Bereits am Freitagabend bin ich mit voller Expeditionsausrüstung Richtung Bayern gestartet, habe bei Füssen an einem mir vertrauten und bewähren Platz übernachtet (Regen lullte mich ein) und bin dann am anderen Morgen durch Österreich zum Eibsee gefahren.
Nachdem ich den Eibsee unverrichteter Dinge verlassen habe, habe ich den gut 30 Km entfernt liegenden Staffelsee angesteuert. In Murnau habe ich am Strandbad ("Schweinebucht") ein Tagesticket fürs Auto gezogen, einen idealen schattigen Parkplatz in unmittelbarer Nähe zur Einsatzstelle gefunden (und eine öffentliche Toilette) und habe das Boot auf das spiegelglatte Wasser gesetzt um die Südhälfte des Sees zu erkunden.
Man beachte auf obigem Bild die nette kleine Wolke am Horizont. Aus ihr sollte sich im Lauf der nächsten zwei Stunden ein kleiner Sturm heraus entwickeln, wie er sich einer älteren Dame, deren Gatten ich aus dem Wasser zog, zufolge am Staffelsee noch nie gebildet habe.
Ich paddelte zunächst nichtsahnend zügig mit dem flotten Sojourn durchs blaue Wasser. Ich begegnete zahlreichen SUPlern, die äußerst leicht bekleidet auf ihren Brettern standen und mühsam durchs Wasser stakten. Es wurde warm. Ich entschied mich ein Bad zu nehmen.
Während ich etwa am nördlichen Scheitelpunkt meiner Fahrt badete frischte der Wind ein wenig auf, so dass ich schon auf der Rückfahrt, die mich strax südlich führte mit kleinen Wellen und Seitenwind zu kämpfen hatte. Der Wind wurde stärker, jetzt blinkten Warnsignale am Ufer.
Ich verkniff mir ein zweites Bad von der "kleinen Birke" aus, wo Badekleidung optional ist, und paddelte weiter zurück nach Murnau. Inzwischen waren die Wellen so hoch, dass ich zeitweilig auf ihnen surfen konnte. Wo das ging hielt ich mich im Schutz des Ufers. Ich hatte den Wind im Rücken. Er kam aus Westen und blies geringfügig Richtung Norden, so dass immer wieder Korrekturen erforderlich waren und mein Surf ab und zu leicht diagonal zu den Wellen erfolgte.
Um mich herum kämpften die SUPler auf ihren Boards sitzend mit dem Wellengang. Niemand von ihnen trug eine Rettungsweste. 200 Meter vor dem rettenden Ufer ließ ein älteres Ehepaar sein Brett schwimmen und hielt sich mehr schlecht als recht über dem Wasser. Der älteren Dame ging es in den hohen Wellen noch recht gut, aber ihr Mann war am Ende seiner Kräfte. Ich nahm ihn in Schlepp und beförderte ihn ans Ufer. Dabei bekam ich auch immer wieder etwas Wasser ins Boot weil er das Heck weit herunter zog und wir extrem langsam waren.
Nach getanem Rettungswerk nahm ich im Strandpavillion eine Pizza zu mir und ließ mich dann im Auto, das im Schatten stand für ein Nickerchen nieder.
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