Aus der Zeit, in der ich in Grebbestad gelebt habe, kenne ich noch Sövall (dahin bin ich einmal im Winter bei minus 25° gelaufen - war ein eindrückliches Erlebnis). Heute bin ich bei sehr sommerlichen Temperaturen im Auto dahin gefahren.
Erfreulicherweise konnte ich das Auto ufernah abstellen und mein Boot zu Wasser lassen. Dann paddelte ich durch die vorgelagerten Inseln. Ich hatte zwar die Karte dabei, aber aus irgendeinem Grund (Desorientierung?) verirrte ich mich.
An einem ziemlich vermüllten Strand legte ich an um nochmal gründlich die Karte zu studieren. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich wieder wußte, wo ich mich gerade aufhielt. Ich paddelte noch um zwei/drei Inseln und wandte mich dann Grebbestad zu.
Unterwegs sah ich mir die gewagten Floßkonstruktionen an, die hier zwischen den Inseln vertäut liegen. Fast jede noch so kleine Insel beherbergt ein Haus oder ein Seezeichen oder zumindest ein Boot. Das ist fast ein wenig zu viel des Guten. Die Küste ist "zersiedelt".
Genau hierüber unterhielt ich mich mit dem netten jungen Mann, der mir in Grebbestads Kajakcenter einen Kaffee zubereitete und eine sündhaft teure aber außerordentlich gute schwedischen Schokoladentafel verkaufte. Die vielen Verbotsschilder hielt er für nötig.
In den 30 Jahren, die ich den Ort kenne, hat er sich sehr verändert. Vermutlich hat der Tourismus für die Einheimischen viele Schattenseiten. Ich habe dort im Winter gelebt. Da ist man unter sich. Die meisten Geschäfte bleiben geschlossen und die Bürgersteige werden hoch geklappt.
Anschließend gings zurück zum Auto in Sövall, wo die Welt noch in Ordnung zu sein scheint.
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