Donnerstag, 3. Mai 2012

Samstag: Isar von Lenggries bis Bad-Tölz

Am Morgen um 7:00 Uhr haben wir uns am Bootshaus getroffen und sind mit vier Autos und zwei Anhängern Richtung Bayern gefahren. Die Boote waren schon am Vortag verladen worden und nun saßen in meinem Auto Felix, Ronan und Max die mich auf den neuesten Stand bezüglich der aktuellen Computerspiele brachten.

Wir waren mit ca. 20 Kindern und Jugendlichen und einem sechsköpfigen Betreuerteam unterwegs. Zusätzlich waren viele Erwachsene schon vorher separat an den Zielort gefahren.

Ein Stau bei München hielt uns etwas auf aber letztlich kamen wir kurz nach 11:00 Uhr in Bad Tölz an. Dort suchten wir die Aussatzstelle, an der wir ein Auto zurückließen. Anschließend ging es weiter nach Lenggries. Dort zogen wir uns um. Unorganisiert wie ich und die Jungs eben so sind mussten wir mindestens fünf Mal zurück zum Auto um noch irgend was vergessenes zu holen oder zu verstauen.


Gegen 12:00 Uhr paddelten wir los. Mein Job war es die Strecke zu scouten. Allerdings gabs da nichts zu scouten. Der Isarabschnitt zwischen Lenggries und Bad Tölz ist kanalartig ausgebaut. Große Kurven fassen das breite Flussbett ein. Der hohe Pegel sorgte für schnelle Strömung.


Bald waren wir an der Isarburg, die ich nicht wieder erkannt habe. Vor fünf Jahren sah sie völlig anders aus und ihr aktueller Zustand ist offenbar durch Bauarbeiten herbei geführt worden. Zwar kann man sie rechts fahren aber wir entschieden uns den Katarakt links zu umtragen (der Kinder wegen, aber auch mangels Absicherung). Auch dort hätten wir eine Chickenline paddeln können, die aber in einer etwas garstigen steckgefährlichen Stufe endete.


Unterwegs begegnete uns eine einzige Surfwelle, die wir fleißig beackerten (bei über 20 Paddlern kann so etwas länger dauern). Pause wurde auf einer Kiesbank gemacht. Ausnahmeweise waren auf der mal keine unbekleideten Menschen, von denen sich sonst richtig viele am Ufer tummelten. Ließ man sich mal rückwärts treiben hatte man ein grandioses Alpenpanorama vor sich.


Beim Stauabschnitt vor dem Wehr Bad Tölz kamen wir gegen 17:00 Uhr an. Die Autos wurden nachgeholt, Boote aufgeladen und nach einer Stunde fuhren wir dann ab.


Wir hatten noch eine gute Stunde Fahrt zum Zeltplatz Isarhorn bei Mittenwald zu bewältigen. Dort angekommen begrüßten wir erst die bereits eingetroffenen Erwachsenen und „großen“ Jugendlichen, die von ihrer Loisach-Befahrung berichteten.

Ich begab mich auf die lange Suche nach passenden Bäumen für meine Hängematte und bat schließlich Jens darum, sein Auto umzuparken. Dann beschäftigte ich mich mit Hängemattenaufbau zwischen zwei eigentlich etwas zu eng stehenden Bäumen.

Das Abendessen nahm ich bei Gerhard ein weil die Jugendlichen, bei denen ich eigentlich mit essen sollte, ein etwas undurchschaubares Essenszuteilungssystem propagierten, das ich lieber nicht hinterfragen oder problematisieren wollte. Ein heftiger warmer Wind blies immer wieder Dinge vom Tisch.

Nach dem Essen wurden Paddelpläne geschmiedet. Wir entschieden uns für den Isarabschnitt oberhalb des Campingplatzes. Starten wollten wir auf Renés Anraten hin oberhalb von Mittenwald bei Scharnitz.

Der stärker werdende Fön löste bei mir Kopfschmerzen aus und ich war doch reichlich gerädert von dem langen anstrengenden Tag. Gegen 22:00 Uhr ging ich deshalb Zähne putzen (auf dem Campingplatz waren lange Wege zu bewältigen weil wir natürlich ganz unten am Wasser campierten und die zentralen Einrichtungen des Platzes ganz oben am Eingang bei der Rezeption waren) und um 22:30 Uhr lag ich im Schlafsack.

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