Den Stuhl habe ich schon vergangenes Jahr auf dem Sperrmüll gefunden. Er lässt sich zu einem flachen Brett zusammenklappen.
Mir gehen diese Meldungen nach weil sie mich an einen Norwegen-Urlaub Anfang der 90er Jahre erinnern, aus dem ich zufällig noch ein Bild des Polizeigebäudes in Elverum habe - die nackte goldene Frau fanden wir damals direkt beim Polizeigebäude recht kurios.
Ebenso trägt zu meinem Grübeln bei, dass ich letzthin bemüht bin die Motivation der Gewerbetreibenden im Canadier-Business nachzuvollziehen - diese Touranbieter waren ja einem immensen Druck ausgesetzt. Da bieten sie eine kostspielige Kinder- und Jugendausfahrt nach Norwegen an und können - am Ziel angekommen - den anvisierten Fluss aufgrund des Hochwassers eigentlich nicht befahren. Dass sie es trotzdem tun kann im Nachhinein als Fehlentscheidung bewertet werden - wäre nichts passiert hätte keiner sich darum gekümmert. Jetzt müssen sie die teure Rettungsaktion bezahlen und stehen möglicherweise Regressforderungen von Teilnehmenden gegenüber. Sie meinen nun die Rettungsaktion sei übertrieben gewesen - sie hätten das schon selbst in den Griff bekommen; aber wie sollen die Rettungskräfte so etwas einschätzen?
Aus dem Solocanadier haben sich vor einiger Zeit die selbst gemachten Knee Pads gelöst, die ich - eher wenig pfiffig - mit Royalexkleber in das Laminatboot geklebt hatte. Sie haben beim allmählichen Losreißen einiges von der Farbfläche auf dem Laminat mitgenommen und waren auf der Unterseite nun völlig verklebt und verkrustet. Gestern nun auf meiner kurzen Vormittagstour habe ich sie durch die schmucke Kniematte von Bell ersetzt, die mir Rolf überlassen hat nachdem sie sich für seine sensiblen Knie als zu hart erwiesen hat.
In Hüningen selbst kamen wir gegen 11:00 Uhr an, besichtigten zunächst die Kanalanlage, an der ich zuletzt vor ziemlich genau einem Jahr war, luden die Boote ab und checkten ordnungsgemäß an der Reception ein. Dann setzten wir die Boote an der Aussatzstelle(!) ein und paddelten zum Kanalende von dem aus wir uns bergauf arbeiteten und uns auf die Weise im einfacheren unteren Bereich warm machten. Ab und zu schleppten wir die Boote am Kanalrand einige Meter weiter nach oben und setzten irgendwo im unteren zweiten Drittel ein. Da ist der Kanal schon ein wenig kniffliger. Richtig schwer ist er ja nun nicht wirklich aber gestern hatte ich fast beständig das Gefühl 10 bis 20 Liter Wasser im Boot zu haben. Das war dann später auch gelegentlich der Fall.
Dann leerten Klemens und ich unsere offenen Boote aus und es ging weiter durch die eigentlich kniffligeren nachfolgenden gewundenen Abschnitte. Anders als im vergangenen Jahr liess sich der Kanal immerhin kenterfrei bewältigen und die Lust auf einen zweiten Run war geweckt. Den absolvierten Lisa, Anita und ich dann auch während Klemens vom Ufer aus Fotos machte (meine sind im Vergleich zu seinen mal wieder äußerst blass und unscharf).
Anita fuhr souverän durch die brausenden Wassermassen. Bei der anschließenden Abfahrt kam es zu keinen nennenswerten Zwischenfällen (vielleicht abgesehen von einer weiteren Kenterung beim mutwillig langsamen Querdurchfahren einer stehenden Welle die aufs Konto meiner Experimentierfreude zu verbuchen ist - inklusive der Knieschürfung beim anschließenden Ausstieg, die mir die kommenden Tage beim Paddeln lästig werden wird).
