Mittwoch, 22. Januar 2014

Kreatives Chaos


Am Wochenende noch habe ich die Viper aus dem Bootshaus geholt um an ihr weitere Renovierungsarbeiten vorzunehmen. Ich bin allerdings nicht weiter gekommen, als dazu, Claudius ingeniöses Provisorium zur Befestigung der Knieriemen zu demontieren.

Es bekommt einen festen Platz in meiner Dauerausstellung "dauerhafte Zwischenlösungen".

Rolf, der mich am Wochenende besucht hat, hat mich auf die Idee gebracht, dass ich mir ein geeigneteres Oszillier-Maschinchen zum fachgerechten Lösen und schonenden Heraustrennen der losen Aramidplatten besorge. So eins habe ich mir jetzt bestellt.


Heute nun habe ich - weil ich ja an der Viper ohne neue Maschine nicht weiter komme - den Phantom aus dem Bootshaus geholt (und die Viper zurück gebracht). Darin hatten sich ja an der Soča aufgrund der Hitze und Sonneneinstralung sämtliche Einbauten gelöst.
Das Boot hängt seit dem ungenutz und unnutzbar im Bootshaus an der Decke und schaut mich jedesmal, wenn ich da bin traurig an. Deshalb habe ich jetzt alle lockeren Einbauten herausgetrennt und bin dabei auf Abgründe gestoßen, die links im Bild dokumentiert sind.

Unter dem Sitz haben sich nämlich - weil offenbar beim Einbau völlig ungeeigneter Kleber benutzt wurde - tiefe Risse gebildet zwischen denen die innere ABS-Schicht in lockeren Platten auf bröseligem Schaum kleben. Lediglich die zerschundene äußere ABS-Schicht, die wirklich nur noch sehr dünn ist, hält den Rumpf zusammen. Der Kleber selbst ist so zäh, dass ich ihn nicht richtig heraus geschliffen bekomme. Ich habe es mit der Nylonbürste, einer Drahtbürste und einer Schleifwalze probiert. Schließlich habe ich widerstrebend auch Lösungsmittel eingesetzt. Das muss gut ablüften damit dieser Auflösungsprozess sich nicht fortsetzt. Ich will letztlich innen die Risse mit flexiblem Epoxydharz auffüllen und eine ABS-Platte aufkleben, die die Struktur des Bootes wieder stützt.

Eben nun habe ich beschlossen, dass ich mit den weiteren Arbeiten am Phantom auch warte, bis ich mein neues Maschinchen bekommen habe. Vielleicht kann ich damit ja doch noch Kleberreste besser heraus schleifen als mit meinen herkömmlichen Mitteln.


Das Boot liegt noch im Wohnzimmer und ich sollte wohl ein wenig aufräumen bis meine Mitbewohner wieder eintreffen. Dabei gefällt mir dieses kreative Chaos ganz gut.

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