bersten. Deshalb bot ich alle Kraft auf das inzwischen fast vollgelaufene Boot noch einmal gegen die Strömung aus dem Wasser zu heben und aus der Verklemmung zu befreien. Das gelang auch. Ohne Luftsäcke im Boot wäre ein erheblich größerer Schaden eingetreten als lediglich die neue Narbe im Royalex, die mich künftig an dieses Mißgeschick erinnern wird.
Am zweiten Wehr - ungefähr auf halber Strecke - machten wir eine Pause, kochten Kaffee und legten eine Wurfsackwurfübung ein. Christian setzte sich einen Helm auf und bot sich als Ziel an und bekam gleich zuerst meinen Karabiner ans Kinn, der in der dafür vorgesehenen Neopren-Tasche des Prijon-Wurfsacks steckte. Die taugt also nix. Der Karabiner muß vor dem Wurf definitiv abgemacht werden.
Am Wehr in Eyach hatte sich so viel Treibgut vor der Insel zwischen Wehr und Fischtreppe angesammelt, dass man dort gar nicht anlanden konnte. Wir mussten deshalb die Boote über die Wehrkrone schieben und eins nach dem anderen darunter ins Wasser befördern. Die Paddlerinnen und Paddler eierten ähnlich behutsam über die rutschige schiefe Ebene ans Wasser.
Weniger beschwerlich war die Überwindung des letzten Wehrs bei Börstingen (auch wenn es hier dann doch zu einem beklagenswerten Ausrutscher kam, dessen Resultat ein nasser Hosenboden war). Unterhalb dieses Wehrs mussten wir lange im seichten Wasser treideln.
Schließlich kamen wir an das Naturwehr beim Golfplatz unter der Weitenburg. Wir setzten unsere Helme auf um vor tieffliegenden Golfbällen geschützt zu sein und sausten die turbulente Abfahrt hinunter, die ich vergangenen Sonntag noch tapfer bergauf gestakt bin.
Nach diversen weiteren Flusskehren kamen wir schließlich erst gegen Halbsieben in Bieringen an. Wir zogen uns um, die Autos wurden geholt, die Boote und Ausrüstung verladen, die verbeulten Leihboote des örtlichen Verleihers (sowie seine bemittleidenswerten Kunden) bedauert und es ging heim nach Tübingen wo alle ihre Pässe ausgehändigt bekamen.
Es war eine schöne, lange, strapaziöse und befriedigende Ausfahrt im Kreis der Paddelfreunde. Ich habe mir einen veritablen Sonnenbrand eingefangen weil ich wieder versäumt habe mich einzucremen und bin heute - am Tag danach - immer noch gerädert. Aber das war es schließlich wert.
Meine Bilder von gestern (in Form einer Diaschau) gibt es hier.
Samstag, 9. April 2011
Ganz langsam...
...geht es mit dem PE-Canadier im Vorgarten voran (alle bisherigen Beiträge dazu). Heute habe ich mit der Oberfräse den Süllrandüberstand plan zur Rumpfkante gemacht. Das ist angesichts des etwas minderwertigen Eschenholzes, dass ich mir da habe andrehen lassen, nicht so einfach. Es kam an einigen Stellen zu "Ausreißern", die ich wieder angeleimt und mit Klebeband fixiert habe. Der nächste Schritt wird sein, die dünnen Leisten, die vormals die Innensüllränder gebildet haben, außen anzuschrauben (von innen durch die Innensüllränder und den Rumpf). Wie ich die Deckplates letztendlich einfüge ist mir immer noch nicht recht klar. Geschweige denn wie es mit den Einbauten ist und ob ich überhaupt welche haben will. Vielleicht kommen ja doch Schaumsitze rein, die ich zwischen Deckplates und Thwarts einklemme. Damit kriege ich auch die Beule im vorderen Drittel des Rumpfs stabilisiert. Die Mitte bleibt selbstverständlich frei. Da will ich beim Poling stehen.
Ein Dilemma ist mit dieser Bootsbastelei verbunden: Ich kann nur bei schönem Wetter basteln. Bei schönem Wetter will ich aber auch paddeln...
Nachtrag: ...drum waren wir heute nachmittag dann auch noch einmal auf dem Wasser. Zu viert sind wir in zwei Tandembooten neckarabwärts gepaddelt. Noch sind keine Unmassen Stocherkähne, Tret- und Ruderboote auf dem Wasser. Dafür war die Paddeljugend in Spielbooten da unten zugange. Die Mädchen - so schien es - befanden sich vorwiegend unter Wasser - sie eskimotierten unablässig im erfreulich klaren Neckarwasser. Unsere kleine Runde verzögerte sich ein wenig weil wir im Biergarten an der Steinlachmündung eine koffeinhaltige Stärkung zu uns nahmen.
Bilder gibts keine - der Akku der Kamera war leer. Jetzt lädt er damit es morgen vom Neckar wieder Bilder gibt.
Ein Dilemma ist mit dieser Bootsbastelei verbunden: Ich kann nur bei schönem Wetter basteln. Bei schönem Wetter will ich aber auch paddeln...
Nachtrag: ...drum waren wir heute nachmittag dann auch noch einmal auf dem Wasser. Zu viert sind wir in zwei Tandembooten neckarabwärts gepaddelt. Noch sind keine Unmassen Stocherkähne, Tret- und Ruderboote auf dem Wasser. Dafür war die Paddeljugend in Spielbooten da unten zugange. Die Mädchen - so schien es - befanden sich vorwiegend unter Wasser - sie eskimotierten unablässig im erfreulich klaren Neckarwasser. Unsere kleine Runde verzögerte sich ein wenig weil wir im Biergarten an der Steinlachmündung eine koffeinhaltige Stärkung zu uns nahmen.
Bilder gibts keine - der Akku der Kamera war leer. Jetzt lädt er damit es morgen vom Neckar wieder Bilder gibt.
Freitag, 8. April 2011
Wieder Training
Bei strahlendem Wetter trafen wir uns heute abend zum Training am Neckar. Zwar hätten wir heute ein letztes Mal ins Hallenbad gekonnt (im Sommer wird es umgebaut und steht und kommenden Winter nicht mehr zur Verfügung) aber bei so einem tollen Wetter stand uns nicht der Sinn nach wehmütigem Abschied.
Wir paddelten neckaraufwärts und kamen dabei an der Stelle vorbei, an der den Winter über ein einsamer Stocherkahn im Gestrüpp angekettet lag. Das Hochwasser hatte ihn zum Kentern gebracht und er lag lange kieloben. Jetzt waren Kinder in Badehosen damit beschäftigt ihn auszuschöpfen und wieder flott zu machen.
Rolf erprobte die Polingfähigkeiten seines kleinen Slipper und war freudig überrascht. Mich hat es auch erstaunt, wie gut er mit dem winzig kleinen Soloboot stehend zurecht kam als er sich erst einmal hinter den Sitz gestellt hatte, so dass der Bug etwas leichter zu dirigieren war. Offenbar sind diese MadRiver-Boote mit ihren V-Rümpfen einfach generell gut geeignet für diese extravagante Technik.
Oben am Kraftwerkkanal übten die Kinder und Jugendlichen und waren doch allen Ernstes scharf darauf im reichlich kalten und - nach den Regenfällen - eher unappetitlichen Neckarwasser zu eskimotieren. Ute stellte sich unerschrocken daneben ins Wasser und unterstütze (wenn es nötig war).
Wir stakten noch weiter bergauf bis zum ersten Wehr und hielten uns da eine ganze Weile auf bevor wir wieder zurück zum Bootshaus paddelten. Unterwegs begegneten uns die Kinder in ihrem inzwischen leer geschöpften Stocherkahn. Der Kahn ist völlig verdreckt und sicher hat das Holz auch gelitten aber die Kinder waren glücklich.
Auch etwas, was Kinder (und Väter) glücklich macht: Ein Tretboot aus zwei alten Fahrrädern, allerhand Isolierblöcken, Holz und einer Stahlrahmenkonstruktion. Sehr beeindruckend.
Wir paddelten neckaraufwärts und kamen dabei an der Stelle vorbei, an der den Winter über ein einsamer Stocherkahn im Gestrüpp angekettet lag. Das Hochwasser hatte ihn zum Kentern gebracht und er lag lange kieloben. Jetzt waren Kinder in Badehosen damit beschäftigt ihn auszuschöpfen und wieder flott zu machen.
Rolf erprobte die Polingfähigkeiten seines kleinen Slipper und war freudig überrascht. Mich hat es auch erstaunt, wie gut er mit dem winzig kleinen Soloboot stehend zurecht kam als er sich erst einmal hinter den Sitz gestellt hatte, so dass der Bug etwas leichter zu dirigieren war. Offenbar sind diese MadRiver-Boote mit ihren V-Rümpfen einfach generell gut geeignet für diese extravagante Technik.
Oben am Kraftwerkkanal übten die Kinder und Jugendlichen und waren doch allen Ernstes scharf darauf im reichlich kalten und - nach den Regenfällen - eher unappetitlichen Neckarwasser zu eskimotieren. Ute stellte sich unerschrocken daneben ins Wasser und unterstütze (wenn es nötig war).
Wir stakten noch weiter bergauf bis zum ersten Wehr und hielten uns da eine ganze Weile auf bevor wir wieder zurück zum Bootshaus paddelten. Unterwegs begegneten uns die Kinder in ihrem inzwischen leer geschöpften Stocherkahn. Der Kahn ist völlig verdreckt und sicher hat das Holz auch gelitten aber die Kinder waren glücklich.
Auch etwas, was Kinder (und Väter) glücklich macht: Ein Tretboot aus zwei alten Fahrrädern, allerhand Isolierblöcken, Holz und einer Stahlrahmenkonstruktion. Sehr beeindruckend.
Mittwoch, 6. April 2011
13 Kähne
Heute ist es mir doch noch gelungen aufs Wasser zu kommen - in der einsetzenden Dämmerung. Aber das macht es an so einem wunderbar warmen Frühlingstag ja um so stimmungsvoller. Mit der ruhigen Stimmung auf dem Neckar ist es allerdings jetzt bald vorbei. Ich habe ganze 13 Stocherkähne gezählt, die inzwischen an den Anlegern liegen (einer kam mir gar vor dem Hölderlin-Turm entgegen).
Als ich wieder am Bootshaus ankam war es schon fast dunkel. Dabei wollte ich doch eigentlich ein Profilbild unseres Anlegers machen. Kilian und Urs wünschen sich eine Kajak-Rampe wie in Marbach. Die habe ich dort am Wochenende mal bewundert (und mit dem Handy verewigt). Das ist ein gewaltiges Teil. So etwas können wir vermutlich überhaupt nicht realisieren, da unsere Rampe mobil sein muss. Jetzt schreiben wir einen kleinen Ideen-Wettbewerb aus.
Mein erster Vorschlag sieht zunächst so aus:
Samstag, 2. April 2011
Nochmal Innensüllränder
Zuletzt habe ich ja im September die Innensüllränder des PE-Explorers, den mir Raphael für eine Kiste Bier überlassen hat, angebracht. Heute habe ich die Außensüllränder gefräst und angepasst und spontan entschieden, dass sie zu Innensüllrändern werden. Wenn das Boot innen stärkere Süllränder hat stört mich das weniger als weit ausladende Außensüllränder. Ich hatte nicht ganz so viel Zeit (weil ich ja noch Paddeln gehen 'musste') und habe mich vorläufig darauf beschränkt, die Innensüllränder einzufügen.
Zu einem späteren Zeitpunkt werde ich die überstehende Lippe (über der Fräsnut) bündig mit dem Rumpf schleifen und dann die Außensüllränder aufsetzen (indem ich von innen Schrauben hindurch treibe - nur an den Spitzen setze ich außen Schrauben ein). Das mache ich so, dass ich das Ganze dann abschließend noch mit der Fräse abrunden kann. Dann wird geschliffen und dann öle ich den Süllrand gründlich ein.
Die Thwarts werde ich genau da einsetzen, wo sich jetzt die provisorischen Thwarts befinden. Dann habe ich fürs Poling in der Mitte genug Platz zu stehen und kann die Sitze immer noch recht zentrumsnah einbauen damit das Boot als Wildwassertandemboot funktioniert. Die Deckplates werden aus dünnem Sperrholz bestehen, das auf einem kleinen Thwart aufliegt, der dorthin kommt, wo die provisorischen Deckplates jetzt enden. Recht weit vorne kommt noch ein Minithwart als Handgriff hin. Das ist jedenfalls der aktuelle Plan.
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