Montag, 31. Dezember 2012

Erms zum Abschluss

Aufgrund ungünstiger Pegel haben wir uns anstelle der eigentlich geplanten Befahrung der Starzel für eine Paddeltour auf der Erms entschieden. Die Erms fließt von Bad Urach her kommend vom Albrand zum Neckar, in den sie bei Neckartenzlingen mündet.

Wir hatten einen guten Pegel von ca. 80 cm. Man kann die Erms aber offenbar auch bei weitaus weniger Wasser (45-50 cm) paddeln (Korrektur: Thomas schreibt in seinem Kommentar - siehe unten -, dass unter 60 cm nix geht).


Roland und Michel sind gestern noch den Katarakt oberhalb von Riederich gepaddelt. Wir haben uns den erst mal nur angesehen und heben uns die Befahrung für eine wärmere Jahrenszeit auf. Aber sie lohnt unzweifelhaft. Wenn man den Katarakt ebenfalls befährt kann man noch ein paar Kilometer mehr paddeln.

Unsere Autos haben wir auf einem großen Parkplatz bei Riederich geparkt und dann nach Neckartenzlingen versetzt. Dann ging es zu siebt in sechs Booten (zwei Kajaks und vier Canadier) los.


Die Erms fließt munter und flott durch ein dicht besiedeltes Gelände. Jetzt, da die Bäume keine Blätter haben, kann man manch unordentlichen Hinterhof bewundern. Im Frühjahr und Sommer sieht das sicher wesentlich netter aus.


Besonders viele und große Kehrwasser hat die Erms nicht zu bieten aber bei diesem Pegel bilden sich hinter Bäumen und am Rand doch immer wieder ruhige Passagen, in denen man das Boot parken und sich ausruhen kann.

Es gibt eine Reihe von Wehren, die man aber nicht alle umtragen muss. Einzelne schon. Aber die Tragestrecken sind nicht lang. Vielfach können die Boote über Grasflächen gezogen werden.


Immer stehen dicht am Rand des kleinen Flusses Häuser und Gärten grenzen an das Ufer an. Nicht selten sind die Ufer gemauert und Treppen führen zum Wasser. Eigentlich sind das recht nette Wohnlagen - für Paddler. Boote habe ich in den Hinterhöfen und Gärten nicht gesehen.



Gelegentliche Schwallpassagen bieten kleine Surfwellen, die wir gerne ausgiebig genutzt haben. Besonders die Kajaks - diesmal in der Minderheit - konnten die Wellen surfen.



Aber auch Surfwellen für Canadier gab es. In die, in der Eckhard da gerade surft, passte mein Boot ideal hinein. Ich hätte stundenlang darin hängen können. Aber dazu fehlt mir die Geduld und der Gleichgewichtssinn.


Schließlich kamen wir an ein Wehr mit einer beachtlich steilen aber glatten Wasserzunge. Im linken Bereich lauerten bei diesem Wehr Stahlarmierungen (die wir bei Niedrigwasser mal beseitigen müssen). Wir befuhren es nach eingehender Betrachtung und Absicherung rechts.


Ich wagte mich als erster daran. Dabei hatte ich anfangs noch Zweifel, ob ich gut unter der Wehrbrücke hindurch komme. Aber die kleine erforderliche Demutsübung wurde durch eine rasante Abfahrt auf der Ideallinie belohnt.



Auch Roland und kam noch einigermaßen gut auf der richtigen Seite herunter. Andere touchierten die Armiereisen, was zu häßlichen Macken in den Booten führte. Das ist ärgerlich. Wir müssen uns bei Niedrigwasser wirklich um die Dinger kümmern. Ich schreibe mir das für Juni in den Kalender!


Matthias und Lorenz fuhren nach anfänglichen Zweifeln (väterlicherseits) auch hinunter und hatten offenbar jede Menge Spaß dabei. Matthias berichtete anschließend, dass er von der Wehrbrücke einen leichten Schlag auf den Helm bekommen hat.


Eckhards Abfahrt bildete den krönenden Abschluss.


Weiter ging es durch einen bewaldeten Abschnitt, in dem das Gefälle unbeträchtlich war. Dafür gab es hier erheblich mehr Kehrwasser als auf den oberen Abschnitten.


Wir nutzten die Kehrwasser noch aus denn es war nun abzusehen, dass wir bald in Neckartenzlingen  ankommen sollten, wo die Autos standen. Eine kleine Abschlusswelle wartete dort noch auf uns, in die man aber nicht besonders gut hinein kam da im Ort schon wieder Mauern den Fluss säumten. Die Ausstiegsstelle mit großem Parkplatz war wieder komfortabel. Wir zogen uns um, beluden die Autos und machten uns auf den Heimweg.

Mit drei Booten auf dem Dach ging es dann zurück nach Tübingen wo wir nach viereinhalb Stunden Gesamtdauer der Fahrt (inklusive Autoumsetzen) wieder ankamen. Die Erms bietet sich also auch mal für einen Nachmittagsausflug an.


Damit muss die diesjährige Paddelsaison wohl endgültig für abgeschlossen erklärt werden. Die heutige Abschlussfahrt war ein würdiges Finale.

Mehr Bilder gibt es in dieser Galerie.

1 Kommentar:

  1. Hallo Axel,
    Schöner, stimmiger Bericht, eine Korrektur: unter
    einem Pegel von 60 geht nichts mehr, aufgrund der ziemlich langen Ableitung zwischen dem unfahrbaren Wehr Ortsende Riederich und der Wiederzuleitung Höhe Adler Bempflingen. Schon ab 65 wirds da sehr schrabbelig.
    Thomas

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