Da bin ich doch eben auf einen Paddelblog im wahrsten Sinne des Wortes gestoßen. Offenbar fertigt da jemand auf dem Balkon einer Wohnung in Toronto traditionelle Paddel und dokumentiert sein Schaffen in einem Blog. Wenn man sich die Bilder ansieht kriegt man richtig Lust gleich in den Keller abzutauchen und selbst so ein Paddel zu schnitzen. Was mich ja überrascht hat ist, dass der Kerl selbst die Grundform des Paddels mit der Handsäge aussägt. Ich nehme ja immer - faul wie ich bin - die Bandsäge.
Er orientiert sich bei der Wahl der Paddelformen vorwiegend an zwei Büchern: Bark Canoes and Skin Boats of North America von McPhee, Adney und Chapelle sowie Canoe Paddles: A Complete Guide to Making Your Own von Warren und Gidmark, das ich auch habe. Das muss ich mir mal wieder vornehmen und endlich das schmale biegsame Beaver-Tail-Paddle anfertigen, von dem ich schon lange träume...
Donnerstag, 31. Januar 2008
Mittwoch, 30. Januar 2008
211. Retten und Bergen
Der WKV bietet im Juni ein eintägiges Seminar mit den Titel "Retten und Bergen an Wehren" an und ich habe mich schon vor einigen Wochen angemeldet. Jetzt wird mir ein wenig mulmig wie ich einen Thread im englischen Forum verfolge, der sich mit dem Thema beschäftigt. Da berichtet einer, dass er 'ein wenig' in einem 'kleinen' Wehr 'spielen' wollte und schließlich ganz schnell gezwungen war auszusteigen. Immerhin konnte er aus dem Rücklauf hinaus waten aber die Videos, auf die (in einem andern Thread) verlinkt wird, zeigen zahlreiche Situationen, in denen Paddler (meist Kajak-Fahrer) nicht mehr ohne Hilfe raus kommen. Eben diese Hilfe behandelt das WKV-Seminar (PDF-Anmeldung).
Dienstag, 29. Januar 2008
210. Kelly Kettle
Letzte Woche habe ich endlich eine Kelly-Kettle ersteigert. Bei einem irischen Internethändler, dessen Kettle-Angebote ich schon länger beobachte. Das Angebot mitten in der Woche wurde am wenigsten hoch gesteigert. Ich habe die 2,5 Pint-Version (etwas mehr als ein Liter) gewählt, damit ich darin genug Wasser kochen kann um mehrere Tassen Kaffee oder Tee zubereiten zu können. Jetzt suche ich noch nach einer geeigneten Kunststofflasche, die in den Hohlraum hineinpasst und in der ich das nötige Frischwasser befördern kann. Ideal wäre natürlich ein Gefäß in dem dann auch der fertige Kaffee oder Tee nach dem Kochen landet. Gleichzeitig hat die Kelly-Kettle ja auch einen Korken, damit das Frischwasser in ihr transportiert werden kann - den abzunehmen sollte man tunlichst nicht vergessen, wenn man den Kessel anfeuert.
Das Funktionsprinzip dieses genialen Wasserkessels ist denkbar einfach. In einer Feuerschale wird ein kleines Stroh- und Zweigfeuerchen entflammt, der gefüllte Kessel wird drauf gestellt und durch das Kaminloch oben wird das Feuer mit weiteren Zweigen gefüttert. Nach kürzester Zeit hat man kochendes Wasser.
Die Feuerschale kann nach Gebrauch umgedreht in den Innenraum des Kessels gesteckt werden (vor Gebrauch natürlich auch was mich auf die Idee bringt, dass ein darauf passender Plastikdeckel anstrebenswert wäre damit im Innenraum der Schale Zunder und Streichhölzer befördert werden könnten). Es lässt sich also auch an der Kelly-Kettle noch das eine oder andere verbessern und ergänzen.
Bald bin ich so gut ausgerüstet, dass ich einen kleinen Sattelschlepper am Ufer mitfahren lassen muss. Ob ich mit diesem ganzen Küchengerümpel meine etwas unterentwickelte Verproviantierung optimieren kann muss sich zeigen. Immerhin kann ich auf den Frühjahrs-Paddeltouren allerhand ausprobieren und die Dinge, die sich bewähren, behalten und die anderen wieder im Rahmen des internationalen Warenhandels abstoßen...
Bei der hochgelobten Kelly-Kettle habe ich den Verdacht, dass sie mir erhalten bleibt. Allein ob die große Ausführung meinen Bedürfnissen entspricht kann angezweifelt werden. We will see...
Das Funktionsprinzip dieses genialen Wasserkessels ist denkbar einfach. In einer Feuerschale wird ein kleines Stroh- und Zweigfeuerchen entflammt, der gefüllte Kessel wird drauf gestellt und durch das Kaminloch oben wird das Feuer mit weiteren Zweigen gefüttert. Nach kürzester Zeit hat man kochendes Wasser.
Die Feuerschale kann nach Gebrauch umgedreht in den Innenraum des Kessels gesteckt werden (vor Gebrauch natürlich auch was mich auf die Idee bringt, dass ein darauf passender Plastikdeckel anstrebenswert wäre damit im Innenraum der Schale Zunder und Streichhölzer befördert werden könnten). Es lässt sich also auch an der Kelly-Kettle noch das eine oder andere verbessern und ergänzen.
Bald bin ich so gut ausgerüstet, dass ich einen kleinen Sattelschlepper am Ufer mitfahren lassen muss. Ob ich mit diesem ganzen Küchengerümpel meine etwas unterentwickelte Verproviantierung optimieren kann muss sich zeigen. Immerhin kann ich auf den Frühjahrs-Paddeltouren allerhand ausprobieren und die Dinge, die sich bewähren, behalten und die anderen wieder im Rahmen des internationalen Warenhandels abstoßen...
Bei der hochgelobten Kelly-Kettle habe ich den Verdacht, dass sie mir erhalten bleibt. Allein ob die große Ausführung meinen Bedürfnissen entspricht kann angezweifelt werden. We will see...
Montag, 28. Januar 2008
209. Duluth Packs - 2
Der Händler, der mir zuletzt die Duluth-Sitztasche verkauft hat, hat mir nochmal geschrieben, dass bei ihm ein weiteres Duluth-Pack zum Vorschein gekommen wäre, das er gerne loswerden möchte. Es handelt sich um das Modell Northwoods, das schon Bill Mason als bevorzugtes Gepäckstück bei seinen Wildnistouren dabei hatte. Das ist keineswegs ein zeitgemäßes Gepäckstück aber ein hochgradig sympathisches und dauerhaftes. Die Kleidung - oder was auch immer darin im Boot befördert wird - muss eben wasserdicht verpackt werden.
Der Händler hat mir einen guten Preis gemacht und ich habe alle guten Vorsätze über Bord geworfen und das Geld überwiesen. Dabei habe ich mir doch schon letzte Woche eine Kelly-Kettle günstig aber dennoch kostspielig ersteigert.
Aber darüber berichte ich dann, wenn Sie auch eintrifft...
Der Händler hat mir einen guten Preis gemacht und ich habe alle guten Vorsätze über Bord geworfen und das Geld überwiesen. Dabei habe ich mir doch schon letzte Woche eine Kelly-Kettle günstig aber dennoch kostspielig ersteigert.
Aber darüber berichte ich dann, wenn Sie auch eintrifft...
Sonntag, 27. Januar 2008
208. PE-Boot oder nicht?
Bin ein wenig hin- und hergerissen. Ich hatte im Canadier-Forum eine Anfrage platziert weil ich inzwischen schon die Hoffnung aufgegeben hatte genug Kapital für ein eigenes Wildwasserboot zusammen- sammeln zu können. Deshalb war ich - über einen weiteren Eintrag im Forum versucht, an ein günstiges kurzes und robustes Boot heranzukommen, aus dem ich mir ein Wildwasserboot basteln kann.
Ich will Sitze und die Querstrebe (Thwart) herausnehmen (oder gar nicht erst mitkaufen bei dem Boot, das mir Raphael gerade günstig anbietet) und anschließend vier Thwarts einbauen. Zwei vorne und hinten um Bug und Heck weiter auseinander zu halten und zwei vor und hinter dem noch einzubauenden Sitzblock. Diese dann aber wieder so eng, dass das Boot schmaler wird und sich (hoffentlich) der leicht V-förmige Rundboden des Mad River Explorer 14TT in der Mitte weiter auswölbt. So bekommt er mehr Kielsprung (wird wendiger) und verliert an Breite (ist solo besser zu handeln).
Hier eine kleine Skizze:
Der Nachteil ist, dass das Boot dann weitestgehend untauglich für den zweiten Einsatzbereich wird, den ich mir vorgestellt habe: Poling. Dafür brauche ich ein gleichfalls robustes aber eher breites Boot weil mir den Balanceakt in meinem Soloboot doch immer wieder etwas zu tückisch ist. Ob jedoch dieses kurze Boot dafür ernstlich geeignet ist weiß ich nicht so recht.
Zwischenzeitlich habe ich daran herumüberlegt, wie ich variable Thwarts hinkriege, die bei Bedarf das Boot schmaler machen und sich wieder zurück in die Ausgangsposition verlängern lassen. Daran denke ich jetzt ein wenig herum bevor ich mich entscheide.
Die Entscheidung wird zusätzlich davon beeinflusst, dass ich vermutlich am Samstag das 17'-Boot verkaufen werde. Damit kommt wieder etwas Geld in die Bootskasse, die die Anschaffung eines reinrassigen WW-Boots in den Bereich des Möglichen rücken. Unlängst war ich dicht daran mir eines zu kaufen bin aber mangels Barem zurückgeschreckt. Jetzt könnte ich genug Geld zusammen kriegen - ob das Boot wohl noch zu haben ist? Vielleicht mache ich die Entscheidung ein wenig davon abhängig. Bei uns sind die WW-Paddler sehr auf Spezialboote fixiert während die Engländer offenbar gerne ganz konventionelle Boote zu WW-Booten 'ausfitten' und als solche einsetzten - das hat auch seinen Reiz, finde ich.
Nachtrag: Habe eine Mittagsrunde auf dem Neckar gepaddelt um in dieser Sache zu einer Entscheidung zu kommen. Die vorläufige Entscheidung ist, dass ich die Entscheidung auf nächstes Wochenende aufschiebe. Erst muss der 17'-Canadier verkauft sein bevor ein neues Boot angeschafft wird. Die Stadt ist grau und ungemütlich - so ist es auf dem Fluss auch. Recht heftige Strömung und ein starker Wind flussabwärts machten mir die Rückfahrt schwer.
Ich will Sitze und die Querstrebe (Thwart) herausnehmen (oder gar nicht erst mitkaufen bei dem Boot, das mir Raphael gerade günstig anbietet) und anschließend vier Thwarts einbauen. Zwei vorne und hinten um Bug und Heck weiter auseinander zu halten und zwei vor und hinter dem noch einzubauenden Sitzblock. Diese dann aber wieder so eng, dass das Boot schmaler wird und sich (hoffentlich) der leicht V-förmige Rundboden des Mad River Explorer 14TT in der Mitte weiter auswölbt. So bekommt er mehr Kielsprung (wird wendiger) und verliert an Breite (ist solo besser zu handeln).
Hier eine kleine Skizze:
Der Nachteil ist, dass das Boot dann weitestgehend untauglich für den zweiten Einsatzbereich wird, den ich mir vorgestellt habe: Poling. Dafür brauche ich ein gleichfalls robustes aber eher breites Boot weil mir den Balanceakt in meinem Soloboot doch immer wieder etwas zu tückisch ist. Ob jedoch dieses kurze Boot dafür ernstlich geeignet ist weiß ich nicht so recht.
Zwischenzeitlich habe ich daran herumüberlegt, wie ich variable Thwarts hinkriege, die bei Bedarf das Boot schmaler machen und sich wieder zurück in die Ausgangsposition verlängern lassen. Daran denke ich jetzt ein wenig herum bevor ich mich entscheide.
Die Entscheidung wird zusätzlich davon beeinflusst, dass ich vermutlich am Samstag das 17'-Boot verkaufen werde. Damit kommt wieder etwas Geld in die Bootskasse, die die Anschaffung eines reinrassigen WW-Boots in den Bereich des Möglichen rücken. Unlängst war ich dicht daran mir eines zu kaufen bin aber mangels Barem zurückgeschreckt. Jetzt könnte ich genug Geld zusammen kriegen - ob das Boot wohl noch zu haben ist? Vielleicht mache ich die Entscheidung ein wenig davon abhängig. Bei uns sind die WW-Paddler sehr auf Spezialboote fixiert während die Engländer offenbar gerne ganz konventionelle Boote zu WW-Booten 'ausfitten' und als solche einsetzten - das hat auch seinen Reiz, finde ich.
Nachtrag: Habe eine Mittagsrunde auf dem Neckar gepaddelt um in dieser Sache zu einer Entscheidung zu kommen. Die vorläufige Entscheidung ist, dass ich die Entscheidung auf nächstes Wochenende aufschiebe. Erst muss der 17'-Canadier verkauft sein bevor ein neues Boot angeschafft wird. Die Stadt ist grau und ungemütlich - so ist es auf dem Fluss auch. Recht heftige Strömung und ein starker Wind flussabwärts machten mir die Rückfahrt schwer.
Mittwoch, 23. Januar 2008
207. Labrador again
Inzwischen lese ich zwei/drei Bücher parallel - da sind zum Einen die beiden Bücher von Mina Hubbard-Benson und Dillon Wallace über ihre parallel verlaufenden Labrador-Expeditionen 1905 und dann noch der Bericht von Dillon Wallace über die 1903 gescheiterte Expedition auf der Minas Mann Leonidas Hubbard Jr. ums Leben kam.
Die beiden Bücher über die 1905er Expeditionen sind insofern bemerkenswert als beide zweigeteilt sind.
Wallace schildert seine Kanuexpedition quer durch Labrador (immer einige Tage bis Wochen hinter Mina her) bis er in Ungava-Bay ankommt und dann - im zweiten Teil des Buches die Rückreise mit Hundeschlitten an der Küste entlang. Ich weiß, ich bin ein Banause, aber Hundeschlittenreisen interessieren mich nicht so.
Mina Hubbards Buch schildert ihre Kanuexpedition bis nach Ungava-Bay. Anschließend wird das Reisetagebuch ihres Mannes von 1903 wieder gegeben und dann folgt noch ein Bericht der Vorgänge um Hubbards Tod von Seiten George Elsons, des Halbblutindianers, der Hubbard 1903 neben Wallace begleitete und der 1905 mit Hubbards Witwe unterwegs war.
Mina Hubbards Erzählung hat mir besser gefallen. Ich habe einige Zeit überlegt ob es daran lag, dass sie die erfolgreiche, d.h. gewissermaßen 'siegreiche' Expedition schildert oder ob es daran liegt, dass sie mit dem exotischen Status 'Frau' (für derartige Expeditionen und für die damalige Zeit allemal) erzählt. Es sind aber vor allen die Inhalte, die sich um das Reisen im Canadier drehen, die ihre Erzählung so lebendig machen. Ich zitiere mal zwei längere Stücke:
My canoe was to lead the way with George in the bow and Job in the stern, while Joe and Gilbert were to follow close behind. When we left our camp an extra paddle was placed within easy reach of each canoe man so that should one snap at a critical moment another could instantly replace it.
This was a new attitude towards the work ahead and as we paddled slowly in the direction of the outlet where the hills drew together, as if making ready to surround and imprison us, my mind was full of vague imaginings concerning the river.
Far beyond my wildest thought, however, was the reality. Immediately at the outlet the canoes were caught by the swift current and for five days we were carried down through almost continuous rapids. There were long stretches of miles where the slope of the river bed was a steep gradient and I held my breath as the canoe shot down at toboggan pace. There was not only the slope down the course of the river but where the water swung past long points of loose rocks, which reach out from either shore, a distinct tilt from one side to the other could be seen, as when an engine rounds a bend. There were foaming, roaring breakers where the river flowed over its bed of boulder shallows, or again the water was smooth and apparently motionless even where the slope downward was clearly marked.
Standing in the stern of the canoe, guiding it with firm, unerring hand, Job scanned the river ahead, choosing out our course, now shouting his directions to George in the bow, or again to Joe and Gilbert as they followed close behind. Usually we ran in the shallow water near shore where the rocks of the river bed looked perilously near the surface. When the sun shone, sharp points and angles seemed to reach up into the curl of the waves, though in reality they did not, and often it appeared as if we were going straight to destruction as the canoe shot towards them. I used to wish the water were not so crystal clear, so that I might not see the rocks for I seemed unable to accustom myself to the fact that it was not by seeing the rocks the men chose the course but by the way the water flowed.
Though our course was usually in shallow water near the shore, sometimes for no reason apparent to me, we turned out into the heavier swells of the deeper stronger tide. Then faster, and faster, and faster we flew, Job still standing in the stern shouting his directions louder and louder as the roar of the rapid increased or the way became more perilous, till suddenly, I could feel him drop into his seat behind me as the canoe shot by a group of boulders, and George bending to his paddle with might and main turned the bow inshore again. Quick as the little craft had won out of the wild rush of water pouring round the outer end of this boulder barrier, Job was an his feet again as we sped onward, still watching the river ahead that we might not become entrapped. Sometimes when it was possible after passing a particularly hard and dangerous place we ran into a quiet spot to watch Joe and Gilbert come through. This was almost more exciting than coming through myself.
I would sit trembling with excitement as we raced down the slope. It was most difficult to resist the impulse to grasp the sides of the canoe, and to compel myself instead to sit with hands clasped about my knee, and muscles relaxed so that my body might lend itself to the motion of the canoe. Sometimes as we ran towards the west the river glittered so in the afternoon sunshine that it was impossible to tell what the water was doing. This made it necessary to land now and again, so that Job might go forward and look over the course. As the bow of the canoe turned inshore, the current caught the stern and whirled it round with such force and suddenness, that only the quick setting of a paddle on the shoreward side kept the little craft from being dashed to pieces against the rocks.
Bei Wallace dagegen steht das Leiden und die Anstrengung und die heroische Leistung im Vordergrund. Das macht seine Bücher nicht schlechter - schließlich waren und sind das großartige Expeditionen gewesen - aber sie verweisen mich als Leser auf meine Position als Sessel-Sitzer während Mina Hubbards faszinierte Schilderung des Canadier-Fahrens oder ihre Naturbeobachtungen und humorvollen Schilderungen des Lagerlebens das ganze Unternehmen machbar und nachvollziehbar erscheinen lassen.
Ich werde alle Bücher nicht 'durch'-lesen sondern arbeite mich selektiv und parallel vor.
Fast ärgerlich ist, dass ich die beiden Bücher über die 1905er-Expeditionen zwar billig aber immer noch 'gekauft' habe während ich jetzt herausgefunden habe, dass es alle drei Bücher beim Project Gutenberg umsonst online gibt. Das 1903er-Buch habe ich mir angenehm im Marginaliensatz formatiert und ausgedruckt. Jetzt binde ich es noch provisorisch und mache mich morgen - auf einer weiteren Zugreise - darüber her.
Die beiden Bücher über die 1905er Expeditionen sind insofern bemerkenswert als beide zweigeteilt sind.
Wallace schildert seine Kanuexpedition quer durch Labrador (immer einige Tage bis Wochen hinter Mina her) bis er in Ungava-Bay ankommt und dann - im zweiten Teil des Buches die Rückreise mit Hundeschlitten an der Küste entlang. Ich weiß, ich bin ein Banause, aber Hundeschlittenreisen interessieren mich nicht so.
Mina Hubbards Buch schildert ihre Kanuexpedition bis nach Ungava-Bay. Anschließend wird das Reisetagebuch ihres Mannes von 1903 wieder gegeben und dann folgt noch ein Bericht der Vorgänge um Hubbards Tod von Seiten George Elsons, des Halbblutindianers, der Hubbard 1903 neben Wallace begleitete und der 1905 mit Hubbards Witwe unterwegs war.
Mina Hubbards Erzählung hat mir besser gefallen. Ich habe einige Zeit überlegt ob es daran lag, dass sie die erfolgreiche, d.h. gewissermaßen 'siegreiche' Expedition schildert oder ob es daran liegt, dass sie mit dem exotischen Status 'Frau' (für derartige Expeditionen und für die damalige Zeit allemal) erzählt. Es sind aber vor allen die Inhalte, die sich um das Reisen im Canadier drehen, die ihre Erzählung so lebendig machen. Ich zitiere mal zwei längere Stücke:
My canoe was to lead the way with George in the bow and Job in the stern, while Joe and Gilbert were to follow close behind. When we left our camp an extra paddle was placed within easy reach of each canoe man so that should one snap at a critical moment another could instantly replace it.
This was a new attitude towards the work ahead and as we paddled slowly in the direction of the outlet where the hills drew together, as if making ready to surround and imprison us, my mind was full of vague imaginings concerning the river.
Far beyond my wildest thought, however, was the reality. Immediately at the outlet the canoes were caught by the swift current and for five days we were carried down through almost continuous rapids. There were long stretches of miles where the slope of the river bed was a steep gradient and I held my breath as the canoe shot down at toboggan pace. There was not only the slope down the course of the river but where the water swung past long points of loose rocks, which reach out from either shore, a distinct tilt from one side to the other could be seen, as when an engine rounds a bend. There were foaming, roaring breakers where the river flowed over its bed of boulder shallows, or again the water was smooth and apparently motionless even where the slope downward was clearly marked.
Standing in the stern of the canoe, guiding it with firm, unerring hand, Job scanned the river ahead, choosing out our course, now shouting his directions to George in the bow, or again to Joe and Gilbert as they followed close behind. Usually we ran in the shallow water near shore where the rocks of the river bed looked perilously near the surface. When the sun shone, sharp points and angles seemed to reach up into the curl of the waves, though in reality they did not, and often it appeared as if we were going straight to destruction as the canoe shot towards them. I used to wish the water were not so crystal clear, so that I might not see the rocks for I seemed unable to accustom myself to the fact that it was not by seeing the rocks the men chose the course but by the way the water flowed.
Though our course was usually in shallow water near the shore, sometimes for no reason apparent to me, we turned out into the heavier swells of the deeper stronger tide. Then faster, and faster, and faster we flew, Job still standing in the stern shouting his directions louder and louder as the roar of the rapid increased or the way became more perilous, till suddenly, I could feel him drop into his seat behind me as the canoe shot by a group of boulders, and George bending to his paddle with might and main turned the bow inshore again. Quick as the little craft had won out of the wild rush of water pouring round the outer end of this boulder barrier, Job was an his feet again as we sped onward, still watching the river ahead that we might not become entrapped. Sometimes when it was possible after passing a particularly hard and dangerous place we ran into a quiet spot to watch Joe and Gilbert come through. This was almost more exciting than coming through myself.
I would sit trembling with excitement as we raced down the slope. It was most difficult to resist the impulse to grasp the sides of the canoe, and to compel myself instead to sit with hands clasped about my knee, and muscles relaxed so that my body might lend itself to the motion of the canoe. Sometimes as we ran towards the west the river glittered so in the afternoon sunshine that it was impossible to tell what the water was doing. This made it necessary to land now and again, so that Job might go forward and look over the course. As the bow of the canoe turned inshore, the current caught the stern and whirled it round with such force and suddenness, that only the quick setting of a paddle on the shoreward side kept the little craft from being dashed to pieces against the rocks.
Bei Wallace dagegen steht das Leiden und die Anstrengung und die heroische Leistung im Vordergrund. Das macht seine Bücher nicht schlechter - schließlich waren und sind das großartige Expeditionen gewesen - aber sie verweisen mich als Leser auf meine Position als Sessel-Sitzer während Mina Hubbards faszinierte Schilderung des Canadier-Fahrens oder ihre Naturbeobachtungen und humorvollen Schilderungen des Lagerlebens das ganze Unternehmen machbar und nachvollziehbar erscheinen lassen.
Ich werde alle Bücher nicht 'durch'-lesen sondern arbeite mich selektiv und parallel vor.
Fast ärgerlich ist, dass ich die beiden Bücher über die 1905er-Expeditionen zwar billig aber immer noch 'gekauft' habe während ich jetzt herausgefunden habe, dass es alle drei Bücher beim Project Gutenberg umsonst online gibt. Das 1903er-Buch habe ich mir angenehm im Marginaliensatz formatiert und ausgedruckt. Jetzt binde ich es noch provisorisch und mache mich morgen - auf einer weiteren Zugreise - darüber her.
Sonntag, 20. Januar 2008
206. Campingsaison
Jetzt hatte ich endlich mal eine - wie ich finde - pfiffige Idee, wie ich das mit der Ofenrohrisolierung hinkriege. Wohl angeregt durch die Holzknüpfarbeiten an meinem Falttischchen, das über die letzten Wochenenden entstanden ist und dessen Fortschritte ich wort- und bildreich im Canadier-Forum geschildert habe, habe ich einfach Eichenholz-Lättchen um zwei Spiralfedern geknüft, die um das Ofenrohr gelegt wurden. Die so entstandene Manschette kann einfach an- und abgelegt werden (indem die Federn gelöst werden oder indem sie nach oben abgezogen wird).
Ich war natürlich in Sorge, dass diese Manschette im Betrieb irgendwie rutscht und habe - weil das Wetter trocken war und der Boden nicht mehr so durchfeuchtet wie in den letzten Wochen - einfach mal das Zelt und den Ofen aufgebaut. In der Kombination war das eine Premiere. Anschließend habe ich mich ins Zelt gesetzt und eingeheizt. Der Wind hat am Zelt gerüttelt aber die Manschette bewegte sich keinen Milimeter. Lediglich die Zelthutze wurde mal hochgeweht - ich muss sie gut abspannen, wenn das heiße Ofenrohr hindurchgeführt ist.
Schließlich habe ich mir einen Tee gekocht - anderthalb Liter Wasser kamen in weniger als 10 Minuten zum Kochen und dabei habe ich gar nicht besonders eingeheizt. Die Manschette passt für den Transport zusammen mit dem anderen Ofenkleinkram in den Ofen hinein so dass durch sie kein weiterer Platz in Anspruch genommen wird. Lediglich ein paar Gramm Gewicht kommen durch sie hinzu.
Ich war natürlich in Sorge, dass diese Manschette im Betrieb irgendwie rutscht und habe - weil das Wetter trocken war und der Boden nicht mehr so durchfeuchtet wie in den letzten Wochen - einfach mal das Zelt und den Ofen aufgebaut. In der Kombination war das eine Premiere. Anschließend habe ich mich ins Zelt gesetzt und eingeheizt. Der Wind hat am Zelt gerüttelt aber die Manschette bewegte sich keinen Milimeter. Lediglich die Zelthutze wurde mal hochgeweht - ich muss sie gut abspannen, wenn das heiße Ofenrohr hindurchgeführt ist.
Schließlich habe ich mir einen Tee gekocht - anderthalb Liter Wasser kamen in weniger als 10 Minuten zum Kochen und dabei habe ich gar nicht besonders eingeheizt. Die Manschette passt für den Transport zusammen mit dem anderen Ofenkleinkram in den Ofen hinein so dass durch sie kein weiterer Platz in Anspruch genommen wird. Lediglich ein paar Gramm Gewicht kommen durch sie hinzu.
Samstag, 19. Januar 2008
205. Saisonauftakt
Da ich mich gerade mit Wracks beschäftige lag die Idee nahe mal wieder nach Achims Kajak-Wrack zu schauen und ich beschloss heute wieder mal den leicht angeschwollenen Neckar vom Bootshaus abwärts zu paddeln. Die Temperaturen lagen so um die frühlingshafte 10 Grad; der Himmel war grau aber es war windig genug, dass die Wolken vorbeizogen und keinen Regen absonderten.
Zunächst machte ich mal wieder Halt bei diesen Leuten, die immer rückwärts fahren - die Tübinger Ruderer hatten sich schon ihre Ruder zurechtgelegt und ich setzte mich in freudiger Erwartung eines für mich ungewohnten Mannschaftsschaupiels auf ihren Anleger. Zu meinem Bedauern - aber ein bezeichnendes Licht auf den Mannschaftssport werfend - kam niemand mit oder ohne Boot. Nicht mal als ich dann allmählich weiter Neckarabwärts paddelte überholte mich so ein schnelles Rudertorpedo.
Beim Tübinger Klärwerk lag tatsächlich noch Achims oranges Boot - es schaut gerade mal noch der Bug aus dem Wasser (das andere Ende lag an der gleichen Stelle wie letztens - da ist aber so viel Strömung, dass ich diesmal kein Foto machen konnte).
Am Wehr, an dem die Ruderer immer umdrehen müssen, umtrug ich begünstigt vom luxuriösen Ausstieg aber wiederum von der ebenso luxuriösen Fischtreppe zu einem etwas weiteren Umweg gezwungen. Dann ging es spritzig weiter bis ich nach knapp anderthalb Stunden beim Kanu Witt in Oferdingen ankam. Dort klönte ich ein paar Takte mit dem Geschäftsinhaber (und machte mich als Materialwart des Paddelklubs wichtig) und schaute mir die versammelten/ vergammelten Leihcanadier an. Bei diesen angeblich unkaputtbaren PE-Boote hängen allesamt entsetzlich die Kiele durch, die Royalex-Boote zeigen teils flächendeckend die innere Schaumschicht und die Farben der Boote sind aufgrund der dauerhaften Lagerung im Freien völlig verblichen - die Oberflächen wirken alle stumpf und spröde.
Zunächst machte ich mal wieder Halt bei diesen Leuten, die immer rückwärts fahren - die Tübinger Ruderer hatten sich schon ihre Ruder zurechtgelegt und ich setzte mich in freudiger Erwartung eines für mich ungewohnten Mannschaftsschaupiels auf ihren Anleger. Zu meinem Bedauern - aber ein bezeichnendes Licht auf den Mannschaftssport werfend - kam niemand mit oder ohne Boot. Nicht mal als ich dann allmählich weiter Neckarabwärts paddelte überholte mich so ein schnelles Rudertorpedo.
Beim Tübinger Klärwerk lag tatsächlich noch Achims oranges Boot - es schaut gerade mal noch der Bug aus dem Wasser (das andere Ende lag an der gleichen Stelle wie letztens - da ist aber so viel Strömung, dass ich diesmal kein Foto machen konnte).
Am Wehr, an dem die Ruderer immer umdrehen müssen, umtrug ich begünstigt vom luxuriösen Ausstieg aber wiederum von der ebenso luxuriösen Fischtreppe zu einem etwas weiteren Umweg gezwungen. Dann ging es spritzig weiter bis ich nach knapp anderthalb Stunden beim Kanu Witt in Oferdingen ankam. Dort klönte ich ein paar Takte mit dem Geschäftsinhaber (und machte mich als Materialwart des Paddelklubs wichtig) und schaute mir die versammelten/ vergammelten Leihcanadier an. Bei diesen angeblich unkaputtbaren PE-Boote hängen allesamt entsetzlich die Kiele durch, die Royalex-Boote zeigen teils flächendeckend die innere Schaumschicht und die Farben der Boote sind aufgrund der dauerhaften Lagerung im Freien völlig verblichen - die Oberflächen wirken alle stumpf und spröde.
Freitag, 18. Januar 2008
204. Wracks
Nachdem ich gestern eher zufällig auf Kenterungen gekommen bin stieß ich heute auf zwei Wracks und habe - in einem Anfall morbider Neugier - über Google-Bilder nach 'Canoe-wrecks', 'abandoned-', 'pinned-', 'wrapped Canoes', 'Kanu-Wracks' und dergleichen mehr gesucht. Am Ende habe ich eine heitere Collage angefertigt:
Donnerstag, 17. Januar 2008
203. Kenterungen
Ich musste gerade laut auflachen als ich im englischen Forum in einem Thread über Drysuits folgenden Satz las: "All my swims are planned but I carefully disguise them so they appear accidental so I don't make all the other swimmers look bad." (Adrian Cooper)
Ich habe in meiner Paddel-Karriere ziemlich genau zweieinhalb Kenterungen fabriziert - keine, die besonders glorios gewesen wäre und jede in einem anderen Boot.
Ich habe in meiner Paddel-Karriere ziemlich genau zweieinhalb Kenterungen fabriziert - keine, die besonders glorios gewesen wäre und jede in einem anderen Boot.
- Da ist zunächst ein dusseliges Manöver im großen Familiencanadier: Ich war mit der Poling-Stange unterwegs und fühlte mich in dem Dickschiff unangreifbar, so dass ich immer schneller und schneller zugange war und mir irgendwann die Poling-Stange aus der Hand glitt. Statt mich ruhig hinzusetzen und ihr hinterher zu paddeln griff ich noch schnell nach ihr damit sie nicht über den Süllrand ins Wasser rutschte - das machte ich dann weil sich das Boot aufgrund der plötzlichen Bewegung umdrehte.
- Die nächsten anderhalb Kenterungen hatten ihren Grund darin, dass ich anderen Paddlern ins Gehege kam. Beim ersten Mal waren wir beim Kraftwerkeinlass am Üben und ich wollte gerade aus dem Kehrwasser ausschwenken als von oben jemand ins Kehrwasser einschwenkte - ich wollte vorher noch wegkommen, machte eine zu enge Kurve und der kippelige lange WW-Canadier kippte um.
- Das darauffolgende (halbe) Mal war auf der Starzeltour mit dem XL11 als ich wegen eines Kajaks stark abbremsen musste (ich werte das als 'halbe Kenterung' weil ich nur auf einer Seite nass wurde).
Mittwoch, 16. Januar 2008
202. The Lure of Labrador
Tatsächlich habe ich einiges gelesen, bin aber nicht richtig weit gekommen - redselige Mitreisende, schlechte Reprint-Qualität, allerhand Ablenkung...
Ich habe mit dem Buch von Dillon Wallace angefangen und habe festgestellt, dass die Qualität des Reprint doch einiges zu wünschen lässt. Das historische Buch wurde offenbar eingescannt und - wenig überarbeitet - neu gesetzt und abgedruckt. Aus Copyrightgründen wurden wohl die enthaltenen Karten weggelassen. Das ist schade - ich habe mir jetzt die aus Great Heart herauskopiert und eine aktuelle aus dem Netz ausgedruckt und nehme sie als Lesezeichen. Sieht man über gelegentlich Stolpertrennzeichen mitten im Text hinweg ließt sich das Buch ganz flüssig und ich habe gleich mal Ausschau nach Wallace's erstem Buch über die ursprüngliche Hubbard-Expedition gehalten. Siehe da, es ist online beim 'Project Gutenberg' zu finden. Muss ich mir mal ausdrucken wenn ich an einen potenten Drucker gerate (sollte das Gutenberg-Projekt nicht besser 'Poject-Xerox' heißen?).
So richtig erklären kann ich mir eigentlich nicht, warum mich gerade diese Labradorquerungen aus den Jahren 1902 und 1905 so faszinieren - ich käme nie auf die Idee in diesen kargen Moskitoverseuchten Gegenden mit völlig unberechenbarem Wetter strapaziöse Kanutouren zu unternehmen. Oder etwa doch? Immerhin sind heutige Kanus weniger als halb so schwer wie die damaligen, die Ausrüstung ist generell leichter, Proviant einfacher mitzunehmen (aber nicht mehr so einfach unterwegs abzuschießen)...
Na, entwickeln sich da etwa Expeditionsgelüste?
Ich habe mit dem Buch von Dillon Wallace angefangen und habe festgestellt, dass die Qualität des Reprint doch einiges zu wünschen lässt. Das historische Buch wurde offenbar eingescannt und - wenig überarbeitet - neu gesetzt und abgedruckt. Aus Copyrightgründen wurden wohl die enthaltenen Karten weggelassen. Das ist schade - ich habe mir jetzt die aus Great Heart herauskopiert und eine aktuelle aus dem Netz ausgedruckt und nehme sie als Lesezeichen. Sieht man über gelegentlich Stolpertrennzeichen mitten im Text hinweg ließt sich das Buch ganz flüssig und ich habe gleich mal Ausschau nach Wallace's erstem Buch über die ursprüngliche Hubbard-Expedition gehalten. Siehe da, es ist online beim 'Project Gutenberg' zu finden. Muss ich mir mal ausdrucken wenn ich an einen potenten Drucker gerate (sollte das Gutenberg-Projekt nicht besser 'Poject-Xerox' heißen?).
So richtig erklären kann ich mir eigentlich nicht, warum mich gerade diese Labradorquerungen aus den Jahren 1902 und 1905 so faszinieren - ich käme nie auf die Idee in diesen kargen Moskitoverseuchten Gegenden mit völlig unberechenbarem Wetter strapaziöse Kanutouren zu unternehmen. Oder etwa doch? Immerhin sind heutige Kanus weniger als halb so schwer wie die damaligen, die Ausrüstung ist generell leichter, Proviant einfacher mitzunehmen (aber nicht mehr so einfach unterwegs abzuschießen)...
Na, entwickeln sich da etwa Expeditionsgelüste?
Dienstag, 15. Januar 2008
201. Labrador im Zug
Heute kamen die beiden Bücher, die ich Ende Dezember bestellt habe und morgen habe ich eine längere Zugfahrt vor mir. Prima.
Auch Prima: heute kam ebenfalls das Buch, das mir Jörg Wagner freundlicherweise zum Kopieren geschickt hat. Weniger Prima: Leider ist es nicht das, nach dem ich gesucht habe. sondern eines, das ich schon habe. Nun kann es ja sein, dass sich beide gar nicht nennenswert unterscheiden weil sie ja vom gleichen Autor zum gleichen Thema geschrieben wurden und sich dieses schon durch etwas befremdliche Wiederholungen auszeichnet. Aber ich wüsste es ja doch gerne. Jetzt muss ich auf diplomatische Weise meine Anfrage im Canadier-Forum erneuern oder eben doch weiter lauern bis jemand das Buch mal zu einen erschwinglichen Preis verkauft.
Auch Prima: heute kam ebenfalls das Buch, das mir Jörg Wagner freundlicherweise zum Kopieren geschickt hat. Weniger Prima: Leider ist es nicht das, nach dem ich gesucht habe. sondern eines, das ich schon habe. Nun kann es ja sein, dass sich beide gar nicht nennenswert unterscheiden weil sie ja vom gleichen Autor zum gleichen Thema geschrieben wurden und sich dieses schon durch etwas befremdliche Wiederholungen auszeichnet. Aber ich wüsste es ja doch gerne. Jetzt muss ich auf diplomatische Weise meine Anfrage im Canadier-Forum erneuern oder eben doch weiter lauern bis jemand das Buch mal zu einen erschwinglichen Preis verkauft.
Sonntag, 13. Januar 2008
200. Axt und Beil
Die in Erwägung gezogene Kanutour ist ausgefallen - Mistwetter, Unlust, Kinderbetreuung... ich war ein wenig in der Werkstatt...Nachdem ich Weihnachten ein kleines schwedisches Beil bekommen habe konnte ich von dem japanischen Beil, das ich bisher auf längeren Touren mitnahm endlich den unschönen und schlecht ausbalancierten gekürzten Stil abmachen und einen ausgewachsenen Axtstil aus Esche daran befestigen. Jetzt ist das eine kleine leichte aber wirkungsvolle Campingaxt. Für den Zeltofen ist beides hilfreich - für Touren muss ich mich entscheiden ob ich beides mitschleppe. Das Minibeil ist ideal um Scheite in Ofenlänge zu spalten - die kleine Axt kann aufgrund ihrer balligen Form auch längeres Holz wirksam spalten muß aber mit recht viel Kraft geführt werden weil sie wenig Eigengewicht mitbringt.
Samstag, 12. Januar 2008
199. A Living Tradition
Gestern kam mal wieder ein Buch aus den USA. Nein, es kamen zwei und das kam so: Ich hatte mal wieder ein besonders günstiges Canadier-Buch auf meiner Wunschliste entdeckt und es flugs online erworben. Wie ich wieder in die Ausgangsseite schaute musste ich feststellen, dass das besonders günstige Exemplar immer noch da war. Also musste da was schief gegangen sein. Flugs schritt ich erneut zum Kauf. Erst Tage später stellte ich fest, das ich dieses große 'Coffee-Table'-Buch tatsächlich zweimal erworben hatte, was bei dem sensationell günstigen Preis jedoch nicht weiter tragisch ist. Das Buch kann ich entweder gewinnbringend Versteigern oder es im Canadier-Forum zu meinen Anschaffungskosten verhökern - dachte ich. Dann erzählte ich Rolf davon und er nimmt es jetzt zum Kaufpreis. Auch gut.
Es handelt sich um den Bildband "The Canoe - A Living Tradition" von John Jennings. Ein dickes, reich bebildertes Buch, dass die Ursprünge der Canadier (aber auch von Kajaks und Guide-Booten) in sehr ansprechender Weise mit vielen historischen Illustrationen und mit Bildern von Museums-Booten beschreibt. Puristen werden sicher vom Mittelteil abgeschreckt, in dem Jennings sich nicht zu schade dafür ist ein GfK-Kajak abzubilden weil US-Senator Robert Kennedy drin sitzt. Aber die Canadier-fremden Abschnitte über Einbäume und Eskimo-Kajaks (Skin-on-Frame) finde ich fast ebeso interessant wie die angemessen bebilderten Berichte über den Bau von Birkenrindenkanus und Wood-Canvas-Canoes. Den Text habe ich noch gar nicht gelesen - bislang bin ich noch am Bilder anschauen. Aber schon dafür lohnt sich das Buch, selbst wenn es mehr als 3,44$ (plus Versand) kostet.
Heute abend ist beim Paddelklub Winterfest - ich habe schon schwedische Zimtschnecken gebacken. Hoffentlich finde ich jemanden, der Lust hat morgen ein wenig zu paddeln - es soll sonnig werden. Ich war jetzt seit kurz vor Weihnachten nicht mehr in einem Boot. Entsetzlich!
Es handelt sich um den Bildband "The Canoe - A Living Tradition" von John Jennings. Ein dickes, reich bebildertes Buch, dass die Ursprünge der Canadier (aber auch von Kajaks und Guide-Booten) in sehr ansprechender Weise mit vielen historischen Illustrationen und mit Bildern von Museums-Booten beschreibt. Puristen werden sicher vom Mittelteil abgeschreckt, in dem Jennings sich nicht zu schade dafür ist ein GfK-Kajak abzubilden weil US-Senator Robert Kennedy drin sitzt. Aber die Canadier-fremden Abschnitte über Einbäume und Eskimo-Kajaks (Skin-on-Frame) finde ich fast ebeso interessant wie die angemessen bebilderten Berichte über den Bau von Birkenrindenkanus und Wood-Canvas-Canoes. Den Text habe ich noch gar nicht gelesen - bislang bin ich noch am Bilder anschauen. Aber schon dafür lohnt sich das Buch, selbst wenn es mehr als 3,44$ (plus Versand) kostet.
Heute abend ist beim Paddelklub Winterfest - ich habe schon schwedische Zimtschnecken gebacken. Hoffentlich finde ich jemanden, der Lust hat morgen ein wenig zu paddeln - es soll sonnig werden. Ich war jetzt seit kurz vor Weihnachten nicht mehr in einem Boot. Entsetzlich!
Sonntag, 6. Januar 2008
198. Nichtpaddeln
Eigentlich wollten wir, Uwe und ich, ja am Nachmittag paddeln gehen. Ich hatte aber gestern noch gelesen, dass die Tübinger Feuerwehr heute ihr traditionelles 'Neckarabschwimmen' am Vormittag absolvieren wollte. Dieses Schauspiel wollten wir und nicht entgehen lassen und - wir befürchteten natürlich, dass die Neoprenbewehrten Taucher der Feuerwehr keinen Weihnachtsmarktbecher am Boden des Neckars liegen lassen würden. Also brachen wir mit Laura - Uwes Tochter - gleich um 11:00 Uhr auf. Am Bootshaus angekommen schulterten wir die Kotztüte und gingen zum Anleger nur um festzustellen, dass das Wasser trotz nur mäßiger Regenfälle so angestiegen war, dass es zweifelhaft schien, ob wir anschließend das Boot wieder bergauf gepaddelt bekämen. Zudem ist der Weg zum Anleger inzwischen eine einzige Matschpiste, auf der jeder Schuh gleich ein Pfund an Gewicht gewinnt - Matschmassen, die am Ende im Boot landen. Wir trugen das Boot wieder zurück.
Dann sahen wir den Feuerwehrtauchern zu, die in erstaunlich großer Anzahl mit Floßen, Feuerwerk (ja, die Feuerwehr geht hier mit gutem Beispiel voran und setzt sich über jeder Regelung zum Abfeuern von Feuerwerk hinweg), Getränken und vom Motorboot begleitet den flott fließenden Neckar hinabschwammen.
Ich machte viele Fotos, die aber alle eben - samt sämtlicher Daten auf meiner Speicherkarte - den Weg ins digitale Nirwana gefunden haben. Die Umstände dieses Desasters will ich hier nicht schildern. Es muss reichen festzustellen, dass ich in absehbarer Zeit meinen Erstgeborenen nicht mehr an meinen Computer lasse.
Nachtrag: die Feuerwehr selbst hat Bilder gemacht! Hier sind sie. Auf diesem müssen wir auch irgendwo mit drauf sein:
Dann sahen wir den Feuerwehrtauchern zu, die in erstaunlich großer Anzahl mit Floßen, Feuerwerk (ja, die Feuerwehr geht hier mit gutem Beispiel voran und setzt sich über jeder Regelung zum Abfeuern von Feuerwerk hinweg), Getränken und vom Motorboot begleitet den flott fließenden Neckar hinabschwammen.
Ich machte viele Fotos, die aber alle eben - samt sämtlicher Daten auf meiner Speicherkarte - den Weg ins digitale Nirwana gefunden haben. Die Umstände dieses Desasters will ich hier nicht schildern. Es muss reichen festzustellen, dass ich in absehbarer Zeit meinen Erstgeborenen nicht mehr an meinen Computer lasse.
Nachtrag: die Feuerwehr selbst hat Bilder gemacht! Hier sind sie. Auf diesem müssen wir auch irgendwo mit drauf sein:
Samstag, 5. Januar 2008
197. Kerzenhalter
Wird Zeit, dass ich allmählich wieder in ein Boot komme. Ich kann die Füße nicht mehr stillhalten - inzwischen sind sie wieder belastbar. Gestern abend hat Uwe berichtet, dass er doch Weihnachtsmarktbecher von der Neckarbrücke aus auf dem Flussgrund gesehen hat - ich hatte ja keine gefunden. Wir haben uns für Sonntagnachmittag zum Paddeln und zur Bergung der edlen Stücke verabredet. In der Zwischenzeit soll es auf den gefrohrenen Boden regnen - hoffentlich nicht zuviel damit wir den Flussgrund noch sehen und die Strömung nicht zu heftig wird. Bis dahin will ich noch ein wenig basteln - das letzte Produkt meines unbezwingbaren Basteltriebs ist folgendes:
Irgendwo auf Christian Löhnerts Webseiten habe ich ein Bild einer in der Tageshitze im Zelt völlig zerschmolzenen Kerze in einem trickreich konstruierten Kerzenhalter gesehen. Den habe ich jetzt mal aus dem Gedächtnis nachgebaut weil ich das Bild nicht mehr finden konnte (jetzt hab ich's doch gefunden!). Eigentlich besteht er lediglich aus einer trickreich gebogenen Aluspirale (der Stab kostet im Baumarkt ca. 3 EUR), die bei aufgebautem Zelt an die Zeltstange geklemmt werden kann.
Ursprünglich hatte ich mit Hölzern mit vorgebohrten Löchern experimentiert aber die müssen dann immer vor dem Zeltaufbau auf die Stange gefädelt werden und es besteht die Gefahr, dass sie bei heruntergebrannter Kerze Feuer fangen (es sei den es werden aufwändig zusätzliche Metall- oder Glasmanschetten eingepasst).
Irgendwo auf Christian Löhnerts Webseiten habe ich ein Bild einer in der Tageshitze im Zelt völlig zerschmolzenen Kerze in einem trickreich konstruierten Kerzenhalter gesehen. Den habe ich jetzt mal aus dem Gedächtnis nachgebaut weil ich das Bild nicht mehr finden konnte (jetzt hab ich's doch gefunden!). Eigentlich besteht er lediglich aus einer trickreich gebogenen Aluspirale (der Stab kostet im Baumarkt ca. 3 EUR), die bei aufgebautem Zelt an die Zeltstange geklemmt werden kann.
Ursprünglich hatte ich mit Hölzern mit vorgebohrten Löchern experimentiert aber die müssen dann immer vor dem Zeltaufbau auf die Stange gefädelt werden und es besteht die Gefahr, dass sie bei heruntergebrannter Kerze Feuer fangen (es sei den es werden aufwändig zusätzliche Metall- oder Glasmanschetten eingepasst).
Freitag, 4. Januar 2008
196. Canadier-Küche
Mein großer Schwachpunkt bei längeren Kanutouren ist eindeutig die Proviantierung und die Essenskultur. In Canadier-Büchern neige ich dazu diese Kapitel zu überblättern und bei der Tourvorbereitung beschränke ich mich auf den beiläufigen Einkauf von Fertignahrung und Limo. Diesen Fehler will ich nun ausmerzen.
Etwas halbherzig lege ich los mit Utensilien zur Essenszubereitung, die ich mir nach und nach zulege (heute kam der Edelstahltopf und seit November besitze ich einen Kaffee-Kochkessel - nach einer Kelly-Kettle halte ich fortwährend Ausschau) - in einem zweiten Schritt muss ich mich ein wenig intensiver mit geeignetem Proviant und zuzubereitenden Mahlzeiten befassen.
Da das Feuermachen zum Canadier-fahren ebenso dazuzugehören scheint wie das Paddeln ist es ja wenig sinnvoll selbst bei Eintagestouren immer nur einen fertig abgepackten Kartoffelsalat und einige auf dem Weg gekaufte Brötchen nebst Käseklotz, Limoflasche oder - wenn's hoch kommt - die Thermoskanne mit vorbereitetem Kaffee in die Bootstonne zu packen. Es darf auch mal Alufolie und Grillgut (inklusive Paprika und Zwiebeln) sein und grobes Kaffeepulver und der Kaffee-Kochkessel (dann muss aber auch hinreichend frisches Wasser dabei sein). Für längere Touren bin ich jetzt auf der Suche nach einigermaßen einfachen Eintopf-Rezepten mit erträglich transportablen Ausgangsprodukten (klar, zum Camping gehört die obligatorische Ravioli-Dose dazu aber die allen macht einen ja nach einem Paddeltag nicht satt - ganz zu schweigen vom Mülentsorgungsproblem).
Die Ökologie fordert ja weiterhin, dass die Feuerstellen nicht überhand nehmen und später nicht mehr sichtbar sind (No Trace), so dass es notwendig ist diesbszüglich Vorsorge zu treffen - dafür ist der Hobo-Ofen zuständig. Ich habe mich für die Billiglösung aus England entschieden. In dem kleinen faltbaren Blechgehäuse brennen Zweige und Tannenzapfen schnell und sauber so dass der Wasserkessel zügig kocht.
Nachtrag: Bernd will wissen, wie man den billigen Hobo-Ofen nach Gebrauch wieder zusammengefaltet bekommt. Das ist in der Tat eine hakelige Sache aber mir ist das bisher (mit einigen Schwierigkeiten) immer gelungen bis das eine Kettenglied verlorenging, dass die beiden Bleche zusammenhielt. Seitdem benutze ich Blumendraht und es geht noch viel einfacher...
Etwas halbherzig lege ich los mit Utensilien zur Essenszubereitung, die ich mir nach und nach zulege (heute kam der Edelstahltopf und seit November besitze ich einen Kaffee-Kochkessel - nach einer Kelly-Kettle halte ich fortwährend Ausschau) - in einem zweiten Schritt muss ich mich ein wenig intensiver mit geeignetem Proviant und zuzubereitenden Mahlzeiten befassen.
Da das Feuermachen zum Canadier-fahren ebenso dazuzugehören scheint wie das Paddeln ist es ja wenig sinnvoll selbst bei Eintagestouren immer nur einen fertig abgepackten Kartoffelsalat und einige auf dem Weg gekaufte Brötchen nebst Käseklotz, Limoflasche oder - wenn's hoch kommt - die Thermoskanne mit vorbereitetem Kaffee in die Bootstonne zu packen. Es darf auch mal Alufolie und Grillgut (inklusive Paprika und Zwiebeln) sein und grobes Kaffeepulver und der Kaffee-Kochkessel (dann muss aber auch hinreichend frisches Wasser dabei sein). Für längere Touren bin ich jetzt auf der Suche nach einigermaßen einfachen Eintopf-Rezepten mit erträglich transportablen Ausgangsprodukten (klar, zum Camping gehört die obligatorische Ravioli-Dose dazu aber die allen macht einen ja nach einem Paddeltag nicht satt - ganz zu schweigen vom Mülentsorgungsproblem).
Die Ökologie fordert ja weiterhin, dass die Feuerstellen nicht überhand nehmen und später nicht mehr sichtbar sind (No Trace), so dass es notwendig ist diesbszüglich Vorsorge zu treffen - dafür ist der Hobo-Ofen zuständig. Ich habe mich für die Billiglösung aus England entschieden. In dem kleinen faltbaren Blechgehäuse brennen Zweige und Tannenzapfen schnell und sauber so dass der Wasserkessel zügig kocht.
Nachtrag: Bernd will wissen, wie man den billigen Hobo-Ofen nach Gebrauch wieder zusammengefaltet bekommt. Das ist in der Tat eine hakelige Sache aber mir ist das bisher (mit einigen Schwierigkeiten) immer gelungen bis das eine Kettenglied verlorenging, dass die beiden Bleche zusammenhielt. Seitdem benutze ich Blumendraht und es geht noch viel einfacher...
Donnerstag, 3. Januar 2008
195. Ofenrohrisolierung
Weil ich meine lädierten Füsse ja doch nicht still halten kann (weshalb sie auch nicht recht heilen) habe ich mal den Zeltofen aus dem Keller geholt und - sehr zur Freude meiner Mitbewohner - im Wohnzimmer auf dem Boden aufgebaut längs gelegt. Daneben habe ich die zusammengesteckte Zeltstange gelegt um abschätzen zu können an welcher Stelle das Ofenrohr durch die Giebelöffnung des Zeltes hindurch geführt werden muss. Das ist die Stelle, an der das Ofenrohr irgendwie isoliert werden muss damit der Nylon-Stoff des Zeltes durch die Hitze nicht beschädigt wird. Ursprünglich habe ich ja geplant ein Dreieck aus Aluminiumblech zu verwenden. Der konstruktive Aufwand sowie der absehbare Transportaufwand bremsen mich aber leichtgradig aus. Jetzt hat mich Jürgen aus dem Canadier-Forum auf die Idee gebracht einen 'Hitzeschutz Schlauch bis 1200°C' aus dem Automobil-Zubehör-Handel über das Rohr zu schieben. Im Handel erhältliche Isolierelemente scheinen mir zu voluminös und wenig transportfreundlich. Ihr Innendurchmesser beträgt mindestens 8 cm während mein konisches Ofenrohr an der Selle um die 6 cm Durchmesser hat.
Es ist gar nicht so leicht einen entsprechend großen Schlauch aufzutreiben aber wenn ich Ihn kriege könnte er da, wo auf dem rechten Bild das blaue Rechteck eingezeichnet ist, über das Rohr geschoben und mit einem einfachen Draht festgehalten werden (wenn er lang genug ist kann er doppelt gelegt werden damit die Isolierung auch wirklich gesichert ist). Die Nylonbänder, die den Zeltstoff halten werden dann (rote Striche) um das Rohr geführt und die Zelthutze ebenfalls. Ob so ein Hitzeschutz-Schlauch wohl so gut isoliert, dass dem Nylon dann auch nichts passiert?
Alternativ könnte an eben der Stelle auch ein weiteres Rohr mit 2cm Abstand vom Rauchrohr aufgesteckt werden. Der Zwischenraum könnte ja mit Steinwolle oder ähnlichem ausgefüllt werden. - Wieder eine etwas voluminöse Lösung.
Die Campfire-Stove Lösung ist ebenfalls denkbar - auch wenn mir die Strahlungshitze des Rohrs zum Nylon dann noch Sorgen macht (bei Baumwollzelten ist das nicht so bedenklich)
Es ist gar nicht so leicht einen entsprechend großen Schlauch aufzutreiben aber wenn ich Ihn kriege könnte er da, wo auf dem rechten Bild das blaue Rechteck eingezeichnet ist, über das Rohr geschoben und mit einem einfachen Draht festgehalten werden (wenn er lang genug ist kann er doppelt gelegt werden damit die Isolierung auch wirklich gesichert ist). Die Nylonbänder, die den Zeltstoff halten werden dann (rote Striche) um das Rohr geführt und die Zelthutze ebenfalls. Ob so ein Hitzeschutz-Schlauch wohl so gut isoliert, dass dem Nylon dann auch nichts passiert?
Alternativ könnte an eben der Stelle auch ein weiteres Rohr mit 2cm Abstand vom Rauchrohr aufgesteckt werden. Der Zwischenraum könnte ja mit Steinwolle oder ähnlichem ausgefüllt werden. - Wieder eine etwas voluminöse Lösung.
Die Campfire-Stove Lösung ist ebenfalls denkbar - auch wenn mir die Strahlungshitze des Rohrs zum Nylon dann noch Sorgen macht (bei Baumwollzelten ist das nicht so bedenklich)
Mittwoch, 2. Januar 2008
194. Whitewater Canoeing
Gestern fand die Saisoneröffnung beim Paddelklub statt, bei der ich nicht dabei sein konnte - es sind offenbar trotzdem einige gekommen und haben die Neckarinsel umrundet. Bin mal gespannt, wann ich das mal wieder machen kann. Ich habe mir meine Weihnachtsferien anders vorgestellt als dauerhaft rumlümmelnd Bücher durchzuackern...
Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil: das gestrige Buch taugt als Wildwasserbuch nix, das ein Jahr ältere von William Sandreuter hält da viel eher was sein Titel "Whitewater Canoeing" verspricht.
Eine weitere unruhige Nacht mit schmerzendem Fuß gab mir Gelegenheit dieses schon etwas länger im Regal vergrabene Buch noch einmal hervorzuholen und gründlich durchzusehen.
Der Amerikaner William O. Sandreuter hat damit die Grundlage für moderne Kanu-Literatur geschaffen und wird deshalb fortwährend in Canadier-Foren gelobt und gepriesen. Auch er verzichtet nicht auf Randinformationen, mit denen zunächst nicht zu rechnen war (Verpflegung, Packlisten für Mehrtagestouren, Poling, Lining und Portagieren, ...) was sicher auch damit zusammen hängt, dass unsere moderne Vorstellung von Wildwasserpaddeln sich ähnlich wie der Skisport entwickelt hat: Heute geht man zum Wildwasserfahren um eben mal einen wilden Bach oder Fluss hinunterzupoltern. Damals gehörte zum Runterpoltern eben auch das Hinaufkommen dazu und Wildwassertechniken wurden als Notwendigkeit erkannt um auch auf schwierigeren Flüssen mit Gepäck Mehrtagestouren paddeln zu können.
Das Buch hat zahlreiche Bilder (Fotos und Illustrationen) und ist sehr anschaulich geschrieben. Es behandelt - ähnlich wie C.E.S. Franks - vorwiegend die Grundtechniken des Wildwasserpaddelns, die inzwischen vielfach auch zu den Standardtechniken des Flachwasserpaddelns gehören. Anders als Franks interessiert sich Sandreuter wenig für gesellschaftliche Zusammenhänge und politische- und sozio-historische Begründungsmuster. Das tut dem Buch gut. Deshalb ist Franks Buch nicht schlecht - es hat nur den falschen Titel.
Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil: das gestrige Buch taugt als Wildwasserbuch nix, das ein Jahr ältere von William Sandreuter hält da viel eher was sein Titel "Whitewater Canoeing" verspricht.
Eine weitere unruhige Nacht mit schmerzendem Fuß gab mir Gelegenheit dieses schon etwas länger im Regal vergrabene Buch noch einmal hervorzuholen und gründlich durchzusehen.
Der Amerikaner William O. Sandreuter hat damit die Grundlage für moderne Kanu-Literatur geschaffen und wird deshalb fortwährend in Canadier-Foren gelobt und gepriesen. Auch er verzichtet nicht auf Randinformationen, mit denen zunächst nicht zu rechnen war (Verpflegung, Packlisten für Mehrtagestouren, Poling, Lining und Portagieren, ...) was sicher auch damit zusammen hängt, dass unsere moderne Vorstellung von Wildwasserpaddeln sich ähnlich wie der Skisport entwickelt hat: Heute geht man zum Wildwasserfahren um eben mal einen wilden Bach oder Fluss hinunterzupoltern. Damals gehörte zum Runterpoltern eben auch das Hinaufkommen dazu und Wildwassertechniken wurden als Notwendigkeit erkannt um auch auf schwierigeren Flüssen mit Gepäck Mehrtagestouren paddeln zu können.
Das Buch hat zahlreiche Bilder (Fotos und Illustrationen) und ist sehr anschaulich geschrieben. Es behandelt - ähnlich wie C.E.S. Franks - vorwiegend die Grundtechniken des Wildwasserpaddelns, die inzwischen vielfach auch zu den Standardtechniken des Flachwasserpaddelns gehören. Anders als Franks interessiert sich Sandreuter wenig für gesellschaftliche Zusammenhänge und politische- und sozio-historische Begründungsmuster. Das tut dem Buch gut. Deshalb ist Franks Buch nicht schlecht - es hat nur den falschen Titel.
Dienstag, 1. Januar 2008
193. C.E.S. Franks
Some canoeists think too much. They bury their trip with historical knowledge, geological knowledge, map knowledge, technical canoeing knowledge, nutritional knowledge, equipment knowledge, and so on. To them, canoeing is not of value 'in itself' but 'because of.'
Der Autor mit dem drei Initialen, C.E.S. Franks, macht genau das, was das Zitat aus seinem Buch beschreibt, mit dem Wildwasserpaddeln - er ertränkt das zentrale Thema seines Buches in Informationen geschichtlicher, soziologischer und geologisch/-graphischer Natur. Nicht dass er diese Informationen nicht interessant aufbereitet hätte - aber der Titel des Buches ließ anderes erwarten. Andererseits kann von einem Buch von Mitte der siebziger Jahre vermutlich nicht zu viel erwartet werden - der Autor legt selber dar, in welchem Maße Wildwasserpaddeln in offenen Booten damals vernachlässigt wurde. Insofern ist das Buch aus dem Jahr 1977 ein spannendes Zeitdokument mit zahlreichen Grundinformationen zur Entwicklung der Canadier-Szene in Kanada. Es bietet - anders als der Titel erwarten lässt - vielfältige Informationen zu kurzen und ausgedehnten Kanutouren in Zentralkanada, Ausrüstung, Nahrung, Transportmöglichkeiten - und dann auch noch einen Abschnitt über das, was zu jener Zeit als Wildwasser-Technik bekannt war. Die Basics, die ich mir selbst als Anfänger noch erarbeiten muss. Insofern war für mich das Buch nicht völlig ohne Spannung (bin ja fortwährend fußkrank und auf Lektüre angewiesen). Jedem weiter fortgeschrittenen Wildwasser-Paddler ist es allenfalls als historisches Dokument zu empfehlen.
Nachtrag: Franks hätte es doch besser wissen können - es gibt da das Buch von William Sandreuter, dass ein Jahr vorher in den USA erschienen ist. Franks' Buchtitel ist einfach irreführend...
Der Autor mit dem drei Initialen, C.E.S. Franks, macht genau das, was das Zitat aus seinem Buch beschreibt, mit dem Wildwasserpaddeln - er ertränkt das zentrale Thema seines Buches in Informationen geschichtlicher, soziologischer und geologisch/-graphischer Natur. Nicht dass er diese Informationen nicht interessant aufbereitet hätte - aber der Titel des Buches ließ anderes erwarten. Andererseits kann von einem Buch von Mitte der siebziger Jahre vermutlich nicht zu viel erwartet werden - der Autor legt selber dar, in welchem Maße Wildwasserpaddeln in offenen Booten damals vernachlässigt wurde. Insofern ist das Buch aus dem Jahr 1977 ein spannendes Zeitdokument mit zahlreichen Grundinformationen zur Entwicklung der Canadier-Szene in Kanada. Es bietet - anders als der Titel erwarten lässt - vielfältige Informationen zu kurzen und ausgedehnten Kanutouren in Zentralkanada, Ausrüstung, Nahrung, Transportmöglichkeiten - und dann auch noch einen Abschnitt über das, was zu jener Zeit als Wildwasser-Technik bekannt war. Die Basics, die ich mir selbst als Anfänger noch erarbeiten muss. Insofern war für mich das Buch nicht völlig ohne Spannung (bin ja fortwährend fußkrank und auf Lektüre angewiesen). Jedem weiter fortgeschrittenen Wildwasser-Paddler ist es allenfalls als historisches Dokument zu empfehlen.
Nachtrag: Franks hätte es doch besser wissen können - es gibt da das Buch von William Sandreuter, dass ein Jahr vorher in den USA erschienen ist. Franks' Buchtitel ist einfach irreführend...
Abonnieren
Posts (Atom)