Dienstag, 12. Mai 2009

Canadierfest - Abschluss

Von der Bärenlochtour zurückgekehrt fanden wir ein angewachsenes Lager vor. Armins Kurs war für heute zu Ende gegangen und sollte am anderen Tag weiter gehen, Florians Martina berichtete vom gemeinsamen Freestyle-Üben mit Peters Martina. Ich ging erst einmal unter die Dusche.
Ich habe mich ja schon früher mit der Skin-on-frame Bauweise beschäftigt und ernsthaft erwogen selbst so ein Boot zu bauen. Jetzt bot sich die Gelegenheit ein Boot dieser Bauweise mal näher anzusehen und zu paddeln.
Zusammen mit Günter aus Österreich paddelte ich Thomas' Skin-on-frame Canadier über den See, der - als Prototyp - noch leichte Schwächen aufweist (die Sitze sind viel zu weit zu den Enden gerückt, der Bodenrost ist für kniendes Paddeln höchst ungeeignet) aber dennoch ein vortreffliches Beispiel hoher Handwerkskunst ist. Besonders beeindruckend ist beim Paddeln - ich sass im Bug - dass man das Wasser unter sich hindurchrauschen sieht. Selbst Blasen durchs Paddeleinstechen sind erkennbar. Den "Wasserstand" unter dem Süllrand zu erkennen ist besonders hilfreich wenn man das Boot aufkantet.

Fürs Freestylepaddeln wäre so ein Boot ideal dachte ich mir.

Und siehe da, wie ich mich später mit Thomas unterhielt erzählte er mir, dass er Theo Laschs' Twister-Risse und die Lizenz zum Bau dieser Freestyle-Soloboote erworben habe. Das weckt selbst bei mir, der ich ja erst letzthin meinen Twister verkauft habe, erneute Konsum- oder noch besser Selbstbauwünsche. Thomas gibt Baukurse und ich könnte mir gut vorstellen so einen Twister mal selbst zu bauen. Es soll künftig eine 13'- und eine 14'-Variante geben.


Eine weitere Alternative zum Twister ist der kleine Venture-Ottowa, den Martina dabei hatte. Das in England produzierte PE(!)-Boot hat einen V-Rumpf ähnlich dem der guten alten MadRiver-Boote und ist sehr einfach aber hochsolide verarbeitet. Wer ein kleines Freestyle-fähiges Allroundboot mit Toureneigenschaften sucht ist mit diesem unzerstörbaren handlichen Plastikböötchen richtig beraten. Auch als Vereinsboot zur Heranführung ans Solopaddeln wäre es ideal. Preiswert ist es noch dazu. Einziger Nachteil: Es gibt offenbar noch keinen Importeur. Die Festlandeuropäischen Händler, die Venture auf seiner Homepage nennt, bieten alle keine Venture-Boote an. Martina macht sich Gedanken über den Import. Interessenten gibt es bereits mehrere.

Später am Abend des Candierfests gab es eine kleine Lichtbilderschau über zwei längere Kanutouren in Sibirien. Joe, der dort mit Gabi unterwegs war zeigte seine Bilder und berichtete von sibirischen Abenteuern. Sehr stimulierend.

Es wurde kalt, begann zu regnen, ich kroch trotz der über den Platz dröhnenden Akkordeon-Randale nebst Gesang wieder früh in meinen Schlafsack - rechtzeitig vor dem nächtlichen Gewittersturm, der das Zelt doch gehörig durchschüttelte.

Am anderen Morgen fing ich gleich nach den Frühstück an zu packen denn mir stand ja wieder eine lange Heimfahrt bevor. Ich wollte aber unbedingt noch am Wurfsackwettbewerb teilnehmen, den Florian und -martina veranstalteten. Eifrig warf ich als erster und traf exakt in die Luke des Zielkajaks - sehr zur Entmutigung der anderen TeilnehmerINNEN (das war aber ein Glückstreffer wie sich bei späteren nicht gewerteten Nachwürfen herausstellte).

Den ersten Platz erwarb ich mir damit aber nicht denn als Florian und Martina warfen trafen sie in herrlich harmonischer Einigkeit beide zwei/drei Meter über das Kajak hinaus aber exakt parallel zur Mittellinie. Wer immer gerettet werden will sollte sich von diesen beiden retten lassen. Wenn der Sack über Ziel hinaus geworfen wurde erhöht sich die Chance das Seil auch zu greifen.



Anschließend wurden die Preise vergeben: in der Reihenfolge der Plätze durfte sich jede/r TeilnehmerIN einen Preis aus Martinas Wunderkiste aussuchen. Lauter feine Sachen fanden sich darin. Ich entschied mich für einen Funkenstab zum anfeuern ohne Zündhölzer oder Feuerzeug.

Das Canadierfest der Südostpaddler war mal wieder ein richtig schöne abwechslungsreiche Veranstaltung auf der ich mich als Südwest-exilant richtig wohl gefühlt habe. Wenn es sich einrichten lässt komme ich im kommenden Jahr wieder. Hans' Organisation ist perfekt, Florians und Martinas Einsatz beachtlich (ohne je das Gefühl aufkommen zu lassen, dass sie als Händler übermäßig Werbung machen würden).

Hans hat inzwischen allerlei Bilder des Canadierfests auf seiner Homepage eingestellt..

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