Mittwoch, 31. August 2011

Verabredungen

Diesen Dienstagabend habe ich es erfreulicherweise wieder zum Bootshaus geschafft. Rolf ist aus dem Urlaub zurück und strahlt (zumindest auf dem mißratenenen Foto). Wir sind hinunter zum Biergarten gepaddelt und haben es uns dort gut gehen lassen.


Im Laufe des Abends traf eine ganze Reihe von anderen Booten ein und wir konnten das kommende Wochenende am Vorderrhein besprechen. Aller Voraussicht nach werden wir jetzt doch erst Samstagmorgen in aller Frühe starten - wenn das Wetter mitmacht.
Gegenwärtig sieht es so aus, als ob wir zu viert fahren - das geht gerade noch mit einem Auto (mit vier Booten auf dem Dach...).

Sonntag, 28. August 2011

Skinny Dipping

Am Nachmittag bin ich tatsächlich noch einmal baden gegangen. Ich habe das Boot bis zum Hirschauer Wehr geschoben, bin dort eingestiegen und bis zu der alten Badeplattform, die ich vergangenen Sonntag entdeckt habe, gepaddelt. Dann habe ich mit der mitgebrachten Säge ein paar kleine Veränderungen vorgenommen und ein Seil an einem starken Ast fest gemacht, so dass das Aus-dem-Wasser-steigen etwas einfacher geht.

 
Der Neckar ist an der Stelle so tief, dass ich kein einziges Mal Grundberührung hatte und keine Bedenken hätte hinein zu springen (wenn dabei nicht Gefahr liefe Wasser zu schlucken - das möchte ich im Neckar bei allem Zutrauen zur vortrefflichen Wasserqualität vermeiden). Ich hatte weiter nichts zu tun und habe mit der kleinen Kamera einen kurzen Badegang (sittsam) dokumentiert.


Nachdem ich mich hinreichend abgekühlt hatte und von der Sonne wieder getrocknet war zog ich mich wieder an und paddelte (das Wehr und die raue Rampe bei Hirschau umtragend) über die spiegelglatte Wasserfläche zurück zum Bootshaus.


Gefallener Stern


Das wider Erwarten blendend schöne Wetter und das ausgeprägte Schlafbedürfnis meiner Söhne hat mich recht früh aufs Wasser gelockt. Ich bin Flussaufwärts gepaddelt und bis zum zweiten Wehr gekommen. Dort habe ich kurz überlegt noch weiter zu umtragen, mich dann aber aufgrund der unwegsamen Tragestrecke zum Umkehren entschieden - vielleicht schiebe ich das Boot am Nachmittag noch einmal dort hinauf und setze dann - wie letzten Sonntag - oberhalb des Hirschauer Wehrs ein.

Auf dem Rückweg habe ich unter der Straßenbrücke nach Hirschau allerhand mutwillig ins Wasser geworfene Gerümpel inspiziert. Außer zwei LKW-Reifen, einem Einkaufswagen und einem Gartenstuhl liegt dort auch ein gefallener Stern. Schließlich bin ich wieder zurück zum ersten Wehr gepaddelt, habe das umtragen und bin dann den Rest der Strecke im Boot stehend bis zum Bootshaus gestakt.

Das Wasser war - anders als gestern, als es noch von heftigen Windböen gekräuselt wurde - spiegelglatt. Kleine Schönwetterwolken waren am Himmel und in der Sonne wurde mir schnell richtig warm.
Was liegt näher als am Nachmittag noch einmal an eine ruhige Neckarstelle zu paddeln und ein kleines Bad zu nehmen? Vielleicht nicht gerade im Nahbereich Tübingens wo dann sicher viel los ist.


John Berry

John Berry, der Designer des M.E. und einer Reihe anderer legendärer Wildwasser- und Slalomcanadier ist am 11. August gestorben. Er ist 86 Jahre alt geworden und paddelte bis letztes Jahr noch regelmäßig auf dem Swift River in Maryland. Über ihn gibt es spannende Anekdoten. Damit die Hintergrundinformationen nicht wieder verloren gehen (wie der Artikel über den M.E., den ich einmal verlinkt habe und der dann aus dem Netz verschwand) kopiere ich sie mal hierher.


Aus einem archivierten Thread im Solo-Tripping Forum

Millbrook is owned by the most decorated WW open boat slalom paddler ever, John Kazimierczyk, and is the WW open canoe line that has won more slalom races than any other since 1959. Millbrook boats have also always been used by discerning recreational WW boaters who value composite light weight, speed, acceleration, and whiplash turns.

The company was started in 1959 by one of the true pioneers of WW racing, open and closed boat design, and multiple WW river first descents, who ever lived -- John Berry. A Wharton graduate who was a canoe fanatic, John dropped out of the financial world, put his Wharton degree over his toilet, and began making boats and running a ski lodge in Waitsfield, Vermont. He first called the company Mad River Canoes and Kayaks in 1965.

Jim Henry later started a company in Waitsfield that he called Mad River Canoe. John and Jim decided that only one of them should be able to call their fledgling enterprises by the name Mad River. So, instead of going to court, they went to the local bar.

John first proposed that they settle the name dispute by an ax throwing contest, as he was a champion ax thrower. Jim didn't fall for this ploy. So they flipped a coin for it, and Jim Henry won. John Berry changed the name of his company to Millbrook Boats in 1971, named after a tributary of the Mad River that flowed by his ski lodge.

In 1975, John Berry moved Millbrook Boats to Riparius, NY, in the Adirondacks, where he personally trained and sold boats to legions of disciples (including yours truly, to whom he personally told this history), who went on to spread the gospel of light weight composite canoes and modern WW slalom technique.

Having "imported" one of the first Hahn closed boats into the U.S. when he was the national C-1 champion, John Berry used the Hahn hull (as John Sweet also did) to be the basis of the best known Millbrook boats of the 70's and 80's: the Flasher, the Flashback, the AC/DC, the MJM and the legendary ME. Jim Henry's Mad River Canoe also was licensed to make the Flashback and ME.

John Berry's most talented paddling apostle was John Kazimierczyk, who bought Millbrook from Berry in 1988.

Kaz has introduced many of his own famous WW boat designs -- many of which incorporate Kaz innovations such as "cab forward" and reverse asymetrical rocker (more rocker in the stern than bow) -- such as the Reaktor and Ignitor. Since the mid-80's Kaz himself has gone on to win more WW open canoe racing championship medals than anyone else, surpassing even John Berry.

...

John Berry had a wicked sense of humor and sense of word play, and was not averse to off-color humor. He really did have his Wharton diploma hanging over the toilet in his Riparius workshop.

His first short WW slalom canoe, perhaps anyone's, was the 13' Flasher. He had a graphic for this boat. It was a guy opening his raincoat and exposing himself.

John then designed a 15' WW slalom canoe based somewhat on the Flasher hull. This bigger Flasher was named the ... Maximum Exposure.

The Flasher itself has some quirks as a boat and John modified it to become the Flashback, which itself had two versions and was a popular boat for Millbrook and Mad River.

Berry's girlfriend in the 70's-80's was a graphic artist, who I believe did the Flasher graphic I saw, and John named the MJM after her.

Berry's AC/DC deliberately has a bisexual connotation because you paddle it in one direction for downriver paddling and the other direction for whitewater slalom.

His two hole tandem closed boat, the Berrigan, had multiple word plays. In one sense it was a play on Berry-Harrigan, the famous whitewater championship team for which John paddled bow. In another sense it was a poke at the Berrigan brothers, Daniel and Phillip, who were famous political activist Catholic priests in the 60's and 70's.


Nachtrag: Hier noch ein Nachruf bei American Whitewater und einer von MadRiver Canoes

Kühler Abend


Das Wetter hat sich tatsächlich sehr verändert. Allerdings sind die Regenmassen ausgeblieben, so dass an Wildwassern nicht zu denken ist. Dafür ist es richtig kühl geworden. Das hat mich nicht daran gehindert am Abend noch eine kleine Neckarrunde mit dem großen Familiencanadier zu unternehmen. Wie in den letzten Tagens schon habe ich's mit Aufkanten probiert. Der Prospector ist dafür eher konstruiert als das Soloboot. Alleine paddelnd in dem über fünf Meter langen Boot ist es sogar erforderlich ihn stark zu neigen damit man einigermaßen gut über den Süllrand kommt. Nur an der Sitzposition muss ich noch etwas ändern - die inzwischen vierte Variante meines Kniebretts ist für diese Form des Paddeln zu unkomfortabel. Über kurz oder lang wirds eine fünfte geben...

Samstag, 27. August 2011

Canoe Racks


René plant in seinem weitläufigen Garten ein kleines Bootslager zu bauen und ich erinnere mich an eine Bauanleitung für eine Außenlager (PDF-Dokument), das ich vor einiger Zeit mal im Netz gefunden habe.
Man muss das ja nicht unbedingt so rustikal verspielt anlegen, wie auf dem Plan und den Bildern. Der Vorteil dieser Konstruktion ist, dass man dafür kein Fundament benötigt (irgendwie verankern sollte man sie trotzdem sonst bläst der Wind sie um). Einen Nachteil hat sie wie viele andere auch: die Boote sind dem Sonnenlicht ausgesetzt (wenn man nicht das ganze Gestell mit einer hässlichen Plane überdeckt oder Vorhänge anbringt).
Es gibt eine ganze Reihe von weiteren Beispielen. Ich habe mal vier Bildchen zusammen montiert:

Die beiden oberen sind relativ feste Konstruktionen, die beiden unteren funktionieren auch frei stehend (das linke ist sogar einigermaßen Windsicher und kann sieben Boote tragen - mein Favorit!).
Ich bin sehr gespannt, was René letztendlich realisieren wird und werde selbstverständlich gerne beim Bau assistieren (mit dem Kalkül bei ihm das eine oder andere Boot zwischenlagern zu können).



Freitag, 26. August 2011

Freitagstraining mit Stakstange

Eigentlich hatte ich ja - wie am Dienstag - den Fantasy aus dem Bootshaus geholt aber als René auf die Idee kam ein wenig Poling ausprpbieren zu wollen habe ich mich voll missionarischem Eifer anders besonnen und das schnelle Soloboot gewählt. Am Anleger war die Hölle los.
Nach ersten Stocherversuchen bewegten wir die Boote zügig bergauf Richtung Kraftwerkkanal, aus dem nur extrem wenig Wasser floss. René hatte keine Schwierigkeiten mit der Polingstange. Anders als ich hat er ja Vorerfahrungen - vom Paddeln und vom Stocherkahn- fahren her.
Er steuerte seinen W/C-Prospector souverän im zweiten Versuch über die kleine Stromschnelle am oberen Wehr, die mir immer noch als kleine Herausforderung erscheint. Andreas stellte Versuche mit dem Tourenkajak an, das er zeitweilig mit meinem Stechpaddel bewegte.

Schließlich paddelten wir bei nachlassendem Licht und immer stärker werdendem Wind hinab zum Bootshaus. Ein Wetterumschwung beschert uns pünktlich zum Wochenende lausiges Wetter. Immerhin werden die Pegel steigen. Mal sehen, ob ich Sonntag eine kleine Tour auf bewegtem Wasser unternehmen kann.

Donnerstag, 25. August 2011

Unverhofftes Treffen

Wie ich am Abend noch schnell zum Bootshaus radele kommt mir doch ein artig behelmter Radfahrer auf meiner Straßenseite entgegen und nötigt mich zum Anhalten: Klemens und Anita sind unterwegs zum Eisessen in der Stadt und Anita habe ich im Gegenlicht der untergehenden Sonne völlig übersehen. Ich schließe mich den beiden an und investiere vier von meinen fünf Euro, die ich gerade noch eingesteckt hatte, in ein leckers Spaghetti-Eis (den übrigen Euro überlasse ich einem Straßenmusikanten, der neben der Eisdiele die Bob Dylan-Stücke meiner Jugend ganz virtuos zum Besten gibt). Wir begegnen Felipe, der Urlaubserzählungen zum Besten gibt und schlendern über die Neckarbrücke, von der aus wir Ute und Richard beim Entspannungspaddeln zusehen.

Anschließend radele ich dann doch noch zum Bootshaus und mache eine (nicht ganz so entspannte) Neckarinselrunde. Ich versuchs nochmal mit Aufkanten und es geht inzwischen besser aber mich beschleicht doch der Verdacht, dass mein Soloboot nicht fürs Aufkanten konstruiert ist. Aufgekantet will es stets eine Kurve fahren, die dann erfreulicherweise der Drift, die durchs Paddeln bewirkt wird, entgegen gesetzt ist. Vielleicht kriege ich ja allmählich heraus, wie ich die dadurch verursachte Pendelbewegung in ein geschmeidiges Geradeausgleiten überführen kann.

Dienstag, 23. August 2011

Warmwettertraining

Für heute abend hatten Klemens und ich uns zum Training verabredet. Eigentlich auch Andreas aber der tauchte nicht auf. Dafür trafen wir René an (der etwas eigenwillige Paddelexperimente vornahm) und später auch Bettina und Phyllip. Die Temperaturen sind seit dem Wochenende gleichbleibend hoch und mir war mehr nach Baden als nach Paddeln.


Endlich mal wieder habe ich den guten alten Fantasy ins Wasser gesetzt. Das Boot kantet immer wieder beeindrucken verlässlich und sanft auf. Klemens hat ihn sogar gerollt.



Nachdem wir uns am Kraftwerkkanal genug ausgetobt hatten paddelten wir noch hinunter in die Stadt und sahen den Kanupolospielern beim Training zu. Eine entspannte, dem Wetter angepasste Trainingseinheit...



Sonntag, 21. August 2011

34° im Schatten


Da bei uns gerade Boote im Vorgarten wachsen habe ich zunächst eins davon zum Bootshaus gebracht. Dort blieb es aber nicht lange denn um die Mittagszeit habe ich es dann auf dem Bootswagen gewuchtet und bin damit bis zum Hirschauer Wehr gerollt.

Dort habe ich es auf die seenartige Wasserfläche oberhalb des Wehrs gesetzt und bin Richtung Rottenburg gepaddelt. Der Neckar ist dort fernab größerer Straßen aufgestaut, bildet gewissermaßen einen See und außer gelegentlicher Radfahrer oder Angler am Ufer oder dürftig bis nicht bekleideter Badender vom benachbarten Hirschauer Baggersee trifft man keinen Menschen.

Eigentlich wollte ich bis zum nächsten Wehr paddeln, besann mich aber eines besseren als ich eine offenbar lange nicht mehr genutzte Badeplattform im Geäst eines Baumes entdeckte.


Ich legte an und führte die Badeplattform aus alten Nut- und Federbrettern ihrer Bestimmung zu, schwamm ein Weilchen hinaus in den sonnenbeschienenen Teil des Flusses und ließ mich dann im Schatten des Baums auf den Brettern von der warmen Luft trocknen. Nebenher knabberte ich einen Müsli-Riegel und trank etwas. Danach paddelte ich wieder abwärts, traf Tine und Stefan, später René und immer mehr Stocherkähne je näher ich Tübingen kam.

Samstag, 20. August 2011

Fahrbereit


(Fast) den ganzen Vormittag habe ich am PE-Explorer gearbeitet und herausgekommen ist dieses fahrbereite Provisorium. Vielleicht noch dieses Wochenende erprobe ich ob die Sitzpositionen so stimmig sind (aus dem Bauch heraus würde ich sagen "sie sind's"). Wenn alles passt werde die Dachlattenthwarts - einer nach dem anderen durch ausgehobelte und geölte Eschenhölzer ersetzt. Dann werden die Süllrandkanten rund gefräst, geschliffen und geölt und dann bekommen die Sitze noch einen Schliff und eine weichere Auflage.

Der Einbau der Sitzblöcke unter den Thwarts hat die gröbsten Beulen aus dem Rumpf gedrückt. Mal sehen ob der Zahn der Zeit sie wieder auftauchen lässt.

Ob ich noch Kniegurte einbaue überlege ich dann.

Nachtrag: Hier noch ein paar Detailbilder meines morgendlichen Schaffens:


Zunächst habe ich mit der Stichsäge den fetten Block von beiden Seiten penetriert bis nur noch ein kleiner Steg in der Mitte übrig blieb. Den konnte ich mit einem Metallsägeblatt letztlich durchtrennen. Der Schnitt ist erfreulich sauber und es müssen nur hier und da kleine Überstände mit einer Raspel geglättet werden bevor eine zwei bis drei Zentimeter dicke Schicht weichen Schaummaterials drüber kommt (eventuell modelliere ich da, wo die Schenkel zu liegen kommen noch etwas Material weg).


Jeweils einen der Thwarts habe ich vorab mit einem kleinen Schräubchen befestigt. Dann kam der Sitz und dann das zweite Holz. Endgültig fest mache ich erst die Eschenleisten  (wenn die Sitzposition fest steht).

Gleich nochmal


Mit zunehmendem Alter wache ich morgens immer früher voller Tatendrang auf, den meine Mitbewohner zu früher Stunde nicht so recht nachvollziehen und wertschätzen können. Heute morgen habe ich ihn paddelnd umgesetzt (obwohl der Tatendrang sportliche Betätigungen nicht unbedingt einschließt). Ich bin gemütlich über völlig spiegelglattes Wasser bis zum unteren Wehr gepaddelt und habe - eine aktuelle Diskussion im Canadierforum aufgreifend - versucht aufgekantet zu paddeln. Das habe ich erstaunlich lange durchgehalten. Die Paddelposition ist komfortabler und fördert die Körperrotation. Gleichwohl musste ich feststellen, als ich nachher noch bis zum oberen Wehr gepaddelt bin, dass mir eine breit knieende Position in meinem Boot angenehmer ist. Vielleicht aus Gewohnheit - wer weiß das schon. Jedenfalls kam ich, als ich nach geraumer Zeit in die gewohnte Position zurück wechselte, wesentlich flotter und (für mein Empfinden) sicherer voran.

Freitag, 19. August 2011

Statt Poling

Eigentlich wollte ja René in die Geheimnisse des Canoe-Polings eingewiesen werden nachdem ich mich in einem diese Woche erschienenen KANUmagazinArtikel als Experte in diesem Fach aufgespielt habe. Leider erschien er nicht zum Training. Deshalb haben Klemens und ich eine entspannte Neckarinselrunde eingelegt.


Klemens hat meinen Independence genommen und ich habe mich erstmals (den grellen Bootsleinen zum Trotz) in Rolfs Slipper gesetzt. Das ist ein vortreffliches Boot, das gleich von Anfang an - trotz seiner geringen Größe ein großes Sicherheitsgefühl vermittelt. Dass es aus Aramidgewebe und damit federleicht ist macht es noch attraktiver. Ich hätte Rolf nicht verraten sollen, dass das das Boot meiner Träume ist. So hat er es Friedrich frühzeitig abgeschwatzt (was ich ja später hätte machen können).

Donnerstag, 18. August 2011

Ausbaupläne


Zum weiteren Ausbau des Explorers habe ich mir jetzt mal Gedanken gemacht und bin auf eine vernünftige Lösung gekommen. Statt traditioneller Canadiersitze werde ich Sitzblöcke (grau) aus hartem Schaum einbauen, die unter jeweils zwei Thwarts (rot) geklemmt werden und damit auch das Oilcanning, das gerade in den Bereichen, in denen ich sie einbauen will, besonders ausgeprägt ist, ausgleichen. Der mittlere Thwart fällt weg, vorne und hinten kommen besonders große Deckplates drauf. So kann ich das Boot als Tandem- und Soloboot (verlägerter Sitz im Heck) einsetzen und habe in der Mitte massig Raum um beim Poling für den richtigen Trimm zu sorgen.
Als Soloboot taugt der breite Explorer ohnehin nur bedingt - die Position des Solositzes ist diesem Umstand geschuldet. Nur so weit weg vom Zentrum des Bootes vermag man von einem Sattelsitz aus über den Süllrand zu reichen.
Der einzige Nachteil dieser Lösung ist, dass ich keine Endbags einschnüren kann (lediglich einen Centerbag und der wäre beim Poling im Weg).

Mittwoch, 17. August 2011

Dunkelpaddeln

Eigentlich fühle ich mich ja seit Sonntag schon wieder etwas "neckargesättigt" um nicht zu sagen: Ich habe schon wieder genug vom viel bevölkerten Neckar. Aber wenn man an einem so prächtigen Sommerabend (von denen wir dieses Jahr eher wenige hatten) noch aufs Wasser kann stört man sich doch besser nicht an Stocherkahnhorden (auch wenn der erste schon den Anleger blockierte und ich mir mürrisch bis wirsch den Weg frei kämpfen musste). Zum Ausgleich traf ich Rainer, Marion und René mit denen ich hinunter zum Biergarten paddelte, wo sie wohl jetzt noch sitzen. Ich begnügte mich mit einem kleinen Getränk und paddelte zügig (zwischen dunklen Stocherkähnen) wieder aufwärts.


Fortsetzung

Eigentlich dachte ich ja, dass ich heute weiter komme aber ich habe das Boot doch nach meiner Mittagspause schnell wieder aufgeräumt - am Wochenende werde ich vermutlich weiter machen. Heute habe ich die Außensüllränder angebracht. Dafür wollte ich eigentlich die ursprünglich mal als Innensüllränder vorgesehenen Leisten nehmen - die waren aber schon so angegammelt, dass ich sie lieber in die Ecke gestellt und neue gesägt habe.
Die habe ich gleich vor dem Anbringen eingeölt, damit sie nicht wieder so leicht vergammeln. Bei dem Tempo, in dem ich dieses Bootsprojekt betreibe kann der Rohbau durchaus zwei/drei Jahre im Vorgarten lagern. Öl schützt die Bauteile und lässt sich leicht weghobeln oder -schleifen. Die lange Dauer hängt damit zusammen, dass ich Zweifel habe, ob sich dieses Projekt überhaupt lohnt - der PE-Rumpf weist schon starke Abnutzungsspuren auf und ist ein wenig verbeult.

Aber er ist intakt und es wäre ja ein Jammer, wenn so ein Boot nicht mehr aufs Wasser käme. Deshalb wartet das Boot jetzt vor dem Haus auf weitere Arbeitsschritte. Diese könnten darin bestehen die Kanten der Süllränder zu fräsen (nachdem ich die jetzt verwendeten Schrauben durch versenkte ersetzt habe) oder schon mal die beiden Mittelthwarts einzubauen. Die will ich so einfügen, dass ich in der Mitte des Bootes fürs Poling viel Bewegungsspielraum habe. Ob ich dann überhaupt noch Sitze einbaue oder ob es Schaumblöcke gibt (die wiederum die Beulen im Rumpf ausgleichen könnten) muss ich noch entscheiden.

Mittagspause



Ich arbeite mal wieder an dem alten PE-Canadier, den ich von Raphael bekommen habe. Inzwischen sind beide Süllrandpaare fest geschraubt. Ein ausführlicherer Baubericht folgt nach.

Montag, 15. August 2011

Ray Goodwins Buch



Das neue Buch "Canoeing" von Ray Goodwin ist unzweifelhaft das beste Buch übers Canadierpaddeln, das ich seit langem in der Hand hatte. Es übertrifft meines Erachtens sogar Klassiker wie Bill Masons "Path of the Paddle" (miserable Bildqualität) oder "Paddle Your Own Canoe" von den McGuffins. Ich hatte es im Urlaub dabei und habe mir da abends vor allem die Bilder und Bildunterschriften angesehen. Jetzt lese ich den Text und bekomme den Eindruck, dass man selbst Paddeltechniken über Texte und Bilder vermitteln kann. Daran hatte ich bisher gezweifelt. Ray Goodwins Buch setzt den Schwerpunkt auf Paddeltechniken und es gelingt ihm sie anschaulich zu beschreiben (oder ist das nur für einigermaßen erfahrene Paddler so anschaulich?).

Wie dem auch sei. Es ist ein großartiges Buch, dass auch für Leute, die des Englischen nur ansatzweise mächtig sind eine lehrreiche Lektüre sein kann. Es enthält über 800 Bilder.

Stocherkahnrennen Nachlese


Ich bin auf ein Video des diesjährigen Stocherkahnrennens gestoßen, das mit dem TiltShift-Verfahren verfremdet wurde und das Rennen im Zeitraffer wieder gibt. Zu putzig!
In Minute 2:10 huschen Rolf und ich vor den Kähnen an der hinteren Mauer durchs Bild.

Sonntag, 14. August 2011

Doch nochmal

Nachdem die kapriziösen Söhne einen gestern noch begeistert aufgenommenen Kinobesuch kurzfristig abgesagt haben hat sich der paddelbegeisterte Vater auf sein Fahrrad geschwungen und hat eine sonntagnachmittägliche Neckarrunde absolviert.

Just beim Einsetzen des Bootes setzte auch Regen ein, der aber nicht lang anhielt. Vorausschauende Stocherkahnpassagiere hatten sich mit Regenschirmen austgestattet.

Ballastexperiment


Gestern habe ich mir auf dem Flohmarkt für 6,-€ eine zweite 60-Liter-Tonne gekauft. Zuerst habe ich sie mit nach Hause genommen und einen kleine Griff daran geschraubt (so wie hier). Diese Griffe dienen weniger zum Tragen der Tonne als zur Befestigung im Boot.

Heute morgen nun habe ich mal beide Tonnen in den Prospector geladen, in den sie perfekt nebeneinander passen (was ich schon bei der Bodenseeeisfahrt vermutet hatte, auf der Rolfs kleine Tonne neben meiner im Boot lagerte), und bin neckaraufwärts gepaddelt.

Am Kraftwerkkanal habe ich die Tonnen dann je etwa zur Hälfte mit Wasser gefüllt um auszuprobieren, wie gut sich so ein beladenes Schiff solo paddeln und staken lässt.

Das erwartbare Ergebnis ist, dass es sich erheblich schwieriger beschleunigen lässt, einmal in Gang gekommen aber nicht erheblich mehr Paddelaufwand erfordert. Beim Staken fiel auf dass man in einem solchermaßen tief im Wasser liegenden Frachtkahn noch einmal sicherer steht als das in dem großen Boot allgemein der Fall ist. Ich hatte mich bewusst nach hinten gestellt um die Buglastigkeit der ca. 50kg auszugleichen. Dennoch war es nicht leicht das lange Boot auf geradem Kurs zu halten. Das kann ich mir nicht recht erklären.

Für die kleine Schwelle unterhalb des oberen Wehrs benötigte ich so zwei Anläufe und sie ließ sich wesentlich schwerfälliger überwinden als das mit leerem Boot der Fall ist. Das habe ich nachher noch einige Male ausprobiert nachdem ich dort oben den Ballast wieder ausgeleert hatte - misstrauisch beäugt von Sonntagsspaziergängern, deren Spekulationen sich zwischen illegaler Verklappung oder Fischzuchtmaßnahmen bewegten (ich konnte das später, als ich wieder anlegte, aufklären - da kamen sie gerade am Bootshaus vorbei).

Samstag, 13. August 2011

Flussaufwärts

Als ich gestern mit dem M.E. unterwegs war musste ich den hinteren Luftsack mühsam befüllen. Er verliert schnell Luft weil sich die Verklebung des Ventilschlauchs gelöst hat. Ich habe den Sack jetzt heraus genommen und durch einen kleinen blauen ersetzt.

Zuhause werde ich mich daran machen den Ventilschlauch wieder einzukleben.

Da ich schon mal am Bootshaus war habe ich gleich eine kleine Tour neckaraufwärts unternommen. Ich kam bis zum zweiten Wehr, vor dem ich wieder umgedreht bin. Ich muss allmählich mal anfangen Poling zu üben damit ich mich beim Polingtreffen in fünf Wochen nicht blamiere.


Freitag, 12. August 2011

Kleines Training

In den Ferien findet ja kein offizielles Training statt. Dennoch sind wir heute zu sechst aufs Wasser gegangen. Ich wählte den M.E. weil ich an den Fantasy, den ich eigentlich mal wieder paddeln wollte, nicht herankam: Die Ausrüstung der Jugendaus- fahrt ist darunter ausgebreitet.

Die Strömung war - anders als noch am Mittwoch, als richtig flott Wasser aus dem Kraftwerkkanal kam - unbedeutend. Dabei haben wir doch fortdauernd lausiges Wetter aber es fallen keine Regenmassen. Heute Abend kam sogar ein wenig die Sonne heraus. Offenbar nicht genug um dieses großartige Floß in Betrieb zu nehmen.