Menues, Matsch, Musik und Leute
Das auf Veranstaltungen auf festem Boden reduzierte Programm (Paul Villecourt: "even more rich"!) war auf beständige Interpretation angewiesen. Eine sprachgewandte junge Frau stand bereit um stets freundlich und geduldig Auskunft zu geben. Man konnte sich zur Teilnahme an Workshops eintragen, was ich aber stets versäumte. Dass ich dennoch an ihnen teilnehmen konnte ist ein Hinweis auf die unkomplizierte aber dennoch perfekte Organisation des Treffens.
Wir hatten in den ersten Tagen mit allerhand Matsch zu kämpfen und jede und jeder war stets bemüht der Kombination aus Erde und Wasser etwas entgegen zu setzen. Für deren Beförderung kamen diverse Hilfsmittel - nicht nur Eimer und Tüten - zum Einsatz.
Auch gelegentliche Windböen bis hin zu leichten Sturmanwandlungen machten aus dem Canadier-Festival ein kleines Woodstock des Kanusports. Robert Sommer, der sich für seinen Stand spontan einen (etwas minderwertigen) Pavillion besorgt hatte, bekam das leidvoll zu spüren.
Allerlei spannende Boote lagen herum. Das links hielt ich längere Zeit für den dritten mir nicht bekanten Phantom in Europa. Aber bei näherer Betrachtung erwies es sich als ein Dagger-Prophet. Bei manch einem Boot konnte man den dazu gehörenden Paddler erahnen.
Andere - weniger bizarre - Boote befriedigen die Interessen ambitionierter Bastler oder die von Sammlern traditioneller, gern auch hoch betagter Canadier.
Ein Boot, das viel Aufmerksamkeit erweckte, war das gelbe Esquif Presage mit Holzsüllrand, den es am Sonntagabend zu gewinnen gab.
Viele weitere Preise (wie die Paddel links) gab es ebenfalls und jeder, der sich ordentlich zum Festival angemeldet hatte hatte auch ein Los in der Trommel. Die Preisverleihung - anschließend an ein vortreffliches Essen - zog sich entsprechend lang hin und die reizende englische Dame neben mir (Alter ca.5) vertrieb sich die Zeit mit atemberaubenden Turmbauten. Sie gewann übrigens einen Biwak-Sack. Das Warten hatte sich gelohnt.
Paul Villecourt, der Veranstalter, verkündete die glücklichen Gewinner und die nette Rezeptionistin des Campingplatzes unterstützte ihn dabei. Ein kleiner Junge durfte die Lose ziehen.
Vorher hatte es ein leckeres im Freien zubereitetes Tortellini-Essen mit lokalen Wurstspezialitäten gegeben (ab Vortag gab es als Hauptspeise Paella) an das sich ein Gang Käse und ein Dessert anschlossen.
Am Ostermontag gab es - anstelle des Picknicks auf der großen gemeinsamen Abfahrt auf der Drome, die aufgrund des hohen Pegels ausfiel - einen leckeren gemischen Pastetenteller, der im großen Zelt eingenommen wurde.
In unserem Zelt wartete der kleine Zeltofen, der sich wieder einmal bezahlt machte. Abends legte ich mir immer Anfeuerholz zurecht und entzündete ihn vom Schlafsack aus. Wenn es dann warm genug war im Zelt konnte man getrost aufstehen. Am Abend machte ich ihn auch immer an damit man beim Insbettgehen nicht frösteln musste. Zwischenzeitlich reinigte ich nach einigen Tagen mal den Schornstein damit der sich nicht zusetzte.
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