Samstag, 27. Mai 2023

Bodensee - wie üblich

Das schöne Wetter am Pfingstwochenende wollte genutzt werden, den Pfingstreisestau auf der Autobahn wollte ich mir allerdings ersparen. Ich tat, was ich inzwischen schon ein paarmal getan habe: ich stand mitten in der Nacht auf, setzte mich ins gepackte Auto und fuhr los.

Ich kam gegen 5:00 Uhr in Iznang an (ja, ich war wirklich früh wach geworden), machte noch ein kleines Nickerchen im Auto, nahm ein Müsli-Frühstück zu mir und setzte das Boot gegen 6:00 Uhr vom Steg des Iznanger Kanuclubs aus ins Wasser. 


Die Sonne ging gerade auf und ich paddelte zielstrebig hinüber zur Halbinsel Mettnau, an deren Spitze ich eine kleine Rast einlegte. Dann machte ich mich auf den Weg hinüber zur Insel Reichenau. Sobald ich deren Ufer erreicht hatte drosselte ich meinen Vorwärtsdran.

Neugierig schaute ich mir die netten Seegrundstücke und ihre mehr oder weniger imposante Bebauung an. Auf der Insel wird aufgrund des milden Seeklimas viel Landwirtschaft betrieben und so finden sich erfreulich viel bodenständige Gebäude und Gärtnereibetriebe. 

Ich legte an einer kleinen Kiesrampe an und betrachtete das Treiben auf dem See von einer Bank aus. Allmählich waren Frühsportler:innen auf den Beinen oder SUPs und die Fischer, die noch früher aufstehen als ich, lauerten von Motorbooten aus auf Beute. 
Ich setzte meine Fahrt fort, unterquerte den Fahrdamm und lenkte das Boot rechts um die Insel um zum Anleger zu kommen, wo ich hofte einen Kaffee zu bekommen.

Die Hoffnung wurde enttäuscht. Um 9:00 Uhr ist die Ufergastronomie noch im Tiefschlaf. Ich nahm etwas Proviant zu mir und startete zur längsten Seeüberquerung meines kleinen Bodensee-halbmarathons. Die Strecke zurück nach Iznang bildet nochmal ein Drittel der Fahrt.

Auf dieses letzte Drittel der 22,1 Kilometer könnte ich eigentlich gut verzichten. Erste Wasserskifahrer wurden in schnellen Motorbooten über den See gezogen, erste Ausflugsdampfer erzeugen ebenfalls nervige Wellen. Sonst ist die Strecke aber eher monoton. Selbst am Ufer entlang zu fahren ist wenig reizvoll (und überdies nicht recht legal) weil es fast ausschließlich einen Schilfgürtel bildet, dem man sich ja nicht nähern soll.

Zurück in Iznang verlud ich das Boot und nahm im Strandcafé, dessen Parkplatz ich benutzt hatte, ein zweites Frühstück zu mir.

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