Samstag, 10. August 2013

Geocaching


Vor Fahrtantritt habe ich an den Sojourn heute eine farblich passende Bootsleine geknüpft. Dabei dachte ich an Rolf , der vor mittlerweile acht Wochen nach Kanada geflogen und dort offenbar verschollen ist. Ich habe seine grellgrüne Bootsleine wohl all zu häufig verspottet...
Ich brach zu einer kleinen Neckarabfahrt auf nachdem die übrigen Paddelfreunde heute zum Wildwasserkanal in Hüningen gefahren sind. Mir war das zu weit und ich hatte heute noch allerhand anderes zu tun. Aber diese Morgenfahrt wollte ich mir dennoch gönnen.

Unterhalb des Stadtwehrs hat Wolfgang vom Kanu-Witt offenbar eine Bootsrutsche für seine Leihbootkunden ausgeschildert. Die habe ich auch benutzt und zu meiner Berwunderung eine große hohe Kiesbank unten vorgefunden, wo sonst das Wassser gleich unterhalb einer glitschigen gemauerten Uferböschung rauscht. Das ist eine positive Folge des Hochwassers.

Vorbei am abgebauten Steg der Ruderer (eine der negativen Folgen: der Steg aus Aluminium wurde vom Hochwasser grausig verbogen) paddelte ich zum nächsten Wehr auf halbem Weg nach Kirchentellingsfurt. Entlang der Fischtreppe umtrug ich.

Erstaunlicherweise befand sich der Wasserspiegel unterhalb des Wehrs rund 80 cm tiefer als gewöhnlich. Ich hatte immer wieder Grundkontakt und musste mich vorsichtig bis zum Wasserkraftwerk an der B27 vortasten. Dort strömte dann massig Wasser in den Fluss.


Kurz vor dem nächsten Wehr unterhalb von Kirchentellinsfurt traf ich auf drei Geocacher, die mich baten in einem über das Wasser hängenden Baum nach einem Filmdöschen zu schauen. Ich konnte keins entdecken und drängte ihnen mein Boot auf. Das wurde dankend angenommen.



Eine/r nach dem/der anderen paddelte zaghaft zum Baum, vertaute dort das Boot und stieg hinauf um sich in dem Cach einzutragen - das ist eine Subkultur, zu der ich noch keinen zugang gefunden habe. Ich war gerne behilflich.


Schließlich umtrug ich das Wehr bei Kirchentellinsfurt, wozu man jetzt mit einem neu gestalteten Schild aufgefordert wird. Dass dieses Schild die Akzeptanz gegenüber Wasserkraftwerken bei Paddlern erhöht wage ich zu bezweifeln.

Die Architektur der Wehranlage ist auch nicht gerade dazu geeignet Wasserkraftwerke attraktiv erscheinen zu lassen.

Je näher ich nach Oferdingen kam, wo Wolfgang seinen Kanuladen und -verleih betreibt, desto dichter wurde der Bootsverkehr. Offenbar haben die Menschen Freude daran in zweifelhaften Booten gegen die Strömung zu paddeln. Die Laune der Leute war bestens.

Ich stieg dort aus, rief zuhause an um mich abholen zu lassen und plauderte ein wenig mit dem viel beschäftigten Kanuhändler und -verleiher. Ich muss ihn mal an einem Wochentag besuchen. Da hat man mehr Ruhe in seinem Laden als am Wochenende.

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