Samstag, 20. Juni 2020

Gleich ruiniert...

...habe ich den Baby-Prospector, als ich ihn heute Morgen zum Bootshaus gebracht habe. Er ist fertiggestellt und ich wollte ihm einen würdigen Platz im Bootsregal verschaffen. Beim Abladen habe ich festgestellt, dass die Gummiauflagen der Dachträger großflächige schwarzgraue Schlieren auf dem makellos geschliffenen und geölten Süllrand hinterlassen haben. Die bekam ich weder mit einem trockenen noch mit einem feuchten Tuch ab.


Ich unternahm erstmal eine frustrierte Neckarinselrunde, auf der mir - für diese Tageszeit erstaunlich - ein Stocherkahnfahrer begegnete. Ich war wieder freudig überrascht von den Fahreigenschaften des kurzen Bootes, muss mich aber immer wieder an die Breite und Höhe der Sitzposition gewöhnen. Nächstens werde ich mal die Poling-Stange mitnehmen und diese Technik ausprobieren. Ich nehme an, dass das Boot dafür gut geeignet ist.

Dann habe ich den Süllrand erneut geschliffen und dabei die schwarzen Schlieren weg bekommen. Geblieben sind graue Ablagerungen, die ich anschließend mit einer weiteren Schickt Leinöl auf dem Süllrand fixiert habe. In diesem Shabby-Look lagere ich das Boot jetzt erstmal ein und schnappe mir den Sojourn für weitere Wochenend-Eskapaden. Das Wetter verspricht leidlich gut zu werden.


Nachtrag am Nachmittag:

Der Polingtest war überzeugend. Die Breite des Bootes erweist sich beim Stehen hinter dem Sitz als sehr vorteilhaft. Es ist zwar kippelig, lässt sich aber aus dem Stand heraus gut aufkanten. Einigermaßen kraftvolle Stöße mit der Polingstange sorgen für guten Vortrieb und der eigentlich entlastete Bug greift im Wasser und sorgt für guten Geradeauslauf. Insofern ist der Baby-Prospector für alles was ich mit Booten im Wasser mache gut geeignet.

Er macht nichts besonders gut, aber auch nichts wirklich schlecht. Ein paar Kehrwasserfahrten beim Kraftwerkkanal stellten noch unter Beweis, dass er im mäßigen Wildwasser ebenfalls eine gute Figur macht. Jetzt muss ich nur noch das Dachträgerproblem lösen, dann wird dieses Boot mein bevorzugter Urlaubsbegleiter.


2 Kommentare:

  1. Wahrscheinlich muss man immer neue Herausforderungen haben...

    Jahrelang hat der Sojourn vor sich hin gedarbt, bis du dieses wirklich gute Boot endlich "entdeckt" hast.
    Und ich meine es war im Urlaub.

    Wieso soll auf einmal der Mini Prospektor dein bevorzugter Urlaubsbegleiter werden?

    Er wird den Sojourn nicht ausperformen.

    Wünsche dennoch viel Spaß mit dem Kompromiss der Kompromisse Boot.

    Irgendwann wird es fürs Reisen noch ein 12 ft Pack Canoe...

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    1. Der Sojourn ist komplett untauglich fürs Poling. Das beschränkt ihn auf große Wasserflächen für die er auch wirklich ideal ist.

      Gerade im Urlaub - den ich letzthin eher alleine bestreite - hätte ich gern ein Boot, mit dem ich auch kleine Flüsse bergauf paddeln und staken kann.

      Wahrscheinlich nehm ich am Ende doch beide Boote mit und habe immer Sorge, dass mir das auf dem Autodach gelassene Boot trotz Fahrradschloss geklaut wird.

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