Montag, 21. September 2009

Versam - Reichenau

Am Samstagmorgen konnte ich mir Zeit lassen da meine MitstreiterINNEN nicht vor Halbelf in Versam eintreffen wollten. Ich machte – trotz der milden Temperaturen (übrigens auch in der Nacht) noch einmal ein kleines Feuerchen an, plauderte ein paar Takte mit den Hamburgern, die im Wandercanadier den Abschnitt gefahren waren, den wir heute paddeln wollten und macht mich spät auf nach Versam-Bahnhof, wo ich kurz nach 10:00 Uhr eintraf.
Daselbst umrundete ich zunächst die Kanuschule auf der Suche nach bekannten Gesichtern aber weder James noch Franziska waren da, nahm mir wieder mal vor dort nochmal einen Kurs zu machen wie Klemens das in diesem Jahr gemacht hat, dann schlenderte ich runter zum Fluss, der deutlich weniger Wasser führte als im vergangenen Jahr. Ein Felsen, der damals an der Einsatzstelle zur Gänze überspült war und ein (zumindest mich) einschüchterndes Loch bildete ragte diesmal volle 80cm aus dem Wasser und verursachte gerade mal ein nettes kleines glattes Kehrwässerchen.
Pünktlich um 10:30 trafen Bettina, Klemens, Anita, Irina und Ida ein. Wir lösten sündhaft teure Tages-Parkausweise (die aber fürs ganze Wochenende galten), luden Boote ab, stürzten uns auf Bettinas vortrefflichen Pflaumenkuchen, tranken Kaffee und zwängten uns so ganz allmählich in unsere Neoprenklamotten. Dann ging es auf den Niedrigwasser führenden glasklaren, grünlich schimmernden Vorderrhein.
Wenige andere Paddler und nur ein paar Rafts waren an diesem Samstag außer uns auf diesem Genusswildwasser unterwegs und wir fuhren jedes Kehrwasser mehrfach an, querten jede Stromzunge in wiederholten Seil- und Jet-Fähren und versuchten auf den kleineren Wellen und Walzen zu surfen, was mir ganz gelegentlich auch für kurze Zeit gelang (aus mir wird nie ein Surfer…).
Klemens und ich waren die einzigen Canadierfahrer, unsere vier weiblichen Mitpaddlerinnen fuhren Kajaks. Unsere „Könner“ (Holger, Cristoph, Robin, Katharina, Urs) waren ohnehin gleich bis Illanz durch gefahren um auch das obere Stück zu bepaddeln (allsamt in Kajaks). Sie überholten uns nach etwas drei Vierteln der ca. acht Kilometer langen Strecke und Irina und Ida schlossen sich ihnen an. Wir vier betagteren und behäbigeren PaddlerINNEN ließen uns Zeit, und übten fleißig weiter.
Einmal ergab sich die Gelegenheit den Wurfsack zu werfen weil es zu einem unfeiwilligen Schwimmer in hohen unregelmäßigen Wellen kam – meine Trefferquote ist erfreulich hoch, auch wenn ich den Sack diesmal ungefähr einen Meter zu weit nach unten geworfen habe. Auf die Weise kam mein kleiner Wurfsack mal zum Einsatz und bewährte sich dabei selbst wenn mir die Zeit bis ich das Boot auf der Kiesböschung und den Sack aus dem Gurt hervorgenestelt hatte nervenzermürbend lang erschien.

An der Aussatzstelle wartete Roland wie im vergangenen Jahr mit frisch aufgebrühtem Kaffee auf uns und in einem mittelprächtig aufwändigen logistischen Verfahren wurden die Autos und Paddler und Boote wieder zusammen- und zum Campingplatz gebracht.

Als alle geduscht, die Zelte aufgebaut und alle abenteuerlichen Paddelmanöver des Tages aus allen Perspektiven analysiert waren machten wir uns ans Maultaschenkochen. Selbige wurden dann bei einbrechender Dunkelheit an der langen Tafel neben dem lodernden Feuerchen verspeist. Es gab keinen Wein weil niemand daran gedacht hatte, die Bierrationen waren auch begrenzt, wir waren alle müde und gingen recht früh ins Bett.

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