Für den Samstag waren mehrere Ausfahrten angekündigt und ich hatte mich frühzeitig für die Bärenlochausfahrt entschieden, - eine Entscheidung an der ja auch die Auswahl des zum Candierfest mit zu nehmenden Bootes hing.
Am Morgen erst konnte Florian, der per Handy den Pegel gecheckt hatte (der sich erfreulicherweise knapp über der alles bestimmenden 55cm-Marke hielt), mitteilen, dass wir einigermaßen guten Gewissens zum Bärenloch fahren konnten. An der Aussatzstelle in Teisnach trafen wir noch Dominique, der sein Boot bereits an der Einsatzstelle angekettet hatte. So konnten wir - nachdem wir unsere Paddelklamotten angezogen hatten - nach Oleumhütte zur Einsatzstelle fahren. Ich hatte mich für den Trockenanzug entschieden unter dem ich - aus lauter Gewohnheit vom Winterpaddeln - eine Garnitur dünne Wäsche angezogen hatte. Zumindest an den Beinen hätte ich die ruhig weglassen können. Es war warm, - sehr warm.
An der Einsatzstelle begegneten uns schon das Kajakpaddlerpärchen wieder, dass wir schon an der Aussatzstelle getroffen hatten. Sie wunderten sich sehr über unsere Sicherheitsausrüstung und wir plauderten ein wenig über die Risiken der Bärenlochbefahrung. Trotzdem starteten sie schließlich ohne Helm und Weste.
Florian musste für diese Fahrt wohl oder übel seinen Taureau nehmen, der für diese Flussverhältnisse eigentlich ein wenig zu agil ist. Er hatte ganz ordentlich zu paddeln um mit uns - Dominique fuhr einen Solo 13 und ich meinen Fantasy - Schritt halten zu können.
Wir nahmen Rücksicht und paddelten nicht so wahnsinnig sportlich wie wir das sonst selbstredend stets zu tun pflegen...
Nichtsdestotrotz - wohl auch wegen der Wärme - waren wir an der Zwischenstation in Auerkiel, wo das richtige Bärenloch eigentlich erst losgeht, schon recht ausser Atem. Wir hatten schon allerlei Kehrwässer und kleine Wellen hinter uns und kamen erst jetzt in den wirklich bewegten Abschnitt des Flusses. Wohl auch deshalb "durchfuhren" wir ihn nach einer kleinen Vesperpause eher als dass wir ihn "befuhren". Aber auch das macht natürlich Spaß.
An der Umtragestelle bei der Papierfabrik in Teisnach hat sich seit dem letzten Jahr wenig getan. Das Flussbett unterhalb des Damms ist knochentrocken. Fortwährend versperrt ein Schuttberg einen großen Teil des Tragewegs - perfiderweise hat man diesen über weite Strecken mit Abraumschutt "aufgekoffert". Ein etwas mühseliger Balanceakt über Ziegelbrocken wird so bei der Umtragung der Boote erforderlich. Ein Bootswagen nützt auf diesem Abschnitt überhaupt nichts.
Die Kajaker ohne jede Sicherheitsausrüstung zogen es vor - statt ihre Boote lange zu tragen - im Kanal zu paddeln, wir nutzten den Kanal ein Stück weit als Treidelstrecke.
Anschließend ging es dann noch einige hundert Meter bis zur Aussatzstelle in Teisnach, wo Florian und Dominique sich - frisch gestärkt mit Florians "Wuchtwasser (Colorado) Fruchtgummis" - zur Rückholung des Autos aufmachten während ich faul ein Sonnenbad nahm.
Alles in allem war das eine richtig schöne Fahrt, die in keiner Weise mit meiner persönlichen Erst- und Zweitbefahrung in vergangen Jahr zu vergleichen ist. Seit dem Kurs bei Armin (der übrigens auch - zusammen mit Elke - wieder beim Canadierfest einen Flachwasserkurs gab) konnte ich offenbar doch so allerhand dazu lernen. Dann ist der Fantasy natürlich auch so ein fantastisches Boot, dass es kaum möglich ist damit umzukippen. Reizvoll wäre fast einmal eine Befahrung des Bärenlochabschnitts ab Auerkiel mit dem Phantom um zu sehen ob die tatsächlich etwas wilderen Abschnitte und richtigen Sturfwellen in dem kippeligeren Boot dann wieder eine wirkliche Herausforderung darstellen. Das mache ich dann vielleicht beim nächstjährigen Canadierfest.
Schließlich kehrten wir gegen halb Sieben zurück zum Campingplatz, so dass noch genug Zeit war, das eine oder andere Boot auszuprobieren. Aber davon berichte ich später.
Die übrigen Bilder dieser Tour (und auch die vom Canadierfest) habe ich in einem Webalbum abgelegt.
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