Wie immer, wenn ich einen Tag fürs Paddeln Zeit habe, aufregende Paddelreviere mir aber zu weit entfernt vorkommen besinne ich mich auf den Neckarabschnitt zwischen Horb und Sulzau mit seinen vier Wehren und einigen munter plätschernden Schwallabschnitten.
Mein Fahrrad habe ich in Sulzau deponiert und bin mit dem Kanu auf dem Auto weiter nach Horb gefahren. Dort traf ich auf dem Parkplatz ein paar Luftbootpaddler:innen an, die im Begriff waren ihr Gefährt zu Wasser zu lassen.
Der Vorteil eines Festrumpfbootes ist, dass es vom Autodach genommen, die Ausrüstung reingepackt wird und es dann losgehen kann. Der Nachteil so eines Bootes ist, das es an jedem Wehr ausgehoben und übertragen werden muss während das Luftboot beim gegenwärtigen Pegel problemlos drei der vier Wehre auf der Strecke hinunterrutschen kann.
Mit dem Wildwasserboot bin ich diese Wehre ja auch schon häufig gepaddelt. Das Laminatboot ist mir dafür zu schade. Der Pegel war überdurchschnittlich hoch, die Strömung flott und dennoch kam es hin und wieder zu Steinberührungen weil das Wasser auch sehr trüb war.
Insbesondere der Abschnitt unter dem zweiten Wehr in Mühlen ist diesbezüglich etwas kritisch. Die Hochwasser spülen das Ufer immer weiter aus, der Fluss wird breiter und bleibt selbst bei hohem Pegel relativ flach. Ich musst nicht aussteigen, aber es knirschte ab und an.
Am Wehr in Eyach, an dem auch Luftbootpaddler:innen umtragen müssen, hat sich enorm viel Treibgut angesammelt. Der Pfad hinunter zur Einsatzstelle ist extrem überwachsen. Wie müssen da offenbar mal wieder Säge und Heckenschere zum Einsatz bringen.
Als die Weitenburg in Sicht kam zeichnete sich wie üblich das Ende meiner Tour ab. Ich rauschte noch das Naturwehr beim Golfplatz hinunter, wurde von keinem Golfball getroffen und landete am Parkplatz des Golfplatzes an. Dort wuchtete ich das Boot aus dem Wasser.
Nachdem ich es im Garten verstaut hatte schwang ich mich aufs Rad, fuhr zügig nach Horb, holte das Auto, lud das Boot in Sulzau auf und machte mich auf den Heimweg. Da zogen auch schon unangenehm graue Wolken auf. Der Spätsommer im Oktober neigt sich jetzt auch dem Ende zu.
Ach ja, nasse Füße habe ich am Börstinger Wehr bekommen. Das lässt sich sehr schlecht umtragen. Ich balancierte mal wieder am linken Rand entlang bis mir nichts anderes übrig blieb als im Wasser zu waten bis ich ins Boot steigen konnte.