Freitag bin ich tatsächlich erst gegen 17:00 Uhr losgekommen und war doch einige Zeit unterwegs (nicht zuletzt weil ich in München erstmal Richtung Salzburg gefahren bin...)
Als ich gegen 20:30 ankam waren doch schon einige da und ich konnte mein peinliches kleines Kuppelzelt in einer Ecke zwischen Holzstapeln des Sägewerks aufstellen. Arnold, ein Freund von Bernd kam auf einen Besuch vorbei und abend saßen wir noch lange um einen lodernden Feuerkorb und unterhielten uns bis Mitternacht - dann schickte uns ein kleiner Regenschauer in die Schlafsäcke.
Am anderen Morgen kam die Gesellschaft eher langsam in Schwung. Der Himmel war bewölkt aber es war trocken - so blieb das weitestgehend an diesem Tag. Nach ausgiebigem Frühstück und nachdem letzte Nachzügler eingetroffen waren wurden die Boote verladen und wir fuhren - ein Rückholauto in Bad-Tölz zurücklassend - nach Sylvenstein. Dort wurden die sieben Boote mit 10 Personen und einem Hund beladen aufs Wasser gebracht.
Nach der Einsatzstelle kommen drei immer höher werdende Schwellen im Fluß, die mit Schwung genommen wurden. An der zweiten bekam ich schon mal 5/6 Liter Wasser ins Boot, so dass ich die dritte dann umtrug, was vermutlich garnicht notwendig gewesen wäre. Im Laufe der Fahrt mußte ich immer mal wieder ans Ufer um Wasser auszukippen, das die Wellen über den Süllrand geschubst haben - merke: Ein Schwamm muss ins Boot/ein geeigneteres Boot muss her (darauf komme ich am zweiten Tag zurück). Mein Flachwasserboot ist eben doch nicht so recht geeignet für heftigeren Wellengang.
Der Fluß mäandert zwischen Kiesbänken und steilen Böschungen in diesem beeindruckenden Alpenpanorama, das ich bisher nur aus Bildern kannte. Das ist im Original durchaus noch beeindruckender - wenn man Muße hat, darauf zu achten. Denn der Fluß macht doch eine gewisse Konzentration aufs Navigieren erforderlich. Das kalte Wasser fließt schnell und ändert unablässig die Richtung - es ist wichtig den Hauptstrom zu erwischen weil die Nebenstöme gern mal durch flache Kieselbänke sickern. Die Gesellschaft hatte es nicht eilig - wir paddelten mäßig schnell - schließlich waren wir nicht auf der Flucht. So ließ sich doch einiges an Landschaftbildern 'aufsaugen'.
Gegen Mittag machten wir dann eine erste kleine Pause - eine richtige Mittagspause gabs gegen 14:00 Uhr auf einer Kiesbank, an deren Rand ein zerborstenes GFK-Kanu tief in den Steinen steckte - die Isar fordert Opfer. Von uns forderte sie erfreulicherweise keines. Die eine oder andere Stelle mußte dann doch umtragen werden (an der Isar-Burg, einen kleinen Katarakt, beobachteten wir die Kajak-Fahrer, die die Stufen herunterpolterten), so dass wir schließlich gegen 17:00 Uhr unversehrt in Bad-Tölz ankamen und die Autos holen konnten. Ein weiterer Abend (diesmal ohne Feuerschale) fand gegen 23:00 Uhr sein Ende.
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