Sonntag, 13. Juni 2010

Soča - Vor dem Lehrgang

Freitag/Samstag, 04./05.06. - Morgens um 5:30 habe ich Britt in Pfäffingen abgeholt und wir sind bis kurz vor München durchgefahren. Dort haben wir dann ein dekadentes Frühstück in einem Schnellrestraurant zu uns genommen. Weiter ging es über die österreichische Grenze (Vignette!) zur Tauernautobahn (Tunnelnutzungsgebühr!) nach Villach über den Predil-Pass an der Slizza entlang durch Italien, auf der Passhöhe über die Grenze nach Slowenien und im Koritnica-Tal hinunter nach Bovec wo wir gegen kurz vor 13:00 Uhr auf dem Campingplatz Kovač direkt an der Mündung der Koritnica in die Soča eintrafen.
Theresa und Lisa nahmen uns in Empfang und ich suchte mir für den Zeltaufbau das lauschigste Plätzchen an einem kleinen Tümpel aus.Ebenfalls noch diesen Freitag – also vor Kursbeginn am Samstag um 16:00 Uhr - trafen aus dem Lehrteam Keks und Jürgen ein. Hägar, der das Lehrteam anführt, „wohnt“ Pfingsten förmlich auf dem Campingplatz Kovač. Am Nachmittag gingen wir dann zu Fuß nach Bovec und aßen Eis. Abends gabs im Restaurant Letni Vrt das erste einer Reihe von vortrefflichen Abendessen.

Die Nacht war ruhig, das Plätschern der kleinen Quelle meines Tümpels lullte mich so ein, dass ich durchschlief. Am anderen Morgen nahm ich erst einmal einige Peanutbutterbrote zu mir bevor ich mit den anderen zusammen das zweite Frühstück einnahm.

Dann beschlossen wir – vor Eintreffen der Kursteilnehmer – eine erste kleine Fahrt auf der oberen „Hausstrecke“ ab dem „Bunkerschwall“ bzw. Ausgang der zweiten Klamm zu unternehmen. Mit vier Kajakern war ich also bei strahlendem Wetter (das sollte so bleiben) auf einem Abschnitt unterwegs, der als WW IV- eingeschätzt wird. Da ich mich bislang gerade mal auf WW II-III einigermaßen sicher fühlte plante ich eigentlich den Bunkerschwall zu umtragen, entschied mich aber dann nach der Besichtigung von der Hängebrücke aus ihn doch anzugehen. Und ich kam auch recht gut zurecht nachdem ich den Eingangsschlitz gut bewältigt hatte und die zweite Stufe ebenfalls. Lediglich an der der dritten Stufe machte ich den Fehler eines dieser kleinen Kehrwasser rechts anzufahren, was nicht recht gelang, ich schwang also flugs wieder in die Strömung ein, war aber dann aber vor der dritten Stufe schon zu langsam, bekam Schlagseite und kenterte zur Offside. Im nachfolgenden Pool sortierte ich mich und die Ausrüstung und saß gleich wieder im Boot.
Der weitere Verlauf des Bunkerschwalls weist keine nennenswerten Schwierigkeiten auf außer der, dass man ab und zu einfach nicht weiß wohin der Fluss nun fließt. Die Blöcke liegen so dicht im Wasser, dass man erst kurz vor ihnen erkennt wo die paddelbaren Passagen verlaufen.
Die zweite Schlüsselstelle, ein Felssturz mit nachfolgender Prallwand war ebenfalls leichter zu paddeln als er bei der Besichtigung aussah.
Die anschließende dritte Klamm umtrugen wir linksseitig , da die Einfahrt richtig knifflig ist und sich in der Klamm ein Siphon gebildet hat, der einem Schwimmer leicht zum Verhängnis werden kann.

Der sagenumwobene „Frauenschlucker“ entpuppte sich als leicht zu umgehende Prallwand mit leichtgradiger Unterspühlung. Diese „Hausstrecke“ des Campingplatz Kovač ist ein wunderbar angenehmer Wildwasserabschnitt (WW II) mit zahllosen Kehrwassern, Flusskehren und kleinen Schwällen, den wir danach gemütlich abpaddelten.
Bei unserer Ankunft am Campingplatz waren schon einige weitere Kursteilnehmer eingetoffen und wir sprangen zügig unter die Freiluftdusche, deren Wasser in einem sonnenbestrahlten Kupferbehälter für ca. 3-4 Duschen aufgewärmt wird. Danach gibt’s nur noch kaltes Wasser (oder Münzduschen).

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