Schon vor geraumer Zeit habe ich mir einen Rahmen für ein Spray-Cover gebastelt, das verhindern soll, dass in Stromschnellen und hohen Wellen der Bug meines Solo-Canadiers Wasser übernimmt. Das Boot ist vorn so schmal (hat "wenig Volumen"), dass es stets tief eintaucht wenn man mit Schwung in Wellen saust oder aus einer steilen Schwelle im nicht mehr ganz flachen Winkel auf das horizontale Wasser trifft. Wenn das Wasser in so einem Moment über den Süllrand schlägt und in das Boot eindringt kann dieser Effekt verstärkt werden weil das Boot dann noch mehr Gewicht bekommt. Im besten Fall bekommt das Boot in so einer Situation dann aber hinreichend Auftrieb, so dass es sich wieder aus dem Wasser hebt. Übrig bleiben aber einige Liter Wasser im Boot, die schnell ausgeleert werden müssen weil sie das Boot auf längere Sicht unmanövrierbar machen und die so durchs Boot schwappen, dass die Ausrüstung und Knie nass werden. Dem will ich mit dem Spray-Cover abhelfen - und natürlich dem schlechteren Fall: Das nämlich das eindringende Wasser den Bug noch tiefer in die nachfolgenden Wellen drückt und das Boot durch das Gewicht rasant auf Tauchstation geht.
Bespannt habe ich den Eschen- (Querstreben) und Fichtenholzrahmen (Längsleisten) mit einem Stück knallgelber LKW-Plane - ein Provisorium, das sich nun schon einige Zeit bewährt hat. Die Plane ist schwer und sehr fleckig (was man auf meinen fragwürdigen Handy-Bildern nicht so gut erkennt). An den Querstreben sind an die Süllränder angepasste Gabeln angeleimt und -geschraubt, die die Eschenleiste beim Einpassen ins Boot hochbiegen und unter Spannung setzen. Dieses Prinzip hält den Rahmen sicher (fast ein wenig zu fest) im Boot. Bei auftreffendem Wasser wird der Druck auf die Seiten abgeleitet.
Auf längere Sicht denke ich über die Anfertigung einer Spritzdecke über die gesamte Bootslänge nach - das Material (wsserdichter Nylonstoff) habe ich bereits. Worüber ich noch grübele ist die Befestigung am Süllrand.
Knöpfe oder Ösen an der Bootswand will ich nicht haben weil ich beim Paddeln die Hand immer dicht an der Kante entlang bewege und schon beim Alukanadier und bei der Kotztüte, bei denen die Sitze angenietet sind, immer wieder mit meinen brüchigen Fingernägeln an diesen Nieten hängen bleibe (dann kann ich wieder ein/zwei Wochen lang nicht mehr richtig Gitarre spielen). Die Engländer pflegen bei ihren Booten unter dem Süllrand eine durchgehende Reihe von Löchern im Abstand von ca 10 cm (vermutlich 4'') zu bohren, durch die dann eine lange Leine gefädelt wird ("Lash-points"). An so einer Leine kann dann außen eine Spritzdecke unschwer und sicher eingehängt werden und innen kann daran Ausrüstung gesichert werden - sogar Auftriebskörper können damit gut verzurrt werden. (Nachtrag: habe gleich - meine guten Vorsätze über Bord werfend - mal wieder eine Diskussion hierüber im Canadier-Forum "vom Zaun gebrochen")
Gut für die Spritzdecke wären auch kleine Hakenknöpfen, die von unten in den überstehenden äußeren Süllrand gebohrt werden. Da suche ich noch nach passenden Beschlägen. Die dritte Variante wäre ein Streifen Klettband am Bootsrand und an der Spritzdecke.
Ich denke noch ein Weilchen darüber nach (und auch darüber, ob so etwas für meinen Flachwasser-Solo-Canadier wirklich Sinn macht).
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen