Wieder habe ich ein Buch über eine Kanuexpedition in Labrador gelesen - eine Gegend, in die es mich eigentlich überhaupt nicht zieht, die mich aber doch enorm fasziniert (True North, Herb Pohl, Hubbart und Wallace, Great Heart und nicht zu vergessen The Complete Wilderness Paddler).
Robert Perkins beschreibt in "Against Staight Lines" seine Solotour durch den Nordostzipfel dieses riesigen Teritoriums, die er im Jahr 1979 unternommen hat. Er hat sich an der Mündung des Palmer Rivers absetzen lassen, ist diesen hinauf getreidelt, hat "The Porch" übertragen und ist dann den Korok River hinab gereist (wobei er auch einen größeren Wasserfall und mehrere Stromschnellen umtragen musste). Die Reise flussauf, die etwa ein Viertel der Strecke ausmacht füllt zwei Drittel des Buches. Dieser Teil - die Schilderung der Abfahrt auf dem Korok - bildet den vergnüglicheren Teil. Die ersten beiden Drittel des Buchs fesselten mich trotzdem weil in ihnen die Höhen und Tiefen der Soloexpedition mit Erfahrungen von anderen Kanureisen verbunden werden (und trotz der selbstreflektiven Abschnitte über Perkins Psychatrieerfahrungen, die etwas wahllos eingestreut scheinen).
Das Buch ist mit schwarz/weiß wieder gegebenen Wasserfarbzeichnungen (und Bildern aus dem Logbuch) illustriert, die der Autor während seiner Reise angefertigt hat. Er hatte es nicht eilig und hat sich da, wo es ihm gefiel (oder auch mal da, wo ihm der Wind zu heftig entgegen blies) länger aufgehalten.
Es gibt spannendere Bücher über Labrador (oben habe ich welche verlinkt) und es gibt aufregendere Soloexpeditionen aber Perkins Buch macht Mut so eine Reise anzutreten, keinen zu hohen Anspruch an sich zu stellen und doch allerhand zu erleben. Es gibt also noch Hoffnung für "Armchair-Travellers" wie mich...
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