Schließlich bin ich doch Richtung Bayern abgebogen - ich habe mich quasi an der Ausfahrt unseres Büroparkplatzes entschieden - so unentschlossen war ich noch nie...
Dabei war das keinesfalls eine schlechte Entscheidung (mal abgesehen davon, dass meine Anfahrt ungefähr eine halbe Stunde länger als nötig war weil mich die Segnungen neuester Navigationstechnik noch nicht erreicht haben).
Als ich spätnachmittags am Murner See ankam waren schon allerlei Bekannte und Nochnicht-, inzwischen aber doch -bekannte da. Ich meldet mich bei Hans an, begrüßte Paul, Florian und Martina und baute erstmal mein Zelt auf. Als das stand fielen auch schon ein paar Begrüßungstropfen aus dem bayerischen Himmel und trieben alle Mücken ins Zelt. Ich machte eine Mückenspirale an, welche ich seit dem letztjährigen Canadierfest in meinem Köfferchen stets dabei habe, und nahm anschließend keine Quälgeister mehr wahr.
Meine ZeltnachbarINNEN, Martina und Peter, luden mich spontan zum noch zuzubereitenden Essen ein was ich freudig annahm. Ich ging - statt beim Kochen mit zu helfen - in der Zwischenzeit mit Florian und Martina etwas trinken im Campingplatz-Restaurant. Als wir da gemütlich saßen fing es richtig an zu gießen, blitzen und stürmen. Wir saßen im trockenen und sorgten uns ein wenig um Zelte und Boote und redeten über wildes Wasser und wilde Boote und wilde Paddler. Als der Gewitterspuk nach kurzer Zeit zu Ende war stiefelten wir wieder durch Pfützen zum Lagerplatz.
Martina und Peter hatten mein Zelt zugemacht (Vielen Dank!), so dass Regen und Wind draußen blieben. Ich kam zu spät zu ihrem Essen aber es stand noch auf dem Zeltofen, war warm und sehr schmackhaft.
Im Verlauf des Abends trafen weitere Teilnehmer ein, Günter z.B. war aus Österreich angereist. Ein Feuer wurde entfacht und alle stellten ihre Stühle und Sessel drum herum. Später kam auch Wolfgang (ebenfalls aus Österreich) mit seinen Swift-Kanus und kaum dass er da war starteten acht Boote programmgemäß zur Mondscheintour (bei bedecktem und im Verlauf auch leichtgradig 'undichtem' Himmel). Florian hatte mir den SoloPlus von Wenonah angeboten und ich konnte im Dunkeln ausprobieren, wie sich dieses Boot anfühlt - eigentlich ideale Testbedingungen für sensible Naturen - weniger für mich. Mein Eindruck war: Der SoloPlus fährt stur geradeaus. Noch sturer als mein Soloboot obwohl er nicht wesentlich länger ist. Die Bordwände sind etwas breit aber nicht zu breit - das Volumen ist groß und vermittelt Sicherheit.
Als wir zurück kamen setzte ich mich nicht mehr zu der Lagerfeuerrunde weil ich am Morgen ja schon sehr früh aufgestanden, besonders früh ins Büro gefahren war und im Lauf des Tages etwas mehr Kilometer als geplant zurückgelegt hatte. Ich war hundemüde und kroch in meinen Schlafsack. Am anderen Tag sollte - neben einer Reihe weiterer Ausfahrten - ja die Befahrung des Bärenlochs stattfinden und bei der wollte ich ausgeschlafen sein. Über die Fahrt berichte ich morgen.
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