Am gestrigen Sonntag unternahmen wir eine Paddeltour auf dem Neckar zwischen Sulz und Horb. Dem Farbkonzept der uns umgebenden Natur folgend wählten wir drei grüne Prospectoren für diese Fahrt, die wir auf zwei Autos verteilt hatten.
An der Einstiegstelle in Sulz war schon jemand damit beschäftigt seinen Schlauchcanadier aufzupumpen. Wir luden unsere Boote ab, befüllten sie mit reichlich Ausrüstung und machten uns auf den Weg während er noch mit Vorbereitungen beschäftigt war.
Der Neckar ist im Bereich unterhalb von Sulz noch einigermaßen schmal und mäandert durch Wiesen und an Waldhängen entlang. Viel Blattwerk ragt über den Fluss und die Sonne schien durch jede Lücke im Blattwerk. So nimmt es nicht wunder, dass fast alle Bilder, die wir auf dieser Fahrt gemacht haben enorm grünstichig geworden sind.
Wir waren zu sechst - andere Mitstreiter hatten sich nicht aktivieren lassen. Sie hätten mit ihren Booten möglicherweise auch das Farbkonzept dieses Ausflugs durcheinander gebracht.
Immer wieder bekamen wir es mit kleinen Schwallpassagen zu tun und ganz gelegentlich hatten wir leichten Grundkontakt. Der Pegel hätte nicht niedriger sein dürfen (in Rottweil lag er gestern knapp unter 90 cm). Tatsächlich hätten unseren Booten 5 cm mehr Wasser gut getan.
Als wir das einzige Wehr auf dieser Strecke, das in Fischingen liegt, erreichten bewunderten wir zunächst wieder das dort vertaute aus einem alten Tank zusammengeschweißte Ruderboot bevor wir uns dem gänzlich trocken gefallen Wehr näherten.
An der Wehrkrone konnten wir aussteigen und die Boote ganz vorsichtig über die Betonkante schieben. Die schräge Fläche darunter war zwar mit glitschigem Algenbewuchs bedeckt aber selbst der war inzwischen so trocken, dass wir die Boote herunter ziehen mussten.
Immerhin war der linke Wehrstreifen auch frei von Algenbewuchs, so dass man einigermaßen sicher hinab laufen konnte.Die Boote glitten widerwillig die bewachsene Ebene hinab. Unten konnten wir über die Wehrkante wieder einsteigen.
Mitgenommen hatten wir so allerhand Verpflegung, die nicht gerade fachgerecht im Boot verstaut war. Immerhin hatten wir uns statt der sonst üblichen Bierkisten in Canadiern für stilvolle Weinkisten entschieden um all die Vorräte und Utensilien, die wir benötigten, zu befördern.
Unsere eigentliche Absicht mit dieser Fahrt war schließlich ein mittelgroßes Fressgelage an einer geeigneten Stelle, die sich - das hat fast schon Tradition - an der Pfahljochbrücke kurz vor der Glatt-Mündung fand. Hier richteten wir uns häuslich ein.
Mitgebrachte Speisen wurden über Hobo-Kochern erwärmt, Kaffee gekocht, Sabine nahm ein Bad und wir unterhielten uns mit Betrachtungen über unterschiedliche Bewältigungsstrategien hilfloser Leihbootpaddler, die den kleinen Schwall hinunter sausten um weiter unten ins Kehrwasser zu rauschen, beinahe zu kentern, in jedem Fall jedoch einen abrupten Stopp ihres kurzen Geschwindigkeitsrauschs zu erfahren.
Zwischenzeitlich installierte Matthias seine Y-Leinen um ein wenig "Lining" zu betreiben. Damit beförderte er sein Boot einige Male den Schwall hinauf und hinunter. Jolanda imitierte bereitwillig den erforderlichen Balast.
Von der Pfahljochbrücke aus ließ sich dies Treiben gut beobachten. Allerlei Fotos entstanden dabei. Meine habe ich in einem Webalbum abgelegt. Hier in diesem Bericht abgebildet finden sich zusätzlich welche von Matthias und Sabine.
Irgendwann war auch der Dutch-Oven leer gekratzt und Sabines vortrefflichen kandierten Nüsse wurden auch bedrohlich weniger. Wir machten uns wieder auf den Weg um die zweite Hälfte unserer Tour zurück zu legen. Zunächst ging es an der Glatt-Mündung vorbei.
Nachdem wir ein wenig in die Glatt hinein gepaddelt waren (Überlegungen ein Hinweissschild für Paddler zum Wasserschloss Glatt und dessen Kaffee zu installieren wurden verworfen) bewältigten wir nach gut einem Kilometer die beiden Sohlschwellen in Dettingen, die bei diesem Wasserstand ziemlich heftige Aufsetzer mit dem Heck verursachten. Der Bug bekam allenfalls einen Schwall Wasser ab.
Als wir schließlich Horb erreichten trugen wir die Boote hinter den Aldi-Markt, holten die Autos und beluden sie, besorgten noch ein paar Stücke Kuchen im benachbarten Café und brausten zurück zum Bootshaus wo Kaffee gekocht wurde und der Kuchen verspeist wurde.
Wir hatten einen besonders entspannten sonnigen und "grünen" Sonntag auf dem Neckar und lernten erneut die Vorzüge dieses nur von einem Wehr durchsetzten Neckarabschnitts schätzen. Es gibt natürlich längst auch einen Bericht von Matthias.
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