Da so ein blendend schöner Abend ist und die angesagten Gewitter auf sich warten lassen bin ich nach 20:00 Uhr noch einmal aufs Wasser gegangen. Die Idee hatte ich nicht alleine. Ich sah am Bootshaus ankommend gerade noch die Rücklichter von Klemens' Auto. Sonst waren noch allerlei Stocherkähne und diverse Kajaks auf dem Wasser, an denen ich aber flott vorbei geschaufelt bin.
Auf meiner üblichen ca. viereinhalb Kilometer langen Strecke nehme ich gewöhnlich flussabwärts erst einmal Anlauf. Erst beim Flussaufwärtspaddeln setzt nach zwei/zweieinhalb Kilometern der "Flow" ein, in dem ich wirklich ausdauernd und ohne die Anstrengung wahrzunehmen paddele. Das lässt - je nach Kondition - irgendwann nach. An guten Tagen wundere ich mich, dass ich schon am Anleger bin und könnte glatt weiter paddeln. Das wiederum mache ich sehr selten. Ein Marathonpaddler wird wohl nicht aus mir.
Am Anleger lag seit einigen Tagen ein altes Moped, das irgendein umweltbewußter Zeitgenosse aus dem Fluss gezogen hat. Damit hat er uns das Problem überlassen. Micha und ich haben es jetzt die Böschung hinauf gezerrt damit es nicht wieder im Fluss landet. Hoffentlich gelingt es Micha die Stadtreinigung zu verständigen bevor wieder irgendwelche Witzbolde damit zurück in den Fluss sausen.
Montag, 30. Mai 2011
Sonntag, 29. Mai 2011
Kulturschaffen
Heute nachmittag haben Klemens und ich uns mit Instrumenten auf dem Bootshausgelände getroffen. Wir haben ein Weilchen Musik gemacht und festgestellt, dass das ausbaufähig ist - bei unserer nächsten längeren Ausfahrt kommen die Instrumente mit.
Danach haben wir uns noch ins Neckargewimmel gestürzt und sind einmal um die Neckarinsel gepaddelt. Solch ein Unterfangen setzt an einem Schönwettersonntag im Mai avanchierte Manövrierfähigkeit voraus. So eine Menge von Wasserfahrzeugen habe ich - glaube ich - noch nie auf dem Fluss gesehen.
Poling und Golf
Wieder mal habe ich einen sonnigen Sonntagvormittag für eine Übungseinheit "Poling" beim Sulzauer Golfklub genutzt (da war ich zu diesem Zweck nun ja schon einige Male - 1, 2, und 3). Das Auto habe ich standesgemäß zwischen den dunklen Limousinen der Golfer geparkt und das Boot noch unterhalb der Sulzauer Brücke eingesetzt, wo so wenig Wasser floss, dass ich durch die Sulzauer Welle hindurch staken konnte. Oberhalb der Brücke musste ich dann aussteigen und 20 Meter treideln weil so wenig Wasser im Fluss war, dass das Boot dauernd auf setzte. Darüber ging es dann aber wieder.
Dann ging es weiter durch die lang gezogenen Flussschleife an deren Ende ich angesichts der zahlreichen fehlgeschlagenen Golfbälle, die mir vom Flussgrund her entgegen leuchteten, den alten Wildwasserhelm aufzog, den ich zu diesem Zweck mitgenommen hatte.
Der Fluss hat in diesem Abschnitt immer wieder kleine flache Stromschnellen, die bei meinem Übungsstand durchaus Herausforderungscharakter haben. Bei Niedrigwasser tauchen zahlreiche Flusshindernisse auf, in deren Kehrwasser man Anlauf nehmen kann um kleine Schwälle zu bewältigen. Ganz am Ende liegt ein eingefallenes altes Holzwehr, das eine besondere Herausforderung bildet.
Zunächst ging ich es (orographish) links an: ich überquerte den Fluss, sammelte im Kehrwasser Kräfte und versuchte dann in der starken Mittelströmung über die Wehrkrone zu kommen. Der Versuch scheiterte zwei Mal im Ansatz. Es gelang mit nicht der Strömung genug Geschick und Kraft entgegen zu setzen, das Boot trieb quer und ich musste einmal sogar wenig graziös aussteigen weil ich an einem Stein hängen blieb, den Süllrand unter Wasser bekam und 4/5 Liter "tankte".
Beim dritten Mal wählte ich die rechte Route, die im seichten sehr steindurchsetzten Bereich zwar weit an die Wehrkrone hinauf führt aber dann keine Möglichkeit zum Weiterkommen bietet. Ich stieg am Ende aus, treidelte über die Wehrkrone und sah mir den Abschnitt nur teilbefriedigt von oben an.
Dann paddelte ich den Flussabschnitt, der mich eine knappe Stunde beschäftigt hatte in 15 Minuten wieder bergab. Unterwegs sammelte ichan einer Stelle noch acht Golfbälle auf, mit denen ich am Ausstieg noch einige Golfer beglückte, die mir von tragischen Kenterungen voll besetzter Leihboote am eingefallen Holzwehr berichteten. Das Wehr muss man im richtigen Winkel anfahren sonst wird man gegen die übrig gebliebenen Holzpflöcke getrieben und falsch aufgekantet kentern die Boote dann unweigerlich.
Ein kleines unscharfes Video einer (glimpflich ablaufenden) solchen Kenterung im Jahr 2008 habe ich in den Untiefen meines Bildarchivs ausgegraben:
Samstag, 28. Mai 2011
Postkartenhimmel
Bei schönstem Wetter habe ich eine Samstagnachmittagrunde zunächst hinauf zum oberen Wehr unternommen. Die Idee hatte ich nicht allein. So waren zahllose Stocherkähne, Ruder- und Tretboote auf dem Wasser. Was sich beim anschließenden Umrunden der Neckarinsel bemerkbar machte.
Ich bin dann noch ein Stückchen in die Steinlachmündung hinein gestakt, kam aber mangels Wasser nicht weit.
Sollte ich morgen erneut paddeln gehen suche ich mir einen ruhigeren Abschnitt des Neckars aus. Der Fluss hat ja gegenwärtig -wie alle Flüsse - sehr wenig Wasser. Vielleicht sollte ich mal wieder eine Polingeinheit am Naturwehr in Sulzau einlegen. Dafür sind niedrige Wasserstände ja von Vorteil.
Gelegentlich beglückwünsche ich mich dazu, dass ich beim Paddeln Generalist bin.
Ich bin dann noch ein Stückchen in die Steinlachmündung hinein gestakt, kam aber mangels Wasser nicht weit.
Sollte ich morgen erneut paddeln gehen suche ich mir einen ruhigeren Abschnitt des Neckars aus. Der Fluss hat ja gegenwärtig -wie alle Flüsse - sehr wenig Wasser. Vielleicht sollte ich mal wieder eine Polingeinheit am Naturwehr in Sulzau einlegen. Dafür sind niedrige Wasserstände ja von Vorteil.
Gelegentlich beglückwünsche ich mich dazu, dass ich beim Paddeln Generalist bin.
Freitag, 27. Mai 2011
Mehr Training
Heute regnete es während des Trainings. Das konnte uns aber nicht davon abhalten in der Minimalströmung des Kraftwerkkanals herum zu paddeln und uns die Kraftwerksgebäude ganz genau anzusehen.
Der niedrige Wasserstand und die kaum vorhandene Strömung ließ uns allerdings bald den Spaß am üben in den "wilden" Booten verlieren und wir paddelten beizeiten zurück zum Bootshaus wo schon ein großes Feuer loderte.
Der niedrige Wasserstand und die kaum vorhandene Strömung ließ uns allerdings bald den Spaß am üben in den "wilden" Booten verlieren und wir paddelten beizeiten zurück zum Bootshaus wo schon ein großes Feuer loderte.
Donnerstag, 26. Mai 2011
Kajaktraining
Dienstag habe ich es - was selten gelingt - zum Training geschafft. Ich wollte in aller Ruhe ein wenig stechpaddeln. Daraus wurde nichts denn Joscha kann Freitags nicht kommen und wollte unbedingt die Grundbegriffe des Kajakpaddelns beigebracht bekommen. Nun bin ich ja selbst Anfänger mit dem Doppelpaddel aber die Grundbegriffe im Umgang mit Kehrwasser und Strömung kann ich allemal vermitteln. Also habe ich mich in meinen kleinen Topolino gesetzt, ihm den großen T-Canyon angeraten und wir sind hinauf zum Kraftwerkkanal gepaddelt. Dort habe ich ihm dann Aufkanten und flache Stütze sowie Traversieren in der (sehr mäßigen) Strömung nahe gebracht. Nächstes Mal werde ich mich wieder - wie Felipe und Klemens, die auch beim Training waren - in den Canadier setzen.
Dienstag, 24. Mai 2011
Fantasy als Tadem?
In Norwegen gibt es wohl noch einen MadRiver Fantasy, der mit einem Tandemsitz ausgestattet ist. Mir erscheint das Boot für den Tandembetrieb eigentlich als zu klein. Für Kinder oder kleine Menschen mag es geeignet sein. Das kurze Video zeigt dennoch ganz beeindruckend, dass damit zu zweit man relativ trocken höhere Stufen befahren kann :
Nun werde ich mich vermutlich bald mit der Ausstattung eines Fantasy beschäftigen - ein Tandemsitz ist eine mögliche Variante...
Nun werde ich mich vermutlich bald mit der Ausstattung eines Fantasy beschäftigen - ein Tandemsitz ist eine mögliche Variante...
Montag, 23. Mai 2011
Lechwochenende
Freitag
Wie zur Bregifahrt vor 14 Tagen trafen wir uns schon Freitagnachmittag am Bootshaus und beluden den Bootsanhänger im Regen, der nach Abschluss der Beladungsaktion gleich nach ließ. Wir fuhren anschließend in drei Autos nach Heselgehr wo noch vor dem Dunkelwerden und Einsetzen weiteren Regens Zelte, Hängematten und Tarps errichtet werden konnten. Besonders stolz waren Mac und ich auf unsere ingenieuse Tarpkonstruktion unter der im Verlauf des Abends die versammelte Mann- und Frauschaft Platz und Schutz vor dem einsetzenden Dauerregen fand. Gelegentlich floss zum Leidwesen Majas hinter ihrem Rücken selbsttätig ein Schwall Wasser vom Tarp. Jeder bereitete sich ein Abendessen zu, es wurde Paddlerlatein gesponnen und gegen 23:00 Uhr fanden wir in unsere Schlafstätten.Samstag
Meine überdachte Hängematte erwies sich erneut als komfortable Unterkunft und am anderen Morgen wachte ich bei hellstem Sonnenschein auf, entließ einen kleinen Wassertümpel vom Tarp und lockte damit Thomas, der schon ein Weilchen wach gelegen hatte, aus seinem Zelt.Wir widmeten uns der Frühstückszubereitung und allmählich trudelten alle anderen auch ein. Die Wohnmobilisten, die die Nacht flussabwärts verbracht hatten, trafen gegen 10:00 Uhr ein.
So verzögerte sich die Abfahrt zur Einsatzstelle ein wenig aber gegen 10:30 Uhr ging es dann wirklich los. Wir hatten uns schon auf dem Zeltplatz umgezogen und fuhren nun in unseren Neoprenklamotten gut 20km flussauf nach Steeg um dort die Boote einzusetzen.
In zwei Gruppen ging es dann flussabwärts. Der Lech hatte nicht ganz so viel Wasser wie vor einem Jahr, so dass die Kehrwässer unterhalb der Einsatzstelle keine ersten Opfer forderten (ich war großspurig voraus gefahren und hatte den Wurfsack bereit gehalten).
Das Flussgefälle bei Steeg ist gleich erstmal ein wenig einschüchternd aber die Flusshindernisse sind überschaubar und die Kehrwasser klar definiert, so dass zügig Fahrspaß aufkam. Das gute Wetter trug hierzu bei. Die ersten Surfwellen wurden gewürdigt und ganz allmählich näherten wir uns dem Steingarten unterhalb von Steeg, der bei diesem Wasserstand vielfältige Traversiermöglichkeiten bietet. Die nahmen wir wahr. Eine Gruppe Rafter kam kurz nach uns vorbei und wir wurden Zeugen einer Kenterung. Eine schwimmende Rafterin konnte sich bedauerlicherweise selbst retten und ich mußte den flugs herausgeholten Wurfsack unverrichteter Dinge wieder verstauen.
Immer wieder näherten wir uns der voraus fahrenden Gruppe, die dann weiter eilte. Dabei hatten wir es nicht eilig. An der Brücke in Stockach befindet sich eine Stufe, die im linken Drittel befahren werden kann. Wir sausten sie natürlich hinunter und mein Boot nahm ein paar Liter Wasser über, die ich anschließend mit der Handpumpe lenzte. Die Pumpe erwies sich als recht hilfreich bei den hohen Wellen, in deren Anschluss immer wieder ruhige Passagen kamen, in denen ich das Boot schräg legte und eifrig pumpte. René schaltete weniger oft aufs Knöpfchen seiner elektrischen Lenzpumpe, schien mir (aber er macht das ohnehin sehr diskret...).
Zweimal passierte es mir, dass mir beim Übergreifen der Paddelgriff entglitt, das Paddel Bodenkontakt bekam und es mit voller Wucht gegen die Stirmkante meines Helms knallte. Ich überlege mir ein Schutzgitter wie es die Kanupololeute haben, anzuschaffen - wenn ich die Nase getroffen hätte wäre sie sicher gebrochen.
Unterhalb von Bach trafen wir auf Michel und Elke, die erst noch ein wenig geübt hatten weil Elke bisher nicht paddelt. Wir machten eine ausgedehnte Mittagspause und fuhren anschließend zusammen weiter. Der nachfolgende Abschnitt enthält zahlreiche Buhnen mit zackigen Kehrwassern und Schwallpassagen, die wir sehr genossen.
Am späten Nachmittag trafen wir in Häselgehr am Campingplatz ein, duschten, zogen uns um, nahmen noch einen Kaffee zu uns und beobachteten, wie der Himmel immer dichter zu zog. Michel, Elke, Maja und ich beschlossen das Abendessen im “Schwarzen Adler” zu uns zu nehmen (für mich gabs vortreffliche Kässpätzle und einen üppigen Salat).
Als wir gegen Halbzehn zurück kamen saßen alle am Lagerfeuer (Rolands famose Feuerkiste die im Einvernehmen mit dem Campingplatzbesitzer in Betrieb genommen wirden war) und wir setzten uns dazu. Zahlreiche Vorschläge, was ich in diesen Blog schreiben könnte, sollte, dürfte nahm ich zur Kenntnis und vergaß sie unmittelbar (was ich gar nicht bedauere - wer seinen Geistesblitz hier veröffentlicht sehen will darf gerne einen Kommentar schreiben) und auch auf den Vorschlag, die Feuerkiste anschließend als Heizung unter meiner Hängematte zu platzieren, ging ich nicht weiter ein.
Der Himmel klarte auf, Sterne leuchteten herab und die Nacht wurde kalt. Wir zogen uns in unsere warmen Schlafsäcke zurück. Ich verbrachte eine weitere sehr angenehme Nacht in meinem mollig warmen Mumienschlafsack in der unbeheizten Hängematte.
Sonntag
Diesmal regnete es nicht in der Nacht, die Sonne stieg gegen 7:00 über den Berg im Osten und wir sammelten uns zum Frühstück zu dem es frische Semmeln gab, die Rudi der Campingplatzbesitzer Sonntags besorgt.Leider hatten Klemens und Anita schon am Vorabend gefunkt, dass sie doch nicht (wie letztes Jahr) für den Sonntag zu uns stoßen konnten.
Wir fuhren erneut nach Steeg und absolvierten in etwa das gleiche Programm wie am Vortag. Wir hatten etwas mehr Wasser, was die Höhe und Länge der Wellen beeinflusste. Ich hatte den Eindruck, dass mein Boot etwas weniger häufig Schwälle ab bekam und die Stufe bei Stockach bewältigte ich völlig trocken. Dafür ging eine der Schenkelstützen, die ich ins Boot geklebt hatte, verloren und ich musst wahrnehmen, dass mein ausgestreckter Fuß ohne diese Unterstüzung doch sehr schnell einschläft. Das Boot löst sich immer mehr auf. Auch die Beulen an den Kanten werden immer deutlicher wahrnehmbar. Eine Renovierung steht an (und/oder ein neues Boot).
Das Wetter wurde zunehmend grau und gelegentlich tröpfelte es etwas. Wir machten erneut bei Bach Pause, gruppierten uns ein wenig um und fuhren flott weiter. Die etwas höheren und längeren Wellenzüge machten mir auf diesem unteren Abschnitt mehr Spaß als am Vortag.
Weniger Spaß machte, dass just in dem Moment, in dem wir in Häselgehr eintrafen, der Regen ebenfalls eintraf. Wir duschten, bauten die Zelte im Regen ab, verluden die Boote und verabschiedeten uns bei wieder einsetzendem Sonnenschein. Dann ging es durch Wind und Wetter (es gewitterte unterwegs) zurück nach Tübingen wo wir zwischen sieben und acht eintrafen, die Boote abluden und unserer Wege gingen.
Im vergangenen Jahr war ich ja ein wenig enttäuscht vom Lech - er hatte viel Wasser, die Flusshindernisse waren häufig überspült und die Abfahrt bis auf wenige Stellen (Einstieg in Steeg) unspektakulär. Dieses Mal war ich dann doch positiv überrascht. Der Lech bietet nettes und freundliches leichtes Wildwasser mit zahlreichen Übungsmöglichkeiten. Das Wasser ist klar und frisch und eventuelle Schwimmeinlagen sind abgesehen von der niedrigen Wassertemperatur nie gefährlich (vielleicht mit Ausnahme der Stufe bei Stockach). Das wechselhafte Wetter im Lechtal schränkt das Vergnügen ein wenig ein, sorgt aber für den nötigen Wassernachschub. Die Gruppe war harmonisch, der Zeltplatz gut ausgestattet. Unbefriedigend war der Umstand, dass die Wohnmobilisten bis auf den einen Abend an Rolands Feuerkiste von den Zeltübernachtern getrennt blieben.
Mittwoch, 18. Mai 2011
Dreierrunde
Wir haben eine schnelle Neckarinselrunde absolviert. Ole, Røskva und ich. Es waren jede Menge Stocherkähne unterwegs und der Neckar ist immer noch mit Algen und Unrat übersät. Es wird Zeit, dass es mal wieder ein kleines Hochwasser gibt.
Am Bootshaus war auch allerhand los. Es wurde Holz gehackt und gegrillt. Røskva hat zwei Würste spendiert bekommen und einen Tennisball mit nach Hause genommen. Fette Beute!
Am Bootshaus war auch allerhand los. Es wurde Holz gehackt und gegrillt. Røskva hat zwei Würste spendiert bekommen und einen Tennisball mit nach Hause genommen. Fette Beute!
Montag, 16. Mai 2011
Trockenanzug flicken
Beim Sicherheitslehrgang in Landeck (Tag 1, Tag 2) musste ich ja feststellen, dass mein Trockenanzug nun nach drei Jahren (2008 habe ich ihn bekommen) ein erstes kleines Leck aufweist: am rechten Fuß drang minimal Wasser ein und es stellte sich heraus, dass die Latexsocke dort ein winziges Loch oben im Wadenbereich hat. Es ist mir ein Rätsel, wie das da hinein kommen konnte. Ein Rätsel war mir auch, wie ich das geflickt kriege bis mir Claudius im Wildwasserboard einen Tipp gab: Fahrradflickzeug tuts. Voilà, der Anzug ist wieder dicht.
Freitag, 13. Mai 2011
Freitagstraining mit Cappuccino
Unser heutiges Training führte uns zunächst zum Kraftwerkskanal, an dem aber wenig Strömung geboten war. Nach recht kurzer Zeit des Plauderns machten wir uns auf in die Stadt und nahmen im Biergarten Getränke zu uns. Auch eine Form des Trainings. Nicht die schlechteste. Anschließend wurde am Bootshaus gegrillt und Paddelpläne für kommendes Wochenende geschmiedet. Es geht an den Lech.
Dienstag, 10. Mai 2011
Abendpaddeln
Angesichts dessen, dass für morgen schlechtes Wetter angesagt wurde habe ich mich noch auf eine kleine Neckarinselrunde aufgemacht. Der Neckar ist über und über mir Pflanzenresten, Algen und Müll bedeckt. Die Wasseroberfläche ist richtig staubig. Es wird Zeit, dass mal wieder Strömung ("schlechte Wetter") auf den Fluss kommt. Hoffentlich regnet es ergiebig. Es ist nicht so, dass der Wasserstand niedrig wäre. Im Gegenteil.
Der Fluss ist offenbar richtig aufgestaut worden. Warum auch immer. Ich habe ein schnelle Runde bis direkt vor das untere Wehr gemacht. Gegenwärtig scheine ich ein wenig Kondition zu haben. Unterwegs sind mir lauter Bekannte begegnet. Mit Ettore habe ich ein wenig geplaudert.
Montag, 9. Mai 2011
Zwei Tage Bregi
Freitag
Am Freitagnachmittag trafen wir uns am Bootshaus. Obwohl ich mit „kleinem Gepäck“ reisen wollte konnte ich meine Packsäcke und –tonnen nicht in einem Gang tragen sondern musste sie in Etappen ans Bootshaus befördern. Diese Paddelklamotten, Schlafsack und Isomatte nebst transportabler Unterkunft und dem sonst üblichen Gerödel bilden doch ein ansehnliches Bündel. Freitagnachmittag nun wurden die Packsäcke unten in den Anhänger gepackt und mit einer bunten Auswahl verschiedenster Booten abgedeckt.
Dann ging es kurz nach Fünf los nach Bregenz, wo wir in Anschluss an den Pfänder-Tunnel, dessen Befahrung wir uns geleistet hatten, ein paar randurbane Ehrenrunden drehten bis wir bei Kennelbach den Abzweig in den Bregenzer Wald fanden und nach Doren zum Campingplatz fuhren. Dort kamen wir kurz vor dem Dunkelwerden an, und bauten hektisch unsere Nachtlager neben den Zelten der bereits eingetroffene auf. Ich hatte mich auf zwei Nächte in der Hängematte eingerichtet, für die auch gerade mal zwei einigermaßen taugliche Bäume bereit standen. Lutz war so nett, sein Zelt in einer anderen Ecke aufzurichten. Und er war so nett noch zwei Dosen Serbische Bohnensuppe zu schlachten und mit Wurstbeilage (Danke Norbert!) zuzubereiten, die wir anschließend bei Kerzenlicht in uns hinein schlangen. Die angenehmen Tagestemperaturen gingen zügig in nächtliche Kälte über und wir hielten es nicht besonders lang um die Campingtische sitzend aus sondern zogen uns irgendwann zwischen Zehn und Elf in unsere Schlafstätten zurück. Meine war – wieder einmal – trotz anfänglicher Zweifel (nicht nur meiner Paddelkomplizen) hoch komfortabel. Vielleicht sollte ich dem brasilianischen Beispiel folgend zuhause auch eine Hängematte installieren. Auch die Kälte machte mir in keiner Weise zu schaffen.
Samstag
Am anderen Morgen wurde ich durch diskretes Töpfeklappern wach, schälte mich aus meiner Hängematte und gesellte mich zu Lutz, der bereits mit Kaffeekochen beschäftigt war. Ich bekam einen ab (mein „kleines Gepäck“ zwang mich an diesem Wochenende dazu mich ein wenig durch zu betteln) und allmählich krochen unsere Mitstreiter aus ihren Schlafsäcken. Die Sonne stieg über die Bäume und nach und nach wurde es auch auf unserem flussseitigen Teil des Campingplatzes wärmer.
Gegen Neun trafen auch Klemens und Anita mit Gesine und Manuel ein und ähnlich hektisch wie am Vorabend wurden weitere Zelte aufgerichtet. Währenddessen fuhren wir schon einmal Autos an die Aussatzstelle in Kennelbach, wo Roland und Uli uns erwarteten, die uns dann wieder zurück zum Campingplatz brachten.
Dort wurden Boote ans Ufer gewuchtet, Neoprenklamotten angezogen und erste Paddelversuche unter der Hängebrücke unternommen. Von letzterer stürzten sich wieder (das hat Tradition) die Teilnehmer einer Raftingfahrt. Vielleicht sollten wir das ja auch mal in unser Programm aufnehmen.
Wir teilten unsere große Gruppe (15) in zwei auf. Unsere Gruppe bestand aus den drei Canadiern und vier Kajaks und die, die bereit dazu waren absolvierten gleich zu Anfang ein Paar Eskimorollen denn die Ausfahrt diente schließlich dem Zweck ein europäisches Paddelzertifikat des dritten Schwierigkeitsgrads zu erlangen.
Der Pegel war niedrig und die Aussage „untere Bregi läuft immer“ werde ich künftig nicht mehr so bereitwillig gelten lassen denn weniger Wasser hätte es nicht sein dürfen. Das Hochwasser vor zwei(?) Jahren hat erkennbare Spuren hinterlassen. Da, wo der Fluss unterhalb des Campingplatz eine Rechtskurve beschrieb schwenkt er z.B. nun nach links.
Wir hatten verabredet, dass wir die andere Gruppe an der Rotachmündung (nach einem Kilometer) wieder treffen und paddelten gemächlich – die Kehrwasser und Wellen unterwegs nutzend dorthin. An der Rotachmündung floss so wenig Wasser, dass man in der Schwallpassage davor am oberen Ende über ein paar Steine schrabbeln musste. Dafür war das rechte Kehrwasser, das mich bei früheren Fahren immer wieder zur Verzweiflung gebracht hat so zahm, das man ohne jede Schwierigkeit hinein kam. Bei regulären Strömungsbedingungen hat man nur einen Versuch und die Gegenströmung sowie die schräg verlaufenden Felsen unter Wasser sorgen gern mal dafür, dass man bestimmt aber höflich abgewiesen wird.
Auch schwimmend kam man diesmal ins Kehrwasser. Denn das war, was wir beim Warten ausprobierten. Die meisten sprangen im Verlauf des Schwalls ins Wasser, trieben hinunter und ließen sich mit dem Wurfsack herausziehen – andere warfen selbigen mit wechselnder Zielgenauigkeit. Selbst misslangen mir auch einige Würfe weil ich im Wasser stehend nicht aus dem Armschwung sondern Überkopf werfen musste. Daran muss ich noch arbeiten. Die Erfahrung des plötzlich einsetzenden Zugs am Seil mahnt immer wieder dazu einen festen Stand einzunehmen. Danach versuchten wir es auch mit aktivem Anschwimmen des Kehrwassers was ebenfalls eine lehrreiche Erfahrung ist. Meine Kamera hat aufgrund des Kondenswassers, das sich nach dem Schwimmen im kalten Wasser bildet, an der Stelle einige sehr milchige Bilder produziert.
So beschäftigten wir uns einige Zeit in der sich die andere Gruppe nicht blicken ließ. Sie beackerte die Kehrwasser und Wellen offenbar wesentlich intensiver als wir das getan hatten. Als sie schließlich auftauchten räumten wir das Feld nur um knapp 200 Meter weiter unten auf einer Kiesbank eine Pause einzulegen. In Sichtweite der Kiesbank befand sich ein großer Kehrwasserwirbel, in dem sich prima Karusellfahren ließ. Und gleich gegenüber lud eine kleine Welle zum Surfen ein. Es wurde eine unterhaltsame Pause mit gelegentlichen Paddel- und Schwimmeinlagen. René filmte das eine oder andere Manöver und es ist damit zu rechnen dass bald Filmmaterial über die Ausfahrt im Internet erscheint.
Aber so unterhaltsam das war, - als die andere Gruppe die 200 Meter nach einer kleinen Ewigkeit auch bewältigt hatte paddelten wir schließlich doch weiter. Manch kleiner Schwall, die eine oder andere Welle und zahlreiche Kehrwässer wurden angefahren und irgendwann auch der eher ruhige letzte Abschnitt vor Kennelbach überwunden. Rechtsseitig waren immer wieder die Reste des inzwischen starkem Verfall preis gegebenen alten Bahndamms zu erkennen. Einer der beiden Tunnel sei inzwischen eingestürzt und an vielen Stellen sind Erdrutsche dafür verantwortlich, dass sogar Mountainbike-Fahrer nicht mehr voran kommen.
Das Wehr bei Kennelbach lag über die gesamte Breite trocken. Das wenige Wasser, das davor ankam wurde gänzlich in den Kraftwerkkanal geleitet. Wir wuchteten die Boote an Land, trugen sie zum 2-300 Meter entfernten Parkplatz und zogen uns um.
Dann ging es – einen kurzen Stopp beim Spar-Markt zur Auffrischung der Vorräte und zum Kauf von Grillgut in Kauf nehmend – zurück zum Campingplatz. Dort wurden aus Wurfsäcken Wäscheleinen, der Platz wurde mit bunten Girlanden aus Neoprenanzügen, Gummilatschen und Paddeljacken verziert und in diesem Ambiente, in dem Paddlerinnen und Paddler sich erst richtig wohl fühlen, ein kleines Kaffeekränzchen abgehalten zu dem Gesine leckeren Kuchen beisteuerte.
Dann gingen wir Holz fürs abendliche Lagerfeuer suchen. Klemens brillierte mit seiner neuen Klappsäge, gegen die meine kleine Säge den Charakter der Säge am Schweizer Taschenmesser hat, und ein weiterer Konsumzwunsch keimt (jahreszeitlich passend) seitdem in meinem Gemüt.
Das Lagerfeuer wurde bereits von René angeschürrt als wir anderen noch eine kleine Theorierunde einlegten. Christian hatte im Vorfeld einen Fragekatalog formuliert, der nun gemeinsam beantwortet wurde und er gab ergänzende Unterlagen aus. Die werden hoffentlich von den Teilnehmern und Teilnehmerinnen auch gelesen denn die dort behandelte 3x3 - Methode zur Unfallverhütung ist zwar nicht so erheiternd wie die ebenfalls enthaltenen Karikaturen von William Nealy aber dennoch äußerst lehrreich.
Schließlich wurde im Licht der untergehenden Sonne gegrillt. Die Gourmets unter uns widmeten sich zunächst der Salatzubereitung (1. Gang) während wir hungrigen Crétins schon Würste und Fleisch über der vorbereiteten Glut garten und bald darauf gierig verschlangen. So kam es, dass die in Alufolie gehüllten Gemüse- (2. Gang) und Fleischpakete (3. Gang) der Feinschmecker erst dann auf die Glut kamen als die Sonne schon vom Sichelmond abgelöst wurde und uns allmählich die Kälte in die Glieder kroch. Erst sehr viel später konnte schließlich ein eher bescheidener Anteil der angesammelten Holzmassen in ein flackerndes und wärmendes Feuer verwandelt werden, an dem wir doch noch einige Zeit saßen. Das übrige Holz steht nun nachfolgenden Campinggästen zur Verfügung.
Sonntag
In der nachfolgenden Nacht trieb irgendein Vierbeiner zwischen unseren Mülltüten und Nahrungsvorräten sein Unwesen, was eine längere Phase der Schlaflosigkeit auslöste, die ich durch morgendliches Ausschlafen kompensierte. So kam es dass Klemens mich weckte, der – nach Abschluss seines Frühstücks – für mich einen üppigen Perkolator-Kaffee vorbereitet hatte, an dem sich schließlich einige ähnlich verschlafene Frühstückteilnehmer bedienen konnten.
Gleich nach dem Frühstück wurden Wechselklamotten in die Autos verfrachtet und letztere nach Kennelbach gebracht. Währenddessen wuchtete ich mein Boot schon zum Fluss um mich vorher schon ein wenig im Kehrwasser unter der Hängebrücke warm zu paddeln.
Am Ufer stellte ich mit Schrecken fest, dass heute noch weniger Wasser als gestern floss. Zahlreiche Steine schauten aus dem Fluss, die Strömung war langsam und müde, das Kehrwasser kaum als solches ernst zu nehmen. Ich setzte mich an den Rand und plauderte mit René.
Als die Autos schließlich zurück kamen und mehr Paddler ans Wasser strömten war festzustellen, dass der Wasserspiegel innerhalb von 20 Minuten um fast 10 Zentimeter gestiegen war. Im Verlauf des Tages sollte der Pegel weiter steigen, so dass wir letztlich an diesem Sonntag mehr Wasser hatten als am Vortag.
Manuel probierte noch ein wenig mit den zur Verfügung stehenden Canadiern herum und verzweifelte leichtgradig an der Kippeligkeit meines kleinen Böötchens („Axel, Dein Boot ist gefährlich“). Es wurden neue Gruppen gebildet und Maja machte klar, dass sie nicht gemeinsam mit Canadiern paddeln wolle. Wir Canadierpaddler bildeten also wieder eine eigene Gruppe und übernahmen mit vier Canadiertoleranten Kajakpaddlern die Vorhut.
Heute wollten wir ein wenig flotter voran kommen da wir ja noch am Abend nach Hause mussten und ritten deshalb die Wellen nicht immer wieder sondern immer nur ein paar Mal ab. Der leicht erhöhte Wasserstand bescherte uns einen etwas knackigeren Schwall an der Rotachmündung und alle Varianten der Stromzugquerung in Wellen wurden durchgespielt (inklusive Kenterung – aus Versehen und absichtlich als Rollversuch). Der Wurfsack flog einige Male (dabei gelegentlich nicht weit genug) und wir wurden richtig nass. Das Wetter war wieder blendend, so dass wir das gerne in Kauf nahmen.
An der gleichen Stelle wie am Vortag wurde eine Pause eingelegt, die von Kehrwasserkarussellfahrten und Wellenritten unterbrochen/begleitet wurde und dann ging es nach Eintreffen der zweiten Gruppe weiter flussabwärts. Dort, wo man sich am Vortag noch zwischen zwei Felsen und etwas eingeklemmtem Treibholz hindurchzwängen konnte kam ich mit dem hohen Boot heute nun nicht mehr durch. Mit etwas mehr Wasser macht die Bregi doch erheblich mehr Spaß.
Wir kamen letztendlich gegen 15:00 Uhr in Kennelbach an während sich hinter uns erste Gewitterwolken am Himmel türmten. Wir zogen uns um, die Boote wurden verluden und wir fuhren zurück zum Campingplatz wo wir eiligst die trockenen Zelte abbauten. Dann traten wir - nach einem flüchtigen Abschiedszeremoniell - die lange Rückfahrt an, die sich - dank Nickerchen und angenehm staufreier Fahrt über die Schwäbische Alb doch recht kurzweilig gestaltete. Gegen 19:30 Uhr kamen wir in Tübingen an wo Boote und Ausrüstung versorgt wurden und die Teilnehmer sich in alle Himmelsrichtungen davon machten.
Wer mehr Bilder sehen will kann das hier (Diaschau) tun.
Fazit:
Die Bregenzer Ach ist immer wieder eine Reise wert. Selbst wenn die paddeltechnischen Herausforderungen auf dem von uns in der Regel befahrenen Abschnitt sich in Grenzen halten ist das Landschaftspanorama immer wieder großartig. Der Pegel in Kennelbach sollte dennoch deutlich über 100cm liegen damit die Fahrt nicht zu materialschädigend wird. Gleichwohl ist die Pegelangabe wenig verlässlich da sich der Wasserstand völlig willkürlich ändert. Das Wetter war blendend (wir haben diesbezüglich schon ganz anderes erlebt). Der Campingplatz in Doren ist trotz oder aufgrund seiner einfachen Ausstattung ideal für Paddel- und Wandertouren und ich sehe schon freudig den Pfingstferien entgegen, in denen wir dort fünf Tage verbringen wollen und ein regelrechtes Basiscamp errichten.
Mein Minimalgepäck werde ich künftig doch um eine kleine Campingküche erweitern, damit ich mir den Kaffee nicht mehr erbetteln muss und etwas mehr Lebensmittel mitnehmen will ich aus ähnlichen Gründen auch.
Ich musste wahrnehmen, dass mir die Rolle des Trainers im Kreis der Paddelfreunde überhaupt nicht liegt. Das mag anders sein, wenn ich es mit Paddlern zu tun bekomme, über deren Kompetenzen ich nicht längst Bescheid weiß. Aber Leuten wir Klemens und René kann ich paddeltechnisch sowieso nichts vormachen - da steht das gemeinsame Paddeln im Vordergrund und es wäre ein Jammer, wenn sich das ändern sollte.
Abonnieren
Posts (Atom)