An diesem Wochenende fand die lange geplante Donaufahrt mit den Paddelfreunden statt. Von fünf angemeldeten Booten kamen vier und wir trafen uns in Sigmaringen am vereinbarten Treffpunkt. Zwei Solo-Paddler und zwei Tandems. Nachdem die Boote mit dem notwendigen Gerümpel bepackt waren beförderten wir sie halblegal unter der Fußgängerbrücke ins Wasser (das ist eigentlich nicht zulässig weil die offizielle Einsatzstelle 2/300 Meter weiter oberhalb ist, an der Stelle kann es aber nun wirklich mit zu keiner Beeinträchtigung empfindlicher Naturressourcen kommen). Der Fluss ist an der Stelle (und an anderen) recht verkrautet und wir sahen zu, dass wir auf die linke Seite kamen, an der das Wasser noch am tiefsten ist.
Die ersten ein/zwei Kilometer aus Sigmaringen heraus sind unspektakulär und etwas öde aber dann nimmt der Fluss einen netteren Charakter an - er wird schmaler und mäandert hin- und her. Bevor das richtig losgeht kommt noch eine nette Raststelle unter einer Weide (wieder eine illegale Aussatzstelle), unter der wir ebenfalls eine kleine Pause einlegten und unseren schweren Proviant schon mal ein wenig erleichterten.
Auf diesem beeindruckend fachgerecht montierten Panoramabild sind die teilnehmenden Boote und Menschen (außer mir) erkennbar. Hier und an vielen anderen Stellen hatten wir ab und zu Grundberührung obwohl der Fluss einen Pegel von 56cm hatte (50cm beträgt der Mindestpegel unter dem eine Befahrung verboten ist).
Weiter ging es über den verkrauteten Fluss zum Wehr bei Sigmaringendorf, das wir - nach vorheriger Begutachtung alle tapfer hinunterfuhren (und uns darob eine mühsame Umtragung ersparten).
Die nachfolgende Strecke nach Scheer hat so ihre Längen und in und um Scheer selbst gibt es sage und schreibe drei Wehre, die allsamt ihre Tücken haben: Das erste ist an der Papierfabrik und besteht aus einer völlig zugewucherten und am Ende abgebröckelten Betonplatte über die Boote - dank des Bewuchses - gezogen werden können.
Nach dem Einstieg in einen kleinen Tümpel muss dann noch eine kurze Strecke im flachen Wasser überwunden werden bis die Boote keinen steinigen Bodenkontakt mehr haben.
Das zweite Wehr in Scheer haben wir früher immer sehr umständlich umtragen. Inzwischen fahren wir direkt an die Wehrkante und setzen kurz vor Beginn des Krafwerkkanals aus. Dann werden die Boote ein kurze aber steinige Strecke zwischen Gestrüpp und Felsen über alte Mühlsteine, die hier verbaut wurden ins wieder sehr flache Wasser gesetzt. Vorher jedoch bietet es sich an in dem gegenüber liegenden Gartenlokal ein Eis zu essen. Das haben wir gemacht.
Dortselbst hat uns der zuständige Donautal-Ranger abgepasst und sich darüber vergewissert, dass wir auch Berechtigungsscheine für die Befahrung vorzuweisen haben. Er hat uns dann noch schauerliche Geschichten von der verbotenen Druchfahrt des am nachfolgenden Wehr liegenden Mühlenkanals erzählt - ihm zufolge standen uns also noch 1,5km Treideln bevor in der rechts daneben liegenden "Restdonau" bevor. Wir sahen davon ab, ihn darüber zu belehren, dass an eben dem Kanal eine prachtvolle Beschilderung das Durchpaddeln "auf eigene Gefahr" gewährt und das wir das auch ohnehin erst am kommenden Morgen vor hatten weil unsere bevorzugte Biwakstelle just an diesem Wehr liegt.
Wir paddelten also weiter und booteten am unterhalb Scheer liegenden Wehr aus - nicht um zu treideln sondern um unseren Lagerplatz herzurichten (mit Einverständnis des Bauern!). Die Donau bildet an dieser Stelle über 1,5km eine Reihe flacher Becken, in denen riesige Fische stehen und Jungfische heranwachsen - eigentlich widersinnig, dass die Naturschutzverantwortlichen das Treideln in diesem Abschnitt empfehlen anstatt das erlaubte Befahren des Kanals anzupreisen.
Der Lagerplatz selbst war - wie in den Vorjahren recht frisch gemäht worden. Es lag wenig bis kein Müll herum (und den, den wir fanden nahmen wir in unserem Müllbeutel dann auch wieder mit) und wir sammelten umgehend Holz um die bestehende Feuerstelle am späteren Abend zu nutzen und kochte erstmal Kaffee und prahlten mit unseren vielfach doppelt und dreifach mitgenommenen Ausrüstungsgegenständen. Kurz: wir hatten Spass. Der Abend wurde dann auch recht nett. Am prasselnden Feuerchen brieten Würstchen, ein Fläschchen Wein machte die Runde und die mitgebrachten Leckereien wurden kollektiv verzehrt. Später am Abend richteten wir Zelte und Tarp auf und ganz spät am Abend verkrochen wir uns in denselben.
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