Sonntag, 3. Juni 2007

68. Solo-Canadier-Kurs (Tag 1)

Samstagmorgen kam ich fast eine Stunde vor dem offiziellen Beginn des Kurses als letzter der fünf Teilnehmer an - die anderen waren alle schon am Vorabend angereist. Auf dem Platz standen bereits drei Tipis - gewissermaßen der Mitgliedsausweis des GOC (Campfire-Tents werden ebenfalls akzeptiert, alle anderen allenfalls geduldet). Ich blieb das einzige Nicht-Mitglied an diesem Kurswochenende. Georg Petz servierte einen Begrüßungskaffee - auf dem bullernden selbstgebauten Ofen gebraut und die Boote wurden auf die Autos geladen um zur Übungsstelle zu fahren.
Kurz unter dem unteren Vaihinger Wehr übten wir den Grundschlag (eine mühsame Angelegenheit, wenn man sich in jahrelangem Training einen einigermaßen passablen J-Schlags erarbeitet hat), "Führen", die flache Stütze, die hohe Stütze, "Übergreifen" und dergleichen mehr.
Georg hatte mich überredet seine Kniepolster auszuprobieren und mich an die vordere Querstrebe anzulehnen, so dass ich das Boot rückwärts manövrierte - vorne bekam das Boot einen mit Wasser gefüllten Balast-Wassersack damit der Bug auch ins Wasser griff. Mittags taten mir die Knie entsetzlich weh weil die Knieschoner die Kniescheibe bei jeder Bewegung stauchten - die hohe aufrechte Position entwickelte zu viel Druck auf meine lädierten Knie.
Zur Mittagspause luden wir die Boote wieder auf die Autos und fuhren zum Lagerplatz.
Viel Pause machten wir dann aber nicht sondern bewegten die Autos gleich nach dem Essen erneut zur Einsatzstelle und begannen mit ersten Kehrwasserübungen an der Enzbrücke.
Gut, dass wir uns nicht weit von der Brücke entfernten denn unter ihr mußten wir schließlich einen durchaus ergiebigen und recht lang anhaltenden Gewitterguß abwarten.
Als sich der Regen legte paddelten wir flussabwärts zum Lagerplatz - eine Strecke von wenigen Kilometern, für die wir erstaunlich viel Zeit brauchten weil in jedem Kehrwasser ausführlich geübt wurde. Georg korrigierte und wies an: "Führen, - Führen, - Führen!" Und wir versuchten seine Anweisungen zu realisieren. Mehr schlecht als recht aber zunehmend besser.
Ich hatte meine alte Kniematte reaktiviert und mich auf mein Kneeling-Thwart gesetzt. Damit war ich näher am Mittelholm und der Schwerpunkt lag nun auch tiefer, die Knie konnten uneingeschränkt bewegt werden. Die Position war für mich doch komfortabler und das Dickschiff ließ sich so von der Mitte aus deutlich besser manövrieren.

Als wir am Lagerplatz angekommen waren stiegen die vier Fahrer in mein kleines Auto und ich brachte sie zu ihren Vehikeln an der Einsatzstelle. Zurück bei den Zelten tranken wir noch einen Kaffee und gingen in einer Regenpause hinüber zur Sportgaststätte um griechisch zu essen, 'Männer'gespräche über Politik, Autos und dergleichen zu führen und ein Bier nach dem anderen in uns zu kippen. Ein netter Abend! Draußen entwickelte sich Nebeldunst über dem Sportplatz.
Anschließend redeten wir noch in Georgs Zelt am warmen Ofen weiter während es draußen fortdauernd regnete.

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