Bei einem Pegel um die 60 cm sind wir heute zu fünft auf der Steinlach gewesen. Dieser Pegel sollte nicht unterschritten werden. Liegt der Pegel erheblich höher macht die Steinlach auch - aber vielleicht nicht mehr so viel - Spaß, wie wir heute auf ihr hatten.
Eingesetzt haben wir die Boote wie üblich beim Sportplatz in Dusslingen. Gelegentlicher Steinkontakt zeichnete sich bereits dort ab, aber er hielt sich in Grenzen. Ich hatte ja nun erstmals mein "Boot fürs Grobe", an dessen Fitting ich doch noch ein wenig optimieren muss. Damit bin ich erfreulich gut zurecht gekommen.
Matthias hatte den Probe 14 gewählt, mit dem er souverän jede Stufe und jeden Schwall hinunter gerauscht ist. Die Steinlach hat jede Menge davon und nicht immer gelingt es diese rauen Passagen ohne Berührung des Flussgrunds zu bewältigen.
Insbesondere die Stufen haben es in sich. Es gibt sie in allen Größen und die heftigste ist im Ortskern von Dusslingen, wo es an einer Stelle fast einen Meter nach unten geht. René hatte an dieser Stelle ähnlich viel Pech wie ich im Mai 2010.
Geauso wie ich damals musste er anschließend sein Boot (er hatte den Quake gewählt, dessen hinterer Luftsack defekt war) wieder aus dem Rücklauf ziehen. Zu diesem Zweck seilten wir ihn an. Das Boot routierte beachtlich lange in dem Rücklauf.
Schließlich gelang es uns es raus zu kriegen. In einer der sich anschließenden Surfwellen erholte René sich wieder. Von diesen Surfwellen gibt es unterhalb von Dusslingen jede Menge.
Für Matthias' großes Boot gab es wenige geeignete Surfwellen. Die Steinlach ist ein kleiner Bach mit kurzen und knappen Drops. Selten bietet sie mal eine lang gezogene Welle. Dafür lässt es sich in kurzen Booten an vielen Stellen prima surfen.
Michl machte den Sidesurf vor und ich versuchte mich mit wechselndem Erfolg auch daran. Einer der weniger erfolgreichen Versuche endete mit einer Kenterung. Ich hatte zwei Neoprenhosen übereinander an. Deshalb machte die Kenterung und die eine oder andere Wateinlage an Flusshindernissen (wir mussten einen ins Wasser gefällten Baum überklettern) nichts aus.
Am Wehr in Derendingen stiegen wir aus. Es muss umtragen werden weil dahinter ein tödlicher Rücklauf lauert. Noch ein Stück weiter folgt eine lustige Stufe, an die sich ein langer gerader kanalartiger Abschnitt bis in die Stadt anschließt.
Andreas ließ sich vom oberen Rand der Böschung ins Wasser gleiten und paddelte anschließend die Stufe. Wir anderen setzten brav am Ufer ein. Der nun folgende gerade Abschnitt ist von vielen hohen Wellen und dem einen oder anderen überraschenden Kehrwasser geprägt.
Endgültig ausgestiegen sind wir beim Finanzamt. Dort zogen wir uns um, holten die Autos aus Dusslingen und nahmen im Anschluss noch Kaffee und Kuchen bei Matthias, der 200 Meter weiter wohnt, zu uns. Herzlichen Dank für den auf magische Weise entstandenen Schokokuchen! Nach so einer Fahrt ist das genau die richtige Stärkung.
Matthias hat bereits einen Bericht über die Fahrt veröffentlicht. Die Fotos, die ich bei dieser Fahrt gemacht habe sind in einem Webalbum abgelegt.
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