Montag, 30. April 2007

41. Noah, Røskva und ich

Am Nachmittag haben Noah, Røskva und ich eine Tour mit der Kotztüte zum oberen Wehr unternommen. Noah grummelnd aber seinem Schicksal ergeben, Røskva begeistert und ich wie immer Paddelgierig. Ziemlich flott kamen wir ans Wehr und dort wurden Staudämme gebaut und Røskva holte Knüppel aus dem Wasser - wenn sie groß genug waren, dass sich das lohnt. Dabei ging sie sogar mal richtig weit ins Wasser. Nicht dass sie schwimmen würde. Aber immerhin machte sie sich bis über den Rücken nass.
Nach geraumer Zeit paddelten wir dann wieder gegen den heftiger werdenden Wind zurück zum Bootshaus.

Sonntag, 29. April 2007

40. Zurück vom Kringeltreffen

Wenn ich zwischenzeitlich mal elitäre Anwandlungen gehabt haben sollte hat mich dieses Treffen sanft aber nachdrücklich auf eine Position des ambitionierten Dilettanten verwiesen. Damit ist aber kein Frust verbunden eher die freudige Aussicht auf viele neue Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten und vielleicht die Erkenntnis, dass nicht jede Spielart des Canadierfahrens genau "mein Ding" sein kann, was mich nicht davon abhalten sollte mich mit ihr zu befassen.

Besonders schön war es, die Leute, mit denen ich allenfalls über das Forum Kontakt hatte, mal leibhaftig zu treffen. Lauter liebenswerte Exzentriker. Der eine hobelt Paddel und baut Boote. Der andere biegt Sperrholzplatten über Dampf gebogene Spanten und hat am Ende eine Flotte Birkenkanus. Wieder andere treiben Kult um ihre Tentipi-Zelte oder Kultalawus, die mit trickreichen meist selbst gemachten Campingutensilien ausgestattet werden. Viele haben diese kleinen faltbaren Outdoor-Feuerstellen oder sogar Öfen in ihren Zelten (die angesichts des phänomenal guten Wetters purer Overkill blieben).

Als ich Samstagmittag kam stand schon das erste Tentipi. Ich stellte mein Zelt auf und paddelte auf der Eder vom Campingplatz nach Herzhausen am Anfang des Edersees, der maximalen Wasserstand hatte. Dort nahm ich in einem Imbiss erst mal etwas zu mir. Zurück am Campingplatz waren Silke und Andreas mit Tim inzwischen eingetroffen und es gab einen Begrüßungskaffee. Allmählich trafen alle anderen ein (ca. 30 Personen, so um die 15 Zelte/Wohnmobile) mit schätzungsweise 45 Booten.

Ganz besonders beeindruckend natürlich die Flotte von Birkenbooten von Hans-Georg Wagner. Aber auch die ganzen Boote, die Jörg Wagner, der am Abend noch kam, dabei hatte. Bell-Canadier, die er vertreibt, American Traders "Twister" und das eine oder andere traditionell gebaute Kanu.

Jörg Wagner hat in Canadier-Kreisen einen Kultstatus erreicht, was mich zunächst stets etwas skeptisch werden läßt. Wir hatten bisher nur miteinander telefoniert und es war erfreulich nett ihn persönlich kennen zu lernen - die allgemeine Verehrung ihm gegenüber wird für mich nachvollziehbar.

Abends gab es eine gemütliche Lagerfeuer-Runde, aus der ich mich eher frühzeitig zurückzog weil ich ja schon um 4:30 aufgestanden war. Morgens trieb es mich dann allerdings auch wieder früh aus dem Schlafsack. Ich war nicht der einzige. Bald zogen schon Andreas und Peter ihre Runden auf dem noch nebelverhangenen Wasser und allmählich kam Leben auf den Lagerplatz.
Erst um 8:00 Uhr konnte ich 'Brötchen holen paddeln' und ließ mich zwischenzeitlich von Tim mit Kaffee versorgen. Es entstand eine nette Frühstücksrunde. Um 9:00 ging der erste Workshop los. Ich hatte mich zwar erst für den Nachmittag angemeldet, geriet aber gewissermaßen sogartig in Jörg Wageners Freestyle-Solo-Einführung. Er brachte uns schrittweise, wortreich und -witzig den 'Axle' nahe.
Mein Boot erwieß sich dabei als etwas widerspenstig lang und ich bereue, dass ich nicht sein Angebot wahrgenommen habe dieses wunderbare traditionelle Holzboot zu nehmen, dass er mitgebracht hatte (an dessen formvollendet ovalen Sitz ich aber schon beim Abladen eine Schwachstelle entdeckt hatte, für deren entgültigen Bruch ich nicht verantwortlich sein wollte). Die gut zwei Stunden Workshop waren wie im Flug vorbei und eine entspannte Mittagspause schloss sich an.
Erst gegen Ende der Mittagspause stellte ich fest, dass ich keinen Handy-Empfang hatte, auf der Mailbox aber eine Nachricht war. Deshalb paddelte ich - als der Nachmittags-Workshop losging - Eder-abwärts bis ich bei Herzhausen wieder Empfang hatte. - Eine belanglose Nachricht bezüglich des Vereinsanhängers, die mir so den Nachmittag zerriss und die Teilnahme am Candian-Style-Workshop, der möglicherweise für mich noch ergiebiger als der Freestyle-Kurs gewesen wäre. Michael war begeistert von ihm.

Zurück am Zeltplatz lohnte eine verspätete Beteiligung am Workshop nicht mehr und ich beschloss die Eder aufwärts zu erforschen. Gegen 16:30 kehrte ich zurück, lud das Boot aufs Auto und ramschte meinen Zeltkram zusammen. Ich verabschiedete mich von den zurückkommenden Workshop-PaddlerInnen und machte mich verfrüht auf die Heimfahrt weil mich am anderen Morgen die Konfirmation meiner Nichte erwartete. Dämliche Prozedur!

Die anderen üben bis Montagabend weiter. Dann gibt es eine Vorführung des Erarbeiteten und eine neue Kringel-DVD entsteht, zu der ich meine Bilder schon mal zur Verfügung gestellt habe.

Nachtrag: Der Hessische Rundfunk, der eher zufällig zum Kringeltreffen gefunden hat, hat einen zweiminütigen Fernsehbericht übers "Kringeln" ausgestrahlt (Vorsicht - es öffnet sich ein neues Fenster und das Filmchen setzt eine schnelle Internetverbindung voraus!).

Donnerstag, 26. April 2007

39. Fahrbereit

Nun steht unser kleines Auto fahrbereit vor dem Haus - morgen in aller Frühe mache ich mich auf zum Edersee.
Nach einigem Hin- und Her habe ich mich beim Bootshaus endlich doch entschieden, das Solo-Boot mitzunehmen. Es sieht doch einigermaßen grotesk aus, wenn auf dem Auto das große grüne Kanu liegt - es ist ja noch einmal knapp einen Meter länger als der Solo-Kanadier. Noch grotesker sehen beide Boote zusammen auf dem Autodach aus. Und in ökologischer Hinsicht ist das kleine Boot dann auch etwas vernünftiger. Ganz zu schweigen von den erheblich besseren Fahreigenschaften des Autos während der Fahrt.

Ich kann den Solo-Kanadier zwar längst nicht so gut und sicher kanten wie das Dickschiff aber wenn ich ins Wasser falle haben die anderen wenigstens was zu lachen. Schwimmweste und Neoprenhose nehme ich sicherheitshalber mit.

Während des Nachmittags habe ich immer mal wieder die Kringel-DVD angeschaut. Bin ja doch sehr gespannt, ob mir dieses Filigran-Paddeln (mit oder ohne Musik) liegt. Ich bin doch eher ein stoischer Strecke-Paddler, der an der einen oder anderen einigermaßen milden Stromschnelle Gefallen findet. So auf dem flachen Wasser herumzukringeln - noch dazu mit Sphärenklängen vom Ufer aus - kommt mir doch ein wenig komisch vor. (Und dann fühle ich mich auch so tollpatschig in meinem aufgekanteten Boot...)

38. Vorbereitung des Poling-Treffens

Heute bin ich in die Öffentlichkeitsarbeit für das Poling-Treffen eingestiegen. Nachdem Frank Mörke sich bereit erklärt hat, die Ausschreibung im Open-Canoe-Journal zu veröffentlichen habe ich nun beim German-Open-Canoe Verein angefragt ob sie am übernächsten Wochenende bei ihrem Jahrestreffen Ankündigungs-Flyer auslegen können. Sie können. Jetzt habe ich Flugblätter auf den Weg gebracht. Für das Kringel-Treffen, zu dem ich übermorgen aufbreche, habe ich auch gleich einen kleinen Stapel ausgedruckt.

Eben habe ich noch - weil Ruth recht früh aus Marbach zurückgekommen ist - eine kleine Poling-Trainingsrunde eingelegt. Etwas gehetzt weil ich dann noch Abendessen machen wollte. Dabei trieben sich beim Paddelklub allerlei Gleichgesinnte herum. Rolf probierte seine neue Steueranlage und das GPS-Gerät aus, Bettina und Jojo unternahmen eine gemütliche Canadierrunde neckarabwärts in Richtung der Biergärten und Paula war offenbar drauf und dran mit Heiko(?) eine kleine Kajaksession einzulegen.

Na immerhin konnte ich auf meiner schnellen Runde beide in Frage kommende Polingstrecken jeweils von oben fotografieren. Das obere Bild zeigt die Flachwasser-Passage vor dem ersten Wehr, das man übertragen muss um zu der unten abgebildeten Flachwasser-Passage vor dem zweiten Wehr zu kommen. Unmittelbar vor dem Wehr ist das Flußbett dann tief ausgewaschen. Ein beliebter Platz ein Bad zu nehmen, was der nackte junge Mann ganz rechts im Bild auch tat als ich gerade kam. Den beiden jungen Frauen hat er damit sichtlich imponiert.

Dienstag, 24. April 2007

37. Der Reiher auf dem Bügeleisen

Heute ist wieder so ein Dienstag, an dem ich in der Mittagspause eine schnelle Runde um die Neckarinsel machen konnte. Schnell deshalb, weil sich unsere Dienstbesprechung mal wieder länger hingezogen hatte als geplant und weil ich ja den Hund nicht so lange leiden lassen wollte.

Auf der Neckarinselspitze - von den Tübingern liebevoll "Bügeleisen" genannt - stand stoisch ein Reiher, der die Tretboote, Stocherkähne und auch mich unbeeindruckt an sich vorbeiziehen ließ. Auch das Gebell von Geronimo, dem Hund der in den Hütten lebenden (nun doch nicht mehr) Wohnsitzlosen brachte ihn nicht aus der Fassung. Auf meinem Weg zurück - Neckaraufwärts - stand er immer noch da und ich lichtete ihn ab.

Die Hütten im Hintergrund sind ein "niederschwelliges" Angebot an die Wohnsitzlosen der Stadt, die sich dort bereitwillig niedergelassen und ausgebreitet haben. Wir grüßen uns stets lovial weil Geronimo es sich zur Angewohnheit gemacht hat, KanufahrerInnen lauthals anzubellen (erstaunlicherweise toleriert er Stocherkähne, Tret- und Ruderboote). Ich fordere ihn immer auf, doch zu mir ins Wasser zu kommen, und sollte mich nicht wundern, wenn er dieser Aufforderung einmal nachkommt. Denn nach geworfenen Stöckchen stürzt er sich unerschrocken zu jeder Jahreszeit in den Neckar.

Auf dem oberen Bild ist die Eisenbahnbrücke der Ammertalbahn zu erkennen. Unter ihr beschreibt der Neckargrund eine kleine Schwelle. Beim gegenwärtigen Normal- bis Tiefwasserstand ist diese Schwelle nicht wahrnehmbar aber wenn der Neckar ansteigt (z.B. auf das Niveau unseres maroden Kanuklub-Anlegers) wird es für die Stocherkähne schwierig, die Schwelle zu überwinden.

Auf dem Bild ist die Rollenbahn zu erkennen, die der Stocherkahnverein gegenwärtig montiert hat, um die saisonklar gemachten Stocherkähne ins Wasser befördern zu können (so ein Kahn wiegt ca. 350 kg.). Als ich noch mein schweres Holzboot hatte habe ich mir immer gewünscht, diese Rollenbahn wäre dauerhaft installiert. Jetzt trage ich meine Boote (möglichst lässig) zum Anleger.

Für mich bildet der Anleger immer den Messpegel. Wenn das Wasser 10 cm über der Plattform steht komme ich gerade noch unter der Bahnbrücke gegen die Strömung an. Steigt das Wasser bis über die erste Stufe der Treppe sollte ich neckaraufwärts paddeln weil ich dann auch wieder zum Bootshaus zurückkomme.

Nachtrag am Nachmittag: Als Ole von der Schule heimkam reparierte ich gerade den Golfball-Kollektor und prompt kam die Idee zu einer weiteren Kanuzfahrt auf. Ich ließ mich nicht lange bitten und wir machten uns mit dem Hund im Fahrradhänger auf zum Paddelklub. Dort angekommen ließ ich das Boot ins Wasser und Ole runinierte den Golfball-Kollektor auf der Rollenbahn des Stocherkahnvereins. Wir paddelten trotzdem zur Eisdiele in der Altstadt (Schoko-Erdbeer im Becher und Tiramisu/Karamell in der Waffel). Røskva bekam den Waffelrest mit etwas Eis und mit einem weiteren kleinen Rest versuchten wir einen Erpel anzulocken, der auch erstaunlich nah kam aber hinreichend viel Abstand von Røskva hielt. Ich glaube sie wäre einem Entenbraten nicht abgeneigt gewesen. Am Ende spielten die beiden auf dem Bootshausgelände Ball während ich das Boot sauber machte und einlagerte.


Wir haben übrigens keinen einzigen Golfball oder vergleichbares auf dem Neckargrund entdeckt. Lediglich ein altes unbeschriftetes Schild, das ich mühsam zwischen zwei Paddeln heraus-geangelt habe. Ob ich den Golfball-Kollektor wohl nochmal repariere?

Montag, 23. April 2007

36. Bootspflege

Den Umstand nutzend, dass Christel mir am Freitag einen bei ihr ausgedienten Neoprenanzug in die Hand gedrückt hat, den sie dem Verein stiften wollte, habe ich mich in der Mittagspause zum Bootshaus aufgemacht und den (inventarisierten und benummerten) Anzug ins Regal gehängt.

Eigentlich bin ich aber hingefahren, um meine Boote einmal richtig sauber zu machen. Wenn ich am Freitag an den Edersee zum Kringeltreffen fahre will ich einigermaßen ansehnliche Boote mitnehmen an denen nicht mehr der Schlamm der letzten Ausfahrten klebt. Es war gar nicht so leicht, den angetrockneten Schmodder von der Kotztüte zu wischen - er klebte noch seit der Donaufahrt am vorletzten Wochenende daran.

Ich weiß immer noch nicht, welches Boot ich zum Kringeltreffen mitnehme - vielleicht doch beide?
Gestern bei der Neckarfahrt habe ich meinen Solo-Canadier zusammen mit Rainers Prospector auf dem Autodach gehabt. Die Süllränder haben sich leicht überlappt. Aber das ging gut. Ähnlich wie bei meinem Versuch meine beiden Boote auf dem Dach zu befördern. Ich muß mir das noch gut überlegen ob ich so beladen bis zum Edersee fahren will.

Sonntag, 22. April 2007

35. Oberer Neckar ab Horb

Und wieder war es Roland, der die Organisation einer weiteren improvisierten Paddeltour vom Paddelklub aus in die Hand genommen hat.

Links auf dem Bild poltert er wieder eines dieser Wehre herunter, die "wir ja eigentlich nicht fahren!" Auf dieser Tour entwickelt sich das Schrägwehr-Rutschen zur Tugend - eigentlich für alle außer mir. Dafür ist mir mein Laminat-Boot doch zu zerbrechlich und ich verlege mich lieber aufs Fotografieren.
Wir hatten zunächst Zweifel, ob es wohl genug Wasser geben würde. Auch weil die eigentlich geplante Nagold-Fahrt aufgrund des niedrigen Wasserstands abgesagt worden war. Aber der Pegel in Rottweil betrug 77cm und so machten wir uns morgens gegen 10:00 Uhr zu Vierzehnt mit vierzehn Booten auf. Um 12:00 kamen wir dann irgendwann nach Fahrt, Abladen, Auto-Versetzen und einer kurzen Umwelt-Einweisung durch Roland endlich aufs Wasser.

Ähnlich wie vergangenen Sonntag hielten uns diverse Passagen, an denen die Wildwasserorientierten PaddlerInnen ein wenig "spielen" konnten leichtgradig auf, so dass wir erst gegen 14:30 Uhr zu einer geeigneten Grillstelle am Wehr unterhalb von Eyach kamen. Dort wurde Pause gemacht.
Als es weiterging mußten wir tatsächlich mal 500 Meter treideln. Ansonsten kamen wir eigentlich immer gut durch mit einigen wenigen Grundberührungen.

Am Golfplatz in Sulzau konnten wir diverse Golfbälle von ihrem tristen Dasein auf dem Neckargrund befreien. Ich hatte extra meinen (noch nicht) patentierten Golfball-Kollektor mitgenommen (den ich im Herbst gebastelt habe weil irgendwer Golfbälle auf dem Neckargrund bei Tübingen verteilt hat). Die Sammelei nahm erst dann ein Ende als eine der drei Holzzungen an diesem ingeniösen Gerät abbrach. Ich werde eine neue annageln und mit Draht festbinden...

In Bad-Niedernau kamen wir schließlich kurz vor 19:00 Uhr an. Bis wir dann (nach Beladung und Rückholung des Autos aus Horb und Rückfahrt) in Tübingen waren war es kurz vor 20:00 Uhr. Ein kleiner Umtrunk in der banachbarten Kneipe schloss die Tour ab.

Samstag, 21. April 2007

34. Paddeln mit Røskva

Bereits als sie noch ganz klein war habe ich Røskva zum Paddeln mitgenommen. Deshalb springt sie auch heute noch bereitwillig ins Boot, wenn ich mit ihr paddeln gehe. Sie sitzt still zwischen meinen Knien und wird nur dann unruhig, wenn sich allzu vorwitzige Enten in unsere Nähe wagen. Dabei würde sie nie ins Wasser springen - sie meidet als langhaariger Tibet-Terrier (letzte Woche haben wir sie geschoren) das Nasswerden weil sie gewöhnlich äußerst langsam trocknet.

Wie wenn man mit Kindern paddelt, ist es ratsam, mit einem kleinen Köter gelegentlich ein Päuschen zu machen. Wir haben das heute bei den Stocherkähnen gemacht, die sich allmählich wieder an den Anlegestellen in der Stadt sammeln. Der Srocherkahnverein ist eifrig dabei, die letzten Boote für die Saison vorzubereiten und sie nach und nach in den Neckar zu befördern. Ganz allmählich leert sich der Bootslagerplatz für die Stocherkähne auf dem Gelände, das auch der Paddelklub nutzt.

Freitag, 20. April 2007

33. Polingtraining

Heute war beim Kanuklub erstmalig in dieser Saison wieder reguläres "Training". Mein Training bestand darin im Solo-Canadier die Flachwasserstrecke vor dem oberen Wehr hoch- und wieder hinunter zu staken. Das hat erstaunlich gut geklappt. Nachdem mir im englischen Forum in einem Thread, den ich zum Thema "Poling-Canoes" angezettelt habe, versichert worden ist, dass mein Solo-Canadier wahrscheinlich genau das richtige Boot fürs Poling ist, war ich auch hochmotiviert es noch einmal richtig ernsthaft anzugehen. Und tatsächlich: aller Wackeligkeit zum Trotz bin ich heute mehrfach auch die kleinen Stromschnellen direkt unter dem Wehr hinauf und auch wieder hinunter gekommen. Dabei habe ich mit der Standposition im Boot etwas experimentiert. Wenn ich weiter ins Heck gehe steigt der Bug besser aus dem Wasser und das Boot lässt sich besser lenken. Allerdings wird mein Stand noch kippeliger da das Boot an der Stelle schon wieder etwas schmaler ist. Klar, dass es heute so gut geklappt hat lag auch daran, dass der Neckar gegenwärtig richtig wenig Wasser hat - entsprechend mild ist die Strömung. Aber irgendwie muss man ja anfangen - bei etwas mehr Wasser traue ich mir nächstes Mal auch etwas mehr zu.
Anschließend haben wir an der Feuerstelle am Boothaus noch gegrillt und vereinbart, uns Sonntagmorgen um 9:30 Uhr zu treffen um - das gute Wetter nutzend - eine Kanutour zu unternehmen. Wir peilen mal den oberen Neckar an - sind uns aber bewusst, dass das möglicherweise aufgrund des niedrigen Pegelstands nicht klappt. Da wird uns dann schon noch irgendwas anderes einfallen.
(Habe das Fotohandy heute zuhause vergessen. Drum diesmal keine Bilder)

Donnerstag, 19. April 2007

32. Bootstransport Nr.4 - Dachträger

Nachdem ich mich einige Jahre über meinen mausigen Fapa-Dachträger geärgert habe (er ließ sich mittels Adapter-Kit an die Dachträger-Aufnahme des Autos anpassen, wurde dadurch aber so hoch, dass er beim Be- und Entladen des Bootes stets ein wenig vor- und zurück-"nickte") habe ich vor einiger Zeit einen Handwerker-Dachträger für das Auto ersteigert. Er war erstaunlich billig. Beim Abholen wurde mir auch klar, warum: er war für das Modell mit Dachklappe im Heck konzipiert und deshalb zu kurz. Alle außer mir müssen das wohl gleich erkannt haben. Naja, ich verlängerte ihn einfach beim benachbarten Schlosser und schraubte ihn aufs Dach. Seitdem verfüge ich über einen hochsoliden Dachträger für ein Boot.


Nun habe ich aber doch zwei Boote.

Ralf Schönfeld hat auf seiner Homepage dankenswerterweise (neben vielfältigen anderen Informationen rund um den Canadier) die Regularien für die Maximalbreite von Dachträgern aufgeführt. Demnach konnte ich - nach einem Blick in den Fahrzeugbrief - den Dachträger auf eine Gesamtbreite von 166cm verlängern. Das tat ich mit Hilfe von zwei Holzquerträgern, die in die Seitenreling des fest montierten Dachträgers einrasten (ursprünglich hatte ich vorgesehen sie von unten 'irgendwie' zu befestigen damit das Ganze nicht so hoch wird. Aber für das 'Irgendwie' fiel mir schließlich doch nichts ein. So werden sie nun doch von oben aufgestülpt).
Eine erste Belastungsprobe erlebte diese Konstruktion als ich Margrits und mein Boot damit an die Lauchert und wieder zurück beförderte. Inzwischen habe ich mal ausprobiert, ob meine beiden Boote darauf nebeneinander passen. Sie tun es.

Im englischen Forum beschäftigt man sich auch mit dem Dachtransport von Booten. Da habe ich auch ein Bild meiner Lösung beigesteuert. Nun überlege ich, ob ich am übernächsten Wochenende zum Kringel-Treffen beide Boote mitnehme oder (vernünftigerweise) doch nur eins. Auf das Treffen bin ich schon sehr gespannt. Ich bin völlig ahnungslos, ob dieses Filigran-Paddeln, das dort betrieben wird, mir liegt oder nicht. Beim Rumprobieren habe ich gemerkt, dass ich den großen Canadier wesentlich stabiler aufkanten kann als den kippeligen kleinen.

Mittwoch, 18. April 2007

31. Bootstransport Nr. 3 'Deep-Dish-Carrying-Yoke'

An Tagen, an denen nicht gepaddelt wird arbeite ich vorbereitete Posts auf. Davon gibt es schon eine ganze Reihe - mal sehen, wann sie mir ausgehen - dann lege ich wieder eine Pause ein.


Im letzten Winter habe ich (begleitet von allerhand Einträgen im Canadier-Forum) ein Deep-Dish-Yoke für die Kotztüte angefertigt. Ursprünglich waren beim Kauf zwei Carrying-Pads dabei, die ich aber lieber nicht nutzen wollte. Sie werden auf den Center -Thwart aufgeschraubt und sind - obwohl sie auf den Schultern sehr bequem sind - beim Aufladen des Bootes auf den Autodachträger oder ins Bootsregal sowie bei Boot-über-Boot Rettungsaktionen immer im Weg weil sie über den Süllrand hinausragen.

Das Deep-Dish-Carrying Yoke wurde aus Eschenholz hergestellt und passt sich meinen Schultern perfekt an. Natürlich ist Holz härter als die gepolsterten "Pads" und ich war zwischenzeitlich versucht, die Auflagefläche irgendwie abzupolstern. Aber vorläufig lasse ich es so wie es ist weil das Holz ja auch einen schönen Anblick bietet.

Nachtrag: Übrigens hat Frank Mörke sein Einverständnis zur Veröffentlichung der Poling-Ausschreibung gegeben. Ich denke mal ab Anfang Mai geht das raus...

Noch ein Nachtrag: Heuteabend habe ich die Google-Karten-Option "Meine Karte" entdeckt und die aufgeführten Paddeltouren aus diesem Blogg und aus dem mittlerweile entstandenen Webalbum eingezeichnet. Künftig kann ich das auch noch verlinken (nachträglich mache ich das nur wenn mir mal ganz langweilig ist).

Und ein weiterer Nachtrag: die Bilder waren verschwunden. Ich habe jetzt die, die ich noch hatte, eingefügt. Es sind womöglich nicht die, die ursprünglich in dem Beitrag waren aber diese bleiben jetzt mit größerer Wahrscheinlichkeit drin.


Dienstag, 17. April 2007

30. Bootslagerung

Heute konnte ich wieder gleich in der Mittagspause eine kleine Trainingsrunde um die Neckarinsel machen weil beide Kinder Nachmittagsschule haben. Der arme Hund leidet dann immer ein wenig (ich tröste mich damit, dass er mehr litte, wenn ich mittags schnell heimkäme, mit ihr ein Stück spazieren ginge und dann wieder zum Bootshaus abhaute...).

Schließlich hing ich das Soloboot wieder an die Vorrichtung, die ich seitlich an dem große Bootsregal befestigt habe weil kein Platz mehr für einen Canadier frei war. Das ist keine ideale Lösung und ich achte immer sehr darauf, dass ich das Boot abwechselnd Backbord oder Steuerbord an 'den Haken' hänge. Das mache ich nun schon ein Jahr lang und habe den Eindruck, dass es dem Boot nicht schadet. Ein gutes Gefühl habe ich fortdauernd nicht dabei.













Als Ausgleich für die verspätete Mittagsrunde nahm ich Røskva schließlich heute abend noch einmal mit zum Poling. Poling im 18-Fuß-Canadier ist erheblich einfacher als in dem kippeligen Soloboot.

Heute habe ich von Jürgen, unserem Bootshauswart grünes Licht für das Poling-Treffen bekommen und bei Frank Mörke, dem Betreiber des Open Canoe Journal, angefragt, ob ich meine Ausschreibung bei ihm veröffentlichen kann. Bin mal gespannt, wie er reagiert.

Montag, 16. April 2007

29. Bootstransport Nr.2 - Bootswagen

Die gestrige Neckartour mit ihren langen Umtragestrecken hat mich doch noch einmal dazu angeregt, über Bootswagen nachzudenken. Das Tragejoch mag ja prima für kleine Strecken sein aber alles über 250 Metern würde ich doch lieber gemütlich schieben - insbesondere da die Wege in unseren Breiten zwar gelegentlich lang aber häufig komfortabel glatt sind.
Bootswagen sind in unseren Breiten das bevorzugte Mittel für "Portagen". Wie dieser Begriff schon erahnen lässt werden bei solchen Gelegenheiten Boote eigentlich getragen - das kommt daher, dass in den Wäldern Kanadas so wenige asphaltierte Wege von See zu See oder zum nächsten Flusslauf angelegt wurden. Bei uns allerdings werden Schleusen und Wehre auf festen Wegen umtragen - da kann man sich schon gelegentlich mit einem fahrbaren Untersatz behelfen.

Diese fahrbaren Untersätze gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen im Handel (z.B. HIER). Im Folgenden zunächst eine willkürliche Auswahl an angesammelten eBay-Angeboten und abschließend die optimale Lösung und - nicht ganz so optimal - meine Eigenkonstruktion.










Der erste abgebildete Bootswagen ist zum Beispiel die Minimallösung - Drei hölzerne Träger - mit Winkelblechen miteinander verbunden, untendrunter eine Stahlachse. Immerhin angereichert durch Luftbereifung, was einen gewissen Federungskomfort beinhaltet. Mit Riemen um die Holzträger (und ein wenig vom doch recht fragilen Bootszentrum entfernt platziert) können mit so einem Wägelchen recht weite Strecken zurückgelegt werden. Die breiten Räder verhindern, dass das Wägelchen auf weichem Boden gleich wegsackt und das komplette Gefährt passt noch einigermaßen gut ins Boot. Es ist schwer - das ist ein Nachteil.








Gut in jedes Boot passt auch diese zusammenlegbare Faltbootvariante. Ein simpler Holzrahmen, in dessen Minigabeln (aus verzinkten Stahlwinkeln?) kleine Räder mittels Flügelmuttern befestigt werden. Für einen Canadier müsste allerdings zusätzlich auf der Oberseite eine Seitenführung befestigt werden, damit das Boot nicht unablässig hin- und herkippelt und damit die Räder immer wieder bremst.









Eine weitere Faltbootvariante ist dieser seitlich zusammenklappbare Bootswagen. Er passt der Länge nach in die schmalen Faltboote. Für Canadier ist er vermutlich weder von der Grundform her noch von der Stabilität her geeignet. Nichtsdestotrotz bildet er doch eine gewisse Anregung für Eigenkonstruktionen für Bootswagen mit etwas größeren Rädern. Grössere Räder sind hilfreich, wenn das Gelände dann doch nicht ganz so eben ist. Auf Wiesen und Uferböschungen finden sich dann doch immer wieder Unebenheiten, die die kleinen Räder der regulären Bootswagen nicht überwinden.
Auch das Modell links mit dem Stahlrahmen hat - wie ich finde - viel zu kleine Rädchen. Auch ist mir nicht recht klar, wie darauf ein Boot befestigt werden soll. Vielleicht lässt sich irgendwo noch eine Längsstrebe einstecken, an der dann ein Riemen unter dem Rumpf durch um das Boot geführt werden kann. Ansonsten ist es erfreulich einfach konstruiert und lässt mich über die Verwendung kleiner Kinderrad- oder Rollergabeln nachdenken.









Der nächste faltbare Bootswagen fällt in die Kategorie Faltbootzubehör. Er scheint mir genial einfach komprimierbar zu sein, hat aber erneut viel zu kleine Rädchen und trägt - wie es scheint - ein Maximalgewicht von 20kg. Soviel mag ein leeres Faltboot wiegen, nicht jedoch ein voll beladener Canadier. Gleichwohl böte eine ähnliche durch stärker bemaßte Hölzer und Riemen solidere Konstruktion die Möglichkeit richtig große Räder anzufügen, die dann auch leichter laufen. Darüber kann man nachdenken bevor man eine fertige Lösung kauft.
Hier ist die ultimative Back-Country-Lösung: für den Transport eines richtigen Canadiers ist dieser Bootswagen konstruiert. Er ist in den Staaten für viel Geld zu bekommen und trägt die Bezeichnung "swedish style", was auf eine skandinavische Herkunft schließen lässt. Die großen Räder lassen es möglich erscheinen mit ihm und einem beladenen Canadier obenauf auch auf wurzeldurchsetzten Waldpfaden über Stock und Stein zu holpern.

Dazu eignet sich mein selbst konstruierter Bootswagen für das Soloboot nur bedingt. Immerhin habe ich relativ große Kinderwagenräder aufgetrieben, die auf einer durchgehenden Stahlachse stecken. Sie lassen sich mit wenigen Handgriffen abnehmen und innerhalb des Holzrahmens des Bootswagens verstauen. Die Stahlachse habe ich in einer Nut im Eschenholz versenkt. Damit sie sich nicht mitdreht habe ich an einer wenig belasteten Stelle zwei kleine Kerben seitlich eingefeilt und die Achse an diesen Stellen mit Schrauben fixiert.
Die Wölbung des Holzes habe ich exakt dem Boot angepasst. Aufgeklebte Gummipunkte gewährleisten, dass das Boot nicht rutscht. Trotzdem muss es in unwegsamem Gelände und auf längeren Strecken mit einem (besser: zwei) Riemen fixiert werden. Die relativ großen Lufträder sorgen - auch da sie wenig Druck haben - für einen recht guten Federungskomfort. Deshalb - und aufgrund der relativ großen Auflagefläche - kann der Wagen auch gut in der Mitte platziert bleiben - verschieben lässt er sich aufgrund der genauen Anpassung an die Rumpfform nämlich nicht.

Dass Bootswagen nicht immer in der Mitte platziert werden kann gute Gründe haben auch wenn der Komfort darunter leidet. In der Mitte sind Boote am fragilsten. Insbesondere bei beladenen Booten sollte deshalb erwogen werden den Bootswagen weiter vorne festzuschnallen und dann eben doch einiges Boots- und Gepäckgewicht entweder am langen Arm mitzutragen bzw. das Gepäck für die Zeit der Bootswagennutzung ganz weit nach vorne möglichst vor den Bootswagen zu rücken. Damit wird das Risiko vermindert, dass das Boot in der instabilen Mitte Risse kriegt oder sogar bricht.

Nachtrag: Heute Mittag war ich kurz beim Bootshaus um diverse kleiner Reparaturen vorzunehmen. Ich habe mir jetzt einen kleinen Koffer für mein Amt als Materialwart zusammengestellt. Den werde ich künftig bei solchen Gelegenheiten mit mir herumtragen - bis ich ihn ggf. irgendwo im Bootshaus deponiere oder mir ein kleines Schränkchen oder Pult daselbst anschaffe. Er enthält die Inventarliste, die mir Birgit überlassen hat, und die wir seit Freitag aktualisieren, einen Block, allerhand Eddings zum Kennzeichnen von Vereinseigentum, Klebeband und Kleinteile wie die Schraube, die Paula gestern in ihrem Boot fand, die aber in ein anderes (welches blos?) gehört.