Freitag, 5. April 2013

Open Canoe Festival - Drôme - Abschluss (14)


Am Tag nach Festivalende standen nur noch wenige Zelte auf dem ziemlich zerpflügten Campingplatz. Auch wir bauten unser Zelt ab, verstauten unser Gerümpel und verabschiedeten uns von den wenigen noch Anwesenden (einige Schweizer und natürlich Paul Villecourt).


Unsere Rückfahrt führte uns über die Alpenausläufer südlich von Grenoble und wir genossen die Strecke entlang der Bez (die kann man paddeln!) außerordentlich. Dies selbst dann als ein gewählter Pass (Col de Menée)  sich als noch geschlossen erwies. Wir steuerten eben den wenig Kilometer weiter südlich gelegenen Col de Grimonne an. Dieser Pass führt zunächst durch einen wilden Canyon in dem ich viele Bilder aus dem fahrenden Auto heraus gemacht habe.



Die Bilder der Rückfahrt streue ich jetzt mal in mein Festivalfazit ein:

Ich habe einigen Aufwand betrieben um meine Eindrücke vom Open Canoe Festival an der Drôme zu dokumentieren. Nicht jeder der 14 Berichte wird jeden interessieren aber über die Uninteressanten kann man ja hinweg lesen (es entspricht auch meinen Lesegewohnheiten, mir erst die Bilder anzusehen...). 


Im Grunde mache ich Werbung für das jährlich statt findende Treffen, das mit seinen bis zu 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern das größte und einzige internationale Canadiertreffen Europas ist. Ich mache das schon deshalb weil der Organisator, Paul Villecourt mit seinem Team, einen wirklich guten Job gemacht hat, der alle Hochachtung verdient.

Anders als bei den sonst üblichen Canadiertreffen, auf denen es den einen oder anderen Workshop gibt, oder auf denen Kursstunden angeboten werden, hat das Open Canoe Festival eine komplett durchorganisierte Struktur mit üppigem Rahmenprogramm. Es handelt sich um eine - in meiner Wahrnehmung - gesunde Mischung aus geweblichen und - sagen wir mal - "leidenschaftlichen" (das eine schließt das andere ja nicht aus) Angeboten.


Greg Spencer fand es wohltuend, dass bei diesem Festival keine "große Namen" von Bedeutung sind. Und dennoch sind renommierte Experten anwesend und teilen mit den Teilnehmern und Teilnehmerinnen ihre Kenntnisse (und Greg selbst ist auf dem besten Weg zu einem dieser "großen Namen" zu werden).

Die Zielgruppe des Festivals sind unzweifelhaft Tourenpaddler. Dessen muss man sich klar sein. Dass in diesem Jahr die Wildwasserfraktion stärker auf ihre Kosten kam lag eher an den Witterungsbedingungen als am Konzept des Festivals. Wer eindeutig zu kurz kommt, das sind die Freestylepaddler weil das Festival an einem Fluss stattfindet und kein See in der Nähe ist.

Darauf führe ich auch die zurückhaltende Wahrnehmung des Festivals in der deutschen Canadierszene zurück. Die ist - zumindest im deutschen Canadierforum - offenbar sehr dominant. Darum bekomme ich zunehmend den Eindruck, dass in dem Forum nur einen sehr kleinen Ausschnitt der Canadierszene repräsentiert ist.


Ein deutliches Indiz dafür ist, dass von den knapp 500 Teilnehmern des diesjährigen Festivals 80 aus Deutschland kamen. Von denen hat sich im Vorfeld der Veranstaltung niemand im Forum zu Wort gemeldet. Aus Brittanien kam die drittgrößte Gruppe der Festivalteilnehmer (40). Dann waren da ungefähr 20 Schweizer, einige Belgier, Italiener und Dänen und natürlich jede Menge Franzosen.

Auch wenn das Wetter in diesem Jahr alles andere als gut war (anfangs regnete es unablässig, der Zeltplatz wurde zu einer Matschpiste, dann hatten wir strammen Frost in der Nacht und der Pegel der Drôme war von sonst üblichen (unter) 30 Kubikmetern auf bis zu 100 angeschwollen) waren die Festivalteilnehmerinnen und -teilnehmer bester Laune. Die Workshops waren gut besucht, die Mahlzeiten französisch exzellent und üppig und die Organisation ließ keine Wünsche offen.

 Ich werde alles daran setzen im nächsten Jahr wieder dabei zu sein.


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