Wir kamen auf diese Weise so frühzeitg am Campingplatz Carrera an, dass genug Zeit für ein (dann wirklich dringend notwendiges) Frühstück (bei nachlassendem Regen) und den Zeltaufbau (ohne Regen) blieb.
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Gleich beim Einstieg rauschte allerhand wunderbar klares Wasser reichlich flott bergab, die Sonne war heraus gekommen, die morgens eher trübe Stimmung war bester Laune gewichen. Der Fluss war nicht wuchtig, strömte aber so eifrig durch die Schwall- und Blockpassagen, dass keine Langeweile aufkam.
Der Vorderrhein fließt in diesem Abschnitt in teils längeren Schwallabschnitten zu Tal. Die Schwierigkeiten halten sich in Grenzen dürfen aber nicht unterbewertet werden. An einzelnen Schwällen sicherten wir vorsorglich. So kamen auch einige Fotografien zustande, die die Dynamik des Geschehens ansatzweise wieder geben (wenn ich die Bilder kriege stelle ich sie hier ein).
Wir hatten uns in zwei Gruppen aufgeteilt, damit wir uns nicht gegenseitig in die Quere kamen. Das besorgte schon die leichte Verblockung, die zu gelegentlichen Kenterungen beitrug, die aber alle unkritisch verliefen. Einmal konnten wir eine kleine Bergeaktion durchführen weil Boot und Paddlerin sich auf gegenüber liegenden Flussseiten befanden. Wir hatten dabei lehrreiche Kommunikationsprobleme.
Ich kam in diesen Flussbedingungen so gut zurecht, dass ich am Ende des Tages geradezu euphorisch (bis an die Grenze des Größenwahns) war. An einer relativ unkritischen Stelle kenterte ich zwar offside, rettete mich und meine Ausrüstung aber unmittelbar selbst. Dieser kleine Dämpfer war nicht in der Lage meine Hochstimmung zu bremsen. Im Nachhinein betrachtet hatte ich es da wieder mit einer engen Rechtskurve zu tun, in der ich linksseitig mit einem Felsen kollidierte, der mir letztlich zum Verhängnis wurde. Ich muss diese Situation mal an einer unkritischen Stelle üben.
André, der erstmalig im C1 so einen Abschnitt befuhr kam glänzend zurecht.
Fast bedauerte ich, dass wir schon in Trun am Campingplatz ausstiegen. Tatsächlich verpassten wir den Ausstieg am Campingplatz und paddelten noch bis zur Straßenbrücke vor der Klemens und André ausstiegen. Ich machte es mir leicht und fuhr den etwas verblockten Brückenschwall hinunter um hinter der Brücke anzulanden. Dort lungerten André und ich dann ein Weilchen bei den Booten herum bis Klemens mit dem Auto kam.
Die anderen paddelten noch weiter bis zum Stausee. Dabei hatten sie offenbar noch die eine oder andere etwas schwierigere Stelle zu bewältigen. Eine kleine Gruppe fuhr anschließend noch den Glenner, den ich ja auch gerne mal paddeln würde - aber nicht in Anschluss an eine Fahrt.
Am Abend nach ausgiebigem Abendessen (Danke an Donatus für das leckere etwas versalzene Schnitzel!) saßen wir nicht besonders lange vor dem Zelt. Kurz nach 22:00 Uhr zogen wir uns in unsere Schlafsäcke zurück (ich hatte mich bei Klemens und Anita eingemietet nachdem ich keine geeigneten Bäume oder Zaunpfähle für meine Hängematte finden konnte).
Anderntags weckte uns Nieselregen, der aber freundlicherweise ein Pause machte als wir frühstückten und unser Zelt abbauten. Die, die sich damit mehr Zeit gelassen hatten, büßten das weil der Regen dann doch noch einmal einsetzte.
Eine kleine Gruppe steuerte heute noch einmal den Glenner an, die meisten fuhren nach Illanz um die Strecke von dort nach Reichenau zu paddeln, Anita, Klemens und ich paddelten vom Bahnhof Versam hinunter nach Reichenau. Die Autos waren in Reichenau geparkt und die Fahrer nahmen den Zug zur jeweiligen Einsatzstelle.
Abschließend bleibt fest zu halten, dass der Vorderrhein mehr als ein hektisches Wochenende verdient hat. Wir planen dort doch mal eine ganze Woche zu bleiben, zu wandern, zu paddeln und (wer will) Rad zu fahren. Vielleicht lässt sich so ein Aufenthalt ja auch mit dem einen oder anderen Kurs kombinieren und im Laufe einer solchen Woche könnte dann ja auch mal der Glenner (bei mittlerem Pegel) ausprobiert werden oder eine Fahrt auf dem Hinterrhein unternommen werden.
Meine Bilder (und ein paar von André und Klemens) habe ich in einem Webalbum abgelegt.
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