Freitag, 24. Juli 2020

Heddebyer und Selker Noor


Meine Fahrt begann sehr früh am Morgen, was zur Folge hatte, dass ich noch vor dem Mittag mein erstes Etappenziel, den Okerstausee erreichte. Dort musste ich zur Kenntnis nehmen, dass der Pegel geradezu lachhaft niedrig war. Darauf zu paddeln wäre zwar denkbar gewesen, aber die kahlen Uferhänge tilgten jeden Ansatz von "Fjordähnlichkeit" die diesem Stausee zugesprochen wird. Ich entschied mich für ein Nickerchen am Waldrand.

Dann brach ich wieder auf und weil ich früh genug dran war entschied ich mich doch gleich Hamburg zu durchqueren. Das ging auch recht gut (abgesehen vom üblichen Stau auf der nach Norden führenden Autobahn). Ich kam abends in Schleswig an, machte einen langen Spaziergang um den Rundwall in Haitabu und legte mich früh schlafen.


Wieder richtig früh wachte ich auf und entschied mich für eine Paddeltour auf den Nooren, an den die Wikinger ihre Siedlung angelegt haben. Es handelt sich um das Heddebyer Noor und das Selker Noor, die miteinander und mit der Schlei verbunden sind.

Kurz hinter dem Übergang (der von einer Fußgängerbrücke überspannt ist) ins Selker Noor befindet sich am linken Rand ein Jugendlager, das in diesem Jahr wohl nicht genutzt wird. Der Turm, an dem sonst immer die Wasserrutsche befestigt ist, markiert die Stelle.


Ich legte in Selk an der Badestelle an und sah mit die Infrastruktur an. Wie an allen anderen Rastplätzen auch wird die Pandemie auch dort zum Vorwand genommen Toiletten geschlossen zu halten. Man sucht Reinigungskräfte. Mit zunehmendem Alter lerne ich diese Infrastruktur zu schätzen und vermisse sie sehr, wenn sie nicht zugänglich ist.


Ich paddelte zurück unter der Fusßgängerbrücke hindurch und wandte mich dem anderen Seeufer zu, an dem die rekonstruierte Wikingersiedlung mit ihrem breiten Anleger liegt. Daran dümpelten drei kleine Wikingerschiffe, die von unzähligen Schwalben umschwirrt wurden.


Ich paddelte weiter durch den Verbindungskanal zur Schlei und ein paar hundert Meter auf diesem "Fjord" bis ich zum zweiten Verbindungskanal kam, durch den ich wieder ins Hedddebyer Noor kam. Ich hatte in einer guten Stunden 7,5 Kilometer zurückgelegt.

Langsam gewöhne ich mir an diese Fahrten alle aufzuzeichnen und mit meiner Wander- und Fahrradapp abzuspeichern. Da finden sich dann weitere (auch mißglückte) Bilder und Eckdaten zum Verlauf der Fahrt.
Nach einem ausgedehnten Frühstück im Auto konnte ich dann endlich gegen 9:00 Uhr ins Museum, für das ich mir am Vorabend online in Ticket gesichert hatte. Die Ausstellung kannte ich zwar aus früheren Jahren, aber Bekanntes kann auch erfreuen.



Woran ich mich genau erinnern konnte, das war die rekonstruierte Wikingersiedlung, die ich mir anschließend ansah. Sie ist ziemlich klein, aber durchaus sehenswert. Das gleiche gilt für die badenden Kuhdamen, die es aus Schottland hierher verschlagen hat.

1 Kommentar:

  1. Danke fürs Schreiben und Aufzeichnen. Man kann alles perfekt nachvollziehen.

    Wieder eine Ecke, die ich nie im Leben auf dem Plan gehabt hätte. Super paddelbar! Ist abgespeichert.

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