Sonntag, 3. Januar 2010

Spätes Anpaddeln

Wie in jedem Jahr wollten wir ja eigentlich am 01.01.2010 eine kleine Paddeltour machen um mit stolz geschwellter Brust sagen zu können, dass wir die Paddelsaison rechtzeitig eingeläutet haben. Dazu ist es nicht gekommen da die die geplante Neckarinseltour mit Picknickunterbrechung an den immens hohen Wasserständen gescheitert ist und die naheliegende Alternative, die Befahrung eines unserer kleinen Wildwasserbäche, sich aus verschiedenen Gründen nicht realisieren lies. Einer davon war, dass wir ja schon am 31.12.2009 - quasi als Abpaddeln und Saisonausklang - auf der Eyach gepaddelt sind.

Um schließlich doch noch eine würdige und einigermaßen frühzeitige Saisoneröffnung zustande zu bringen haben Rolf, Klemens und ich am Sonntag dann schließlich eine kleine Neckarabfahrt unternommen. Wir sind um kurz nach 9:00 Uhr bei -4°C dick eingepackt am Bootshaus gestartet. Rolf und Klemens haben sich den Tandemcanadier geteilt und ich bin ihnen mit klammen Fingern im Soloboot hinterher gehechelt.


Die Finger waren deshalb so kalt weil ich die Neoprenhandschuhe nach der Eyach-Tour zu früh wieder in die Paddeltasche gepackt habe. Sie waren noch feucht innen und benötigten geraume Zeit um wirklich warm zu werden. Als sie es wurden fing die Tour an richtig Spaß zu machen. Auch wenn mir die beiden immer wieder zügig davon fuhren - zwei starke Paddler in einem flotten Tandemcanadier hängen einen schlecht trainierten Solopaddler wie mich eben doch unweigerlich ab. Aber sie scherten immer wieder rasant in Kehrwasser und warteten dort geduldig auf mich.


An zwei der drei Umtragestellen konnten wir unsere Boote wie Schlitten hinter uns her ziehen - das erleichtert die Portagen ungemein. Das Wiedereinsetzen unterhalb der Wehre erwies sich wieder mal als etwas knifflig weil sich niemand um die Umtragestellen kümmert. Vielleicht sollten wir im Früpjahr mal eine Tour machen auf der wie die Umtragestellen neckarabwärts mit Spaten, Spitzhacke, Vorschlaghammer und Armiereisen etwas Paddlerfreundlicher gestalten, so wie wir das vorletztes Jahr mal auf dem Abschnitt oberhalb des Bootshauses gemacht haben.


Unterwegs mußten wir wieder an der Stelle vorbei, an der eine ältere Frau immer Unmassen Federvieh füttert und aller vorbeipaddelnden Boote anpöbelt - so auch heute. Wir hielten Abstand und Klemens gelang mit dem Teleobjektiv ein preiswürdiges Foto eines startenden Schwans.


Nach gut zweistündiger Fahrt trafen wir in Oferdingen beim Kanu Witt ein, wo wir die Boote aussetzten und unseren Abholservice anriefen, der dann auch nach einer Viertelstunde eintraf. Vielen Dank Ruth! Wir probierte ein wenig herum bis wir das Auto so wie Klemens es vorschlug beluden und machten uns wieder auf den Heimweg. Pünktlich zur Mittagszeit waren wir wieder in Tübingen.

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