Dienstag, 29. September 2015

Neue Kiste(n)

Die Kiste für die Kaffeezubereitungs-utensilien, die ich bislang nutze (und vor drei Jahren gebaut habe) hat Konkurrenz bekommen: Samstag habe ich auf dem Flohmarkt eine alte Militärkiste erworben, die mir für diesen Zweck geeigneter erscheint. Sie ist leichter und universeller nutzbar. Der einzige Nachteil ist, dass sie schon ziemlich runter gekommen ist und dringend renoviert werden muss. Das mache ich auch beizeiten.

Vorher jedoch - das habe ich gestern beschlossen - baue ich ungefähr nach ihren Maßen eine ähnliche Kiste.


Gesagt - getan, ich habe mir Kiefernsperrholz und Beschläge besorgt. Die Sperrholzplatten wurden - in Ermanglung geeigneter Werkzeuge auf Zink- und Zapfverbindungen verzichtend - verleimt und zusammengenagelt. An den Beschlägen wurde das Holz aufgedoppelt, untendrunter kamen zwei Eichenholzleisten damit Bilgenwasser unter der Kiste hindurch schwappen kann und oben drauf kam ein vernünftiger Griff mit dem sich die Kiste gut tragen lässt (so kann man allerdings nicht mehr mehrere gleichartige Kisten übereinander stapeln).


Schließlich bekam die Kiste noch eine Schicht Leinöl verpasst und nun lüftet sie auf der Veranda aus. Bei der nächsten ausgedehnteren Wanderfahrt werde ich in ihr die Kaffee-Utensilien und den Proviant mitnehmen.

Sonntag, 27. September 2015

Lauchert - endlich mal wieder


Wir waren schon länger nicht mehr auf der Lauchert. Genau genommen seit drei Jahren nicht mehr. (ich habe jetzt mal alle Lauchert-Berichte mit einem "Label" zusammen gefasst - diesen auch). Jetzt war es mal wieder Zeit für einen Besuch an diesem Wiesen- und Waldfluss.

Eigentlich hatten wir für dieses Wochenende eine Übernachtungsfahrt geplant aber alle Beteiligten waren ganz zufrieden damit, dass wir uns nur auf einen Tag beschränken weil doch alle ziemlich viel zu tun haben und die Wochenenden kurz sind.

Uns war bewusst, dass die Lauchert voller Baumhindernisse ist - das war sie stets, auch weil "Ökologen" Bäume in den Fluss gefällt haben, was zur Folge hat, dass Paddler die Uferböschung ruinieren um daran vorbei zu kommen. Immerhin bleiben Leihbootfahrer diesem Fluss so fern.


Wir starteten unsere Fahrt, die ich vorsichtigerweise in der Ankündigung "Umtragungsmarathon auf der Lauter" genannt hatte, in Vehringendorf, wo wir kurz nach 11:00 Uhr ankamen. Die Autos wurden nach Bingen gebracht und gegen 12:00 waren wir letztlich auf dem Wasser.


Zunächst fließt der Fluss recht lebhaft aus Vehringendorf hinaus. Dann beruhigt er sich und dann kommen die ersten natülichen Baumhindernisse. Die sind erheblich fairer als die gezielt in den Fluss hinein gefällten Bäume. Aber die kamen erst sehr viel später.

Irgendwo am Flussrand machten wir - bei strahlendem Sonnenschein aber nicht unbeträchtlichem Wind - eine längere Pause auf einer sonnigen Wiese. Wir hatten allerhand "Trappergedöhns" dabei. Auf dem Bild links schleppt Charly Matthias' Campinggestühl.

Tee und Kaffee wurden zubereitet, Marshmallows wurden gegrillt, Butterbrote und mitgebrachtes Gemüse verspeist und eifrig geplaudert. Die Wiese war warm und trocken und wir mussten nicht einmal die mitgebrachte Picknickdecke ausbreiten. Sie wird "geschont".


Nach geraumer Zeit bemannten und befrauten wir erneut die Boote und machten uns auf den Weg Richtung "Ökologisches Projekt - durchfahrt auf eigene Gefahr" (so steht das ernstlich auf dem Schild am Flussrand - auf wessen Gefahr paddelt man wohl bis dahin?).


Zunächst ging es zügig weiter auf dem klares Wasser führenden Fluss, der sich vor allem durch Wiesen windet, ab und zu aber auch mal kleine Waldstückchen durchquert. Viele Wasserpflanzen bedecken den Flussgrund, man sieht aber auch mal Sand und gelegentlich große Steine.

Dann kamen die in den Fluss gefällten Bäume, die mühsam überwunden wurden. Den ersten haben Ruth und ich noch umtragen und dabei allerhand Uferböschung beschädigt. Die anderen zogen ihre Boote über die Bäume oder wanden sich drunter durch. Das tagen wir dann auch.


Es ist immer wieder eine kippelige Angelegenheit über diese Bäume zu balancieren und sind sie feucht kann das auch mal mit einen Ausrutscher ins Wasser enden. Man sollte tunlichst nicht oberhalb des Baums in den Fluss fallen weil einen sonst die Strömung unter den baum drückt. Wer weiß was für Äste dort lauern.


Nach diversen Baumhindernissen erreichten wir das Bittelschießer Täle, in dem eine gewaltige Grotte im Fels zu sehen ist. Wir stiegen diesmal nicht aus sondern paddelten weiter zum alten Mühlkanal.


Michel, der als einziger im Kajak unterwegs war, fuhr den kleinen Schwall hinunter, über den ein Teil des Flusses vor dem Mühlkanal abfließt. Wir anderen besichtigten den Flussverlauf von Land aus, entschieden, dass der Kanal fahrbar war und machten uns an die flotte Abfahrt.

Ich fuhr unseren großen Tandemcanadier zunächst solo hinunter und stellte dabei fest, dass das Ende des Mühlkanals gar nicht so seit war, wie es vom anderen Ufer aus noch erschienen war. Ich lud unten also mit Sabines Hilfe unser Gepäck aus und Ruth und ich trugen das Boot wieder hinauf.

Zusammen fuhren wir dann noch ein zweites Mal den Kanal hinunter, der eine ziemlich scharfe Rechtskurve beschreibt, allerhand Gefälle hat und dementsprechend schnell fließt. Wir kriegten die Kurve einigermaßen gut und hatten jede Mange Spaß bei dieser Abfahrt.


Unten am Kanalende lauerten die anderen und kommentierten die Abfahrten und machten Bilder (wenn ich noch welche kriege stelle ich in gesonderten Beiträgen noch welche ein).


Schließlich erreichten wir kurz nach Fünf die Aussatzstelle. Wir waren doch länger unterwegs gewesen als ich gedacht hatte. Die Überwindung der vielen Baumhindernisse war doch zeitaufwändiger gewesen als geplant. Das Wetter war aber immer noch bestens und die Laune auch.

Wir verluden die Boote, verabschiedeten uns und machten uns auf den Heimweg.
Wir haben uns fest vorgenommen die Lauchert trotz aller Hindernisse doch wieder häufiger zu paddeln. Insbesondere im Sommer bietet sie sich für Fahrten mit Badepausen an.

Freitag, 25. September 2015

Kein Nebel


Ich habe mal wieder meine Kamera vergessen und musste Bilder mit dem kleinen Handy machen. Leider bekam ich die Linse nicht richtig sauber. So scheint es, als ob wir heute im Nebel trainiert hätten.

Es war zwar nicht gerade sonnig aber es war doch überraschend mild. Deshalb kamen auch wieder allerhand Trainingswillige zum Bootshaus, wo nach dem Training wieder ein Feuer angemacht wurde.


Wolfgang hat die Chance genutzt meinen Prelude auszuprobieren. Ich selbst war mit der Viper unterwegs weil Lutz den Sojourn paddelte und Ruth im Independence mit Andrea mit ihrer Mutter, die in meinem Prospector unterwegs waren., um die Neckarinsel paddelten. Es wird immer wieder als moralisch fragwürdig hingestellt mehrere Boote zu haben aber die gleichzeitige Nutzung von fünf dieser Boote rechtfertigt den Bestand doch ansatzweise.

Montag, 21. September 2015

Wiederholung mit Abstand

Offenbar zuletzt im April 2009 (davor im Februar 2008 und im April 2007) habe ich ansatzweise "by fair means" die Strecke von Rottenburg nach Bad-Niedernau (und darüber hinaus) zurück gelegt und bin - sobald mir die Puste ausging - zurück gepaddelt.

Dabei habe ich mir eingebildet, dass das so eine Art "Standardstrecke" für mich ist. So kann man sich irren. Na immerhin heute habe ich - weil bestes Wetter vor zwei Regentagen angekündigt war - den Nachmittag frei genommen, habe mich ins Auto gesetzt und bin mit dem Boot auf dem Dach nach Rottenburg gefahren. Ein stück oberhalb des Rottenburger Freibads habe ich das Auto dicht am Flussrand geparkt. Dann bin ich los gepaddelt.


In Bad-Niedernau musste ich das Boot umtragen und habe mich geörgert, dass ich nicht mein Tragejoch für das Soloboot mitgenommen habe. Der Pegel war so niedrig, dass ich weit unterhalb des Wehrs aussteigen und einen richtig weiten Weg tragen musste.

Ich rätselte eine ganze Weile an dem Schild herum, das auf der anderen Seite des Flusses am Ufer hing. Vermutlich soll es uns sagen, dass hier keine Umtragestelle ist.


Noch während ich trug machte es "Platsch" und eins der Mädchen, die auf dem Wehr herum stiefelten, war ins Wasser gefallen. Offenbar hat sie sich nicht weh getan. Alle vier kicherten längere Zeit haltlos. Die Luft war in der Sonne auch recht angenehm warm. Sie wird sich schon keinen Schnupfen geholt haben.


Ich paddelte und stakte weiter bergauf und kam bis kurz vor Bieringen. An einem etwas heftigeren Schwall dort entschied ich mich fürs Umkehren weil die darunter liegende Kiesbank doch allzu einladend aussah. Ich hielt mich da ein Weilchen auf.

Dann paddelte ich wieder zurück. Die seichten Abschnitte, die ich bergauf mit der Stakstange bewältigt hatte, taste ich mich nun langsam mit dem Paddel herunter. Zahlreiche knapp überspülte Steine lauerten auf dem Flussgrund. Ich konnte ihnen allen ausweichen.


Kurz vor Bad-Niedernau führt eine Eisenbahnbrücke über den Fluss. Bei meiner "Bergfahrt" kam ich gerade so eben ohne Einsatz der Stakstange hinauf. Bergab gings erheblich einfacher.


Am Wehr in Bad.Niedernau war jetzt ein Bagger damit beschäftigt richtig fette Felsbrocken, die offenbar mittels Laster angeliefert worden waren, vom linken Ufer ans rechte zu befördern. Die Keisbank sah schon ziemlich zerfurcht aus und das Wasser unterhalb wurde immer trüber weil die Raupen des Baggers jede Menge Sedimente aufwirbelten.
Ich schulterte wieder das Boot und machte mich an die lange Umtragung.
Dann ging es weiter auf bald glatt und tief werdendem Wasser bis kurz vor das Rottenburger Freibad, wo ich am rechten Ufer mein Auto unversehrt wieder vorfand. Das Boot wurde aufgeladen, Paddel und Kniematte kamen ins Auto und ich machte mich im Berufsverkehr auf den Heimweg.

Sonntag, 20. September 2015

Paddelkränzchen


Bereits am Freitag hatten wir vereinbart, dass wir dieses Wochenende allenfalls Sonntagnachmittag ein kurze kleine Paddeltour unternehmen würden. Das haben wir dann auch tatsächlich gemacht. In drei Tandem- und einem Soloboot.
Wir sind Neckaraufwärts gepaddelt, haben mühsam das erste Wehr übertragen. Mühsam war es tatsächlich denn wir hatten allerhand Utensilien zur Zubereitung von Tee und Kaffee mitgenommen. Die Kiste, die ich für die Kaffeezeremonie" aus Restholz angefertigt habe, ist einfach zu schwer und unhandlich. Ich muss mir beizeiten mal eine leichtge-wichtigere Lösung einfallen lassen. Der Rucksack mit den Wechselklamotten könnte auch weniger schwer sein. Oder wir lassen sie mutig weg solange noch nicht wirklich kalte Temperaturen vorherrschen.

Ach ja, der Hund ist auch nicht leicht aber er klettert selbst über die Ufersteine. Røskva hatte zunächst in Charlys und Sabines Boot Platz genommen. offenbar hatte sie Sorge nicht mitgenommen zu werden. Unterwegs ist sie dann umgestiegen um bei uns im Boot zu sitzen.


Unterhalb der Rauen Rampe haben wir uns dann auf der Kiesbank ausgebreitet und Tee und Kaffee zubereitet. Allerhand Kekse wurden ausgepackt (Andrea hatte sogar schon Spekulatius dabei - irgendwie nähert sich Weihnachten).


Später kamen dann auch noch Corinna und Henning mit ihren flotten blauen Boot dazu, aber da war unser Kaffeekränzchen auch schon fast zu Ende. Wir sind dann gemeinsam wieder abwärts gefahren,...


...haben erneut die steinschüttung des unteren Wehr übertragen und kamen rechtzeitig am Bootshaus an um René zu treffen, der sich an seinem heutigen Geburtstag (Glückwunsch nochmal!) ein kleines gelbes Paddelboot geschenkt hat. Das hat er heute aus Koblenz abgeholt.


René's neues Boot wurde ausgiebig bewundert und gewürdigt und er unternahm dann auch gleich eine erste Probefahrt. Wir machten uns davon weil es in der netten Gesellschaft doch später geworden war als geplant war.