Gestern habe ich meinen guten alten Mahagoni-Canadier in einer Auktion (Artikelnummer: 270147070522) wiederentdeckt. Das Boot hat eine erstaunliche Geschichte erlebt seit ich es kenne.
Gekauft habe ich es vor vielleicht fünf oder sechs Jahren in Potsdam für 381,-EUR. Es stammte aus der Konkursmasse eines Pleite gegangenen Lageristen - zur Vorgeschichte wurde mir gesagt, dass es aus den 30er Jahren stammte - meine Spekulationen über die Erstbesitzer reichten von bald enteigneten wohlhabenden Berliner Juden in ihren letzten glücklichen Jahren bis hin zu grölenden neureichen Nazis (ja, wir pflegen alle unsere Stereotypen...).
Die Abholaktion über 700km auf dem Autodach war abenteuerlich. Das habe ich alles schon im Mai in einem Beitrag geschildert. Dann habe ich das Boot im letzten Herbst für 650,-EUR verkauft.
Mein Käufer hat damals im Canadier-Forum mehrere Recherchen angestellt um herauszubekommen, welche Geschichte das Boot hat. Überraschenderweise hat er das Boot dann kurz darauf erneut versteigert. Ich glaube, er bekam etwa 500,-EUR dafür.
Jetzt will der Eigentümer für das vollrestaurierte Boot (zusammen mit einem Bootstrailer) 2000,- EUR. Er behauptet viel Arbeit reingesteckt zu haben (und dass die Zusatz-Sitze vom Schreiner sind - die habe ich gezimmert. Aber wer weiß, was ihm mein Käufer beim Verkauf erzählt hat).
Ein wenig schmerzhaft ist es schon so ein irgendwann mal leidenschaftlich geliebtes Boot nun als Handelsware wieder zu finden.
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