Am anderen Morgen befuhren wir - nach einem guten Frühstück am Lagerfeuer - dann doch den Kanal, der mit einem Schild versehen ist ("Befahrung auf eigene Gefahr"). Das ersparte uns eine Strecke von etwas 1,6 Km auf denen der Fluss äußerst seicht über mehrere kleine Stufen abfällt. Auf dieser Strecke standen uns allerhand Umtragungen bevor und ich muss mir ernsthaft Gedanken darüber machen, wie ich mein Gepäck vermindern kann. Es war eine kleine Tortur. Kurz nach dem Einsetzen am Krafwerk (da lag die tote Ringelnatter im Ausfluss) kam schon wieder ein Wehr (das wir vielleicht hätten befahren können) - dort wurde umtragen, dann kam ein recht netter Abschnitt, in dem die Donau renaturiert worden ist und in Mäandern durch das Tal kurvt. Anschließend kommt eine Passage mit einigen kleinen Schwällen - an denen auch Ole Spaß hatte weil die Wellen ihm entgegenspritzten und dann kamen die beiden Wehre in Hundersingen, von denen das erste Aufgrund von Armiereisen im Auslauf auf alle Fälle umtragen werden muss - es sieht allerdings gut fahrbar aus. Die Information hatten wir von unserem Landratsamts-Kontrolleur den wir an dieser Stelle wieder trafen. Offenbar wird dort doch die EInhaltung der Naturschutzauflagen aufmerksam kontrolliert. Das zweite Wehr in Hundersingen treidelten wir obwohl man es angeblich hätte fahren können - uns war die Zunge zu hoch und steil und gleichzeitig schien sie von oben schlecht zu sehen zu sein.
Doris ging es jetzt schlecht - sie hatte Kopfschmerzen und ihr war übel aber sie wollte weiter.
Wir machten bald darauf Rast an einer idyllischen Stelle am Flussufer um dann - bei einsetzendem Regen - weiter Richtung Riedlingen zu paddeln. Der Fluss floss zunächst in mehreren Stufen mit zum Teil hohen Wellen (sehr zur Freude Oles) in sanften Kurven durchs Land um dann - vor Riedlingen - lange Zeit stur geradeauszufließen. Auf dieser Strecke goss es zeitweilig. Unsere Laune war nun auch am Boden - Doris ging es richtig schlecht aber sie hielt durch - nun half auch nichts mehr. Wir mußten ja bis Riedlingen kommen. Ole bedeckte sich (und meinen Strohhut) mit dem Regenschirm.
In Riedlingen angekommen stiefelten die geschwächte Doris und ich zum Bahnhof während Ole und Paula unter dem an die Veranda des Sportlerheims gelehnten Canadier unsere Rückkehr abwarteten. Der Zug fuhr reichlich spät (die Fahrplanauskunft hatte mich mal wieder belogen) und wartete in Mengen noch auf einen verspäteten Zug, so dass wir erst nach fast zwei Stunden mit den Autos zurück kamen. Die Boote wurden verladen und eine etwas durchnässte und überstrapazierte Paddelmannschaft machte sich auf den Weg zurück nach Hause.
Zu großen Teilen war die Fahrt eine schöne Veranstaltung mit einem eher unglücklichen Ende. Ich muss mir überlegen, ob ich sie im kommenden Jahr erneut anbiete. Wenn ja, werde ich die Strecke vielleicht doch anders aufteilen und die Autorückholung möglicherweise anders organisieren. Schade, gerade die Möglichkeit mit dem Zug fahren zu können, fand ich so bestechend.
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