Freitag, 30. August 2024

Hamburgsund und SENDEPAUSE

Nachdem ich mir nochmal gründlich die Stätten meiner Jugend in Grebbestad angesehen und im besten Café am Ort Kanelbullar und Kaffee genossen habe bin ich nach Hamburgsund gefahren und habe auf dem Sund eine Paddelrunde unternommen an deren Ende mir das Handy aus der Schwimmweste geglitten und zwischen Boot und Steg ins Wasser gefallen ist. 

Ich habe zwei Stunden lang im Schlamm und hüfttiefen Wasser danach gesucht, mir von zwei Jungs eine Taucherbrille geliehen und jede Krabbe aufgescheucht, Muscheln umgedreht und war trotz systematischem Abtasten einer großen Fläche mit meinem Trekking-Stock erfolglos. Für den Rest dieser Reise werde ich allenfalls gelegentlich Bilder mit dem IPad machen und vor meiner Heimkehr irgendwann kommende Woche vermutlich hier nichts mehr schreiben.

Nachfolgend die paar Bilder, die es noch in die Datenwolke geschafft haben bevor das Handy seine letzte Ruhe auf dem Meeresgrund angetreten hat.


Das Wikinger- Freilichtmuseum Hornbore-By ist seit Jahren geschlossen. Vor vielen Jahren bin ich dort mal in einem kleinen geklinkerten Ruderboot auf dem Sund unterwegs gewesen. Immerhin scheint jemand noch den Rasen zu mähen und hoffentlich kümmert sich auch bald mal jemand um dieses großartige Wikingerschiff, das so traurig am Steg liegt und umzukippen droht. 
Alles ist vergänglich. 

Donnerstag, 29. August 2024

Enningdalsälven und Färingen


Heute habe ich mein Vorhaben vom Sonntag verwirklicht: ich habe das Auto ca. fünf Kilometer weiter abgestellt (bevor der Enningdalsälven zu wild für mein Boot wird), bin mit dem Rad wieder zurück gefahren (und habe unterwegs den Elgåfossen fotografiert). Dann habe ich mich im boot aufgemacht und bin den ziemlich zügig fließenden Fluss hinunter gepaddelt. Unterwegs begegnete mir ein mitten im Fluss gestrandetes Boot, das da sicher nicht hin gehört. 

Es wäre eine reizvolle Aufgabe es zu bergen. Aber dafür sollte ich vorher in Erfahrung bringen wem es gehört. Ich werde mal meine Vermieter fragen, ob sie eine Idee haben.


Die Einmündung des Elgå bin ich ein Stück hinauf gepaddelt bis ein Baum knapp unterhalb des Wasserfalls quer lag. Ein Glück, dass auf dem Rückweg niemand auf der Fußgängerbrücke unterwegs war - ich wäre in Erklärungsnot gekommen ("Nein, ich bin nicht den Wasserfall hinunter gestürzt!"). Schließlich mündete der Fluss in einen See mit einer großen Insel, die ich linksseitig umfuhr. Am Ende des Sees überquert die Straße den Fluss - schon da ist zu erkennen, dass sich Stromschnellen bilden, die ich mit diesem Boot (und schon gar nicht alleine) nicht bewältigen kann. Hier hatte ich das Auto geparkt mit dem ich anschließend noch ein Stück weiter fuhr bis ich wieder an den Fluss kam.

Auch in seinem Verlauf hat der Enningdalsälven immer wieder Stromschnellen, so dass sich meine ursprüngliche Idee ihn bis in den Iddefjord hinein zu paddeln, nicht realisieren lässt.


Da ich nun schon so weit nördlich war steuerte ich Strömstad an, wo ich noch einen Einkauf tätigen wollte. Vorher fuhr ich an den Färingen, wo ich bereits 2019 und dann nochmal 2021 war. Inzwischen ist auch dort Camping verboten. 

Aber der See ist immer noch großartig und ich beschloss - da die Sonne heraus gekommen war - zum Strand zu fahren. Dabei kam ich unter der Hängebrücke zur Insel, auf der sich ein Jugendlager und "Drottning Astrids Grotta" befinden. Olav Tryggvasson wurde hier geboren.


Ich war heute nicht an norwegischer Dynastie interessiert sondern an Strandurlaub. Ich steuerte also schnurrstraks den abgelegenen Strand an und genoss eine gute Stunde lang die Sonne (vor die sich gelegentlich Schleierwolken schoben). Schließlich paddelte ich auf Umwegen (die ich nicht aufgezeichnet habe) zurück zum Auto und schlang eine Dose Sardinen und zwei Scheiben Knäckebrot hinunter. Anschließend fuhr ich dann doch noch nach Strömstad um eine Einkäufe zu erledigen.

Mittwoch, 28. August 2024

Rund um Flötemarksö


Durch die gestrige Fahrt auf dem Södra Kornsjö erneut auf die aufregende Fahrt aus dem Jahr 2019 erinnert entschied ich an diesem Mittwoch die Umrundung von Flötemarksön zu wiederholen. Ich fuhr zur Einsatzstelle, an der ich gestern achtlos vorbei gefahren war, erinnerte mich erneut überhaupt nicht daran hier mal gewesen zu sein und setzte das Boot ins Wasser. 

Anders als vor fünf Jahren war es heute nicht windig - es kam sogar zunehmend die Sonne heraus. Ich paddelte zügig über immer schmaler werdende Seearme in Richtung der ersten Umtragung. Die nahen Ufer glitten an mir vorbei und ich erreichte erstaun-lich schnell die Umtragestelle. 

Hier fließt das Wasser des schmalen Seearms über einen kleinen Wildbach auf ein tieferes Niveau. Mit einem anderen Boot wäre auch dieser Bach zu bewältigen gewesen, aber es lagen auch Bäume quer, so dass so ein Unterfangen wenig ratsam gewesen wäre.
Dort, wo der Bach ruhiger wurde setzte ich das Boot erneut ein und paddelte auf einem schmalen Schilfumstandenen langsam fließenden Flusslauf weiter.

Ich erreichte eine seenartige Wasserrfläche, auf der ich mich südöstlich weiter bewegte. Es ging vorbei an einem Wildnis-Camp mit Alucanadiern und dem Unterstand, an dem ich letztes Mal Pause gemacht hatte. Mich zog es zu dem Strand, an den ich mich vom letzten Mal her erinnerte. 


Um dahin zu kommen musste ich erneut das Boot umtragen um wieder auf das ursprüngliche Niveau des Sees zu kommen, einige größere Wasserflächen überqueren und einen schmalen Seearm finden, der mich zur großen Seefläche des Kornsjö zurück brachte. Am Strand machte ich dann eine ausgiebige Pause. 

Dann ging es weiter über den Kornsjö in die schmaler werdenden Seearme, die mich zurück zum Auto brachten. Dort lud ich meineb Krempel aus dem Boot, verfrachtete das Boot zum Auto und machte erneut erstmal eine längere Pause bevor ich wieder aufbrach

Dienstag, 27. August 2024

Södra Kornsjö


Als ich vor einigen Tagen eine Regennacht an dieser Stelle verbracht habe, dachte ich mir dass es ich lohnen würde noch einmal her zu kommen um eine kleine Runde auf dem Kornsjö zu paddeln, wo ich 2021, insbesondere 2019 und aber auch 2018 schon mal war.

Nach der morgendlichen Paddeltour auf dem Bullaresjö hatte ich keinen sportlichen Ehrgeiz sondern ließ mir Zeit diesen kleinen Teil des Sees zu erforschen. Ich übertrug den schmalen Arm der Halbinsel, umrundete sie und sah mir die Biwakstelle auf der Insel an. Dann umrundete ich eine weitere kleine Insel und steuerte zurück Richtung Parkplatz. Vorher machte ich noch einen Abstecher zu einem "Strand".

Norra Bullaresjö


Am Morgen war es windstill und kaum bewölkt. Nach dem Frühstück setzte ich das Boot ins Wasser und paddelte erneut in die Mündung des Enningdalälven. Der Pegel war immer noch recht hoch und die Strömung ließ weiterpaddeln unratsam erscheinen. Ich wollte mal die andere Richtung erforschen und paddelte - nach Verlassen des Flusslaufs - in gerader Linie über den See und dann ans rechtsseitige Ufer.


Dort legte ich kurz auf einem flachen Felsen an und vertrat mir die Beine. Anschließend folgte ich weiter dem rechtsseitigen Ufer, wechselte dann aber über zum linken wo ich auf einen netten versteckten Strand stieß. Dort blieb ich ebenfalls einige Zeit.

Das Wetter klarte immer mehr auf, aber gelegentlich schoben sich graue Wolken vor die Sonne. Etwas Wind kam auf. Ich paddelte in gerader Linie zurück und legte mein Boot an der Rückseite meiner temporären Bleibe ab bevor ich mich dem zweiten Frühstück zu wand.

Sonntag, 25. August 2024

Bullaresjö und Enningdalsälven

 
Trotz widerlicher Windböen habe ich heute nochmal das Kanu ins Wasser gesetzt weil es morgen bereits wieder regnen soll. Ich bin um die Halbinsel bei meiner gegenwärtigen Bleibe herum gepaddelt und in den Abfluss des Bullaresjön in den Enningdalälven hinein gepaddelt. Ich merkte gleich, dass hier ein erhöhter Pegel vorherrschte. Der Wind drückt offenbar große Wassermassen aus dem See in den Fluss. Trotzdem paddelte ich ein Stück flussab.


Dann merkte ich, dass die Strömungsverhältnisse ein Zurückpaddeln doch ziemlich erschweren würden. Deshalb drehte ich frühzeitig um und arbeitete mich wieder flussauf. Gegebenenfalls stelle ich dieser Tage mal das Auto flussab auf einen Parkplatz, radele zurück und paddele dann mit dem Boot flussab.

Im See konnte ich dann in Lee des Ufers und einer Insel weiter paddeln. Ich steuerte den gegenüber "meines Hauses" liegenden Campingplatz an, auf dem ich bei meiner morgendlichen Fahrraderkundung einige zerbeulte Alucanadier gesehen hatte. Ich hatte ja vor Jahren mal so ein Boot und bedauere mich davon getrennt zu haben (wie eigentlich bei jedem Boot, das ich wieder verkauft habe). Jetzt legte ich spaßeshalber den kleinen Sojourn neben die Boote.


Ich erwartete eigentlich, dass er daneben wie ein Spielzeug aussehen würde, aber das ist nicht der Fall. Er ist fast ebenso lang und hat ähnlich Volumen wie die Blechboote. Er ist eben erheblich schmaler und leichter.

Ich paddelte dann noch ein Stück am Ufer weiter in den See hinein bis hinter einem Fels der Wind allzu hohe Wellen auftürmte. Dagegen anzupaddeln ist machbar, aber schon in diesen Wellen das Boot zu wenden beinhaltet mehr Nervenkitzel als ich mir im Urlaub antun will.
Nachdem ich in einer trügerischen Windpause den See überquert hatte erreichte ich - nach etwas mühevoller Paddelei im Seitenwind, der mich immer wieder ins Schilf drücken wollte  - meine Einsatzstelle. Ich zog das Boot aus dem Wasser, betrachtete versonnen die lange nicht mehr im Einsatz gewesenen Boote am Ufer und trug schließlich das Boot die ca. 30 Meter zurück zum Haus.

Svärdlång

Einige Regentage unterbanden meinen Paddeldrang. Die Plätze, an denen ich mich im Auto aufhielt, mögen noch so idyllisch sein - das miserable Wetter schlägt mir aufs Gemüt. Umso erfreuter war ich als es allmählich wieder trockener wurde. Ich befand mich - nach einer kleinen Regenrunde durch Østfold - inzwischen bei Bengtsfors und fand eine geeignete Einstiegsstelle in den Svärdlång.

Jede Menge Rennkajaks und zugehörige Autos, Trailer und Sportler blockierten den Einstieg, aber ich rempelte mich durch ("förlåt!", "ursäkt!") und setzte mein Boot ins Wasser. Dann paddelte ich knapp vier Kilometer in die eine und die gleiche Strecke zurück in die andere Richtung. Wieder zurück gekommen paddelte ich noch ein wenig Richtung Bengtsfors, wo das Wasser in ein kleines Kraftwerk eingeleitet wird.


Unterwegs betrachtete ich im Verfall befindliche Boots-schuppen, machte eine kleine Pause am Ufer und umrundete ein paar winzige Inseln aus großen rundgeschliffenen Felsbrocken, auf denen sich auf wundersame Weise ganze Bäume angesiedelt haben.

Nachdem ich noch das Treiben der Rennkajakpaddler - es gibt offenbar keine Paddlerinnen - betrachtet hatte, die übrigens fast die gleiche Distanz wie ich (wesentlich schneller) gepaddelt sind - brach ich zu dem kleinen Sommerhäuschen auf, in dem ich die nächsten Tage verbringen werde bevor es dann weiter durch Südnorwegen nach Jütland geht.

Mittwoch, 21. August 2024

Grindsbyvattnet nochmal

2021 habe ich eine Woche auf Orust verbracht und mich bemüht alle ernst zu nehmenden Gewässer dort zu paddeln. Unter anderem war ich auf dem Grindsbyvattnet. Da kam ich jetzt erneut vorbei und da ich gute Erinnerungen an die damalige Fahrt hatte unternahm ich eine weitere Tour.


Ich setzte das Boot wieder beim Steg des Friliuftsfrämjandet ein und paddelte am Steilufer des Sees entlang durch den nördlichen Teil des Sees. Dann ging es "um die Ecke" nach Süden - vorbei an den mit Planenrahmen bedeckten Versuchsflächen zur Eindämmung invasiver Seerosen - zu einem Felsen, an dem ich anlegte und mir die Beine vertrat. So eine Pause ist entspannend und ich mache sie viel zu selten weil ich in der Regel völlig unentspannt unterwegs bin und ziemlich verbissen Strecke mache. Ich arbeite an mir... 


Zurück ging es dann erneut entlang der Steilküste bis zur Hütte des Friluftsfrämjandet, auf deren Parkplatz ich auch nochmal noch eine längere Pause machte (Lernerfolg!). Ich machte mir einen Kaffee und genoss die ruhige Atmosphäre, bis ein obszöner Pickup neben mir parkte dessen Fahrer lange seinen Motor liefen ließ. Erst als eine junge Dame in einem Kleinwagen auftauchte trat wieder Ruhe ein. Die beiden schlenderten zum See und überließen mich meinen Phantasien über komplizierte und verstohlene Liebesbeziehungen, Betrug, Herzschmerz und Leidenschaft. Es sind Situationen, wie diese, die Inspiration für Romane und Filme geben.

Dienstag, 20. August 2024

Råå Å und Småbåtshamn

Nach allerhand Natur, Kultur und etwas Konsum auf Sjælland habe ich am Dienstag Nachmittag die Fähre von Helsingør nach Helsingborg genommen und bin zunächst südlich abgebogen um im Hafen von Råå einen Zwischenstop einzulegen. Ich wollte lange schon den kleinen Flusslauf dort erkunden und heute realisierte ich endlich dieses Vorhaben indem ich das Boot über eine Motorbootrampe ins Wasser setzte und flussauf paddelte.

Nach der ersten Rundbogenbrücke sind dort keine Boote mehr unterwegs und der Fluss wird eher seicht. Große runde Steine liegen im und knapp unter Wasser und ich habe auf den vier Kilometern einige neue Macken in den Rumpf des kleinen Bootes eingefügt. 

Nachdem ich umgekehrt bin passierte ich meine Einsatzrampe und fuhr durch den Småbåtshamn zum Hafeneingang wo Wind und Wellen die Weiterfahrt unratsam erschienen ließen. Ich kehrte wieder um und beendete die Fahrt nach gut vier Kilometern.

Montag, 19. August 2024

Paddeln im Sund


Nahe beim Fähranleger habe ich ein idyllisches Plätzchen an einem Angelsee mitten im Industriegebiet gefunden. Dort habe ich mich niedergelassen, zu Abend gegessen und bin früh schlafen gegangen um dann gegen halbeins in der Nacht zur Fähre aufzubrechen. Die fuhr um halbzwei pünktlich ab.

Die Überfahrt dauerte nur zwei Stunden und ich kam also mitten in der Nacht auf Falster an. Ich steuerte Guldborg an, bog aber dann links ab um ans Ufer des Guldborgsund zu kommen. Da fand sich ein weiterer Abzweig zu einem "Naturstig", der einen Parkplatz hatte.


Am anderen Morgen unternahm ich eine Paddeltour auf dem Guldborgsund. Ich steuerte Flatø an. Diese Insel umrundete ich nördlich, paddelte dann ans südliche Ende der darunter liegenden namenlosen Insel (Vogelschutzgebiet) und treidelte das Boot über die seichte Südost-Spitze. Dann ging es nach einer Westumrundung zurück nach Flatø und zum Festlandufer.