…der Tag begann sonnig und die Ach hatte plötzlich erstaunlich wenig Wasser. Die Kiesbank am Campingplatz war heute breiter als gestern und nach dem Frühstück im Freien machten wir uns ans Autosumsetzen. Gegen 10:00 Uhr paddelten wir heiter drauf los indem wir zunächst einige Kehrwasserübungen unter der Fußgängerbrücke am Zeltplatz absolvierten. Anita kenterte dabei so unglücklich, dass sie – nach etwas mühsamer Bergung von Mensch und Boot - von vorne herein entschied den Tag auf dem Campingplatz zu bleiben.
Wir anderen starteten schließlich und mussten wahrnehmen, dass auch der niedrige Wasserstand ähnlich knifflige Situationen hervorrufen kann wie der hohe. Manch einer kenterte gleich zwei Mal, ein Paddel musste von Mac aus einem kniffligen Kehrwasser geholt werden und ich hatte auf dieser Fahrt dreimal die Gelegenheit einer Kenterung knapp zu entrinnen: An der Mündung der Rotach wollte ich partout endlich mal ins rechte Kehrwasser (also in die Mündung der Rotach) und hatte auch einen – wie ich fand - optimalen Winkel gleich oben zu Beginn des Kehrwassers. Dort erfasste mich dann aber mit aller Gewalt eine Querströmung, die mich quer in die hohen Wellen zurück trieb. Ich ritt sie ab und bin jetzt sehr auf die Bilder gespannt, die Klemens vom anderen Ufer aus gemacht hat. An einem weiter unten am linken Ufer liegenden heftig angespülten haushohen Felsen paddelten alle rechts vorbei. Nur mir gelang es einfach nicht nach rechts zu kommen. Ich trieb schnurstracks auf das Prallpolster zu, entschied noch rechtzeitig links ins brodelnde Kehrwasser einzuschwenken, stützte und zog rechtzeitig und drehte eine Ehrenrunde bei der ich möglichst weit oben aus dem Kehrwasser hinaus-„fährte“ um dann im zweiten Anlauf doch noch rechts am Felsen vorbei zu kommen. Schließlich geriet ich vor versammeltem Publikum (das unbeschadet vorbei gekommen war) beinahe in ein Loch und konnte mich mit beherztem Stützen gerade noch so herausretten.
Bei sonnigstem Wetter - gönnten wir uns erneut auf einer teils schattigen Kiesbank bei einem netten kleinen Wasserfall (an dem wir am Vortag schon eine Entspannungspause eingelegt hatten) eine Mittagspause mit Sonnenbad.
Nach Abpaddeln des Reststücks - diesmal ohne Wind und Regen - setzten die meisten diesmal an der regulären Aussatzstelle aus – das ging bei niedrigerem Wasserstand deutlich einfacher. Auf der gegenüber liegenden Seite konnten wir beobachten, wie die Schlauchbootgruppe, die uns gestern noch bei Hochwasser beim Bootetragen begleitet hatte, nun bei Niedrigwasser das Blockdurchsetzte Wehr runter rutschte (mit der einen oder anderen eher schmerzhaft aussehenden Kenterung unten). Nächstes Mal wollen wir erkunden, ob es möglich ist dort zu umtragen damit uns der dann doch etwas mühsame Trageweg zum Parkplatz künftig erspart bleibt.
Wir beluden den Anhänger gleich reisegerecht, fuhren zum Campingplatz, setzten Kaffee auf und bauten unsere Zelte ab. Dann gab’s noch ein nettes Kaffeekränzchen mit Nuss- und Hefezopf nebst Keksen und dann fuhren wir bei strahlendem Sonnenschein heim.
Wir hatten diesmal zwei völlig unterschiedliche Paddeltage auf der Bregi: Samstag gab’s jede Menge Wasser aus allen Richtungen und Sonntag war fast schon ein mittlerer Wasserstand auf dem Fluss und Sonne am Himmel. Trotz der einen oder anderen heiklen Situation hat es doch allen – meine ich – Spaß gemacht, die Zeltausrüstung hat sich in allen Wetterlagen bewährt (und trocknet gerade zuhause im Wohnzimmer). Das eine oder andere, was in meinem Equipment für solche Fahrten noch fehlt, will ich noch ergänzen (vor allem was die Campingküche angeht habe ich fortwährend Nachholbedarf –aber auch ein solider Klapptisch fehlt mir noch). Mit Klemens habe ich schon vereinbart, dass uns wir mal eine Woche oder so auf dem Campingplatz einnisten werden und von da aus die eine oder andere Tour natürlich auf der Bregi aber auch mal auf der Argen unternehmen wollen. Denn dazu sind wir dieses Mal nicht gekommen. Das Wetter war zu unberechenbar und die Zeit war zu knapp. Der Campingplatz ist einfach aber zweckmäßig ausgestattet, preisgünstig und hat einen entsetzlich steindurchsetzten Boden. Wenn wir die Woche da bleiben sollten wir schauen, dass wir dicht am Fluss bei einer der Feuerstellen campieren können (diesen Bereich kann man sich reservieren lassen).
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