Montag, 4. Mai 2009

Familienbande

Gestern haben wir eine Familienfahrt auf der Enz unternommen. Ich hatte schon im Vorfeld Klemens eingeladen daran teil zu nehmen (wir haben ihn eben kurzzeitig adoptiert) und er bekam das zweifelhafte Privileg meinen Independence auszuführen. Ich hatte das Gefühl, dass es etwas länger dauerte bis er sich an das wenig wendige Boot gewöhnen konnte weil er letztlich fast immer im flinken kleinen Prodigy unterwegs ist. Aber so allmählich pries er angemessen die Gleiteigenschaften des langen geraden Soloboots.

Mein Bruder und die älteren beiden Nichten waren in ihren betagten GfK-Kajaks unterwegs und meine Mutter (zwar noch betagter aber dennoch unermüdlich paddelnd) sass bei unserem Familiencanadier im Bug. Zwischen uns saß artig Røskva, die an jeder Umtragestelle irgendeinen anderen Hund fand mit dem sie sich anfreunden oder auch mal zanken konnte.
Die Umtragestellen an der Enz sind auf diesem Abschnitt beeindruckend aufwändig angelegt und beschildert - kurze Strecken wurden mit allerlei Rindenmulch und Schildern verlängert damit der Flussgrund nicht so sehr belastet wird und einst beliebte Pausenplätze werden nun naturgeschützt gesperrt so dass die Paddler - so wie wir - die weniger günstigen Stellen mit steiler Böschung hinaufklettern um auf höher gelegenen Wiesenrändern Pause zu machen.
Die Pause, die wir machten, war ausgedehnt und lukullisch. Sonst darben wir ja immer ein wenig auf unseren Kanutouren, begnügen uns mit Kaffee und einem kurzen Vesper und paddeln zügig weiter. Diesmal wurde ausgiebig getafelt, der Kaffee brodelte, es gab frische Sonntagsbrötchen und Limo und Røskva bekam zum Abschluss ein Riesenstück übrig gebliebene Wurst.

Die Strecke die wir gepaddelt sind, war gerade einmal gut 12 km lang (von Enzweihingen bis kurz hinter Untermberg). Es gab einige wenige Stellen, an denen die Boote auch mal richtig in Wellen kamen - mehr Stellen boten leichte Grundberührung aber zumeist konnten wir durch ganz ruhiges eher seenartiges Wasser paddeln. Es begegneten uns zahlreiche andere Paddlerinnen und Paddler, deren schiere Anzahl den guten aber auch reglementierten Ausbau der Umtragestellen erklärt. Viele Leihboote sind unterwegs (unter anderm vom Hexenwinkel, wo ich dereinst meinen Phantom gekauft habe) und an den Umtragestellen war stets einiger Trubel, der sich auf dem Wasser aber wieder verliert.

Ich habe Bilder 'geknipst' und Klemens hat 'fotografiert'. Die Qualitätsunterschiede beschämen mich immer wieder aber ich freue mich umso mehr, dass ich von ihm immer wieder Bilder von mir im Boot bekomme.

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