Ein früher Höhepunkt war auf alle Fälle die Befahrung der Großen Lauter bei klirrender Kälte. Die Bilder dieser Ausfahrt schaue ich mir immer noch gerne an – an die frierenden Füße erinnere ich mich weniger gerne.
Ich habe im wasserarmen Sommer vermehrt Poling betrieben – eine etwas einsame Leidenschaft, die ich gerne pflege und weiter ausbaue. Fürs nächste Jahr habe ich nun ein weiteres Poling-Treffen wie das 2007 angekündigt, für das ich beizeiten heftig Werbung machen will damit auch einige Teilnehmer zusammen kommen.
Dass mir kurz vor dem Jahreswechsel endlich die Canadierrolle gelungen ist hat mich für eine volle Woche euphorisch bis hysterisch gestimmt. Bereits im Herbst davor habe ich begonnen dieses athletische Manöver zu üben. Im Frühjahr/Sommer war dann Übungspause Und dann hat es beim dritten Hallenbadtraining geklappt. Leute meines Alters brauchen wohl etwas mehr Zeit.Der Einbau des Bulkheads (in 1, 2, 3, 4 Etappen) in den Phantom war zur Bewältigung der Rolle in dem Boot unerlässlich und konnte genau zum richtigen Zeitpunkt fertig gestellt werden.
Und - wenn wir schon bei Bastelarbeiten sind - die Notpaddelaktion im April war ebenfalls einer dieser Höhepunkte: ich führe mir diese spaßige Aktion mit Rolf, Klemens, Anton und Ole immer wieder gerne vor Augen. Dass bei der Programmbesprechung im Herbst mein Vorschlag ein weiteres Notpaddelprojekt anzubieten offen ignoriert wurde kommt mir inzwischen richtig borniert vor - wir werden selbstverständlich wieder Notpaddel schnitzen...
Die Höhen dieses Paddeljahrs überwogen unzweifelhaft aber auch Untiefen haben sich aufgetan.
Eine davon war diese unselige Auseinandersetzung über Risiken und Chancen von Canadierkursen im CanadierForum, in deren immer hitzigeren Verlauf auch mein „Selbstentblößungsblog“ zur Sprache gebracht wurde (eine Begrifflichkeit, die ich selbst im Resumee im März 2008 benutzt und relativiert habe). Nichtsdestotrotz geht mir die wilde Diskussion in dem Thread fortwährend nach und ich muss nun rückschauend konstatieren, dass meine unrühmliche Penetranz an der Arroganz meines "Kontrahenten" abgeprallt ist. Vor diesem Zwist hatte ich ihn noch als einigermaßen souveränen, eloquenten und respektablen Zeitgenossen kennen und schätzen gelernt.
Eine Veränderung, die ich nicht gerade als punktuellen Tiefpunkt sondern eher als eine bedenkliche Abwärtsbewegung wahrnehme, ist der Umstand, dass dieses Jahr sehr selten ein ähnlich organisiertes und strukturiertes Training wie im vergangenen Jahr an den Freitagabendenden bei den Paddelfreunden stattfand. Die ÜbungsleiterINNEN fielen immer wieder aufgrund anderer Verpflichtungen aus, Ersatzleute ließen sich nicht finden und die Teilnehmerquote schwankte infolgedessen doch bedenklich. Diesen Kontrast zur Trainingskultur des vorhergehenden Jahres finde ich besonders krass - ich kann mir das nicht recht erklären. Als eine Konsequenz daraus habe ich ja nun am ersten Teil des Übungsleiterkurses teilgenommen, der sich fast über ein Jahr hinzieht und dessen nächster Teil Pfingsten an der Socà stattfinden wird. Darauf freue ich mich schon sehr.
Es war ein bewegtes Paddeljahr, das mit der heutigen Befahrung der Eyach seinen Abschluss fand. Das nächste Paddeljahr fängt morgen an - möge es noch mehr Höhepunkte beinhalten und weniger oder - besser noch - gar keine Tiefschläge!