Freitag, 23. August 2013

Solofahrt auf der Altmühl?

Erst Mitte September, wenn bei uns die Schule wieder begonnen hat, kann ich Urlaub machen. Aller Voraussicht nach werde ich wohl noch eine Woche an die Soča fahren und mich im Wildwasser austoben. Falls das nicht klappen sollte beschäftigt mich ein schon länger geplantes Projekt: Ich möchte eine kleine mehrtägige Flussreise unternehmen, bei der Start- und Zielpunkt identisch sind.

Je länger ich darüber nachdenke desto hartnäckiger konkurriert diese Idee mit der geplanten Sočafahrt. Max, aufmerksamer (und einziger?) Leser dieses Paddeltagebuchs, hat unlängst schon angemerkt, dass längere Kanureisen nicht so mein Schwerpunkt sind. Da hat er recht. Da besteht Ausbaupotential.

Vielleicht mache ich diese Entscheidung darüber, ob es ins Wildwasser oder auf Wanderfahrt geht, einfach vom Wetter abhängig. Wenn es hier garstig ist gehts in den sonnigen Süden, wenn das Wetter schön und stabil ist spare ich mir die lange Fahrt und belade das Soloboot mit Minimalausrüstung.


Stündlich sind bei wenig Strömung wohl 4 bis 5 Kilometer gegen die Strömung zu bewältigen. Länger als 5 Stunden reine "Nettopaddelzeit" sollte man wohl nicht einplanen. Es soll ja ein Urlaub sein. Jeder fünfte Tag sollte als Pausen-/Schlechtwettertag aus der Rechnung heraus genommen werden. So komme ich grob (und optimistisch) überschlagen auf 100 Kilometer in fünf Tagen.

Gegenwärtig fällt mir für dieses Vorhaben nur die Altmühl mit ihren zahlreichen Bootswanderplätzen ein. Von Gunzenhausen bis Kehlheim sind es offenbar 150 Kilometer. Die A9 kreuzt den Fluss aber 20/30 Kilometer vor seiner Mündung in den Main-/Donaukanal. Deshalb scheint es mir am Einfachsten bei Kinding einzusetzen und mich von da aus flussaufwärts zu bewegen.


Bootswandern wird dort propagiert, in der Ferienzeit - so heißt es - kann man dort über alle Verleihboote steigend trockenen Fußes den Fluss überqueren. Ich bin außerhalb der Ferien unterwegs, paddele die meiste Zeit gegen den Strom und außerdem stören mich andere Paddler nicht unbedingt. Oft finde ich sie sogar recht unterhaltend.

3 Kommentare:

  1. Also ich heiße nicht Max.
    Aber schwer von Begriff bin ich trotzdem. Die Identität von Start und Zielpunkt kann ich nicht erkennen. Oder fehlt bei dem schönen Projekt die Angabe, dass es von Gunzenhausen wieder zurück nach Kinding gehen soll?
    Das Projekt ist realistisch und keineswegs irre!
    Allerdings würde ich eine absolut perfektionistische Variante empfehlen, nämlich auf der Wörnitz von Wassertrüdingen zur Mündung, dann auf der Donau zur Mündung des Main-Donau-Kanals, diesen hoch in die Wörnitz und dann bis hoch nach Gunzenhausen paddeln. Zum Auto kommt man dann auf der Straße mit dem Kanadier auf dem Bootswägelchen, aber das sind ja nur 17 Kilometer. Die schafft einer locker, wenn er den Rest auch gepackt hat, das ist ein strammer Nachmittag. Es hat etwa 1929 einer, der mit dem Kanadier aus Paris kam, den Weg über den Schwarzwald zur Donau mit dem Bootswagen gepackt, dabei sollen aber ein paar Bereifungen auf der Strecke geblieben sein. Er wollte nämlich zum schwarzen Meer und kam dann mittels einer etwas größeren Rundfahrt über die Ägäis auch wieder da hin (Marcel Bardiaux). Insofern sind die hier diskutierten Projekte doch beinahe peanuts.
    Denn man ran an die Planung.
    Viel Spaß dabei
    wünscht Thomas

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  2. Hallo Thomas,

    entschuldige, Du bist offenbar der andere Leser...
    Ja, es soll ab einem Punkt wieder zurück gehen. Das wird nicht unbedingt Gunzenhausen sein, denn ich weiß ja nicht ob ich soweit komme wenn ich gerade mal eine Woche Zeit habe.
    Die Route, die Du vorschlägst (Du meinst einmal "Altmühl" wenn Du "Wörnitz" schreibst!?) klingt ebenfalls höchst spannend. Das ist aber ein Projekt für mehr als 14 Tage scheint mir.
    Eine ähnliche Tour wäre auf dem Regen denkbar: Einsetzen in Viechtach, den ganzen Regen abwärts, dann in die Donau und bei Deggendorf aussetzen und mit dem Taxi zurück zum Auto.
    Das sind schöne Gedankenspiele. Mal sehen, was sich realisieren lässt...

    Viele Grüße
    Axel

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  3. richtig, Altmühl - aber Taxi würde ich nicht für stilecht halten.
    Ab dem kommenden Jahr kann ich selber solche Faxen machen. (Nördlich Berlin gibt es ähnliche Rundfahrten total auf dem Wasser über Elde Müritz).
    Schöne Grüße
    Thomas

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